1930: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Dezember 2024, 17:25 Uhr
Januar
- 15. Januar: Die Nutzung der alten Sedan-Turnhalle wird untersagt. Ein Jahr später wird der Neubau eingeweiht.
- 24. Januar: Karl Rosenthal, Bäckermeister und Bauherr vom Rosenthal-Haus, stirbt im 65. Lebensjahr in Nordhausen.
Februar
- 10. Februar: Eine Mehrheit der Stadtverordneten lehnt den von breiten Kreisen geforderten Neubau der maroden Sedan-Turnhalle zunächst ab.[1]
- 12. Februar: Der neue Organist an der St.Blasii-Kirche, Erich Knorr, beginnt die Tradition der sog. Orgelvespem. Er möchte das reiche Kulturgut deutscher Kirchenmusik den Musikfreunden umfassend erschließen.[1]
Ebenfalls am 12. Februar 1930 spricht der Generalsekretär der Deutschen Friedensgesellschaft Vierbücher in einer öffentlichen Versammlung der Ortsgruppe über Pazifismus und Menschentum.[1]
März
- 6. März: Die Ortsgruppe der KPD hält im Volkshaus Eintracht eine Erwerbslosenversammlung. Trotz des Demonstrationsverbotes formiert sich anschließend ein Demonstrationszug, der vor das Rathaus zu ziehen versucht. In der Sand- und Rautenstraße kommt es zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei.
- 19. März: Der bekannte Organist Günther Ramin gibt für den Konzertverein in der Petrikirche ein Orgelkonzert.[1]
- 21. März: Vor Gericht werden Johannes Schildt, Max Herbst, Albert Decker, Felix Fohrenkamm, Friedrich Herbst, Adolf Schulschenk, Erich Steinecke, Karl Teichmann, Ernst Hiller und Paul Steinecke wegen Vergehens gegen das Republikschutzgesetz zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, die auf drei Jahre gegen Zahlung einer Buße von je 20 ℛℳ ausgesetzt werden. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der Musikverein „Edelweiß“ von 1929 die Fortsetzung der Schalmeienkapelle des verbotenen Rotfrontkämpferbundes gewesen sei und überhaupt die Ortsgruppe in Gestalt des Musikvereins weitergeführt werden sollte. Gegen das Urteil legen die Angeklagten Berufung ein.[1]
April
- 25. April: Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein unter seinem Vorsitzenden, Stadtarchivar Hermann Heineck, feiert das 60-jährige Stiftungsfest.[1]
Mai
- 5. Mai: Die Stadtverordneten beschließen mit knapper Mehrheit - bei einem Stimmenverhältnis von 17 Ja- und 17 Nein-Stimmen - den Neubau der Sedan-Turnhalle. Sie genehmigen die Aufnahme eines angebotenen Kredites des Verbandes für Freidenkertum und Feuerbestattung in Berlin in Höhe von 200.000 Reichsmark.[1]
- 6. Mai: Im Spangenbergsaal spricht der Führer des Gaues Brandenburg des Reichsbanners und ehemalige mecklenburgische Ministerpräsident Stelling über das Thema „Nationalsozialismus und Demokratie“.[1]
Juni
- 4. Juni: Das Städtische Verkehrsamt veranstaltet täglich außer montags zwei Fremdenführungen, die um 9:30 Uhr und um 15:00 Uhr am Roland beginnen. In einem etwa zweistündigen Rundgang werden die Sehenswürdigkeiten der Altstadt und im Anschluss daran der Botanische Park und das Neue Museum besichtigt.[1]
Juli
- 13. Juli: Der Ehrenbürger Richard Wiese feiert seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass hat der Magistrat beschlossen, dem Hauptweg zum Gehege den Namen Richard-Wiese-Weg zu geben.[1]
August
- 20. August: Helmut Zinke kommt zur Welt.
- 25. August: Paul Schultz, Rektor der Heinrich-Mittelschule, stribt im Alter von 53 Jahren.
- 31. August: Unter reger Anteilnahme der Bevölkerung überfliegt ein Zeppelin Nordhausen.
September
- 14. September: Bei der Reichstagswahl 1930 wird die SPD in Nordhausen stärkste Kraft.
Oktober
- 25. Oktober: Marlies Müller wird in Nordhausen geboren.
November
- 4. November: Der Tanzlehrer Johann Karl Liesegang stirbt in Hamm, Westfalen.
- 24. November: Die Stadtverordneten lehnen nach langer Debatte mehrheitlich die geforderte Erhöhung der Biersteuer und die Einführung einer Bürgersteuer ab. In einem solchen Fall ist vorgesehen, dass ein Staatskommissar die abgelehnten Steuervorlagen in Kraft setzt. Am 25. November beauftragt der Erfurter Regierungspräsident den Oberbürgermeister Curt Baller, die abgelehnten Steuervorlagen durchzusetzen.
- 28. November: In einer Versammlung der NSDAP im Riesenhaus, die von Friedrich Quelle geleitet wird, referiert über zwei Stunden lang der inzwischen seines Schulamtes enthobene Dietrich Klagges, wird aber wiederholt von den zahlreich erschienenen Sozialdemokraten und Kommunisten unterbrochen. Nach ihm versuchen Karl Schmidt vom Reichsbanner, Johannes Kleinspehn und der Kommunist Ludwig Einicke, seine Argumente zu widerlegen.[1]
Dezember
- 6. Dezember: Der langjährige Stadtarchivar Hermann Heineck stirbt.
- 11. Dezember: Die Nordhäuser Abgeordnete Johanna Himmler fordert im Reichstag erfolglos kürzere Arbeitszeiten und den freien Sonnabendnachmittag.
- 31. Dezember: Der 1. Vorsitzende der Synagogengemeinde, Sanitätsrat Karl Stern, scheidet aus seinem Amt, das er fast 20 Jahre lang inne hatte.[1]