Festschrift zur Jahrhundertfeier des Staatl. Realgymnasiums zu Nordhausen

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Autor: Verschiedene
Titel: Festschrift zur Jahrhundertfeier des Staatl. Realgymnasiums zu Nordhausen
Untertitel: 1835 – 1935
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Erscheinungsdatum: 1935
Verlag: Verlag Theodor Müller
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Erscheinungsort: Nordhausen
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Digitalisat: PDF (55 MB)
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   Festschrift   
zur
Jahrhundertfeier
des
Staatl. Realgymnasiums
zu Nordhausen


—1835-1935—




Vorwort

Zur Jahrhundertfeier des Staatlichen Realgymnasiums zu Nordhausen war von vornherein eine Festschrift geplant, deren Beiträge die Verbundenheit der Anstalt mit dem Schicksale unseres deutschen Volkes und insbesondere mit dem unserer engeren Heimat darlegen sollten. Bei dieser Zielsetzung war es unsere vornehmste Pflicht, der Teilnahme des Realgymnasiums am Völkerringen des Weltkrieges zu gedenken. Da aber die ältere Schwesteranstalt, das Gymnasium zu Nordhausen, zu ihrer 400jährigen Jubelfeier im Jahre 1924 einen trefflichen Aufsatz über ihre Schicksale im Weltkriege gebracht und unsere Anstalt das gewaltige Geschehen in gleicher Weise erlebt hat, wäre nur eine matte Wiederholung möglich gewesen, wenn wir rein historisch auf die Bedeutung eingegangen wären, die der Weltkrieg für unsere Schulgemeinschaft daheim und draußen gehabt hat. Wir haben deshalb einen anderen Weg beschritten und haben geglaubt, den Weltkrieg am besten vor unserem geistigen Auge dadurch erstehen lassen zu können, daß wir einige ehemalige Schüler und Kriegsteilnehmer unserer Anstalt gebeten haben, das Wort zu ergreifen. Dabei ist besonders dankenswert die über das persönliche Erlebnis hinausgreifende wissenschaftliche Studie von Herrn Major a. D. O. Rausch. Um aber nicht bloß Zeugnisse von Lebenden zu bringen, sondern um auch von einem zu erfahren, dessen Opfermut und Heldentod symbolisch sein kann für die weit über 200 Weltkriegsgefallenen unseres Realgymnasiums, haben wir Herrn Sanitätsrat Dr. Förstemann als Vater eines unserer teuren Toten um einen Beitrag gebeten.

Tief durchdrungen sind wir von der Anschauung, daß die deutsche höhere Schule bei aller gründlichen allgemeinwissenschaftlichen Durchbildung ihrer Schüler keinerlei Aufgaben zu lösen hat, die ihre Rechtfertigung in sich selbst tragen, sondern nur solche, deren Lösung wesentlich ist für das Gedeihen und die Förderung des deutschen Menschen und aller seiner politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Belange. Deshalb sind wir dankbar für die Arbeit eines ehemaligen Schülers, Univ.-Prof. Dr. Scheibers, Leipzig, der in einem Aufsatz die Möglichkeiten der Gewinnung von Harzen auf künstlichem Wege überprüft. Bei den übrigen wissenschaftlichen Beiträgen haben wir uns bewußt auf Themen beschränkt, welche sich auf unsere Schule und Heimat beziehen. Denn so sehr wir davon überzeugt sind, daß die höhere Schule ihren Schülern ein möglichst umfassendes Weltbild vermitteln muß, so sehr sind wir auch davon überzeugt, daß Ausgangspunkt aller gedanklichen und gefühlsmäßigen Erfassung von Natur und Geisteswelt das Vaterhaus und der mütterliche Boden sein muß und daß alle noch so vielgestaltigen Ströme unseres völkischen Lebens wieder und wieder Nahrung und Kraft empfangen müssen aus dem Urquell der Heimat.

Schließlich wird, abgesehen von dem Bildmaterial, das zwar nicht den wesentlichen Inhalt unseres Lebens und Strebens erschließen, aber immerhin von dem letztjahrzehntigen Leben der Schule nach außen hin berichten kann, allen einstigen und gegenwärtigen Angehörigen unserer Anstalt die als letzter Beitrag gegebene Uebersicht erwünscht sein, die Auskunft gibt über die Lehrer und Abiturienten der Schule seit 1885, über die gerade im Jubiläumsjahre die Anstalt besuchenden Schüler und über den Anteil der Schulgemeinde an der großen nationalsozialistischen Bewegung und Volkserneuerung.

Für die Ausgestaltung des Titelblattes und für die Federzeichnungen zu dem Aufsatz über unser heimatliches Brauchtum sind wir dem Zeichenlehrer der Anstalt, Herrn Damaske, zu Dank verpflichtet.

Die Herausgabe der Festschrift wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht eine große Zahl ehemaliger Schüler oder Väter von jetzigen Schülern z. T. recht namhafte Summen für unser Werk zur Verfügung gestellt hätten und wenn nicht der Verlag Theodor Müller, Nordhausen bei der Drucklegung mit großer Bereitwilligkeit manche Schwierigkeit aus dem Wege geräumt hätte. Für alle Förderungen sind wir umso dankbarer, als diese Hilfsbereitschaft von der Verbundenheit weiter Kreise mit unserem nunmehr einhundertjährigen Realgymnasium zeugt.

Grabs, Oberstudiendirektor.
Dr. Silberborth.

Inhaltsverzeichnis

Seite
1. Dr. H. Silberborth, Carl Christian Friedrich Fischer. Ein Lebensbild 7—62
2. Berichte ehemaliger Schüler der Anstalt und des Vaters eines früheren Schülers: Nordhäuser Realgymnasiasten im Weltkriege 63—114
3. Ein kleiner Ausschnitt vom Leben des Nordhäuser Realgymnasiums nach dem Kriege. (In Bildern gezeigt) 115—120
4. Dr. Fr. Meinecke, Gestaltung und Entwicklungsgeschichte der Landschaft um Nordhausen 121—170
5. Dr. H. Silberborth, Vom alten Brauchtum in den Landen zwischen Harz und Hainleite 171—262
6. Univ.-Prof. Dr. Joh. Scheiber, Zur Kenntnis natürlicher und künstlicher Harzprodukte 263—273
7. Oberstudiendirektor Fr. Grabs, Statistik über Lehrer und Schüler des Realgymnasiums; der Nationalsozialismus und die Anstalt 274—330

Von den Beiträgen 4 und 5 ist eine beschränkte Anzahl Sonderabzüge hergestellt worden.