Richard Senger: Unterschied zwischen den Versionen
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Richard Senger wurde als Sohn des Justizrates Artur Senger geboren. Er besuchte das Nordhäuser Gymnasium und meldete sich 1914 als | Richard Senger wurde als Sohn des Justizrates Artur Senger geboren. Er besuchte das Nordhäuser Gymnasium und meldete sich 1914 als Kriegsfreiwillige. Zudem legte er sein Notabitur ab. Nach Ende des Ersten Weltkrieges studierte er Jura in Halle und arbeitete als Rechtsanwalt und Justitiar in Berlin. Ende der 1920er Jahre ging er als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht nach Naumburg. Senger lehnte den Nationalsozialismus ab; so stimmte er beim Thüringen Juristentag in einer offenen Abstimmung gegen den Ausschluß jüdischer Amtskollegen. | ||
1940 wurde er als Hauptmann der Reserve eingezogen und war bis 1945 an der Ostfront. | 1940 wurde er als Hauptmann der Reserve eingezogen und war bis 1945 an der Ostfront. | ||
Am 14. Juni 1945 wurde er auf Empfehlung der Nordhäuser Stadtverordneten als [[Liste der Bürgermeister von Nordhausen|Bürgermeister]] eingesetzt, jedoch einen Monat später von der sowjetischen Militäradministration entlassen. Vom 24. September 1945 bis 31. Mai 1946 arbeitete er in der Präsidialkanzlei unter dem Thüringer Landespräsidenten Dr. Rudolf Paul und wurde am 30. November 1945 zum Direktor ernannt. | Am 14. Juni 1945 wurde er auf Empfehlung der Nordhäuser Stadtverordneten als [[Liste der Bürgermeister von Nordhausen|Bürgermeister]] eingesetzt, jedoch einen Monat später von der sowjetischen Militäradministration entlassen. Senger war wohl in der gesamten Nordhäuser Geschichte der Bürgermeister mit der kürzesten Amtszeit. | ||
Vom 24. September 1945 bis 31. Mai 1946 arbeitete er in der Präsidialkanzlei unter dem Thüringer Landespräsidenten Dr. Rudolf Paul und wurde am 30. November 1945 zum Direktor ernannt. Bis 1948 war er Rechtsanwalt und Notar in Nordhausen. | |||
Ende der 1940er Jahre ging er mit seiner Familie nach Düsseldorf. Hier war er bis zu seiner Pensionierung 1962 ebenfalls als Rechtsanwalt tätig und wurde Beigeordneter der Stadt Düsseldorf. | Ende der 1940er Jahre ging er mit seiner Familie nach Düsseldorf. Hier war er bis zu seiner Pensionierung 1962 ebenfalls als Rechtsanwalt tätig und wurde Beigeordneter der Stadt Düsseldorf. |
Version vom 12. März 2013, 09:14 Uhr
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Richard Senger (geb. 6. Februar 1897 in Nordhausen; gest. 26. März 1973 in Düsseldorf) war Rechtsanwalt und Bürgermeister von Nordhausen.
Leben
Richard Senger wurde als Sohn des Justizrates Artur Senger geboren. Er besuchte das Nordhäuser Gymnasium und meldete sich 1914 als Kriegsfreiwillige. Zudem legte er sein Notabitur ab. Nach Ende des Ersten Weltkrieges studierte er Jura in Halle und arbeitete als Rechtsanwalt und Justitiar in Berlin. Ende der 1920er Jahre ging er als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht nach Naumburg. Senger lehnte den Nationalsozialismus ab; so stimmte er beim Thüringen Juristentag in einer offenen Abstimmung gegen den Ausschluß jüdischer Amtskollegen.
1940 wurde er als Hauptmann der Reserve eingezogen und war bis 1945 an der Ostfront.
Am 14. Juni 1945 wurde er auf Empfehlung der Nordhäuser Stadtverordneten als Bürgermeister eingesetzt, jedoch einen Monat später von der sowjetischen Militäradministration entlassen. Senger war wohl in der gesamten Nordhäuser Geschichte der Bürgermeister mit der kürzesten Amtszeit.
Vom 24. September 1945 bis 31. Mai 1946 arbeitete er in der Präsidialkanzlei unter dem Thüringer Landespräsidenten Dr. Rudolf Paul und wurde am 30. November 1945 zum Direktor ernannt. Bis 1948 war er Rechtsanwalt und Notar in Nordhausen.
Ende der 1940er Jahre ging er mit seiner Familie nach Düsseldorf. Hier war er bis zu seiner Pensionierung 1962 ebenfalls als Rechtsanwalt tätig und wurde Beigeordneter der Stadt Düsseldorf.
Literatur
- Peter Kuhlbrodt: Nordhausen unter dem Sternenbanner. Nordhausen: Archiv der Stadt Nordhausen, 1995.
- Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
- 1802–1868
Johann Grünhagen (1802–1822) | Carl Seiffart (1822–1832) | Heinrich Karl Kölling (1832–1839) | August Christoph Götting (1839–1847) | Moritz Eckardt (1847–1851) | Gottlieb Ullrich (1851–1868)
- 1868–1945
Julius Riemann (1868–1885) | Karl Hahn (1885–1892) | Kurt Schustehrus (1892–1899) | Carl Contag (1899–1924) | Curt Baller (1924–1933) | Heinz Sting (1933–1935) | Johannes Meister (1935–1942) | Herbert Meyer (1943–1945)
- 1945–1990
Otto Flagmeyer (1945) | Richard Senger (1945) | Karl Schultes (1945–1946) | Hans Himmler (1946–1952) | Alfred Meyer (1952–1953) | Heinz Andree (1953–1957) | Fritz Gießner (1957–1963) | Kurt Juch (1963–1973) | Fritz Lande (1973–1981) | Herbert Otto (1981–1985) | Peter Heiter (1985–1990)
- seit 1990
Olaf Dittmann (1990) | Manfred Schröter (1990–1994) | Barbara Rinke (1994–2012) | Klaus Zeh (2012–2017) | Kai Buchmann (seit 2017)