Altersheim Jacob Plaut-Stiftung

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Jacob-Plaut-Stift, Hallesche Straße-Ecke Taschenberg

Das Altersheim Jacob Plaut-Stiftung (kurz Plaut-Stift, ab 1939 Altenheim-Stiftung) war ein 1881 eröffnetes Altenheim in der Halleschen Straße 44. Das Gebäude wurde bei den Luftangriffen auf Nordhausen 1945 zerstört.

Geschichte

Das Altenheim wurde von Jacob Plaut gegründet, der am 11. Juni 1879 300.000 Mark für die Errichtung einer Altersversorgungsanstalt stiftete. Sein Schwager Samuel Frenkel schenkte darauf ein 10.000 qm großes Grundstück in der Halle'schen Chaussee der Stiftung. Die Grundsteinlegung für das Altenheim erfolgte am 6. August 1879.

Das Gebäude wurde massiv und kostensparend erbaut, mit 16 Doppelzimmern und 28 Einzelzimmern. Zur Eröffnung am 31. Oktober 1881 nahmen neben den Bewohnern auch die Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung und des Magistrats sowie die Stadtverordneten teil.

Das Altenheim nahm Personen auf, die seit mindestens fünf Jahren in Nordhausen lebten und über 50 Jahre alt waren. Die soziale und religiöse Herkunft war unerheblich. Die Plaut'sche Stiftung wurde von einem Kuratorium verwaltet, dem fünf Mitglieder angehörten: ein Magistratsmitglied als Vorsitzenden, Samuel Frenkel, ein christlicher Geistlicher, der jeweilige Rabbiner und ein Bürger der Stadt. Dem Kuratorium gehörten 1879 neben Samuel Frenkel an: Oberbürgermeister Julius Riemann, Oberprediger Haase, Rabbiner David Leimdörfer und Theodor Müller. Für die Nachfolger von Samuel Frenkel wurde bestimmt, dass die ältesten in Nordhausen lebenden Neffen von Jacob Plaut oder – wenn diese nicht mehr vorhanden – der jeweilige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde nachrücken. Das Kuratorium bestimmte über die Aufnahme der zukünftigen Insassen, wobei der Plaut-Familie 1/5 der Plätze für ihre Vorschläge zustand.

Im Dritten Reich unterlag das Stift Einsparungen zu Gunsten des Arnoldheimes und des städtischen Krankenhauses; freie Zimmer wurden vom Krankenhaus genutzt. 1939 wurde aufgrund der jüdischen Herkunft Plauts das Altenheim in „Altenheim-Stiftung“ umbenannt. Bei den Luftangriffen im April 1945 wurde das Gebäude zerstört.

Literatur