Geschichte der Stadt Nordhausen 1802–1914

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Textdaten
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Autor: Hermann Heineck
Titel: Geschichte der Stadt Nordhausen 1802–1914
Untertitel:
aus: Das tausendjährige Nordhausen (Band 2)
Herausgeber: Magistrat
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1927
Verlag: Magistrat der Stadt Nordhausen
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Eintrag in der GND: [1]
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Das tausendjährige Nordhausen.

Zweiter Teil.


Geschichte
der Stadt Nordhausen
1802–1914


von
Hermann Heineck


*



Zur Einführung

Nicht eine Chronik lege ich dem Leser vor. Ich habe versucht, eine Geschichte der Stadt Nordhausen in den letztvergangenen 100 Jahren zu schreiben. Dabei war es nötig, die politische und wirtschaftliche Geschichte Deutschlands, ja Europas heranzuziehen. Daher die allgemeinen Ueberblicke, um die Rückwirkung auf die lokalen Verhältnisse erkennen zu lasten.

Es ist ein erster Versuch, die Nordhäuser Geschichte der Neuzeit zu behandeln. Wieweit er gelungen ist, muß die Aufnahme beim Leser zeigen. Auf politische Einzelheiten oder gar auf polemische Erörterungen bin ich grundsätzlich nicht eingegangen. Eine Anzahl historisch interessanter Tatsachen mußte Übergängen werden. Sie hätten, in den historischen Nahmen gefaßt, den Umfang des Buches übermäßig anschwellen lasten. Diese Tatsachen sind daher nur chronologisch aufgezählt worden in den Kapiteln 8 und 16. Auch die Anhänge 1—4 dienen ähnlichem Bedürfnisse. Mancher wird diese, mancher wird jene Persönlichkeit schmerzlich vermissen. Eine Würdigung der Personen könnte nur monographisch geschehen, und dazu bietet sich in diesem Buche nicht der nötige Raum. Doch genug der voraussichtlichen Einwände.

Ich getröste mich ihnen gegenüber der Worte, die vor rund 300 Jahren der bekannte heimatliche Historiker Paulus Jovius seiner Chronik der Grafen von Kirchberg vorsetzte:

„Ich weiß zwar, daß mit diesem meinen Bericht nicht jedermann werde Genüge geschehen, da einer dieses, der andere jenes zu tadeln haben wird. Es ist aber damit nichts ausgerichtet, es gehört mehr dazu. Ich an meinem Orte habe das Meine getan, was ich immer vermocht habe. Ich habe es an Fleiß und Mühe nicht fehlen lasten. Gleichwohl habe ich es nicht höher bringen können. Weiß es nun jemand besser und ausführlicher, der sei hierdurch angereizet. Er bringe es an den Tag und diene gemeinem Vaterlande damit!"

Nordhausen, 1. 1. 1927.

H. Heineck.

Inhalt

Zur Einführung
Erster Abschnitt Die Übergangsperiode (1802-1832)
Kapitel 1 Wie es um 1802 in Europa aussieht
Der Friede von Lüneville. Politik Preußens bis zum Kriege 1806. Die Reichsstadt Nordhausen wird am 2. August 1802 von Preußen in Besitz genommen. Ein Extrablatt vom 30. Juli 1802. Roschers Brief über die Okkupation.
Kapitel 2 Die neue Verwaltung
Heiligenstadt. Friedrich Dohm. Piataz als Stadtdirektor. Städtischer Etat. Steuern. Militärpflicht. Schulen. Vorteile der Zugehörigkeit zum preußischen Staate. Ein königlicher Besuch 1805. Veranlassung der Reise. Eintreffen am 1. Juni. Der Zusammenbruch Preußens 1806. Jena und Auerstedt 14. Oktober. Friede von Tilsit 9. Juli 1807.
Kapitel 3 Nordhausen westfälisch
Französische Truppen in Nordhausen seit 17. Oktober 1806. Zinserlings authentischer Bericht. Entbindung von der preußischen Untertanenpflicht. Huldigung in Cassel am 1. Junuar 1808. Regierung des neuen Staates. Nordhausen gehört dem Harzdepartement an. Maire Grünhagen. Aus der Geschichte des Harzdepartements. Des Königs Hieronymus Prunksucht und des kaisers Napoleon Habsucht. Aufhebung der Gilden. Die Staatsanleihen. Schule und Kirche. Aufhebung der Klöster und Stifte. Scharfer Druck auf Zeitungen. Reisen des Königs. Napoleonsfest in Erfurt 15.8.1811. Die finanzielle Lage 1812. Die westfälische Verwaltung in Nordhausen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Präfekt, Maire, Adjoint. Städtischer Etat. Städtische Jagd. Produktion und Gewerbezustand 1811.
Kapitel 4 Der Zug Napoleons nach Rußland und die Befreiungskriege
Militärstraße über Nordhausen. Nachrichten über die große Armee verboten. Januar 1813 kommen Trümmer der Armee durch Nordhausen zurück. Kosaken hier während der Ostertage 1813. Hellwigsches Korps. Mai 1815 ziehen die freiwilligen Jäger zum zweiten Mal ins Feld. Kreis Nordhausen. Die staatliche Entwicklung in Preußen vom Wiener Kongreß bis zum Erlaß derrevidierten Städteordnung. Der deutsche Bund — die Karlsbader Beschlüsse — Zollvereinsbestrebungen und -begründung. Nordhausen 1816 bis Mitte bezw. Ende der dreißiger Jahre. Einwohner — Etats in Einnahme und Ausgabe — Schulkosten — Bauwesen — Straßenbeleuchtung — Wasserversorgung — Steuern — Schmuggel in Nordhausen — Handel und Gewerbe. Gesellschaftliches und geistiges Leben. Schulen — Armenwesen — Theater — Singakademie — Liedertafel — Ausflüge in die nächste Umgebung. Anhang 1. Auf geistigem Gebiete führende oder anderweitig um die Stadt verdiente Persönlichkeiten