Otto Flagmeyer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus NordhausenWiki
Heinrich (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 20: Zeile 20:


== Leben ==
== Leben ==
Flagmeyer war Bauunternehemr und als sozialdemokratischer Arbeiterführer bekannt. Nach dem Reichstagsbrand am 18./19. März 1933 war er kurzzeitig verhaftet. Im Juni 1933 erfolgte eine eruneute Internierung.  
Flagmeyer war Bauunternehemr und als sozialdemokratischer Arbeiterführer bekannt. Nach dem Reichstagsbrand am 18./19. März 1933 war er kurzzeitig verhaftet. Im Juni 1933 erfolgte eine erneute Internierung.  


Nachdem am 15. April 1945 der Stadtrat vom US-amerikanischen Militärgouverneur entlassen wurde, ernannte er am nächsten Tag Otto Flagmeyer zum Bürgermeister. Flagmeyer waren nun sämtliche in Nordhausen befindliche Behörden und Schulen sowie Reichsbahn und Post unterstellt. Er ernannte antifaschistisch gesinnte Behördenleiter und verbot jegliche politische Betätigung. Die Stadtverwaltung siedelte aus dem [[Gehege]] in das frühere Arbeitsamt in der [[Spangenbergstraße]] um. Am 8. Mai 1945 mußte er in einem Aufruf allen Plünderern die Todesstrafe androhen (''[[Aufruf an die Nordhäuser Bevölkerung durch Bürgermeister Flagmeyer (8. Mai 1945)]]''). Am 25. Mai 1945 gab er die Umbenennung von 52 [[Historische Straßennamen in Nordhausen|Straßen]] bekannt, die Bezug zum Nationalsozialismus haben, und ließ zudem das [[Wehrfreiheitsdenkmal]] sowie den Horst-Wessel-, Schlageter- und Klaus-Buhe-Stein im [[Stadtpark]] beseitigen.  
Nachdem am 15. April 1945 der Stadtrat vom US-amerikanischen Militärgouverneur entlassen wurde, ernannte er am nächsten Tag Otto Flagmeyer zum Bürgermeister. Flagmeyer waren nun sämtliche in Nordhausen befindliche Behörden und Schulen sowie Reichsbahn und Post unterstellt. Er ernannte antifaschistisch gesinnte Behördenleiter und verbot jegliche politische Betätigung. Die Stadtverwaltung siedelte aus dem [[Gehege]] in das frühere Arbeitsamt in der [[Spangenbergstraße]] um. Am 8. Mai 1945 mußte er in einem Aufruf allen Plünderern die Todesstrafe androhen (''[[Aufruf an die Nordhäuser Bevölkerung durch Bürgermeister Flagmeyer (8. Mai 1945)]]''). Am 25. Mai 1945 gab er die Umbenennung von 52 [[Historische Straßennamen in Nordhausen|Straßen]] bekannt, die Bezug zum Nationalsozialismus haben, und ließ zudem das [[Wehrfreiheitsdenkmal]] sowie den Horst-Wessel-, Schlageter- und Klaus-Buhe-Stein im [[Stadtpark]] beseitigen.  

Version vom 10. November 2017, 17:44 Uhr

Otto Flagmeyer
[[Bild:|220px|Otto Flagmeyer]]
'
unbekannt
Bürgermeister, Unternehmer
Bilder und Medien bei Commons

Otto Flagmeyer war Bauunternehmer und 1945 kurzzeitig Oberbürgermeister von Nordhausen.

Leben

Flagmeyer war Bauunternehemr und als sozialdemokratischer Arbeiterführer bekannt. Nach dem Reichstagsbrand am 18./19. März 1933 war er kurzzeitig verhaftet. Im Juni 1933 erfolgte eine erneute Internierung.

Nachdem am 15. April 1945 der Stadtrat vom US-amerikanischen Militärgouverneur entlassen wurde, ernannte er am nächsten Tag Otto Flagmeyer zum Bürgermeister. Flagmeyer waren nun sämtliche in Nordhausen befindliche Behörden und Schulen sowie Reichsbahn und Post unterstellt. Er ernannte antifaschistisch gesinnte Behördenleiter und verbot jegliche politische Betätigung. Die Stadtverwaltung siedelte aus dem Gehege in das frühere Arbeitsamt in der Spangenbergstraße um. Am 8. Mai 1945 mußte er in einem Aufruf allen Plünderern die Todesstrafe androhen (Aufruf an die Nordhäuser Bevölkerung durch Bürgermeister Flagmeyer (8. Mai 1945)). Am 25. Mai 1945 gab er die Umbenennung von 52 Straßen bekannt, die Bezug zum Nationalsozialismus haben, und ließ zudem das Wehrfreiheitsdenkmal sowie den Horst-Wessel-, Schlageter- und Klaus-Buhe-Stein im Stadtpark beseitigen. Am 14. Juni 1945 trat er vom Amt zurück. Sein Nachfolger wurde auf Veranlasstung des Militärgouverneurs der Rechtsanwalt Richard Senger.

Literatur