1. Oktober

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1810

Am 1. Oktober finden für das westfälische Militär erneut Rekrutierungen statt. Bei der Musterung und Aufnahme der Wehrpflichtigen in die Listen werden erstmals die Größen der Soldaten in Meter und Zentimeter angegeben. Bei der Aufstellung der Rekrutenlisten muss der gemusterte Soldat mit seinem Namen unterschreiben. Dabei wird deutlich, dass noch ein beachtlicher Teil der jungen Männer des Jahrganges 1790 des Lesens und Schreibens unkundig ist und nur drei Kreuze machen kann.[1]

1821

Am 1. Oktober 1821 werden im Nordhäusischen wöchentlichen Nachrichts-Blatt die „Durchführungsbestimmungen zur Erhebung und Controle der durch das Gesetz vom 30sten May 1820 angeordneten Mahl- und Schlacht-Steuer“ für die Stadt Nordhausen verkündet. Diese Steuer, durch die Getreide und Fleisch verteuert werden, ist in der Bürgerschaft äußerst unbeliebt.[1]

1823

Am 1. Oktober ist die Chaussee Nordhausen-Petersdorf fertig. Sie wird über Stolberg bis Magdeburg (1827) weitergeführt.[1]

1837

Am 1. Oktober 1837 heiratet Friedrich Traugott Kützing Maria Elisabeth Brose aus Aschersleben.

1855

Am 1. Oktober eröffnet Carl Haacke am Königshof eine Buch-, Papier- und Musikalienhandlung.[1]

1883

Am 1. Oktober wird das Amt der städtischen Nachtwächter aufgelöst. An die Stelle der 26 Nachtwächter treten 8 Nachtpolizeibeamte.[1]

1886

Kurt Isemann wird geboren.

1887

Am 1. Oktober tritt im Reich die Branntweinsteuer in Kraft. Von den 73 Branntwein-Brennereien betreiben 5 zugleich Presshefenfabrikation. Mit Ausnahme dieser letzteren sind alle übrigen Brennereien vom 1. Oktober an kontingentiert worden. Die Zahl der Aufsichtsbeamten im Hauptsteueramt ist von 7 auf 14 verdoppelt worden.[1]

Außerdem wird am 1. Oktober 1887 über das Vermögen der Harzer Actien-Gesellschaft für Eisenbahnbedarf, Hartguss und Brückenbau, vormals Thelen & Weydemeyer, das Konkursverfahren eröffnet.[1]

1900

Am 1. Oktober wird als erster Rektor der Mädchen-Mittelschule Karl Heine, bisher Rektor in Ellrich, in sein Amt eingeführt. Rektor Ernst Hein leitet die Knaben-Mittelschule. Beide Schulen befinden sich noch immer in einem Gebäude.[1]

1904

Am 1. Oktober wird die Vereinigung der Nordhäuser Kombranntweinfabrikanten gegründet. Zu ihren Mitbegründern gehört Otto Hertzer, Mitinhaber der Brennerei Hertzer & Teichmüller.[1]

1908

Am 1. Oktober 1908 Mittag um 12 Uhr wird der Schlagbaum an der ehemaligen Chausseegeld-Hebestelle in der Kastanienallee zwischen Nordhausen und Krimderode (Zollhaus) entfernt. Dem langjährigen Chausseegeld-Einnehmer wird zum Andenken ein Kranz überreicht. Das ehemalige Häuschen des Chausseegeld-Einnehmers wird zu einer Stadtgärtnerwohnung umgebaut.[1]

1919

Am 1. Oktober 1919 nimmt die Volkshochschule ihre Tätigkeit auf.[1]

1921

Am 1. Oktober 1921 zieht Johanna Himmler nach Nordhausen.

1925

Am 1. Oktober 1925 feiern die Lichtspiele Drei Linden in Nordhausen ihr fünfzehnjähriges Bestehen.

1934

Am 1. Oktober stellt der Nordhäuser Lokalanzeiger sein Erscheinen ein, um in der Allgemeinen Zeitung aufzugehen.

Am Nachmittag des 1. Oktober 1934, gegen 16.30 Uhr, durchqueren vier Mercedes-Wagen, von Hannover kommend, die Stadt. In ihnen befinden sich u. a. Reichskanzler Adolf Hitler, Reichsminister Frick, Reichspressechef Dietrich und Adjutant Brückner. Da sie in Zivil sind und in Autokappen im offenen Wagen sitzen, werden sie zunächst nicht erkannt. Die Kolonne fährt vom Kornmarkt durch die Rautenstraße und muss wegen Straßenarbeiten Vor dem Vogel die Geschwindigkeit stark drosseln. Kaufmann Richter, der in der Neustadtstraße 46 im Ladengeschäft arbeitet, erkennt Hitler und streckt ihm mit dem Gruß „Heil, mein Führer!“ die Hand entgegen, die Hitler auch ergreift und drückt. Die Wagenkolonne fährt ohne Halt weiter zum Kyffhäuser.[1]

1949

Am 1. Oktober 1949 verurteilt das Sowjetische Militärtribunal in Weimar den Kaufmann u. früheren stellvertretenden Landrat Gustav Krause zu zehn Jahren Strafarbeitslager, die er im Internierungslager Sachsenhausen, in der Haftanstalt Untermaßfeld und in der Vollzugsanstalt Torgau verbüßen muss.

1984

Am 1. Oktober wird in den Straßenbahnen und Bussen das bargeldlose Fahrscheinentwertungssystem eingeführt. Statt bisher mit Bargeld kann nur noch mit einem vorher erworbenen Fahrschein die Beförderungsleistung in Anspruch genommen werden.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003.