Peter Heiter

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Peter Heiter
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geb. 25. Mai 1943 in Görlitz
gest. 19. September 2020 in Nordhausen
Oberbürgermeister
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Peter Heiter (geb. 25. Mai 1943 in Görlitz; gest. 19. September 2020 in Nordhausen) war von 1985 bis 1990 Oberbürgermeister von Nordhausen.

Leben

Peter Heiter wurde als Sohn des aus Nordhausen stammenden Kaufmanns Hermann Heiter in Görlitz geboren. Der Großvater war Pfarrer in Nordhausen. Nach der Flucht vor der Roten Armee kam die Familie 1945 nach Wansleben am See und zog 1956 nach Nordhausen, wo sie ein Haus in der Blödaustraße bezogen. In der zehnten Klasse verließ Peter Heiter die Humboldt-Oberschule und machte eine Ausbildung zum Baumaschinisten.

1963 wurde er Mitglied der SED. Nach dreijähriger Dienstzeit bei der NVA arbeitete Heiter ab 1966 in der Organisationsabteilung des Rates des Kreises. 1971 wurde er persönlicher Referent des Vorsitzenden des Rates und war von 1982 bis 1985 Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik der SED-Kreisleitung. Am 1. April 1985 bestimmte die Stadtverordnetenversammlung Peter Heiter zum Bürgermeister und Nachfolger von Herbert Otto. Nach dem Fall der Mauer nahm er am Runden Tisch teil und war Mitinitiator der Wochenzeitung „Nordhäuser Kurier“. Am 17. Januar 1990 wurde Peter Heiter auf eigene Bitte von seiner Funktion als Bürgermeister entbunden. Er würde persönliche Verantwortung für fehlerhafte Entscheidungen im kommunalen Bereich übernehmen. Seine Amtsgeschäfte führte Olaf Dittmann (NDPD) bis zur Kommunalwahl weiter. Im selben Jahr wurde er zum Amtsleiter im Bauamt des Landratsamtes berufen und wirkte hier bis 1992.

Zitat Am Mittwoch hat mich die Stadtverordnetenversammlung nach fast 5 Jahren als Bürgermeister der Stadt entbunden.

Ich hatte persönlich darum gebeten und dazu eine ausführliche Begründung abgegeben. Vor allen Dingen deshalb, weil es meine persönliche Überzeugung ist, daß es unter den gegenwärtigen Bedingungen für unsere Stadt nicht gut ist, wenn an der Spitze des Rates ein SED-PDS-Bürgermeister steht. Diese Partei ist nunmehr im Rat der Stadt nicht mehr vertreten. Mir persönlich ist dieser Schritt nicht leicht gefallen, weil ich in den letzten 5 Jahren gespürt habe, daß viele Nordhäuser bereit sind, etwas mit zu verändern. Dafür möchte ich mich nochmals bei allen bedanken. [...]

Ich bitte alle, meine persönliche Entscheidung zu respektieren, da ich fest davon überzeugt bin, daß ein parteiloser Bürgermeister z. Z. für unsere Heimatstadt mehr tun kann als ich es kann. Ich habe aber auch vor der Stadtverordnetenversammlung erklärt, daß ich die persönliche Verantwortung für all das übernehme, was in den letzten 5 Jahren in unserer Stadt, abgeleitet von zentralen Beschlüssen und Festlegungen, auch an Fehlerhaften und Mangelhaftem in der Kommunalpolitik mit umgesetzt wurde.

Vieles haben wir nicht so verändert, wie es die Bürger erwarteten, aus den vielfältigsten Gründen. Andererseits haben mich viele Gespräche mit Nordhäusern in der Auffassung bestärkt, ganz umsonst waren die letzten 5 Jahre nicht - einiges haben wir als Rat der Stadt schon bewegt, nicht alles war nur schlecht.

Nochmals ein herzliches Danke schön an alle, die ihr Herz für unsere Heimatstadt behalten haben und uns als Rat der Stadt und mich persönlich als Bürgermeister unterstützten.

Wir haben jetzt alle Voraussetzungen und die große Chance, auch in Nordhausen vieles anders und besser zu machen. Nutzen wir sie gemeinsam für unsere Stadt.

Zitat
                    — Peter Heiter im Nordhäuser Kurier, 26. Januar 1990

Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit machte sich Heiter als Finanz- und Versicherungsmakler selbständig, wurde Geschäftsführer der Bau GmbH und arbeitete zuletzt als Leiter eines Asylbewerberheims. 2007 ging er in den Ruhestand.

Heiter war seit 1964 mit Marlies Heiter verheiratet, mit der er eine Tochter und einen Sohn hat. Mit 17 Jahren erwarb er den Segelflugschein und erhielt 1961 das „Silber-C“-Leistungsabzeichen.

Im Stadtadreßbuch Nordhausen – Ausgabe 1993 – ist er in der Hohenstaufenstr. 17 verzeichnet.

Peter Heiter verstarb nach einer Krebserkrankung in der Nacht vom 18. zum 19. September 2020.

Literatur