1922
Aus NordhausenWiki
Januar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 22. Januar: Kommerzienrat Hermann Hanewacker, Ehrenbürger der Stadt, stirbt.
- 23. Januar: Die Stadtverordneten stimmen dem Magistratsantrag zu, die Straßenbahnstrecke vom Kornmarkt durch die Kranichstraße und Barfüßerstraße zum Altentor stillzulegen.[1]
- 29. Januar: Die Verbindung der Nordhäuser Straßenbahn durch die Altstadt zwischen Kornmarkt und Altentor wird eingestellt.[2]
Februar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 22. Februar: Hermann Hanewacker, Stadtverordneter und Ehrenbürger, stirbt.
März[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 13. März: Im Saal „Zur Hoffnung“ spricht die Reichstagsabgeordnete der DVP Clara Mende über die politische Lage.[1]
- 26. März: Die Ortsgruppe der proletarischen Freidenker Nordhausens feiert gemeinsam mit der Ortsgruppe Salza ihre erste Jugendweihe in der Friedenseiche. Aus Salza nehmen 16 Jugendliche teil, aus Nordhausen fünf.[1]
April[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 11. April: Erstmals erscheint eine Nordhäuser Zeitung im Zweifarbendruck. Modehaus Schönbeck wirbt in der Allgemeinen Zeitung zusätzlich in roter Farbe.[1]
- 12. April: Im Spangernberg-Saal spricht der Reichstagsabgeordnete und USPD-Vorsitzende Arthur Crispien über weltwirtschaftliche Fragen und die Notwendigkeit der Einigung der Arbeiterbewegung.[1]
Mai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 5. Mai: Die Stadtverordneten beschließen den Bau eines Stadions.[1]
- 21. Mai: Albrecht Delling wird geboren.
Juni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 10. Juni: Auf Beschluss des Nordhäuser Gewerkschaftskartells wird der Soziale Baubetrieb für Nordhausen und Umgegend gegründet.
- 24. Juni: In einer Protestkundgebung der Nordhäuser Ortsgruppe der DDP gegen den Mord an Walther Rathenau ergreift Emil Bursche, Prediger der Freien Religionsgemeinde, das Wort. Während seiner Rede ereilt ihn plötzlich der Tod infolge eines Herzschlages.[1]
- 27. Juni: Der Schriftsteller Paul Schreckenbach stirbt.
Am 27. Juni protestieren rund 10.000 Nordhäuser auf dem Kornmarkt gegen den Mord an Rathenau.[1]
Juli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
August[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 11. August: Am Verfassungstag spricht Oskar Cohn im Riesenhaus über „Die deutsche Verfassung und die Aufgaben des Proletariats“. Wie Republikaner beobachten, weht am 11. August zum ersten Male eine Fahne mit den schwarzrotgoldenen Farben, den Farben der Weimarer Republik, am Turm des Rathauses.[1]
- 27. August: Eine Kreis-Generalversammlung der USP für das Wirtschaftsgebiet Nordhausen spricht sich mehrheitlich für die organisatorische Vereinigung mit der SPD aus. Zum Delegierten für den Parteitag in Gera wird Otto Flagmeyer gewählt.
September[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oktober[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 22. Oktober: Eine Einigungs-Konferenz des Arbeitsgebietes Nordhausen - Grafschaft Hohenstein besiegelt den Zusammenschluss von USP und SPD zur USPD.[1]
- 27. Oktober: Die Ortsgruppe des Bismarckbundes der deutschnationalen Jugend weiht ihre Fahne. In der Nacht vom 28. zum 29. Oktober kommt es hier zu antisemitischen Ausschreitungen. Das Vorderhaus des Synagogen-Grundstückes wird mit Hakenkreuzen beschmiert, ebenfalls eine Anzahl jüdischer Geschäfte. Auch in der Nacht vom 30. zum 31. Oktober werden antisemitische Schmierereien angebracht.[1]
November[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 15. November: In einer von der Ortsgruppe des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus einberufenen öffentlichen Versammlung spricht Hauptpastor Emil Felden, Bremen, über das Thema „Die jüdische Moral und ihre antisemitischen Gegner“.[1]
Dezember[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 16. Dezember: Die seit 1863 in Nordhausen bestehende Firma H. Angers Söhne und die seit 1892 bestehende Firma Paul Anger in Erfurt schließen sich zur Firma H. Angers Söhne AG. zusammen. Der Sitz der neuen Firma befindet sich in Nordhausen.[1]
- 18. Dezember: Die Stadtverordneten beschließen mehrheitlich die Stilllegung der Straßenbahn vom 1. Januar 1923 an. Ein zweiter Beschluss beinhaltet die Schaffung von 8 Konrektorenstellen an den Nordhäuser Schulen. Beide Beschlüsse stoßen auf den Widerstand des Magistrats.[1] Auch in der Bevölkerung ist die Stillegung auf heftigen Protest gestoßen sei. Die Geschäftswelt habe eine Eingabe mit 900 Unterschriften an den Magistrat gerichtet und die Erhaltung der Straßenbahn gefordert.
- 19. Dezember: Heinrich Schnee, ehemaliger Schüler am Nordhäuser Gymnasium, später Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, spricht über „Deutsch-Ostafrika im Weltkrieg“.[1]
- 30. Dezember: Werner Schroeter wird geboren.