1939
Aus NordhausenWiki
Januar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 15. Januar: Kreisleiter Hans Nentwig gibt auf dem Vierteljahresappell der politischen Leiter bekannt, dass sich die beiden Nordhäuser Gesellschaftsvereine „Harmonie“ und „Erholung“ zum Kulturverein Nordhausen zusammengeschlossen haben.
- 17. Januar: Im 88. Lebensjahr stirbt der Stadtälteste und Ehrenbürger Hermann Stade.
Februar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 11. Februar: Das „BDM-Werk Glaube und Schönheit“ hält seinen ersten Gemeinschaftsabend ab. Bannführer Karl Gebhardt feiert die Gründung dieser Einrichtung als „Anfang der deutschen Menschformung“.[1]
- 20. Februar: Gerhard Zickenrott, von 1985 bis 1988 Sekretär der SED-Kreisleitung Nordhausen, wird geboren.
März[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1. März: Am „Tag der Deutschen Luftwaffe“ präsentieren die in Nordhausen stationierte III. Gruppe des Kampfgeschwaders „General Wever“ und die I. Abteilung des Luftgau-Nachrichten-Regiments 4 ihre Kampfbereitschaft. Die lokale Presse veröffentlicht ausgesuchte Fotos, Aufnahmen des III. Kampfgeschwaders beim Flug über dem Sudetenland im Oktober 1938 sowie über der Ostmark.[1]
- 7. März: Im Volkshaus Eintracht wird Richtfest des letzten Bauabschnittes der Otto-Weddigen-Siedlung gefeiert.[1]
- 12. März: Mit einer Feier am Kriegerdenkmal (Gehege) begeht die Einwohnerschaft den Heldengedenktag. Vor der angetretenen Ehrenkompanie hält der Standortälteste Oberstleutnant Schütze eine kurze Ansprache. Anschließend findet in der Horst-Wessel-Allee eine Truppenparade statt.“[1]
- 19. März: Zum „Tag der Wehrmacht“ besuchten zahlreiche Nordhäuser die Boelcke-Kaserne der I. Abt. des Luftgau-Nachrichten-Regiments und den Fliegerhorst. Private Fotografien sind streng verboten und nicht alle Abteilungen dürfen besichtigt werden. Auf dem Fliegerhorst wird ein Luftkampf simuliert, ebenso ein Tiefangriff, wobei auch Abwehrwaffen am Boden zum Einsatz kamen.
- 28. März: Oberbürgermeister Johannes Meister muss gegenüber dem Oberkommando des Heeres erklären, dass in der Angelegenheit des zu errichtenden Werkes für gepanzerte Kampfwagen die Stadt die von ihr übernommene Verpflichtung nicht einhalten könne. Die Kosten für Stilllegung oder Verlegung des Mühlgrabens als Voraussetzung für die Schaffung eines geeigneten Platzes überschritten die Mittel Nordhausens.[1]
- 30. März: Im Haus des Reichsluftschutzbundes (dem ehemaligen Waisenhaus) werden Volksgasmasken ausgegeben.[1]
April[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 19. April: Aus Anlass des bevorstehenden 50. Geburtstages Adolf Hitlers findet am 19. April im Gehege ein Großer Zapfenstreich statt, an dem ein Spielmannszug, die Musikkorps des I. Luftgaunachrichten-Regiments 4 und des Fliegerhorstes sowie zwei Kompanien teilnehmen.[1]
- 20. April: Am Vormittag findet im Rahmen des Führergeburtstages um 11 Uhr in der Horst-Wessel-Allee eine Truppenparade statt. 200 Pimpfe werden in die Hitlerjugend, 150 Jungmädel in den BDM aufgenommen.[1]
- 25. April: Die ehemals mit Pferden ausgerüstete städtische Müllabfuhr ist nun voll motorisiert.[1]
- 26. April: In der Boelcke-Kaserne findet die Rekrutenvereidigung der I. Abteilung des Luftgau-Nachrichtenregiments 4 statt. Nach der Ansprache des Kommandeurs, Oberstleutnant Schütze, legen die Rekruten den Eid ab.[1]
Mai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1. Mai: Am „Tag der nationalen Arbeit“, dem 1. Mai 1939, marschieren die Belegschaften der Betriebe um 10:30 Uhr zum Neumarkt. Im Festzug ist auch die Wehrmacht mit einer Kompanie vertreten. Nach einer kurzen Ansprache des Kreisleiters Hans Nentwig wird um 12 Uhr die „Rede des Führers“ übertragen.[1]
Juni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 8. Juni: Adolf Hitler besucht das Kyffhäuserdenkmal und fährt u. a. in Begleitung von Reichsleiter Bormann anschließend zum Nordhäuser Flugplatz, wo zwei Junkers Ju 52 bereitstanden. Nach einem Aufenthalt von etwa zehn Minuten und Wortwechsel mit dem stellvertretenden Kommandanten starteten die Flugzeuge gegen 14:30 Uhr in Richtung München.
- 9. Juni: In der Nacht des 8. zum 9. Juni kehren unerwartet die über 200 Wehrmachtsangehörigen zurück, die als Mitglieder der Legion Condor zugunsten Francos in den spanischen Bürgerkrieg eingegriffen haben.
- 16. Juni: Das Kuratorium der Jakob-Plaut-Stiftung beschließt eine Neufassung des Statuts und eine Änderung des Namens in Altersheim-Stiftung. Der Name des Stifters Jakob Plaut wird nicht mehr erwähnt.
Juli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
August[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 28. August: Das städtische Ernährungsamt ist eingerichtet; die Bewirtschaftung der Lebensmittel beginnt.[1]
September[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 20. September: Die ersten Bezugscheine für Lebensmittel werden ausgegeben und zugelassene Fahrzeuge mit einem roten Winkel auf dem Nummernschild gekennzeichnet. Zugelassen werden nur noch Fahrzeuge, deren Benutzung im allgemeinen Interesse liegt.[1]
- 29. September: Im Landeserziehungsheim am Weinberg wird ein Reservelazarett eingerichtet. Im Rahmen des Kriegseinsatzes der Flitlerjugend erfolgt der Einsatz der Schüler und Schülerinnen ab 7. Klasse der höheren Schulen der Stadt in Einrichtungen der NSV. Angehörige des BDM übernehmen die kulturelle Betreuung der Verwundeten im Reservelazarett. Schülerinnen und Schüler melden sich aufgrund der Bestimmung des Reichsministers für Wissenschaft und Volksbildung, die den vorzeitigen Abgang aus den Abiturklassen ermöglicht, um Kriegshilfsdienst zu leisten, zur Arbeit in der Wolkramshäuser Munitionsfabrik, in NSV-Kindergärten, für den Sanitätsdienst und zur Fluco.[1]
Oktober[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 25. Oktober: Oberbürgermeister Johannes Meister verschiebt offiziell den großen Krankenhausneubau westlich des Rosengartens.[1]
- 30. Oktober: Die Nordhäuser Sparkassen geben bekannt, dass anlässlich des Deutschen Spartages beträchtliche Summen eingezahlt und 320 neue Sparbücher ausgestellt wurden.
Außerdem nimmt am 30. Oktober das seit Anfang September geschlossene Reisebüro seine Tätigkeit wieder auf. Die Räume wurden als Amt zur Unterbringung für die Rückgeführten genutzt. Bis zum 1. November sind 1182 rückgeführte Personen aus den Räumungsgebieten zur Arbeitsaufnahme vermittelt worden.[1]
November[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 17. November: Johanna Himmler wird vom Oberlandesgericht Dresden wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einem Jahr und vier Monaten Gefängnis verurteilt.
- 18. November: Der katholische Bischof Johannes Dietz weilt in Nordhausen und wird im Dom feierlich empfangen.