Johann Ferdinand Zwanziger: Unterschied zwischen den Versionen

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*[http://www.rolandgruppe-nordhausen.de/darsteller/historisch/zwanziger/zwanziger-01.html Johann Ferdinand Zwanziger], rolandgruppe-nordhausen.de
*[http://www.rolandgruppe-nordhausen.de/darsteller/historisch/zwanziger/zwanziger-01.html Biographie Johann Ferdinand Zwanziger]
*[http://www.nordhausen.de/news/news_galerie.php?MmNr=1544 Eröffnet: Das 39. Nordhäuser Rolandsfest - Bildergalerie], nordhausen.de (8. Juni 2007)
*[http://www.nordhausen.de/news/news_galerie.php?MmNr=1544 Eröffnet: Das 39. Nordhäuser Rolandsfest - Bildergalerie]
*[http://www.nordhausen.de/news/news_galerie.php?MmNr=8965&Step= Bildergalerie: Festumzug und Schlüsselübergabe zum Rolandsfest 2012], nordhausen.de (11. Juni 2012)
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[[Kategorie:Geboren 1844]]
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Version vom 21. Oktober 2012, 23:12 Uhr

Johann Ferdinand Zwanziger
Johann Ferdinand Zwanziger
Professor Zwanziger
1. Februar 1844 in Nordhausen
18. November 1919 in Nordhausen
„Nordhäuser Original“, Handschuhmacher
image available-de.svg Bilder und Medien bei Commons

Johann Ferdinand Zwanziger (bekannt als Professor Zwanziger; geb. 1. Februar 1844 in Nordhausen; gest. 18. November 1919 in Nordhausen) war ein Handschuhmacher und gilt als „Nordhäuser Original“. Seine Gestalt („Professor Zwanziger“) ist Mitglied der Rolandgruppe.

Leben

Johann Ferdinand Zwanziger wurde als Sohn armer Eltern wahrscheinlich in der Webergasse 179 geboren.

Im Alter von 14 Jahren begann er eine Lehre als Handschuhmacher und belieferte die Oberschicht. Ferdinand, auch mit Spitznamen „Nante“ genannt, machte seine Lehre wahrscheinlich 3 Jahre lang und mußte meist 14 Stunden arbeiten (Montag bis Sonnabend voll und auch Sonntag, wenn das Geschäft offen war oder die Termine für die Kundschaft drängten). Auch wenn es an Essen, Lohn und Heizung fehlte und gespart wurde, achtete Zwanzigers Meister sehr genau auf die Kleidung - denn auch der Lehrling war Werbung für die Firma. Der angeblich nur 1,50 Meter große Mann mit kränklicher Natur ist deshalb auch später sehr auf seine äußere Erscheinung bedacht. Man sieht ihn nur mit Zylinder, Gehrock, weißen Handschuhen und einem viel zu großem Spazierstock (der ihm bis unter die Achseln gegangen sein soll). Im Sommer trug er immer eine Blume im Knopfloch seines Gehrockes. Er wurde oft wegen seiner Kleidung verhöhnt und verspottet: „Do kämmet dr Professer!

Um 1875 verstarb sein Vater und Zwanziger lebte mit seiner Mutter allein zusammen, die auf ihn sehr großen Einfluß hatte. Finanziell ging es ihm wahrscheinlich wieder besser. Als ein sich immer mehr entwickelnder Sonderling wählte er als Hobby die Wetterbeobachtung. Aus dieser Zeit ist bekannt, daß er sich einen Kompaß aus Kork zusammengebastelt hat. Es wurde üblich, Zwanziger nach dem Wetter zu fragen, der dann gern für seine Auskunft eine Zigarre entgegen nahm.

Im Adreßbuch von 1897 erscheint er als Privatmann, also als ein Nichtarbeitender. Die Vermutung liegt nah, daß er in dieser Zeit Wege für die Pfarrei erledigte. Diese Tätigkeit ließ ihn ständig in der Stadt präsent sein. Zwanziger nahm an Veranstaltungen regen Anteil. Um die Jahrhundertwende entwickelte sich Zwanziger zum Original.

Nach dem Tod seiner Mutter (1906/1907) zog er als Invalide in das Armenhaus Siechenhof, achtete aber weiterhin auf sein gepflegtes Äußeres. Zwanziger galt als Stadtnarr und im Laufe der Jahre war der Titel „Professor“ zu einem Ehrennamen geworden und verschaffte ihm die Illusion, zu den angesehenen Bürgern der Stadt zu gehören. Man überhäufte den „Wetterpropheten“ mit erdachten Orden und Auszeichnungen, druckte Postkarten mit seinem Bild, sogar eine Büste wurde angefertigt.

Johann Ferdinand Zwanziger starb am 18. November 1919 und wurde auf dem Friedhof an der Leimbacher Straße begraben.

Mit dem ersten Rolandsfest 1955 wurde seine Gestalt in die Rolandgruppe aufgenommen, wo er für Späße und Streiche zuständig ist.

Familie

Der Name Zwanziger ist einmalig in Nordhausen und taucht 1824 nur einmal in den Adreßbüchern auf.

Der Großvater Johann Ferdinand Zwanziger (1841 verstorben) wohnte mit seiner Frau Henriette Marie, geb. Beatus, (1846 verstorben) in der Elisabethgasse 835 h, einer der ärmsten Gegenden Nordhausens. Der Beruf des Großvaters war Handarbeiter, Nachtwächter und Ablader. Sein Vater war der ca. 1875 verstorbene Johann Zwanziger, der mit seiner Frau Johanna, geb. Busse, im Jahre 1846 in der Webergasse 179 wohnte. Der Vater war von Beruf Maurergeselle.

Zwanziger blieb unverheiratet, hatte keine Kinder und wohnte bis zu seinem 60. Lebensjahr bei seiner Mutter. Mit seinem Tode erlosch auch der Name Zwanziger aus Nordhausens Adreßbuch.

  • 1846 in der Webergasse 179
  • 1852 am Petersberg 198
  • 1856 am Petersberg 200
  • 1863 Hinter der Mauer 131 d
  • 1877 in der Mauerstraße 3
  • 1895 in der Weberstraße 38
  • 1897 in der Weberstraße 50
  • 1904/1905 in der Gartenstraße 3

Literatur

Verweise