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'''Fritz Gießner''' (auch ''Friedrich Giessner''; geb. 18. August 1898 in Gera; gest. 31. Mai 1976 in | '''Fritz Gießner''' (auch ''Friedrich Giessner''; geb. 18. August 1898 in Gera; gest. 31. Mai 1976 in Ilfeld) war [[Landrat]] des Kreises Nordhausen und [[Liste der Bürgermeister von Nordhausen| Bürgermeister]] von Nordhausen. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
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=== Jugend und Ausbildung === | === Jugend und Ausbildung === | ||
Friedrich Giessner wurde als Sohn des Webers ''Emil Gießner'' und seiner Ehefrau ''Lina'', die ebenfalls als Weberin arbeitete, geboren. Das Elternhaus war sozialdemokratisch geprägt. Er hatte noch einen Bruder und zwei Schwestern. Von 1905 bis 1913 besuchte er die Volksschule in der Geraer Schülerstraße und lernte danach den Beruf des Drehers in einer Schleifmaschinenfabrik in Gera. 1915 trat er dem Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) bei. Nach seiner Lehre wurde er im Jahr 1916 entlassen und arbeitete danach in verschiedenen Betrieben. | Friedrich Giessner wurde als Sohn des Webers ''Emil Gießner'' und seiner Ehefrau ''Lina'', die ebenfalls als Weberin arbeitete, geboren. Das Elternhaus war sozialdemokratisch geprägt. Er hatte noch einen Bruder und zwei Schwestern. Von 1905 bis 1913 besuchte er die Volksschule in der Geraer Schülerstraße und lernte danach den Beruf des Drehers in einer Schleifmaschinenfabrik in Gera. 1915 trat er dem Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) bei. Nach seiner Lehre wurde er im Jahr 1916 entlassen und arbeitete danach in verschiedenen Betrieben. | ||
=== KPD-Parteiarbeit === | === KPD-Parteiarbeit === | ||
1915 in Gera und 1916 in Berlin half er, die Freie Sozialistische Jugend (FSJ) zusammenzufassen. Er nahm an Antikriegsaktionen und illegalen Tagungen teil und verteilte Schriften von Karl Liebknecht. 1917 wurde er als Soldat eingezogen und kam nach Elsaß-Lothringen, wo er 1918 schwer verwundet wurde. Im November 1918 | 1915 in Gera und 1916 in Berlin half er, die Freie Sozialistische Jugend (FSJ) zusammenzufassen. Er nahm an Antikriegsaktionen und illegalen Tagungen teil und verteilte Schriften von Karl Liebknecht. 1917 wurde er als Soldat eingezogen und kam nach Elsaß-Lothringen, wo er 1918 schwer verwundet wurde. Im November 1918 schloss er sich dem Spartakusbund an und wurde im Januar 1919 Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands in Gera. | ||
Am 30. Oktober 1920 heiratete er. | Am 30. Oktober 1920 heiratete er. | ||
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=== Im Untergrund === | === Im Untergrund === | ||
Gießner war nach der Machterlangung des Nationalsozialismus der führende Kopf der „Einheitsfront“ aus Sozialdemokratie und Kommunismus und wurde im Mai 1934 verhaftet. Das Oberlandesgericht Jena verurteilte ihn wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus, die er in Halle abbüßen | Gießner war nach der Machterlangung des Nationalsozialismus der führende Kopf der „Einheitsfront“ aus Sozialdemokratie und Kommunismus und wurde im Mai 1934 verhaftet. Das Oberlandesgericht Jena verurteilte ihn wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus, die er in Halle abbüßen musste. Nach Freilassung wurde er Ende 1937 im Konzentrationslager Buchenwald festgehalten und im April 1940 entlassen. Gießner arbeitet illegal für die Ziele der KPD weiter. Im August 1944 wurde er erneut in „Schutzhaft“ genommen und wieder nach Buchenwald überführt, wo er am 22. November 1944 entlassen wurde. | ||
=== Landrat und Bürgermeister in Nordhausen === | === Landrat und Bürgermeister in Nordhausen === | ||
Gießner wurde nach Kriegsende Vorsitzender des Antifaschistischen Komitees in Gera und am 25. Mai 1945 Bürgermeister. Eine Zeitlang war er Politischer Leiter der KPD und gehörte 1946 zum Kreisvorstand der SED. Seine Mitgliedschaft in der KPD-O führte in einem Parteiverfahren vor der Zentralen Parteikontrollkommission zu einer Rüge. Obwohl seine Aufbauarbeit in Gera für gut befunden wurde, wurde er am 29. August als Landrat des Kreises Nordhausen eingesetzt. | Gießner wurde nach Kriegsende Vorsitzender des Antifaschistischen Komitees in Gera und am 25. Mai 1945 Bürgermeister. Eine Zeitlang war er Politischer Leiter der KPD und gehörte 1946 zum Kreisvorstand der SED. Seine Mitgliedschaft in der KPD-O führte in einem Parteiverfahren vor der Zentralen Parteikontrollkommission zu einer Rüge. Obwohl seine Aufbauarbeit in Gera für gut befunden wurde, wurde er am 29. August 1949 als Landrat des Kreises Nordhausen eingesetzt. | ||
Von 1951 bis 1955 leitete er die Kreis-Volkshochschule, danach war er stellvertretender Leiter des Kulturamtes der Stadt Erfurt. Mit Nikita Sergejewitsch Chruschtschow und seiner Politik der Entstalinisierung gab es eine Rehabilitierung. So wurde er am 1. Juni | Von 1951 bis 1955 leitete er die Kreis-Volkshochschule, danach war er stellvertretender Leiter des Kulturamtes der Stadt Erfurt. Mit Nikita Sergejewitsch Chruschtschow und seiner Politik der Entstalinisierung gab es eine Rehabilitierung. So wurde er am 1. Juni 1957 Bürgermeister von Nordhausen. | ||
Im Juni 1963 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück und ging in Ruhestand. Ehrenamtlich engagierte er sich der Kulturarbeit und war bis zu seinem Lebensende Vorsitzender des [[Thomas-Mann-Club]]s. Er erhielt verschiedene Ehrungen, Auszeichnungen und Orden. Am 3. September 1973 | Im Juni 1963 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück und ging in den Ruhestand. Ehrenamtlich engagierte er sich in der Kulturarbeit und war bis zu seinem Lebensende Vorsitzender des [[Thomas-Mann-Club]]s. Er erhielt verschiedene Ehrungen, Auszeichnungen und Orden. Am 3. September 1973 verlieh ihm die Stadt Nordhausen anlässlich seines 75. Geburtstages die Ehrenbürgerwürde. | ||
Gießner starb am 31. Mai 1976 in | Gießner starb am 31. Mai 1976 in Ilfeld und wurde auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. | ||
Die Stadtverordnetenversammlung | Die Stadtverordnetenversammlung erkannte die Ehrenbürgerwürde am 29. August 1990 ab. 1990 wurde die ''Fritz-Gießner-Straße'' in Nordhausen-Ost in ''Johannes-Thal-Straße'' umbenannt. Mit Beschluss des Stadtrates vom 22. Februar 2006 wird seine Grabstätte jedoch als Ehrengrabstätte von der Stadt gepflegt. Es gibt eine ''Fritz-Gießner-Straße'' in Gera. | ||
Fritz Gießner war mit Gertrud Gießner (1898–1968) verheiratet. | |||
== Werke == | |||
*''[[Geheimwaffen im Kohnstein]]''. Nordhausen: Rat d. Stadt, 1964. (Zusammen mit Jan Čespiva und Kurt Pelný) | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9 | * [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9 | ||
* ''[[Leben und Kampf des Genossen Fritz Giessner]]'' Nordhausen, 1979 | * ''[[Leben und Kampf des Genossen Fritz Giessner]]''. Nordhausen, 1979 | ||
* Theodor Bergmann: ''Gegen den Strom. Die Geschichte der KPD(-Opposition)''. Hamburg, 2004 | * Theodor Bergmann: ''Gegen den Strom. Die Geschichte der KPD(-Opposition)''. Hamburg, 2004 | ||
* Steffen Kachel: ''Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949'', Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 550 | * Steffen Kachel: ''Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949'', Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 550 | ||
== Verweise == | == Externe Verweise == | ||
*[http://www.nnz-online.de/news/news_galerie.php?MmNr=115800 Grabstätte von Fritz Gießner | *[http://www.nnz-online.de/news/news_galerie.php?MmNr=115800 Grabstätte von Fritz Gießner (2011)] | ||
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 18:44 Uhr
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Fritz Gießner (auch Friedrich Giessner; geb. 18. August 1898 in Gera; gest. 31. Mai 1976 in Ilfeld) war Landrat des Kreises Nordhausen und Bürgermeister von Nordhausen.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jugend und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Friedrich Giessner wurde als Sohn des Webers Emil Gießner und seiner Ehefrau Lina, die ebenfalls als Weberin arbeitete, geboren. Das Elternhaus war sozialdemokratisch geprägt. Er hatte noch einen Bruder und zwei Schwestern. Von 1905 bis 1913 besuchte er die Volksschule in der Geraer Schülerstraße und lernte danach den Beruf des Drehers in einer Schleifmaschinenfabrik in Gera. 1915 trat er dem Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) bei. Nach seiner Lehre wurde er im Jahr 1916 entlassen und arbeitete danach in verschiedenen Betrieben.
KPD-Parteiarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1915 in Gera und 1916 in Berlin half er, die Freie Sozialistische Jugend (FSJ) zusammenzufassen. Er nahm an Antikriegsaktionen und illegalen Tagungen teil und verteilte Schriften von Karl Liebknecht. 1917 wurde er als Soldat eingezogen und kam nach Elsaß-Lothringen, wo er 1918 schwer verwundet wurde. Im November 1918 schloss er sich dem Spartakusbund an und wurde im Januar 1919 Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands in Gera.
Am 30. Oktober 1920 heiratete er.
Von 1925 bis 1932 war er Mitglied des Stadtrats in Gera. 1929 war Gießner zeitweilig Mitglied der Kommunistische Partei-Opposition (KPD-O) und leitete diese KPD-Abspaltung in Gera.
Im Untergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gießner war nach der Machterlangung des Nationalsozialismus der führende Kopf der „Einheitsfront“ aus Sozialdemokratie und Kommunismus und wurde im Mai 1934 verhaftet. Das Oberlandesgericht Jena verurteilte ihn wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus, die er in Halle abbüßen musste. Nach Freilassung wurde er Ende 1937 im Konzentrationslager Buchenwald festgehalten und im April 1940 entlassen. Gießner arbeitet illegal für die Ziele der KPD weiter. Im August 1944 wurde er erneut in „Schutzhaft“ genommen und wieder nach Buchenwald überführt, wo er am 22. November 1944 entlassen wurde.
Landrat und Bürgermeister in Nordhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gießner wurde nach Kriegsende Vorsitzender des Antifaschistischen Komitees in Gera und am 25. Mai 1945 Bürgermeister. Eine Zeitlang war er Politischer Leiter der KPD und gehörte 1946 zum Kreisvorstand der SED. Seine Mitgliedschaft in der KPD-O führte in einem Parteiverfahren vor der Zentralen Parteikontrollkommission zu einer Rüge. Obwohl seine Aufbauarbeit in Gera für gut befunden wurde, wurde er am 29. August 1949 als Landrat des Kreises Nordhausen eingesetzt.
Von 1951 bis 1955 leitete er die Kreis-Volkshochschule, danach war er stellvertretender Leiter des Kulturamtes der Stadt Erfurt. Mit Nikita Sergejewitsch Chruschtschow und seiner Politik der Entstalinisierung gab es eine Rehabilitierung. So wurde er am 1. Juni 1957 Bürgermeister von Nordhausen.
Im Juni 1963 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück und ging in den Ruhestand. Ehrenamtlich engagierte er sich in der Kulturarbeit und war bis zu seinem Lebensende Vorsitzender des Thomas-Mann-Clubs. Er erhielt verschiedene Ehrungen, Auszeichnungen und Orden. Am 3. September 1973 verlieh ihm die Stadt Nordhausen anlässlich seines 75. Geburtstages die Ehrenbürgerwürde.
Gießner starb am 31. Mai 1976 in Ilfeld und wurde auf dem Hauptfriedhof beigesetzt.
Die Stadtverordnetenversammlung erkannte die Ehrenbürgerwürde am 29. August 1990 ab. 1990 wurde die Fritz-Gießner-Straße in Nordhausen-Ost in Johannes-Thal-Straße umbenannt. Mit Beschluss des Stadtrates vom 22. Februar 2006 wird seine Grabstätte jedoch als Ehrengrabstätte von der Stadt gepflegt. Es gibt eine Fritz-Gießner-Straße in Gera.
Fritz Gießner war mit Gertrud Gießner (1898–1968) verheiratet.
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Geheimwaffen im Kohnstein. Nordhausen: Rat d. Stadt, 1964. (Zusammen mit Jan Čespiva und Kurt Pelný)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
- Leben und Kampf des Genossen Fritz Giessner. Nordhausen, 1979
- Theodor Bergmann: Gegen den Strom. Die Geschichte der KPD(-Opposition). Hamburg, 2004
- Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 550
Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1802–1868
Johann Grünhagen (1802–1822) | Carl Seiffart (1822–1832) | Heinrich Karl Kölling (1832–1839) | August Christoph Götting (1839–1847) | Moritz Eckardt (1847–1851) | Gottlieb Ullrich (1851–1868)
- 1868–1945
Julius Riemann (1868–1885) | Karl Hahn (1885–1892) | Kurt Schustehrus (1892–1899) | Carl Contag (1899–1924) | Curt Baller (1924–1933) | Heinz Sting (1933–1935) | Johannes Meister (1935–1942) | Herbert Meyer (1943–1945)
- 1945–1990
Otto Flagmeyer (1945) | Richard Senger (1945) | Karl Schultes (1945–1946) | Hans Himmler (1946–1952) | Alfred Meyer (1952–1953) | Heinz Andree (1953–1957) | Fritz Gießner (1957–1963) | Kurt Juch (1963–1973) | Fritz Lande (1973–1981) | Herbert Otto (1981–1985) | Peter Heiter (1985–1990)
- seit 1990
Olaf Dittmann (1990) | Manfred Schröter (1990–1994) | Barbara Rinke (1994–2012) | Klaus Zeh (2012–2017) | Kai Buchmann (seit 2017)
- Landkreis Grafschaft Hohenstein (1802–1952)
Kreis Nordhausen (1802–1888)
Landkreis Grafschaft Hohenstein (1888–1945)
Landkreis Nordhausen (1945–1952)
Friedrich Adrian von Arnstedt (1816–1833) | Karl von Byla (1834–1852) | Eduard Wiprecht von Davier (1852–1892) | Philipp Schaeper (1893–1917) | Rudolf von Pommer-Esche (1917–1920) | Otto Voss (1920–1922) | Albert Knodt (1922–1925) | Wilhelm Köhne (1925–1927) | Horst W. Baerensprung (1927–1929) | Johannes Kunzemann (1929–1932) | Gerhard Stumme (1932–1934) | Heinz Sting (1934, kommissarisch) | Heinrich Keiser (1934, kommissarisch) | Otto Rose (1934–1936, kommissarisch) | Wolf von Wolffersdorf (1936–1945) | Karl Schultes (1945–1946) | Hans Himmler (1946–1947) | Franz Rathfuchs (1947–1949) | Friedrich Giessner (1949–1951) | Thiele (1951–1953)
- Kreis Nordhausen (1952–1990)
(Vorsitzender des Rates des Kreises Nordhausen)
Paul Wojtkowski (1953–1960) | Herbert Sasama (1960–1964) | Gerhard Didszus (1965–1970) | Heinz Nitschke (1970–1981) | Klaus Hummitzsch (1982–1990)
- Landkreis Nordhausen (ab 1990)
Joachim Claus (1990–2012) | Birgit Keller (2012–2014) | Matthias Jendricke (seit 2015)