Fritz Gießner

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Fritz Gießner
Fritz Gießner
Friedrich Giessner
18. August 1898 in Gera
31. Mai 1976 in Ilfeld
Landrat, Bürgermeister
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GND-Nummer 126064423
DNB: Datensatz

Fritz Gießner (auch Friedrich Giessner; geb. 18. August 1898 in Gera; gest. 31. Mai 1976 in Ilfeld) war Landrat des Kreises Nordhausen und Bürgermeister von Nordhausen.

Leben

Jugend und Ausbildung

Friedrich Giessner wurde als Sohn des Webers Emil Gießner und seiner Ehefrau Lina, die ebenfalls als Weberin arbeitete, geboren. Das Elternhaus war sozialdemokratisch geprägt. Er hatte noch einen Bruder und zwei Schwestern. Von 1905 bis 1913 besuchte er die Volksschule in der Geraer Schülerstraße und lernte danach den Beruf des Drehers in einer Schleifmaschinenfabrik in Gera. 1915 trat er dem Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) bei. Nach seiner Lehre wurde er im Jahr 1916 entlassen und arbeitete danach in verschiedenen Betrieben.

KPD-Parteiarbeit

1915 in Gera und 1916 in Berlin half er, die Freie Sozialistische Jugend (FSJ) zusammenzufassen. Er nahm an Antikriegsaktionen und illegalen Tagungen teil und verteilte Schriften von Karl Liebknecht. 1917 wurde er als Soldat eingezogen und kam nach Elsaß-Lothringen, wo er 1918 schwer verwundet wurde. Im November 1918 schloß er sich dem Spartakusbund an und wurde im Januar 1919 Mitbegründer der Kommunistische Partei Deutschlands in Gera.

Am 30. Oktober 1920 heiratete er.

Von 1925 bis 1932 war er Mitglied des Stadtrats in Gera. 1929 war Gießner zeitweilig Mitglied der Kommunistische Partei-Opposition (KPD-O) und leitete diese KPD-Abspaltung in Gera.

Im Untergrund

Gießner war nach der Machterlangung des Nationalsozialismus der führende Kopf der „Einheitsfront“ aus Sozialdemokratie und Kommunismus und wurde im Mai 1934 verhaftet. Das Oberlandesgericht Jena verurteilte ihn wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Halle abbüßen mußte. Nach Haftverbüßung wurde er Ende 1937 im Konzentrationslager Buchenwald festgehalten. Von dort wurde er im April 1940 entlassen. Nach seiner Entlassung arbeitet er illegal für die Ziele der KPD weiter. Im August 1944 wurde er erneut in Schutzhaft genommen und wieder nach Buchenwald überführt, wo er am 22. November 1944 wieder entlassen wurde.

Landrat und Bürgermeister in Nordhausen

Gießner wurde Vorsitzender des Antifaschistischen Komitees in Gera und am 25. Mai 1945 Bürgermeister. Eine Zeitlang war er Politischer Leiter der KPD und gehörte 1946 zum Kreisvorstand der SED. Seine Mitgliedschaft in der KPD-O führte in einem Parteiverfahren vor der Zentralen Parteikontrollkommission zu einer Rüge. Obwohl seine Aufbauarbeit in Gera für gut befunden wurde, wurde er am 29. August als Landrat des Kreises Nordhausen eingesetzt.

Von 1951 bis 1955 leitete er die Kreis-Volkshochschule, danach war er stellvertretender Leiter des Kulturamtes der Stadt Erfurt. Mit Nikita Sergejewitsch Chruschtschow und seiner Politik der Entstalinisierung gab es eine Rehabilitierung. So wurde er am 1. Juni 1950 Bürgermeister von Nordhausen.

Im Juni 1963 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück und ging in Ruhestand. Ehrenamtlich engagierte er sich der Kulturarbeit und war bis zu seinem Lebensende Vorsitzender des Thomas-Mann-Clubs. Er erhielt verschiedene Ehrungen, Auszeichnungen und Orden. Am 3. September 1973 verlieht ihm die Stadt Nordhausen anläßlich seines 75. Geburtstages die Ehrenbürgerwürde.

Gießner starb am 31. Mai 1976.

Die Stadtverordnetenversammlung erkannt die Ehrenbürgerwürde am 29. August 1990 ab. Mit Beschluß des Stadtrates vom 22. Februar 2006 wird seine Grabstätte jedoch als Ehrengrabstätte von der Stadt gepflegt. Es gibt eine Fritz-Gießner-Straße in Gera.

Literatur

Verweise

Einzelnachweise