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"Am 23. August des Jahres 1710 ist zu Nordhausen eine furchtbare Feuerbrunst ausgebrochen, bei welcher zugleich das ziemlich große Haus des Predigers Johann Otto von Grund aus zerstört ward. Es gehörte selbigem eigenthümlich und lag zwischen dem Walkenriederhofe und Steinbackhause. Als man aber am folgenden Tage die Brandstätte aufzuräumen begann, fand man in dem glühenden Schutte eine deutsche Bibel, welche Otto nebst andern Büchern auf seinem Tische stehen gehabt hatte, unversehrt, nur am Schlosse waren einige unbedeutende Flammenspuren sichtbar. Durch diese wunderbare Erhaltung seiner Bibel fand sich Otto so ergriffen, daß er den Ort gleichsam als von Gott selbst geheiligt betrachtete und den Entschluß faßte, die Brandstätte zur Ehre des Höchsten einer Frauenanstalt und namentlich einem Waisenhause zu widmen. Der Rath ging auch auf seinen deshalb gemachten Vorschlag ein und das noch jetzt bestehende Waisenhaus ist in Folge davon erbaut worden."<ref>Grässe: ''Sagenbuch des preussischen Staats.'' Vol. 1, Seite 359</ref>
"Am 23. August des Jahres 1710 ist zu Nordhausen eine furchtbare Feuerbrunst ausgebrochen, bei welcher zugleich das ziemlich große Haus des Predigers Johann Otto von Grund aus zerstört ward. Es gehörte selbigem eigenthümlich und lag zwischen dem Walkenriederhofe und Steinbackhause. Als man aber am folgenden Tage die Brandstätte aufzuräumen begann, fand man in dem glühenden Schutte eine deutsche Bibel, welche Otto nebst andern Büchern auf seinem Tische stehen gehabt hatte, unversehrt, nur am Schlosse waren einige unbedeutende Flammenspuren sichtbar. Durch diese wunderbare Erhaltung seiner Bibel fand sich Otto so ergriffen, daß er den Ort gleichsam als von Gott selbst geheiligt betrachtete und den Entschluß faßte, die Brandstätte zur Ehre des Höchsten einer Frauenanstalt und namentlich einem [[Waisenhause]] zu widmen. Der Rath ging auch auf seinen deshalb gemachten Vorschlag ein und das noch jetzt bestehende Waisenhaus ist in Folge davon erbaut worden."<ref>Grässe: ''Sagenbuch des preussischen Staats.'' Vol. 1, Seite 359</ref>


"Schrecklich war auch der große verderbliche Brand am 23. August 1710, wo das neuerbaute Rathhaus mit allen seinen werthvollen und schätzbaren Documenten, Urkunden und Rüstungen, die Rathsapotheke, der Weinkeller mit allem Getreide, das Schulgebäude, auch die kaum erst wieder neu und schöner aufgebaute [[St.-Nikolai-Kirche (Marktkirche)|St. Nicolaikirche]] nebst ihren mit Blei gedeckten Thürmen, im Ganzen 200 Gebäude, an Werth von dreizehn Tonnen Goldes, in Rauch aufgingen."<ref>Vocke: ''Kurzgefasste Chronik ...'' Seite 54</ref>
"Schrecklich war auch der große verderbliche Brand am 23. August 1710, wo das neuerbaute Rathhaus mit allen seinen werthvollen und schätzbaren Documenten, Urkunden und Rüstungen, die Rathsapotheke, der Weinkeller mit allem Getreide, das Schulgebäude, auch die kaum erst wieder neu und schöner aufgebaute [[St.-Nikolai-Kirche (Marktkirche)|St. Nicolaikirche]] nebst ihren mit Blei gedeckten Thürmen, im Ganzen 200 Gebäude, an Werth von dreizehn Tonnen Goldes, in Rauch aufgingen."<ref>Vocke: ''Kurzgefasste Chronik ...'' Seite 54</ref>

Version vom 16. Oktober 2014, 09:37 Uhr

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1710

"Am 23. August des Jahres 1710 ist zu Nordhausen eine furchtbare Feuerbrunst ausgebrochen, bei welcher zugleich das ziemlich große Haus des Predigers Johann Otto von Grund aus zerstört ward. Es gehörte selbigem eigenthümlich und lag zwischen dem Walkenriederhofe und Steinbackhause. Als man aber am folgenden Tage die Brandstätte aufzuräumen begann, fand man in dem glühenden Schutte eine deutsche Bibel, welche Otto nebst andern Büchern auf seinem Tische stehen gehabt hatte, unversehrt, nur am Schlosse waren einige unbedeutende Flammenspuren sichtbar. Durch diese wunderbare Erhaltung seiner Bibel fand sich Otto so ergriffen, daß er den Ort gleichsam als von Gott selbst geheiligt betrachtete und den Entschluß faßte, die Brandstätte zur Ehre des Höchsten einer Frauenanstalt und namentlich einem Waisenhause zu widmen. Der Rath ging auch auf seinen deshalb gemachten Vorschlag ein und das noch jetzt bestehende Waisenhaus ist in Folge davon erbaut worden."[1]

"Schrecklich war auch der große verderbliche Brand am 23. August 1710, wo das neuerbaute Rathhaus mit allen seinen werthvollen und schätzbaren Documenten, Urkunden und Rüstungen, die Rathsapotheke, der Weinkeller mit allem Getreide, das Schulgebäude, auch die kaum erst wieder neu und schöner aufgebaute St. Nicolaikirche nebst ihren mit Blei gedeckten Thürmen, im Ganzen 200 Gebäude, an Werth von dreizehn Tonnen Goldes, in Rauch aufgingen."[2]

Literatur

  • Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des preussischen Staats. Vol. 1, Glogau, 1868
  • Carl Vocke: Kurzgefasste Chronik der Stadt Nordhausen. Nordhausen: Büchting, 1852.

Einzelnachweise

  1. Grässe: Sagenbuch des preussischen Staats. Vol. 1, Seite 359
  2. Vocke: Kurzgefasste Chronik ... Seite 54