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Version vom 7. Februar 2013, 19:29 Uhr
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Heinz Sting (geb. 12. April 1904 in Allstedt bei Sangerhausen; gest. 6. März 1976) war Oberbürgermeister von Nordhausen, Regierungsdirektor in Hannover und Bundesvorsitzender der Landsmannschaften Provinz Sachsen und Anhalt.
Leben
Nach Besuch des Gymnasiums studierte Sting Nationalökonomie und Rechtswissenschaft in Jena, Leipzig und Halle. Er legte das Erste Juristische Staatsexamen ab, absolvierte danach das Referendariat und bestand schließlich das Zweite Juristische Staatsexamen. Im Anschluss trat er als Gerichtsassessor in den preußischen Justizdienst ein.
1925 trat er der NSDAP bei und wurde 1927 deren Ortsgruppenleiter in Nordhausen. Aufgrund seiner politischen Betätigung wurde er 1931 aus dem preußischen Justizdienst entlassen. Sting arbeitete dann als Rechtsanwalt und wurde 1932 in den Preußischen Landtag gewählt. Am 10. Juli 1932 kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und Sozialdemokraten an der „Friedenseiche“ in Salza. Am 25. März 1933 wurde er Stadtverordnetenvorsteher in Nordhausen und drei Tage später Ministerialrat und Persönlicher Referent im Preußischen Justizministerium.
Am 1. Juli 1933 wurde er Oberbürgermeister von Nordhausen. Nach eigenen Aussagen setzte sich Sting in der Stadtverordnetenversammlung im März 1933 für den Verbleib des Bürgermeisters Curt Baller ein.
Die Gegnerschaft Stings zum NSDAP-Kreisleiter Heinrich Keiser erreichte im Frühjahr 1934 einen ersten Höhepunkt, als auf Veranlassung des Thüringer Gauleiters Fritz Sauckel der Kreisleiter kommissarisch zum Landrat berufen wurde. Sting und die Nordhäuser NSDAP hatte sich gegen den unbeliebten Keiser ausgesprochen, der dagegen von Sauckel unterstützt wurde. Im Sommer 1934 übergab Sting dem Staatsanwalt einen Bericht, in dem er diverse Übergriffe Keisers verzeichnet hatte. Die Staatsanwaltschaft ließ nachdem Haftbefehl gegen Keiser und es kam Ende Oktober 1934 zum Strafverfahren in Nordhausen. Keiser wurde am 12. November 1934 wegen Nötigung, versuchter Erpressung und fahrlässiger Körperverletzung zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt, jedoch nach einem Gnadengesuch an den preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring rehabilitiert. Sting dagegen wurde auf Zutun Sauckels vorübergehend in Haft genommen und verlor seine Posten. Als es im Sommer 1935 zu Ausschreitungen gegen einen katholischen Pfarrer und einen jüdischen Einwohner Nordhausens kam, erstattete Sting erneut Anzeige gegen Keiser, was auch in der Berliner Parteikanzlei für Aufsehen sorgte. Nun wurde Keiser als Kreisleiter abgesetzt und nach Saalfeld-Rudolstadt versetzt, das Verfahren eingestellt.
Sting wurde 1938 wieder in die NSDAP aufgenommen und kam 1939 als Regierungsdirektor nach Braunschweig. Von 1939 bis 1945 diente er in der Wehrmacht und wurde NS-Führungsoffizier.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er nach Niedersachsen und wurde Ministerialbeamter. Er war langjähriger Vorsitzender des Vereins Nordhäuser Heimatfreunde in Hannover.
Werke
- Das 1000-jährige Nordhausen und der schöne Südharz. Hannover: Nordhäuser Heimatfreunde, 1965
- Provinz Sachsen und Anhalt. Hannover: Jaeger, 1964
- Probleme der innergebietlichen Neuordnung gemäss Artikel 29, Absatz 1 d. Grundgesetzes. Bremen-Horn: Dorn, 1953
- Mitteldeutschland. Hannover: Mitteldt. Schriftenvertrieb
Beiträge
- Das Gymnasium zu Nordhausen. In: Gymnasien der Provinz Sachsen und des Landes Anhalt., 1966
Literatur
- Jens-Christian Wagner: Produktion des Todes: das KZ Mittelbau-Dora. Göttingen: Wallstein-Verl., 2011. ISBN 3-89244-439-0
Externe Verweise
- Literatur von und über Heinz Sting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- 1802–1868
Johann Grünhagen (1802–1822) | Carl Seiffart (1822–1832) | Heinrich Karl Kölling (1832–1839) | August Christoph Götting (1839–1847) | Moritz Eckardt (1847–1851) | Gottlieb Ullrich (1851–1868)
- 1868–1945
Julius Riemann (1868–1885) | Karl Hahn (1885–1892) | Kurt Schustehrus (1892–1899) | Carl Contag (1899–1924) | Curt Baller (1924–1933) | Heinz Sting (1933–1935) | Johannes Meister (1935–1942) | Herbert Meyer (1943–1945)
- 1945–1990
Otto Flagmeyer (1945) | Richard Senger (1945) | Karl Schultes (1945–1946) | Hans Himmler (1946–1952) | Alfred Meyer (1952–1953) | Heinz Andree (1953–1957) | Fritz Gießner (1957–1963) | Kurt Juch (1963–1973) | Fritz Lande (1973–1981) | Herbert Otto (1981–1985) | Peter Heiter (1985–1990)
- seit 1990
Olaf Dittmann (1990) | Manfred Schröter (1990–1994) | Barbara Rinke (1994–2012) | Klaus Zeh (2012–2017) | Kai Buchmann (seit 2017)