1933
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Januar
Februar
- 5. Februar: Nach der Machtübernahme feiern NSDAP, Stahlhelm, DNVP und DVP am 5. Februar 1933 mit einer Kundgebung die „nationale Erhebung“ und in der ganzen Stadt werden Schwarz-Weiß-Rot und Hakenkreuzfahnen gehisst.[1]
- 9. Februar: Die Ortsgruppe der Deutschen Staatspartei veröffentlicht eine Erklärung, in der sie schreibt, dass sie schon vor einigen Monaten den Austritt aus der Gesamtpartei beschlossen, die Durchführung dieses Beschlusses aber hinausgeschoben habe in der Hoffnung, dass sich eine neue große Partei der Mitte bilden würde. Nachdem diese Hoffnung gescheitert sei, erkläre die Ortsgruppe ihren Austritt aus der Gesamtpartei.[1]
März
- 1. März: Am Rosengarten werden sieben Mitglieder des „Kampfbundes gegen den Faschismus“ verhaftet. Sie sollen einen Überfall auf Nordhäuser Nationalsozialisten beabsichtigt haben.[1]
- 3. März: Weitere fünf führende Nordhäuser Kommunisten werden in „Schutzhaft“ genommen. In den Kellerräumen des Grundstückes Rumbach 3 wird ein Vervielfältigungsapparat beschlagnahmt, mit dem das Ehepaar Karl und Auguste Fohrenkamm gerade ein Wahlflugblatt hergestellt hätten.[1]
- 5. März: Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 entfallen auf die NSDAP in Nordhausen 11.301 Stimmen (46,7 Prozent) aller abgegebenen gültigen Stimmen.
- 12. März: Bei der Stadtverordneten-Wahl am 12. März 1933 wird die NSDAP mit 45 Prozent stärkste Kraft.
- 19. März: Otto Reckstat wird zusammen mit anderen Sozialdemokraten verhaftet („Schutzhaft“).
- 20. März: Zum ersten Male erscheint der Nordhäuser Lokal-Anzeiger. In seiner Druckerei und Redaktion ist ein Teil der Mitarbeiter der früheren Nordhäuser Volkszeitung tätig. Er wird daher auch in erster Linie von den bisherigen Lesern, der Arbeiterschaft, bezogen.
Stadtrat Albert Pabst wird am 20. März beurlaubt und am 30. September unter Versetzung in den Ruhestand aus der städtischen Verwaltung ausgeschlossen.[1] - 25. März: Heinz Sting wird Stadtverordnetenvorsteher.
- 30. März: Die jüdischen Geschäfte Nordhausens sind geschlossen.[1]
April
- 3. April: Oberbürgermeister Curt Baller wird vom Dienst suspendiert und in den Ruhestand versetzt.
- 12. April: Das Friedrich-Ebert-Denkmal am Eingang des Stadtparks wird beseitigt. An seiner Stelle wird im Herbst das NS-Freiheitsdenkmal errichtet.
- 19. April: Die führenden Nordhäuser Kommunisten Ludwig Einicke, Hans Moschkau und Gothe werden verhaftet.
Mai
- 2. Mai: Unter Führung des NSDAP-Kreisleiters Heinrich Keiser ziehen am Vormittag Trupps der SA und SS zu den Nordhäuser Gewerkschaftshäusern, vor allem zum Volkshaus Eintracht, und besetzen die Geschäftsräume. Die Gewerkschaftsfunktionäre Albert Weimar (Arbeitersekretär), Berger, Heinrich Schröder (beide Bergbauarbeiter-Verband), Börner (Metallarbeiter- Verband), Walter Hirschmann (Redakteur der „Volkszeitung“), Georg Völkel, Albert Koch (Tabakarbeiter-Verband), Hohberg (Steinarbeiter), Otto Reckstat und Leopold, sein Stellvertreter, werden in sog. Schutzhaft genommen.[1]
- 13. Mai: Der Schriftsteller Paul Ernst stirbt im 67. Lebensjahr.
Ebenfalls am 13. Mai 1933 wird das Vermögen der SPD in Nordhausen beschlagnahmt, so vor allem das Gebäude der früheren Nordhäuser Volkszeitung in der Wolfstraße und die Druckerei.[1] - 28. Mai: Manfred Bornemann kommt in Ilfeld zur Welt.