Wilhelm Baake

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Wilhelm Baake
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Wilhelm Ernst Theodor Baake
geb. 10. Juli 1880 in Emlichheim, Kreis Grafschaft Bentheim
gest. 14. Februar 1945 in Wiesbaden
Pädagoge, Oberlehrer, Philologe, Stadtrat
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GND-Nummer 116019093
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Wilhelm Ernst Theodor Baake (geb. 10. Juli 1880 in Emlichheim, Kreis Grafschaft Bentheim; gest. 14. Februar 1945 in Wiesbaden)[1] war Lehrer und Stadtverordneter.

Leben

Wilhelm Baake wurde als Sohn königlichen Amtsvogtes Heinrich Baake (gest. 1899) und seiner Ehefrau Marie geb. Timmer geboren; die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession.

In den Jahren 1886 bis 1895 erhielt er den Elementarunterricht in der Dorfschule seines Heimatortes, nebenbei unterrichteten ihn nacheinander mehrere Privatlehrer. Ostern 1895 bezog er das humanistische Ratsgymnasium zu Osnabrück, trat aber nach einem Jahre zu dem königlichen Realgymnasium desselben Ortes über.

Seine Reifeprüfung legte Wilhelm Baake am 6. März 1902 am Kgl. Realgymnasium zu Osnabrück ab und studierte von Ostern 1902 bis Ostern 1906 in Halle Philosophie, Deutsch, Englisch und Französisch. Im Februar 1906 wurde er mit Die Verwendung des Traummotivs in der englischen Dichtung bis auf Chauker zum Dr. der Philosophie promoviert.

Die Prüfung für das höhere Lehramt bestand er am 22. Dezember 1906. Das Seminarjahr verbrachte Baake an der Oberrealschule der Franckeschen Stiftungen und am Königl. Domgymnasium zu Magdeburg. Das Probejahr folgte an der Kfl. Landesschule Pforta und an der Städtischen Oberrealschule zu Eisleben, überall eine Oberlehrerstelle verwaltend.

Ostern 1909 ging Wilhelm Baake nach Nordhausen und übernahm die Position des Oberlehrers am Kgl. Realgymnasium. Während des Ersten Weltkrieges erfolgte die Versetzung an das Nordhäuser Gymnasium zur Auffüllung entstandener Lücken. Im Dezember 1916 wurde er für mehrere Wochen einberufen, doch nach dringlichen Reklamationen erhielt er eine vorzeitige Freistellung.[2] Ab 1920 arbeitete Baake als Studienrat am Gymnasium. Er wirkte als Nordhäuser Stadtverordneter und schied im Herbst 1926 aus, da er zum Direktor des Staatlichen Realprogymnasium Treptow an der Rega (Pommern) berufen wurde.[3]

Zitat Der Vorsitzende sowohl wie Vertreter der demokratischen und der sozialdemokratischen Fraktion sprachen Dr. Baake unter dem Ausdruck des Bedauerns über seinen Weggang den Dank für seine erfolgreiche Mitarbeit zum Wohle der Allgemeineit aus. Neben seiner annerkannten kommunalpolitischen Wirksamkeit hat Studienrat Dr. Baake auch sonst sich vielfach öffentlich betätigt und namentlich als Vorsitzender der Deutschdemokratischen Partei in Nordhausen sich große Verdienste um die demokratische Sache erworben Zitat
                    — Jenaer Volksblatt, 2. November 1926.[3]

1935 war er als Studiendirektor im Ruhestand in Wiesbaden im Nerotal 4 gemeldet.[4]

Ab 1936 war er Mitglied des Nassauischen Vereins für Naturkunde.[5] Zudem war er Mitglied der Nordhäuser Ortsgruppe der Nationalliberalen Partei (NLP) und in den 1920er Jahren Vorsitzender der Nachfolgepartei Deutsche Demokratische Partei (DDP).

Familie

Wilhelm Baake war mit Margarethe Baake, geb. Flachsbarth,[1] verheiratet und hatte drei Söhne:

  • Heinrich Baake (geb. 20. Januar 1910 in Nordhausen)[1][6], Angestellter und Sonderführer.
  • Wolfgang Baake (geb. 8. Mai 1911 in Nordhausen), legte Ostern 1932 am Realgymnasium Nordhausen seine Reifeprüfung ab.[7]
  • Werner Baake (geb. 1. November 1918 in Nordhausen)[8], Pilot.

Auszeichnungen/Ehrungen

  • Kriegsverdienstkreuz (K. V. K.).[9]

Werke

  • Studien über das Plattdeutsch in der Grafschaft Bentheim. In: Zeitung und Anzeigenblatt für den Kreis Grafschaft Bentheim No. 73-81. 1902.
  • Über Kunsteusserungen in der Grafschaft Bentheim. In: Zeitung und Anzeigenblatt… No. 38-61. 1904.
  • Ludwig Brill. Zum Todestage des Dichters. In: Zeitung und Anzeigenblatt… No. 89. 1904.
  • Die Verwendung des Traummotivs in der englischen Dichtung bis auf Chauker. Diss. inaug. Halle 1906.
  • Molière et les Tartuffes de son Temps. Halle 1908. 17 S. (Programm Halle Oberrealschule des Waisenhauses)
  • Kants Ethik bei den englischen Moralphilosophen des 19. Jahrhunderts. Nordhausen 1911. 46 S.
  • Johan Picardt. In: „Bentheimer Heimatkalender“ 1951, Nordhorn 1950, S. 53–55 (= Das Bentheimer Land, 38).[10]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Standesamt Wiesbaden Sterbenebenregister 1945 (HStAMR Best. 925 Nr. 2955). Wiesbaden: 1945. (Digitalisat)
  2. Max Paul: Das Nordhäuser Gymnasium im Weltkriege 1914-18. In: Zur Feier des vierhundertjährigen Bestehens des Gymnasiums zu Nordhausen. Nordhausen: Müller, 1924. S. 68.
  3. 3,0 3,1 Dr. Baake verläßt Nordhausen. In: Jenaer Volksblatt, 2. November 1926. (Digitalisat)
  4. Adressbuch der Stadt Wiesbaden und Umgegend 1934-1935, abgerufen am 20. April 2022.
  5. Jahrbuch-Nassauischen-Verein-Naturkunde_84_0028-0036.pdf, S. 29, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  6. Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Findbuch EL 904/2: Amerikanische Interniertenkartei. Abgerufen am 13. Februar 2024.
  7. Die Abiturienten des Realgymnasiums von 1885 bis 1935. In: Festschrift zur Jahrhundertfeier des Staatl. Realgymnasiums zu Nordhausen. Nordhausen: Theodor Müller, 1935.
  8. Neue Ritterkreuzträger. In: Rheinisch-Bergische Zeitung : Heidersche Zeitung, Nr. 194 vom 19. August 1944, S. 2 (Digitalisat).
  9. Adreß-Buch der Stadt Nordhausen : für das Jahr 1919 - Nordhausen, S. 6. Abgerufen am 20. September 2023.
  10. s. Wikipedia:Johan_Picardt#Literatur, abgerufen am 29. Januar 2022.