Otto Flagmeyer: Unterschied zwischen den Versionen
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Nachdem am 15. April 1945 der Stadtrat vom US-amerikanischen Militärgouverneur entlassen wurde, ernannte er am nächsten Tag Otto Flagmeyer zum Bürgermeister. Flagmeyer waren nun sämtliche in Nordhausen befindliche Behörden und Schulen sowie Reichsbahn und Post unterstellt. Er ernannte antifaschistisch gesinnte Behördenleiter und verbot jegliche politische Betätigung. Die Stadtverwaltung siedelte aus dem [[Gehege]] in das frühere Arbeitsamt in der [[Spangenbergstraße]] um. Am 8. Mai 1945 mußte er in einem Aufruf allen Plünderern die Todesstrafe androhen. Am 25. Mai 1945 gab er die Umbenennung von 52 [[Historische Straßennamen in Nordhausen|Straßen]] bekannt, die Bezug zum Nationalsozialismus haben, und ließ zudem das [[Wehrfreiheitsdenkmal]] sowie den Horst-Wessel-, Schlageter- und Klaus-Buhe-Stein im [[Stadtpark]] beseitigen. | Nachdem am 15. April 1945 der Stadtrat vom US-amerikanischen Militärgouverneur entlassen wurde, ernannte er am nächsten Tag Otto Flagmeyer zum Bürgermeister. Flagmeyer waren nun sämtliche in Nordhausen befindliche Behörden und Schulen sowie Reichsbahn und Post unterstellt. Er ernannte antifaschistisch gesinnte Behördenleiter und verbot jegliche politische Betätigung. Die Stadtverwaltung siedelte aus dem [[Gehege]] in das frühere Arbeitsamt in der [[Spangenbergstraße]] um. Am 8. Mai 1945 mußte er in einem Aufruf allen Plünderern die Todesstrafe androhen (''[[Aufruf an die Nordhäuser Bevölkerung durch Bürgermeister Flagmeyer (8. Mai 1945)]]''). Am 25. Mai 1945 gab er die Umbenennung von 52 [[Historische Straßennamen in Nordhausen|Straßen]] bekannt, die Bezug zum Nationalsozialismus haben, und ließ zudem das [[Wehrfreiheitsdenkmal]] sowie den Horst-Wessel-, Schlageter- und Klaus-Buhe-Stein im [[Stadtpark]] beseitigen. | ||
Am 14. Juni 1945 trat er vom Amt zurück. Sein Nachfolger wurde auf Veranlasstung des Militärgouverneurs der Rechtsanwalt [[Richard Senger]]. | Am 14. Juni 1945 trat er vom Amt zurück. Sein Nachfolger wurde auf Veranlasstung des Militärgouverneurs der Rechtsanwalt [[Richard Senger]]. | ||
Version vom 10. November 2017, 15:54 Uhr
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Otto Flagmeyer war Bauunternehmer und 1945 kurzzeitig Oberbürgermeister von Nordhausen.
Leben
Flagmeyer war Bauunternehemr und als sozialdemokratischer Arbeiterführer bekannt. Nach dem Reichstagsbrand am 18./19. März 1933 war er kurzzeitig verhaftet. Im Juni 1933 erfolgte eine eruneute Internierung.
Nachdem am 15. April 1945 der Stadtrat vom US-amerikanischen Militärgouverneur entlassen wurde, ernannte er am nächsten Tag Otto Flagmeyer zum Bürgermeister. Flagmeyer waren nun sämtliche in Nordhausen befindliche Behörden und Schulen sowie Reichsbahn und Post unterstellt. Er ernannte antifaschistisch gesinnte Behördenleiter und verbot jegliche politische Betätigung. Die Stadtverwaltung siedelte aus dem Gehege in das frühere Arbeitsamt in der Spangenbergstraße um. Am 8. Mai 1945 mußte er in einem Aufruf allen Plünderern die Todesstrafe androhen (Aufruf an die Nordhäuser Bevölkerung durch Bürgermeister Flagmeyer (8. Mai 1945)). Am 25. Mai 1945 gab er die Umbenennung von 52 Straßen bekannt, die Bezug zum Nationalsozialismus haben, und ließ zudem das Wehrfreiheitsdenkmal sowie den Horst-Wessel-, Schlageter- und Klaus-Buhe-Stein im Stadtpark beseitigen. Am 14. Juni 1945 trat er vom Amt zurück. Sein Nachfolger wurde auf Veranlasstung des Militärgouverneurs der Rechtsanwalt Richard Senger.
Literatur
- Peter Kuhlbrodt: Nordhausen unter dem Sternenbanner. Nordhausen: Archiv der Stadt Nordhausen, 1995.
- 1802–1868
Johann Grünhagen (1802–1822) | Carl Seiffart (1822–1832) | Heinrich Karl Kölling (1832–1839) | August Christoph Götting (1839–1847) | Moritz Eckardt (1847–1851) | Gottlieb Ullrich (1851–1868)
- 1868–1945
Julius Riemann (1868–1885) | Karl Hahn (1885–1892) | Kurt Schustehrus (1892–1899) | Carl Contag (1899–1924) | Curt Baller (1924–1933) | Heinz Sting (1933–1935) | Johannes Meister (1935–1942) | Herbert Meyer (1943–1945)
- 1945–1990
Otto Flagmeyer (1945) | Richard Senger (1945) | Karl Schultes (1945–1946) | Hans Himmler (1946–1952) | Alfred Meyer (1952–1953) | Heinz Andree (1953–1957) | Fritz Gießner (1957–1963) | Kurt Juch (1963–1973) | Fritz Lande (1973–1981) | Herbert Otto (1981–1985) | Peter Heiter (1985–1990)
- seit 1990
Olaf Dittmann (1990) | Manfred Schröter (1990–1994) | Barbara Rinke (1994–2012) | Klaus Zeh (2012–2017) | Kai Buchmann (seit 2017)