23. Juli: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 23. Juli wird vor dem Rathaus ein Lautsprecher angebracht, der in Zukunft alle wichtigen Sondermeldungen durchsagen wird.<ref name="Archiv"/> | Am 23. Juli wird vor dem Rathaus ein Lautsprecher angebracht, der in Zukunft alle wichtigen Sondermeldungen durchsagen wird.<ref name="Archiv"/> | ||
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Am 23. Juli 1945 wird [[Hans Himmler]] Bürgermeister von Nordhausen. Er erlässt zugleich Bestimmungen zur Einschränkung des Wohnraums. Damit soll das Obdachlosenproblem gelöst werden. Darüber hinaus sind der Stadtverwaltung infolge des Zusammenbruchs des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens und des erheblichen Zugangs von Hilfebedürftigen große materielle Schwierigkeiten erwachsen. Die Versorgungslage der Stadt wird noch verschärft, da infolge der Grenznähe zu den von den Westalliierten besetzten Zonen ein besonders großes sowjetisches Truppenkontingent zu versorgen ist. Die Truppenkommandeure greifen willkürlich in Versorgungsfragen ein. Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Benzin u. a. materielle Güter werden nach Bedarf beschlagnahmt und Gebäude besetzt. Die Zufuhr von Gemüse und Fleisch aus dem benachbarten Landkreis Sangerhausen ist durch die sowjetische Militärverwaltung der Provinz Sachsen unterbunden. Die Möglichkeiten, die Bevölkerung mit Bekleidung und Haushaltsgegenständen zu versorgen, sind erschöpft. Die Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten kommen mangels Arbeitskräften, Transportmitteln und Baumaterial nicht voran. Im Gesundheitswesen fehlen Ärzte. Neben Typhus u. a. Infektionskrankheiten grassieren Hautkrankheiten. Zur besonderen Aufgabe wird die Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten.<ref name="Archiv"/> | Am 23. Juli 1945 wird [[Hans Himmler]] Bürgermeister von Nordhausen. Er erlässt zugleich Bestimmungen zur Einschränkung des Wohnraums. Damit soll das Obdachlosenproblem gelöst werden. Darüber hinaus sind der Stadtverwaltung infolge des Zusammenbruchs des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens und des erheblichen Zugangs von Hilfebedürftigen große materielle Schwierigkeiten erwachsen. Die Versorgungslage der Stadt wird noch verschärft, da infolge der Grenznähe zu den von den Westalliierten besetzten Zonen ein besonders großes sowjetisches Truppenkontingent zu versorgen ist. Die Truppenkommandeure greifen willkürlich in Versorgungsfragen ein. Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Benzin u. a. materielle Güter werden nach Bedarf beschlagnahmt und Gebäude besetzt. Die Zufuhr von Gemüse und Fleisch aus dem benachbarten Landkreis Sangerhausen ist durch die sowjetische Militärverwaltung der Provinz Sachsen unterbunden. Die Möglichkeiten, die Bevölkerung mit Bekleidung und Haushaltsgegenständen zu versorgen, sind erschöpft. Die Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten kommen mangels Arbeitskräften, Transportmitteln und Baumaterial nicht voran. Im Gesundheitswesen fehlen Ärzte. Neben Typhus u. a. Infektionskrankheiten grassieren Hautkrankheiten. Zur besonderen Aufgabe wird die Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten.<ref name="Archiv"/> | ||
Version vom 26. Januar 2022, 17:34 Uhr
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1626
Am 23. Juli 1626 wird Johann Kahle und Andreas Weber als Stadtärzte angestellt, „jeder mit 60 Gulden Gehalt, 8 Gulden für die Wohnung und mit bürgerlicher Immunität“.[1] (Im Jahre 1626 wütete in Nordhausen die Pest mit über 3000 Todesopfern.[2])
1808
Am 23. Juli wird ein altes Privileg aus reichsstädtischer Zeit, das Jagdprivileg der Nordhäuser Bürger, abgeschafft, indem die Jagd in den Nordhäuser Fluren an einige Privatleute verpachtet wird.[3]
1932
Am 23. Juli spricht der braunschweigische Minister, ehemalige Konrektor in Benneckenstein, Dietrich Klagges, auf einer Nordhäuser NSDAP-Kundgebung.[3]
1933
Bei den für den 23. Juli angesetzten Kirchenwahlen kommt es auch in Nordhausen zu keiner demokratischen Wahl. Die intern ausgesuchten Kandidaten für das Amt der Gemeindekirchenräte werden durch Einflussnahme der NSDAP ohne geheime Wahl in ihr Amt eingeführt. Damit übernehmen die Deutschen Christen (DC) in den evangelischen Gemeinden Nordhausens die Macht.[3]
1938
Am 23. Juli 1938 werden die Bestände des Lindenhofmuseums unter Zuhilfenahme der Wehrmacht geräumt, zum großen Teil zerstreut und 1945 durch Luftangriffe und Plünderungen vernichtet. Im August und September 1938 wird das Lindenhof-Museum völlig aufgegeben, das Meyenburg-Museum allein beibehalten.[3]
1940
Am 23. Juli wird vor dem Rathaus ein Lautsprecher angebracht, der in Zukunft alle wichtigen Sondermeldungen durchsagen wird.[3]
1945
Am 23. Juli 1945 wird Hans Himmler Bürgermeister von Nordhausen. Er erlässt zugleich Bestimmungen zur Einschränkung des Wohnraums. Damit soll das Obdachlosenproblem gelöst werden. Darüber hinaus sind der Stadtverwaltung infolge des Zusammenbruchs des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens und des erheblichen Zugangs von Hilfebedürftigen große materielle Schwierigkeiten erwachsen. Die Versorgungslage der Stadt wird noch verschärft, da infolge der Grenznähe zu den von den Westalliierten besetzten Zonen ein besonders großes sowjetisches Truppenkontingent zu versorgen ist. Die Truppenkommandeure greifen willkürlich in Versorgungsfragen ein. Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Benzin u. a. materielle Güter werden nach Bedarf beschlagnahmt und Gebäude besetzt. Die Zufuhr von Gemüse und Fleisch aus dem benachbarten Landkreis Sangerhausen ist durch die sowjetische Militärverwaltung der Provinz Sachsen unterbunden. Die Möglichkeiten, die Bevölkerung mit Bekleidung und Haushaltsgegenständen zu versorgen, sind erschöpft. Die Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten kommen mangels Arbeitskräften, Transportmitteln und Baumaterial nicht voran. Im Gesundheitswesen fehlen Ärzte. Neben Typhus u. a. Infektionskrankheiten grassieren Hautkrankheiten. Zur besonderen Aufgabe wird die Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten.[3]
Auf Grund einer landesgesetzlichen Bestimmung vom 23. Juli wird mit der Reinigung der Stadtverwaltung von „nazistischen“ Elementen begonnen.[3]
Literatur
- Ernst Günther Förstemann; Friedrich Christian Lesser: Historische Nachrichten von der ehemals kaiserlichen und des heil. röm. Reichs freien Stadt Nordhausen gedruckt daselbst im Jahre 1740. Umgearbeitet und fortgesetzt. Nordhausen: Eberhardt, 1860.
- Peter Kuhlbrodt: Friedrich Traugott Kützing – ein bedeutender Naturforscher des 19. Jahrhunderts
Einzelnachweise