1947

Aus NordhausenWiki

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Geboren 1947   •   Gestorben 1947

Januar

Februar

  • 3. Februar: Die „Bauhof GmbH Nordhausen“ wird gegründet. Aufgaben des Unternehmens sind die Gewinnung, Beschaffung, Lagerung und Verwaltung von Baustoffen und Baumaterialien, Ausbildung von Baufacharbeitem und Sorge für ihre Unterkunft und Verpflegung sowie Ausführung von Bauarbeiten im Rahmen des Wiederaufbauprogramms.[2]
  • 19. Februar: Im Stadtverordneten-Sitzungssaal (ehemalige Loge) findet eine Frauenkundgebung zur Gründung einer Ortsgruppe des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) statt.[2]

März

  • 3. März: Die Kreisorganisation „Kammer der Technik“ wird gegründet.[2]
  • 6. März: Unter Leitung von Oberbürgermeister Hans Himmler konstituiert sich die „Kommission zur Verwertung des sequestrierten Vermögens“.[2]
  • 11. März: Bis zum 11. März sind auf Grund der Entscheidungen des „Reinigungsausschusses“ der Stadt 123 ehemalige NSDAP-Mitglieder aus der Wirtschaft, dem Handel und Gewerbe entfernt worden.[2]
  • 14. März: Das plötzlich einsetzende Tauwetter führt im Stadt- und Kreisgebiet zu Hochwasser.[2]

April

Mai

  • 1. Mai: Der Erste Mai wird als „Kampftag für Einheit und Frieden“ mit einer Kundgebung und einem umfangreichen Kulturprogramm im Gehege gefeiert.[2]
  • 9. Mai: Die Sowjetische Militäradministration genehmigt die Errichtung des städtischen Krankenhauses im Gebäude der Klosterschule Ilfeld.
    Ebenfalls am 9. Mai 1947 wird auf der Grundlage des Befehls Nr. 94 der SMAD die Fa. Gebhardt & Koenig - Deutsche Schachtbau AG mit der neuen Firmenbezeichnung „Vereinigung Volkseigene Schachtbau- und Bohrbetriebe Nordhausen“ volkseigener Betrieb (VEB).[2]
  • 10. Mai: Die De-Te-We (Deutsche Telefonwerke), auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Zigarren- und Kautabakfabrik Grimm & Triepel, gehen in landeseigene Verwaltung über. Die neue Firmenbezeichnung lautet „Thüringer Telefonbau. LEB Nordhausen“.[2]
  • 12. Mai: Die Intervention einer Delegation der Stadtverordneten unter Leitung von Bürgermeister Richard Eggers bei der Sowjetischen Militäradministration für das Land Thüringen (SMATh) kann die vorgesehene Sprengung der Fliegerhorstkaserne verhindern. Die Stadt erhält von den 21 Blöcken acht zum Ausbau von Wohnungen zugesprochen. Auf dem der Bodenreform übergebenen Flugplatzgelände sollen Neubauerngehöfte und Gärtnereien errichtet werden.[2]

Juni

  • 3. Juni: Der Hauptausschuss der Stadtverordneten-Versammlung beschließt, eine Delegation der Stadtverwaltung zum Präsidenten des Landes Thüringen zu entsenden, um auf die Notlage der Stadt aufmerksam machen.[2]
  • 6. Juni: Auf Anordnung der sowjetischen Militärkommandantur werden vom 6. Juni an alle Enttrümmerungs- und Bauvorhaben, soweit sie nicht von Frauen weitergeführt werden können, stillgelegt. Die frei werdenden männlichen Arbeitskräfte werden bei der Demontage der Stollen in Niedersachswerfen eingesetzt.
  • 15. Juni: Auf Befehl des Stabschefs der Artillerie der Sowjetarmee Mitrofan Iwanowitsch Nedelin (1902-1960) wird die gesamte Produktion der Nordhäuser Maschinenfabrik Montania (Werk 2) an V-Waffen-Aggregaten nach Kapustin Jar in Russland verlegt.[3]
  • 25. Juni: Im Ratskeller findet die Gründungsversammlung der Deutschen Volksbühne, Ortgruppe Nordhausen, statt.[2]

Juli

  • 1. Juli: Unter der neuen Firmenbezeichnung „Maschinenbau Nordhausen“ wird die Fa. Schmidt, Kranz & Co. am 1. Juli landeseigener Betrieb (LEB).[2]
  • 31. Juli: Einem Beschluss der Stadtverordneten-Versammlung zufolge sollen am Altentor, am Pfingstweg, an der Ecke Stolberger-, Gartenstraße, an der Ecke Bahnhof-, Arnoldstraße und an der Hanewackerbrücke elektrische Uhren angebracht werden.

Eine neue Ortssatzung vom 31. Juli zur Aufräumung der zerstörten Stadtteile setzt die vorjährige außer Kraft.[2]

August

  • 2. August: Eine Ortssatzung über die Zuständigkeit der Verwaltungsorgane der Stadt Nordhausen tritt in Kraft.
  • 7. August: Der Dachauer Dora-Prozess beginnt, in dem bis zum 30. Dezember 1947 im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen im Konzentrationslager Mittelbau-Dora verhandelt wurde.[4]

September

  • 2. September: Die Straßenbahnlinie Altentor - Bahnhofsplatz wird feierlich wieder in Betrieb genommen.

Oktober

  • 8. Oktober: Dem Befehl Nr. 201 der SMAD entsprechend, hat eine „Entnazifizierungskommission“ für die Stadt ihre Tätigkeit aufgenommen. Sie tagt zum ersten Mal im Neuen Rathaus.[2]
  • 10. Oktober: Eine Wirtschaftskonferenz der SED-Kreisleitung beschließt einen Antrag an den Thüringer Landtag, Nordhausen, auf Grund seiner Zerstörung und besonderen Lage an der Zonengrenze, zum Notstandsgebiet zu erklären.[2]

November

  • 3. November: Oberbürgermeister Hans Himmler informiert am 3. November den Stadtrat über seine Verhandlungen mit der Sowjetischen Militär-Administration zur Industrieentwicklung in Nordhausen.[2]
  • 10. November: Der Superintendent des Kirchenkreises Nordhausen Fritz Führ wird vom Bischof der Kirchenprovinz Sachsen D. Ludolf Müller im Rahmen eines Gottesdienstes in der Altendorfer Kirche in das in der evangelischen Kirche neugeschaffene Amt eines Propstes der Propstei Südharz, Sitz Nordhausen, eingeführt. Neuer Superintendent wird Pfarrer Kurt Glass. Die Superintendentur Nordhausen wird nach Salza verlegt.[2]
  • 13. November: Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt den Ausbau der ehemaligen Klosterschule in Ilfeld zum städtischen Krankenhaus und die Einsetzung einer Kommission zur beschleunigten Enttrümmerung der Stadt.[2]
  • 21. November: Der Hauptausschuss der Stadtverordneten-Versammlung beschließt die Umbenennung der Grimmelallee in Leninallee.

Dezember

  • 2. Dezember: Der Bauausschuss diskutiert über die Errichtung einer Stadt- und Markthalle auf dem August-Bebel-Platz, die zweistöckige Bauweise für die Blödaustraße, die Verbreiterung der Rauten- und Sandstraße, die Herstellung einer neuen Verbindung von Bahnhof- und Rautenstraße sowie die Bebauung der Nordseite der Neustadtstraße mit niedrigen Ladengeschäften.[2]
  • 15. Dezember: In der Sitzung des Stadtrats informiert der Oberbürgermeister Hans Himmler über die zentrale Entscheidung, auf dem Gelände der Montania ein Motorenwerk zu errichten.[2]

Einzelnachweise

  1. Gerhard Bachmann: Zur Gründung und Entfaltung des Kulturbundes im Kreis Nordhausen von 1945 bis 1952. In: Beiträge zur Geschichte des Kulturbundes im Land Thüringen 1945 bis 1952 1985.
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003.
  3. IFA Nordhausen: Geschichte Abgerufen am 4. Juni 2013.
  4. Wikipedia: Dachauer Dora-Prozess / Nordhausen-Hauptprozess Abgerufen am 24. Juli 2013.
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