Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein
Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein (NGAV) | |
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Zweck: | Erforschung und Vermittlung der Regionalgeschichte von der Stadt Nordhausen und Umgebung |
Vorsitz: | Hans-Jürgen Grönke |
Gründungsdatum: | 1870, 1991 Neugründung |
Mitgliederzahl: | 85 (2020) |
Sitz: | Nordhausen |
Netzpräsenz: | ngav.de |
Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein (kurz NGAV) setzt die Arbeit des 1870 gegründeten und 1991 wieder aktivierten Vereins fort. Seine Aufgabe ist die Erforschung und Vermittlung der Regionalgeschichte von der Stadt Nordhausen und Umgebung. Dies geschieht u. a. in der seit 1977 jährlich erscheinenden Periodika Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen. Die unterschiedlichsten Sachgebiete wie Stadtgeschichte, Münzwesen, Archäologie, Industrie- und Montangeschichte und Genealogie werden im Verein erforscht.
Geschichte
In Vorbereitung des 3. Jahreshauptversammlung des Harzvereins machten der Gymnasialdirektor Gustav Schmidt und der Gymnasialoberlehrer Theodor Perschmann den Vorschlag, dass sich die Mitglieder aus Nordhausen zu einem eigenständigen Ortsverein zusammenschließen, der ein Zweigverein des Harzvereins sein sollte. Daraufhin fand am 25. April 1870 die Gründungsversammlung statt, auf der die Satzung angenommen wurde. Diese Statuten wurden durch Schmidt, Perschmann und Fabrikant Johannes Zacharias ausgearbeitet. Bei der Vorstandswahl wurden Gustav Schmidt zum Vorsitzenden, Christian Krenzlin als sein Stellvertreter, Theodor Perschmann zum Schriftführer und Johannes Zacharias zum Schatzmeister gewählt.
Am 7. und 8. Juni 1870 richtete der Zweigverein die 3. Jahreshauptversammlung des Harzvereins in Nordhausen aus; Theodor Perschmann referierte über die Gemeindestatuten von Appenrode, Niedersachswerfen und Neustadt, Gustav Schmidt über die Geschichte des katholischen Kreustiftes in Nordhausen. Die 20. Jahreshauptversammlung wurde 1887 wieder in Nordhausen durchgeführt, bei der Karl Meyer über die Entwicklungsgeschichte der Reichsstadt Nordhausen referierte. Im Jahr 1903 fand die 36. Hauptversammlung in Nordhausen statt.
Auf der Versammlung am 15. November 1911 wurde beschlossen, sich als eigenständiger Verein vom Harzverein zu trennen.
1939 wurde auf einer Versammlung der Vorsitzenden aller Kulturvereine der Stadt auf Vorschlag des Kreisleiters Hans Nentwig der Zusammenschluss aller Vereine zu einem von der NSDAP geförderten Kulturring beschlossen. 1942 schloss sich der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein wieder an den Harzverein an. 1944/45 kamen die Vereinsaktivitäten aufgrund der Kriegsereignisse zum Erliegen.
Nach 1945 organisierten sich ehemalige Mitglieder des Vereins im Ortsverein des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands. In der Bundesrepublik wurde der Südharzer Heimatbund Nordhäuser Heimatfreunde gegründet.
Nach der Wiedervereinigung kam es am 14. Mai 1991 zur Wiedergründung des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein. Den Vorsitz übernahm Peter Kuhlbrodt, Stellvertreter wurde Hans-Jürgen Grönke, Schatzmeister Jörg-Michael Junker, erster Schriftführer Paul Lauerwald und zweiter Schriftführer Ohle Ehser. Nach dem Ausscheiden von Peter Kuhlbrodt aus der Funktion des Vorsitzenden wurde Hans-Jürgen Grönke zum Vorsitzenden gewählt.
Wirken
Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein bemüht sich, wie in der Satzung festgeschrieben, um die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der Stadt, um den Schutz der Heimat in ihrer natürlichen Beschaffenheit und um Pflege des Brauchtums. Dazu dienen Vorträge im monatlichen Rhythmus, Exkursionen und Wanderungen. Der Verein unterstützt archäologische Grabungen in der Stadt und Kreis Nordhausen. Den Thüringer Denkmal-Preis 2007 erhielt ein jahrzehntelang forschendes Vereinsmitglied.
Überregional ist der Verein als Mitglied in Nachbarvereinen tätig. Es werden enge Beziehungen zu den Geschichtsvereinen in Sondershausen, Sangerhausen, Walkenried, Straußberg, Neustadt sowie dem Harzverein für Geschichte und Altertumskunde e.V. durch die Teilnahme an deren Veranstaltungen und Vorträgen gepflegt.
Die Vielzahl der Vorträge umfasst die allgemeine Geschichte, Burgen und Pfalzen der Harzregion, die Geschichte von Nordhausen, Kirchengeschichte, Kultur in Nordhausen und Umgebung, Lebensläufe einzelner Persönlichkeiten, Rechtsgeschichte sowie die Themen Kunst und Wissenschaft.
Mitgliederzahl
- 1870: 74
- 1891: 51
- 1920: 93
- 1936: 80
- 1944: 104
- 1991: 50
- 2004: 79
- 2017: 92
- 2019: 94
Vorstand
- Hans-Jürgen Grönke, 1. Vorsitzender
- Wolfram G. Theilemann, 2. Vorsitzender
- Gert-Dietrich Reuter, Schatzmeister
- Paul Lauerwald, Schriftführer
- Marie-Luis Zahradnik, Beisitzerin
- Vincent Eisfeld, Beisitzer
Vorsitzende
Ab 1870:
- Gustav Schmidt[1]
- Christian Krenzlin
- Ernst von Wille[2]
- Paul Oßwald
- Felix Haese[3]
- Hermann Heineck
- Heinrich Lewin
- Friedrich Stolberg
- Johannes Rathje[4]
Nach 1991:
Veranstaltungen
Literatur
- Hans-Jürgen Grönke: 135 Jahre Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein. In: Harz-Zeitschrift (57. Jahrgang, 2005), S. 137–143.
Externe Verweise
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: Gustav Schmidt Abgerufen am 9. Mai 2020.
- ↑ Staatsanwalt, Adressbuch und Wohnungs-Anzeiger für die Stadt Nordhausen 1891, thulb.uni-jena.de, abgerufen am 12. Mai 2020.
- ↑ wissenschaftl. Lehrer a. d. höheren Töchterschule; DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek; Adressbuch und Wohnungs-Anzeiger für die Stadt Nordhausen 1891, thulb.uni-jena.de; abgerufen am 13. Mai 2020.
- ↑ Wikipedia: Johannes Rathje Abgerufen am 20. April 2020.