1935

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Geboren 1935   •   Gestorben 1935

Januar

Februar

März

  • 12. März: Vor dem Schwurgericht in Halle werden wegen angeblicher Vorbereitung zum Hochverrat und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz die Mitglieder der KPD Karl Lütje (Salza) zu 5 Jahren Zuchthaus, Karl Schrödter (Salza) zu 2 Jahren Zuchthaus und Albert Brückner (Nordhausen) zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus verurteilt.[1]
  • 28. März: Oberbürgermeister Heinz Sting wird durch Erlass des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern mit Wirkung vom 31. März in den einstweiligen Ruhestand versetzt und Staatsrat Johannes Meister, der bisherige Erste Bürgermeister von Meiningen, mit Wirkung vom 1. April zum Oberbürgermeister von Nordhausen berufen.[1]

April

  • 6. April: Johannes Meister wird in sein Amt als Oberbürgermeister der Stadt Nordhausen eingeführt. Viele Nordhäuser stehen diesem Wechsel sehr reserviert gegenüber und sehen in Kreisleiter Heinrich Keiser den Schuldigen an der Amtsentsetzung von Heinz Sting.[1]
  • 16. April: Gauleiter und Reichsstatthalter Fritz Sauckel ernennt als „Beauftragten der NSDAP“ zur Mitwirkung bei bestimmten Aufgaben der Gemeinden auf Grund der Deutschen Gemeindeordnung den Kreisleiter Heinrich Keiser für die Stadt Nordhausen und den Kreis Grafschaft Hohenstein.[1]
  • 24. April: Am 24. April begutachtet auf Wunsch des Oberbürgermeisters der bekannte Architekt Prof. Schultze-Naumburg die Pläne für das Neue Rathaus. Die Entwürfe werden aber im Wesentlichen vom Stadtbauamt ausgeführt, das auch die Bauleitung übernimmt.[1]

Mai

  • 30. Mai: Stadtbürodirektor Theodor Weiss aus Salzwedel, der am 1. November 1933 die vakante Stelle des Stadtverwaltungsdirektors in Nordhausen angetreten hatte, begeht in Stolberg Selbstmord. Er war seit dem 12. November 1934 vom Amt beurlaubt.[1]

Juni

Juli

  • 1. Juli: Die Kautabakfirma Georg Reddersen feiert ihr 100-jähriges Jubiläum.[1]
  • 17. Juli: Eine Mitgliederversammlung der St.-Johannis-Loge zur gekrönten Unschuld (gegründet am 2. Juni 1790) erklärt am 17. Juli 1935 die Auflösung der Loge mit Wirkung vom 21. Juli.[1]
  • 19. Juli: Es kommt zu Ansammlungen vor den Wohnungen jüdischer Bürger. Die Polizei nimmt drei jüdische Geschäftsleute in „Schutzhaft“. Um diese Zeit erscheinen in vielen Verkaufsstellen Anschläge mit der Aufschrift „Juden werden hier nicht bedient“.[1]

August

  • 12. August: Dechant Wilhelm Hunstiger wird von SA-Männern und Jugendlichen misshandelt, in herabwürdigender Weise durch einige Straßen der Stadt zum Siechhof geführt und dort inhaftiert. Ebenso werden der jüdische Kaufmann Hermann Bacharach und der Viehhändler Selig misshandelt und in Schutzhaft genommen. Selig taucht man in das Wasserbecken des Neptunbrunnens auf dem Kornmarkt. Als Initiatoren der Ausschreitungen werden später Bannführer Mitzinger und Kreisleiter Heinrich Keiser genannt. Der frühere Oberbürgermeister Heinz Sting erstattet Strafanzeige gegen Keiser wegen Landfriedensbruchs.[1]
  • 25. August: Der bekannte Heimatforscher Karl Meyer stirbt im 90. Lebensjahr in Nordhausen.
    Am 24. und 25. August 1935 veranstaltet die Motorbrigade 45 des NSKK Sportwettkämpfe im Nordhäuser Stadion. In einem Propagandazug durch die Stadt werden fast 1000 Motorfahrzeuge mitgeführt. Standartenführer Steinmetz, Nordhausen, leitet die Veranstaltungen.[1]

September

Oktober

November

  • 16. November: Die Luftwaffe ist erstmals zu Gast in Nordhausen. Neun dreimotorige Flugzeuge überfliegen in den Mittagstunden im Formationsflug die Stadt. Anlass des Besuchs ist das Richtfest eines Wirtschaftsgebäudes auf dem Fliegerhorst.[1]
  • 29. November: Oberbürgermeister Johannes Meister legt in der tiefen Baugrube am Lutherplatz-Ecke Markt den Grundstein für das Neue Rathaus und die Stadtsparkasse.[1]

Dezember

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen : 1802 bis 1989. Horb am Neckar: Geiger, 2003.
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