1908
Aus NordhausenWiki
Januar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 29. Januar: Ein Verein wird gegründet um Mittel zur Erbauung eines Nordhäuser Vereinshauses aufzubringen.[1]
Februar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 4. Februar: Im Bildungsverein spricht der Theologe Martin Rade, Universität Marburg, über das Thema „Wie konnte die Moral Jesu und der ersten christlichen Gemeinde die Moral einer Weltreligion werden?“[1]
- 7. Februar: Die Nordhäuser Aktienbrauerei erwirbt das Restaurant „Wilhelmshöhe“. Mitte Februar ist der Neubau der Loge fertig gestellt. Nun werden die beiden Säle ausgebaut.
- 28. Februar: Im Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein hält Karl Meyer einen Vortrag über die Nordhäuser Stadtflur.[1]
März[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2. März: Die Stadtverordneten beschließen, das Ratsgut Mönchhof in Uthleben, das sich schon 500 Jahre im Besitz der Stadt befindet, nicht an die Firma G. Schreiber & Sohn zu verkaufen. Ein neuer Pachtvertrag für die nächsten 18 Jahre wird am 16. März mit der Firma abgeschlossen. Ferner beschließen die Stadtverordneten, auf dem Hagenplatz einen Brunnen zu Ehren Eduard Baltzers zu errichten (Baltzerbrunnen).[1]
- 16. März: Der Magistrat und Stadtverordnete beschließen den Bau des Stadthauses und Sparkassengebäudes. Die Mittel in Höhe von 220.000 Mark werden bewilligt. Im Mai wird mit dem Bau begonnen.[1]
- 18. März: Der Sozialdemokrat Paul Reißhaus (Erfurt) hält im Saal der „Drei Linden“ eine Gedenkrede an den 60. Jahrestag der Märzrevolution 1848. Die Arbeitgeber hatten gedroht, alle jene Arbeiter auszusperren, die sich während der Arbeitszeit an entsprechenden Kundgebungen beteiligten. Der Magistrat schreibt in seinem Zeitungsbericht an die Regierung: „Demonstrative Kundgebungen für die Änderung des Landtagswahlrechts sind auch hier durch Anhänger der Sozialdemokratie erfolgt“.[1]
- 24. März: Alfred Fanther wird geboren.
August Stolberg hält im Bildungsverein einen Lichtbildervortrag über „Grönland und die Grönländer“.[1]
April[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 19. Mai: Der Geschichtsverein bringt am Mäderschen Haus in der Krämerstraße zum Gedenken an den in diesem Haus geborenen Karl Duval eine Erinnerungstafel an.[1]
Juni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Juli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 11. Juli: Im Restaurant „Am Schlachthof“ erfolgt der Zusammenschluss der Vereine SV Wacker 05 Nordhausen und B.S.C. Mars Nordhausen zu SV Wacker-Mars Nordhausen.“[2]
August[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 29. August: Ein Großbrand verwüstet die Werthermühle. Insbesondere der Websaal der dort ansässigen Weberei, wo 60 bis 70 Arbeiterinnen und Arbeiter beschäftigt sind, und die Lagerräume fallen den Flammen zum Opfer.[1]
September[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oktober[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1. Oktober: Der Schlagbaum an der ehemaligen Chausseegeld-Hebestelle in der Kastanienallee zwischen Nordhausen und Krimderode (Zollhaus) wird entfernt. Dem langjährigen Chausseegeld-Einnehmer wird zum Andenken ein Kranz überreicht. Das ehemalige Häuschen des Chausseegeld-Einnehmers wird zu einer Stadtgärtnerwohnung umgebaut.[1]
- 4. Oktober: Die Nordhäuser Schützenkompanie feiert ihr 50-jähriges Fahnenjubiläum. In seiner Festrede erwähnt Stadtarchivar Hermann Heineck, dass sich die Schützenkompanie schon um 1500 nachweisen lasse. 1694 ist sie neu gegründet worden.[1]
- 10. Oktober: Auf der Baustelle des zu errichtenden Stadthauses neben dem alten Rathaus wird Richtfest gefeiert.[1]
- 18. Oktober: Aus Anlass der Jahrhundertfeier der Einführung der preußischen Städteordnung bewegt sich ein Festzug von der Grimmelallee durch Bahnhof- und Rautenstraße zum Rathaus, wo Oberbürgermeister Carl Contag die Festrede hält.
- 25. Oktober: Die katholische Kirchensteuer wird von 5 Prozent auf 12,5 Prozent erhöht. Es gibt 382 Steuerpflichtige in der Stadt.[1]
November[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 25. November: Zu einer großen Protestversammlung gegen die geplante Tabakverbrauchssteuer versammeln sich im Saal der „Drei Linden“ zahlreiche Beschäftigte der Tabakindustrie.[1]
- 27. November: Im Geschichts- und Altertumsverein hält der inzwischen im Ruhestand lebende Volksschullehrer Karl Meyer einen Vortrag über „Michael Meyenburg, Nordhausens großen Bürgermeister zur Reformationszeit“.[1]
- 30. November: Gegen die geplante Tabak- und Branntweinbesteuerung nimmt auch die Stadtverordneten-Versammlung Stellung. Eine Kommission erarbeitet eine entsprechende Petition, die dem Reichstag im Dezember zugestellt wird. Anfang Dezember senden auch die vereinigten 67 Kornbranntwein-Fabrikanten der Stadt eine Petition an den Reichstag, in der sie sich gegen den Gesetzentwurf über den Zwischenhandel des Reichs mit Branntwein wenden.[1]
Dezember[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 15. Dezember: Lehrer Gustav Temme spricht im Verein für Gesundheitspflege über den „Umfang der Tuberkulose in unserer Stadt“ und ihre Bekämpfung.[1]
- 19. Dezember: Der Rabbiner der hiesigen jüdischen Gemeinde, Philipp Schönberger, stirbt.[1]