13. Oktober: Unterschied zwischen den Versionen

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==== 1629, während des Dreißigjährigen Krieges ====
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"Der Obercommissarius Freß selbst schien sich zu überzeugen, daß die Stadt 5 Regimenter [die am [[11. Oktober]] in die Stadt gekommen waren] nicht erhalten könne, und verlangte daher am 13. Oct. 8000 Thaler baares Geld. Die Versicherung des Rathes, es sei unmöglich das aufzubringen, half nichts; man schritt wirklich zu den angedrohten Gewaltmitteln. Drei bejahrte Bürgermeister (deren Lebensjahre zusammen die Zahl 200 überstieg), der Stadtsyndicus, Secretär und Schreiber wurden auf dem Rathhause gefangen genommen: der Obercommissarius und anwesende hohe Officiere legten dabei selbst Hand an und drohten mit völliger Ausplünderung der Stadt. Als nun bei der erschöpften Bürgerschaft nichts zu erpressen war, fielen bei Einbruch der Nacht in die Häuser der sechs Bürgermeister und der andern Mitglieder des Rathes, in jedes ein Officier mit 10 Soldaten und ließen sich mit den besten Speisen und gutem Wein versehen, so daß bald kein Tropfen mehr im Rathskeller war. Sie haus'ten
"Der Obercommissarius Freß selbst schien sich zu überzeugen, daß die Stadt 5 Regimenter [die am [[11. Oktober]] in die Stadt gekommen waren] nicht erhalten könne, und verlangte daher am 13. Oct. 8000 Thaler baares Geld. Die Versicherung des Rathes, es sei unmöglich das aufzubringen, half nichts; man schritt wirklich zu den angedrohten Gewaltmitteln. Drei bejahrte Bürgermeister (deren Lebensjahre zusammen die Zahl 200 überstieg), der Stadtsyndicus, Secretär und Schreiber wurden auf dem Rathhause gefangen genommen: der Obercommissarius und anwesende hohe Officiere legten dabei selbst Hand an und drohten mit völliger Ausplünderung der Stadt. Als nun bei der erschöpften Bürgerschaft nichts zu erpressen war, fielen bei Einbruch der Nacht in die Häuser der sechs Bürgermeister und der andern Mitglieder des Rathes, in jedes ein Officier mit 10 Soldaten und ließen sich mit den besten Speisen und gutem Wein versehen, so daß bald kein Tropfen mehr im Rathskeller war. Sie haus'ten
gräulich in den Häusern, auch in denen der 3 nicht verhafteten, aber krank darniederliegenden Bürgermeister, deren einem sie sein goldnes Petschaft, die Trauringe, Beutel mit Geld, silberne Löffel und Flaschen , Zinngeräth und andres vor seinen Augen nahmen. Um nur 2 oder 3 Regimenter los zu werden, wurde nun alles noch vorhandene Geld, Gold, Solber und Geschmeide unter Wehklagen zusammengebracht und dem Commissarius nach dessen eigener Schätzung übergeben. So empfing er die verlangte Summe von 8000 Thalern, und versprach dagegen heilig, der Stadt 3 von den 5 Regimentern abzunehmen; sobald er aber das Geld hatte, forderten die anwesenden hohen Officiere noch 4000 Thaler als eine schon verfallene Löhnung, welche sie auch in 3 Tagen durch militärische Execution erpreßten. Nun erst zogen 2 Regimenter nach Mühlhausen ab aber 3 blieben hier und ließen sich fortwährend nach ihrem Gefallen verpflegen, und man mußte nach ihrem Andeuten wöchentlich 2500 Thaler aufbringen."<ref>Förstemann & Lesser: ''Historische Nachrichten ...'' Seite 336</ref>
gräulich in den Häusern, auch in denen der 3 nicht verhafteten, aber krank darniederliegenden Bürgermeister, deren einem sie sein goldnes Petschaft, die Trauringe, Beutel mit Geld, silberne Löffel und Flaschen , Zinngeräth und andres vor seinen Augen nahmen. Um nur 2 oder 3 Regimenter los zu werden, wurde nun alles noch vorhandene Geld, Gold, Silber und Geschmeide unter Wehklagen zusammengebracht und dem Commissarius nach dessen eigener Schätzung übergeben. So empfing er die verlangte Summe von 8000 Thalern, und versprach dagegen heilig, der Stadt 3 von den 5 Regimentern abzunehmen; sobald er aber das Geld hatte, forderten die anwesenden hohen Officiere noch 4000 Thaler als eine schon verfallene Löhnung, welche sie auch in 3 Tagen durch militärische Execution erpreßten. Nun erst zogen 2 Regimenter nach Mühlhausen ab aber 3 blieben hier und ließen sich fortwährend nach ihrem Gefallen verpflegen, und man mußte nach ihrem Andeuten wöchentlich 2500 Thaler aufbringen."<ref>Förstemann & Lesser: ''Historische Nachrichten ...'' Seite 336</ref>


==== 1642, während des Dreißigjährigen Krieges ====
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Version vom 27. September 2013, 07:51 Uhr

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1629, während des Dreißigjährigen Krieges

"Der Obercommissarius Freß selbst schien sich zu überzeugen, daß die Stadt 5 Regimenter [die am 11. Oktober in die Stadt gekommen waren] nicht erhalten könne, und verlangte daher am 13. Oct. 8000 Thaler baares Geld. Die Versicherung des Rathes, es sei unmöglich das aufzubringen, half nichts; man schritt wirklich zu den angedrohten Gewaltmitteln. Drei bejahrte Bürgermeister (deren Lebensjahre zusammen die Zahl 200 überstieg), der Stadtsyndicus, Secretär und Schreiber wurden auf dem Rathhause gefangen genommen: der Obercommissarius und anwesende hohe Officiere legten dabei selbst Hand an und drohten mit völliger Ausplünderung der Stadt. Als nun bei der erschöpften Bürgerschaft nichts zu erpressen war, fielen bei Einbruch der Nacht in die Häuser der sechs Bürgermeister und der andern Mitglieder des Rathes, in jedes ein Officier mit 10 Soldaten und ließen sich mit den besten Speisen und gutem Wein versehen, so daß bald kein Tropfen mehr im Rathskeller war. Sie haus'ten gräulich in den Häusern, auch in denen der 3 nicht verhafteten, aber krank darniederliegenden Bürgermeister, deren einem sie sein goldnes Petschaft, die Trauringe, Beutel mit Geld, silberne Löffel und Flaschen , Zinngeräth und andres vor seinen Augen nahmen. Um nur 2 oder 3 Regimenter los zu werden, wurde nun alles noch vorhandene Geld, Gold, Silber und Geschmeide unter Wehklagen zusammengebracht und dem Commissarius nach dessen eigener Schätzung übergeben. So empfing er die verlangte Summe von 8000 Thalern, und versprach dagegen heilig, der Stadt 3 von den 5 Regimentern abzunehmen; sobald er aber das Geld hatte, forderten die anwesenden hohen Officiere noch 4000 Thaler als eine schon verfallene Löhnung, welche sie auch in 3 Tagen durch militärische Execution erpreßten. Nun erst zogen 2 Regimenter nach Mühlhausen ab aber 3 blieben hier und ließen sich fortwährend nach ihrem Gefallen verpflegen, und man mußte nach ihrem Andeuten wöchentlich 2500 Thaler aufbringen."[1]

1642, während des Dreißigjährigen Krieges

Am 13. Oktober 1642 "trieben 50 bis 60 kaiserliche Reiter 271 Stück Vieh vor der Stadt hinweg und dieses Vieh mußte mit 800 Gulden ausgelös't werden, doch der dritte Theil blieb aus."[2]

1972

Am 13. Oktober 1972 verstarb Johanna Himmler in Nordhausen.

1998

Am 13. Oktober 1998 wurde die Brücke zwischen Hallescher Straße und Barbarossastraße nach Otto Reckstat benannt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Förstemann & Lesser: Historische Nachrichten ... Seite 336
  2. Förstemann & Lesser: Historische Nachrichten ... Seite 347 f.