Richard Senger

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Richard Senger
Richard Senger
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geb. 6. Februar 1897 in Nordhausen
gest. 26. März 1973 in Düsseldorf
Bürgermeister, Rechtsanwalt
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Richard Senger (geb. 6. Februar 1897 in Nordhausen; gest. 26. März 1973 in Düsseldorf) war Rechtsanwalt und Bürgermeister von Nordhausen.

Leben

Aufruf von Senger zur Beseitigung von Schutt und Trümmer im Juli 1945

Richard Senger wurde als Sohn des Justizrates Artur Senger geboren. Er besuchte das Nordhäuser Gymnasium und meldete sich 1914 als Kriegsfreiwillige. In dieser Zeit legte er auch legte er sein Notabitur ab. Nach Ende des Ersten Weltkrieges studierte er Jura in Halle und arbeitete als Rechtsanwalt und Justitiar in Berlin. Ende der 1920er Jahre ging er als Rechtsanwalt an das Oberlandesgericht nach Naumburg. Senger lehnte den Nationalsozialismus ab. Beim Thüringen Juristentag 1933 stimmte er während einer offenen Abstimmung gegen den Ausschluß jüdischer Amtskollegen.

1940 wurde er als Hauptmann der Reserve eingezogen und war bis 1945 an der Ostfront.

Am 14. Juni 1945 wurde er auf Empfehlung der Nordhäuser Stadtverordneten als Bürgermeister eingesetzt und löste damit Otto Flagmeyer ab. Am gleichen Tag erhielt er ein Memorandum von Captain William A. Mc Elroy, in dem die Pflichten und Kompetenzen des Bürgermeisters umrissen wurden.[1] Senger war wohl in der gesamten Nordhäuser Geschichte der Bürgermeister mit der kürzesten Amtszeit; nach einem Monat wurde er von der sowjetischen Militäradministration abgesetzt.

Vom 24. September 1945 bis 31. Mai 1946 arbeitete er in der Präsidialkanzlei unter dem Thüringer Landespräsidenten Dr. Rudolf Paul und wurde am 30. November 1945 zum Direktor ernannt. Bis 1948 war er Rechtsanwalt und Notar in Nordhausen.

Ende der 1940er Jahre ging er mit seiner Familie nach Düsseldorf. Hier war er bis zu seiner Pensionierung 1962 ebenfalls als Rechtsanwalt tätig und wurde Beigeordneter der Stadt Düsseldorf.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Felix Ostmann: Beim „Blick zurück“ das Wirken der Nordhäuser Antifaschisten nicht vergessen. In: Harz Kurier, 5. Juli 1991.