Werner Schroeter: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
|PND= | |PND= | ||
}} | }} | ||
'''Alwin Gerhard Werner Schroeter''' (geb. 30. Dezember 1922 in Wernrode; gest. 28. Juni 1992 in Nordhausen) war Botaniker, Heimatforscher und Fachlehrer für Biologie. | '''Alwin Gerhard Werner Schroeter''' (geb. 30. Dezember 1922 in [https://de.wikipedia.org/wiki/Wernrode Wernrode]; gest. 28. Juni 1992 in Nordhausen) war Botaniker, Heimatforscher und Fachlehrer für Biologie. | ||
== Familie == | == Familie == | ||
[[Datei:Alte Schule in Wernrode 20210530 183559.jpg|mini|Altes Schulgebäude und Wohnhaus der Familie Schroeter in Wernrode bis 1969]] | |||
Werner Schroeter wurde als Sohn des Lehrers Hugo Paul Alwin Schroeter (1887–1978) und Marie Schroeter, geb. Marhold, (1890–1988) in Wernrode geboren. Seine elf Jahre ältere Schwester hieß Elfriede (1911–2000). | Werner Schroeter wurde als Sohn des Lehrers Hugo Paul Alwin Schroeter (1887–1978) und Marie Schroeter, geb. Marhold, (1890–1988) in Wernrode geboren. Seine elf Jahre ältere Schwester hieß Elfriede (1911–2000). | ||
Er heiratete am 23. April 1949 in Nordhausen die Lehrerin [[Eva Schroeter]] geb. Wagner (* 10. November 1927 in Nordhausen; † 18. April 2009 in Nordhausen). Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. In Wernrode wurden Jörg, im Januar 1950, und Annette, im Juni 1951, geboren. Andreas wurde im Dezember 1957 in Nordhausen geboren. | Er heiratete am 23. April 1949 in Nordhausen die Lehrerin [[Eva Schroeter]] geb. Wagner (* 10. November 1927 in Nordhausen; † 18. April 2009 in Nordhausen). Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. In Wernrode wurden Jörg, im Januar 1950, und Annette, im Juni 1951, geboren. Andreas wurde im Dezember 1957 in Nordhausen geboren. | ||
== Schule und Ausbildung == | == Schule und Ausbildung == | ||
Werner besuchte von 1929 bis 1932 die Volksschule in Wernrode und von 1932 bis zu seinem Abitur 1940 das humanistischen Gymnasium in Sondershausen, heute heißt es Geschwister-Scholl-Gymnasium Sondershausen. | Werner besuchte von 1929 bis 1932 die [https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Schule_Wernrode Volksschule in Wernrode] und von 1932 bis zu seinem Abitur 1940 das humanistischen Gymnasium in Sondershausen, heute heißt es [https://de.wikipedia.org/wiki/Geschwister-Scholl-Gymnasium_Sondershausen Geschwister-Scholl-Gymnasium Sondershausen]. | ||
Anschließend war er fünf Jahre Soldat im Zweiten Weltkrieg und konnte sein geplantes Medizinstudium nicht verwirklichen. | Anschließend war er fünf Jahre Soldat im Zweiten Weltkrieg und konnte sein geplantes Medizinstudium nicht verwirklichen. | ||
Zeile 37: | Zeile 39: | ||
Ab September 1951 arbeitete er als Lehrer an der Erweiterten Oberschule "Wilhelm von Humboldt" in Nordhausen, heute Staatliches Gymnasium Wilhelm von Humboldt, bis zu seinem Ruhestand im Februar 1988. | Ab September 1951 arbeitete er als Lehrer an der Erweiterten Oberschule "Wilhelm von Humboldt" in Nordhausen, heute Staatliches Gymnasium Wilhelm von Humboldt, bis zu seinem Ruhestand im Februar 1988. | ||
Durch ein Fernstudium ab 1956 an der Pädagogischen Hochschule Potsdam erwarb er die Qualifikation als Fachlehrer für Biologie der Oberstufe. Dieses Studium schloss er mit der Staatsexamensarbeit „Untersuchungen am Fettkörper blattminierender Insekten“ im Jahr 1962 ab. Im Jahr 1963 erhielt er die Qualifikation zum Fachlehrers für Chemie bis zur 10. Klasse. | Durch ein Fernstudium ab 1956 an der [https://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dagogische_Hochschule_Potsdam Pädagogischen Hochschule Potsdam] erwarb er die Qualifikation als Fachlehrer für Biologie der Oberstufe. Dieses Studium schloss er mit der Staatsexamensarbeit „Untersuchungen am Fettkörper blattminierender Insekten“ im Jahr 1962 ab. Im Jahr 1963 erhielt er die Qualifikation zum Fachlehrers für Chemie bis zur 10. Klasse. | ||
Im Februar 1988 trat Schroeter in den Ruhestand. | Im Februar 1988 trat Schroeter in den Ruhestand. | ||
== Leben als Botaniker und Entomologe == | == Leben als Botaniker und Entomologe == | ||
Im [[Park Hohenrode]] in Nordhausen verzeichnete er den ursprünglichen dendrologisch bedeutenden Baumbestand. Werner Schroeter war Mentor bei der Schülerjahresarbeit 1975, von Dr. Ulrich Schimmel (* 24. April 1957), mit dem Thema: "Gehölze im Park Hohenrode". Diese wurde als Exponat der Messe der Meister von Morgen ausgestellt. | Im [[Park Hohenrode]] in Nordhausen verzeichnete er den ursprünglichen [https://de.wikipedia.org/wiki/Dendrologie dendrologisch] bedeutenden Baumbestand. Werner Schroeter war Mentor bei der Schülerjahresarbeit 1975, von Dr. Ulrich Schimmel (* 24. April 1957), mit dem Thema: "Gehölze im Park Hohenrode". Diese wurde als Exponat der [https://de.wikipedia.org/wiki/Messe_der_Meister_von_Morgen Messe der Meister von Morgen] ausgestellt.<ref>[https://park-hohenrode-nordhausen.de/gehoelzsammlung.html | Dokumentation zum Baumbestand Park Hohenrode in Nordhausen]</ref> | ||
Im Jahr 1979 debütierte Werner Schroeter mit "Die Deutsche Hundszunge (Cynoglossum germanicum) in der Waldvegetation der Wöbelsburg". Hierbei handelte es sich, um eine potentiell gefährdete Pflanze. Nachdem Werner Schroeter weitere gesicherte Fundorte ausmachen konnte, wurde sie später als gefährdet eingestuft. Heute wird sie regional auf der Rote Liste gefährdeter Arten geführt, gilt aber seit 1996 in Deutschland als nicht gefährdet. | Im Jahr 1979 debütierte Werner Schroeter mit "[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Hundszunge Die Deutsche Hundszunge (Cynoglossum germanicum)] in der Waldvegetation der Wöbelsburg". Hierbei handelte es sich, um eine potentiell gefährdete Pflanze. Nachdem Werner Schroeter weitere gesicherte Fundorte ausmachen konnte, wurde sie später als gefährdet eingestuft. Heute wird sie regional auf der [https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Liste_gef%C3%A4hrdeter_Arten Rote Liste gefährdeter Arten] geführt, gilt aber seit 1996 in Deutschland als nicht gefährdet. | ||
In allen Beiträgen von Werner Schroeter wird die Bedeutung von Lokalklima und geologischem Untergrund für Flora und Vegetation des jeweiligen Untersuchungsgebietes umfassend dargestellt. | In allen Beiträgen von Werner Schroeter wird die Bedeutung von Lokalklima und [https://de.wikipedia.org/wiki/Geologisches_Profil geologischem Untergrund] für [https://de.wikipedia.org/wiki/Flora Flora] und Vegetation des jeweiligen Untersuchungsgebietes umfassend dargestellt. | ||
Als langjähriges Mitglied der Thüringischen Botanischen Gesellschaft e.V., seit 1974, erstellte Werner Schroeter in den Jahren 1984 bis 1987 für das damalige lnstitut für Landschaftsforschung und Naturschutz, Arbeitsgruppe Jena, Florenlisten und Vegetationsaufnahmen zu den Schutzgebieten in Natur- und Landschaftsschutz (NSG) Feuerkopf und Himmelsberg. | Als langjähriges Mitglied der Thüringischen Botanischen Gesellschaft e.V., seit 1974, erstellte Werner Schroeter in den Jahren 1984 bis 1987 für das damalige [https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutz_in_der_DDR#Institut_f%C3%BCr_Landesforschung_und_Naturschutz_(ILN) lnstitut für Landschaftsforschung und Naturschutz], Arbeitsgruppe Jena, Florenlisten und Vegetationsaufnahmen zu den [https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzgebiete_in_Natur-_und_Landschaftsschutz Schutzgebieten in Natur- und Landschaftsschutz (NSG)] [https://de.wikipedia.org/wiki/Feuerkopf_(Naturschutzgebiet) Feuerkopf] und [https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsberg_(Naturschutzgebiet) Himmelsberg]. | ||
Vor der Wiedervereinigung der deutschen Staaten, im Jahr 1986, erfolgte eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Forstwissenschaftler Wedig Kausch-Blecken von Schmeling, Professor der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, aus der BRD und Werner Schroeter sowie Klaus-Jörg Barthel aus der DDR. Mehrere Exemplare des seltenen Baumes Speierling konnten in der Hainleite und im Kyffhäusergebirge gefunden und in literarischen Schriften von Schmerling festgehalten werden. Das Vorkommen am Kirchberg bei Großfurra wurde schon von [[Arthur Petry]] bestätigt. Der Speierling wurde Baum des Jahres 1993. | Vor der Wiedervereinigung der deutschen Staaten, im Jahr 1986, erfolgte eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Forstwissenschaftler [https://de.wikipedia.org/wiki/Wedig_Kausch-Blecken_von_Schmeling Wedig Kausch-Blecken von Schmeling], Professor der [https://de.wikipedia.org/wiki/Hochschule_Hildesheim/Holzminden/G%C3%B6ttingen Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen], aus der BRD und Werner Schroeter sowie [[Klaus-Jörg Barthel]] aus der DDR. Mehrere Exemplare des seltenen Baumes [https://de.wikipedia.org/wiki/Speierling Speierling] konnten in der [https://de.wikipedia.org/wiki/Hainleite Hainleite] und im [https://de.wikipedia.org/wiki/Kyffh%C3%A4user Kyffhäusergebirge] gefunden und in literarischen Schriften von Schmerling festgehalten werden. Das Vorkommen am Kirchberg bei Großfurra wurde schon von [[Arthur Petry]] bestätigt. Der Speierling wurde [https://de.wikipedia.org/wiki/Baum_des_Jahres Baum des Jahres] 1993. | ||
Als Mitglied im Arbeitskreis Heimische Orchideen erstellte er eine Übersicht der Orchideenvorkommen des Bezirkes Erfurt und lieferte 1986 wertvolle Fundortsangaben. | Als Mitglied im [https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitskreise_Heimische_Orchideen Arbeitskreis Heimische Orchideen] erstellte er eine Übersicht der Orchideenvorkommen des Bezirkes Erfurt und lieferte 1986 wertvolle Fundortsangaben. | ||
Eine bestehende Florenliste des Naturschutzgebietes Wöbelsburg ergänzte er durch eine Pilzliste, anhand seiner dreißigjährigen Erfahrung als Pilzsachverständiger. | Eine bestehende Florenliste des Naturschutzgebietes [https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6belsburg Wöbelsburg] ergänzte er durch eine Pilzliste, anhand seiner dreißigjährigen Erfahrung als [https://de.wikipedia.org/wiki/Pilzberatungsstelle Pilzsachverständiger]. | ||
Im Jahr 1991 veröffentlichte Werner Schroeter eine größere Arbeit über [[Friedrich Wilhelm Wallroth]] aus Anlaß seines bevorstehenden 200. Geburtstages. | Im Jahr 1991 veröffentlichte Werner Schroeter eine größere Arbeit über [[Friedrich Wilhelm Wallroth]] aus Anlaß seines bevorstehenden 200. Geburtstages. | ||
Wallroth gilt als einer der bedeutendsten Botaniker seiner Zeit. Am 13. März 1992, dem 200. Geburtstag Wallroths, hielt Werner Schroeter am Wallrothdenkmal in Nordhausen eine Gedenkrede zu Ehren des Jubilars. | Wallroth gilt als einer der bedeutendsten Botaniker seiner Zeit. Am 13. März 1992, dem 200. Geburtstag Wallroths, hielt Werner Schroeter am Wallrothdenkmal in Nordhausen eine Gedenkrede zu Ehren des Jubilars. | ||
Als Entomologe sammelte Schroeter Schmetterlinge, Libellen und Käfer. | Als [https://de.wikipedia.org/wiki/Insektenkunde Entomologe] sammelte Schroeter Schmetterlinge, Libellen und Käfer. | ||
== Leben als Heimatforscher == | == Leben als Heimatforscher == | ||
1950 beteiligte er sich an Ausgrabungen an den Burgstellen bei Wernrode, der Alten Burg und der Alten Kirche und er fand rotbraune Ziegelreste der Herrenburg auf dem Zengenberg. | 1950 beteiligte er sich an Ausgrabungen an den Burgstellen bei Wernrode, [https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Kirchberg_an_der_Hainleite der Alten Burg und der Alten Kirche] und er fand rotbraune Ziegelreste der [https://de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Zengenberg_an_der_Hainleite Herrenburg auf dem Zengenberg]. | ||
In den Jahren 1955–1969 schrieb er die Chronik von Wernrode an der Hainleite. Nach der Übergabe der Chronik an das Gemeindebüro Wernrode im Jahr 1969 blieb das Original verschollen. | In den Jahren 1955–1969 schrieb er die Chronik von Wernrode an der Hainleite. Nach der Übergabe der Chronik an das Gemeindebüro Wernrode im Jahr 1969 blieb das Original verschollen. |
Version vom 6. Januar 2023, 18:50 Uhr
|
Alwin Gerhard Werner Schroeter (geb. 30. Dezember 1922 in Wernrode; gest. 28. Juni 1992 in Nordhausen) war Botaniker, Heimatforscher und Fachlehrer für Biologie.
Familie
Werner Schroeter wurde als Sohn des Lehrers Hugo Paul Alwin Schroeter (1887–1978) und Marie Schroeter, geb. Marhold, (1890–1988) in Wernrode geboren. Seine elf Jahre ältere Schwester hieß Elfriede (1911–2000). Er heiratete am 23. April 1949 in Nordhausen die Lehrerin Eva Schroeter geb. Wagner (* 10. November 1927 in Nordhausen; † 18. April 2009 in Nordhausen). Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. In Wernrode wurden Jörg, im Januar 1950, und Annette, im Juni 1951, geboren. Andreas wurde im Dezember 1957 in Nordhausen geboren.
Schule und Ausbildung
Werner besuchte von 1929 bis 1932 die Volksschule in Wernrode und von 1932 bis zu seinem Abitur 1940 das humanistischen Gymnasium in Sondershausen, heute heißt es Geschwister-Scholl-Gymnasium Sondershausen.
Anschließend war er fünf Jahre Soldat im Zweiten Weltkrieg und konnte sein geplantes Medizinstudium nicht verwirklichen.
Im Januar 1946 begann er die Ausbildung zum Schullehrer an der Pädagogischen Fachschule Nordhausen in der Villa Lindenhof dem Institut für Lehrerbildung (Nordhausen).
Berufsweg
Im September 1949 wurde er als Lehrer in der Grundschule Wernrode angestellt.
1950 übernahm er die Leitung der Zentralschule Wolkramshausen.
Ab September 1951 arbeitete er als Lehrer an der Erweiterten Oberschule "Wilhelm von Humboldt" in Nordhausen, heute Staatliches Gymnasium Wilhelm von Humboldt, bis zu seinem Ruhestand im Februar 1988.
Durch ein Fernstudium ab 1956 an der Pädagogischen Hochschule Potsdam erwarb er die Qualifikation als Fachlehrer für Biologie der Oberstufe. Dieses Studium schloss er mit der Staatsexamensarbeit „Untersuchungen am Fettkörper blattminierender Insekten“ im Jahr 1962 ab. Im Jahr 1963 erhielt er die Qualifikation zum Fachlehrers für Chemie bis zur 10. Klasse.
Im Februar 1988 trat Schroeter in den Ruhestand.
Leben als Botaniker und Entomologe
Im Park Hohenrode in Nordhausen verzeichnete er den ursprünglichen dendrologisch bedeutenden Baumbestand. Werner Schroeter war Mentor bei der Schülerjahresarbeit 1975, von Dr. Ulrich Schimmel (* 24. April 1957), mit dem Thema: "Gehölze im Park Hohenrode". Diese wurde als Exponat der Messe der Meister von Morgen ausgestellt.[1]
Im Jahr 1979 debütierte Werner Schroeter mit "Die Deutsche Hundszunge (Cynoglossum germanicum) in der Waldvegetation der Wöbelsburg". Hierbei handelte es sich, um eine potentiell gefährdete Pflanze. Nachdem Werner Schroeter weitere gesicherte Fundorte ausmachen konnte, wurde sie später als gefährdet eingestuft. Heute wird sie regional auf der Rote Liste gefährdeter Arten geführt, gilt aber seit 1996 in Deutschland als nicht gefährdet.
In allen Beiträgen von Werner Schroeter wird die Bedeutung von Lokalklima und geologischem Untergrund für Flora und Vegetation des jeweiligen Untersuchungsgebietes umfassend dargestellt.
Als langjähriges Mitglied der Thüringischen Botanischen Gesellschaft e.V., seit 1974, erstellte Werner Schroeter in den Jahren 1984 bis 1987 für das damalige lnstitut für Landschaftsforschung und Naturschutz, Arbeitsgruppe Jena, Florenlisten und Vegetationsaufnahmen zu den Schutzgebieten in Natur- und Landschaftsschutz (NSG) Feuerkopf und Himmelsberg.
Vor der Wiedervereinigung der deutschen Staaten, im Jahr 1986, erfolgte eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Forstwissenschaftler Wedig Kausch-Blecken von Schmeling, Professor der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen, aus der BRD und Werner Schroeter sowie Klaus-Jörg Barthel aus der DDR. Mehrere Exemplare des seltenen Baumes Speierling konnten in der Hainleite und im Kyffhäusergebirge gefunden und in literarischen Schriften von Schmerling festgehalten werden. Das Vorkommen am Kirchberg bei Großfurra wurde schon von Arthur Petry bestätigt. Der Speierling wurde Baum des Jahres 1993.
Als Mitglied im Arbeitskreis Heimische Orchideen erstellte er eine Übersicht der Orchideenvorkommen des Bezirkes Erfurt und lieferte 1986 wertvolle Fundortsangaben.
Eine bestehende Florenliste des Naturschutzgebietes Wöbelsburg ergänzte er durch eine Pilzliste, anhand seiner dreißigjährigen Erfahrung als Pilzsachverständiger.
Im Jahr 1991 veröffentlichte Werner Schroeter eine größere Arbeit über Friedrich Wilhelm Wallroth aus Anlaß seines bevorstehenden 200. Geburtstages. Wallroth gilt als einer der bedeutendsten Botaniker seiner Zeit. Am 13. März 1992, dem 200. Geburtstag Wallroths, hielt Werner Schroeter am Wallrothdenkmal in Nordhausen eine Gedenkrede zu Ehren des Jubilars.
Als Entomologe sammelte Schroeter Schmetterlinge, Libellen und Käfer.
Leben als Heimatforscher
1950 beteiligte er sich an Ausgrabungen an den Burgstellen bei Wernrode, der Alten Burg und der Alten Kirche und er fand rotbraune Ziegelreste der Herrenburg auf dem Zengenberg.
In den Jahren 1955–1969 schrieb er die Chronik von Wernrode an der Hainleite. Nach der Übergabe der Chronik an das Gemeindebüro Wernrode im Jahr 1969 blieb das Original verschollen. Nach seinem Tod im Jahr 1992 schrieb seine Ehefrau Eva Schroeter in den Jahren 1995/6, auf den Wunsch ehemaliger Schüler zum Schultreffen 1995 im Dorfgemeinschaftshaus in Wernrode, aus den vorhandenen Erstaufzeichnungen und den gesammelten Quellen ihres Mannes, die wichtigsten Ereignisse des Dorfes Wernrode erneut auf.
Lebensende
Er starb am 28. Juni 1992 infolge eines langjährigen Herzleidens in Nordhausen, wo er zuletzt Am Frauenberg 31 wohnte.
Werke
- Die Deutsche Hundszunge in der Waldvegetation bei Wöbelsburg. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 4/1979).
- Zur Flora und Vegetation der Bleicheröder Berge. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 5/1980).
- Die Plfanzenwelt am Felshang des Zengen-Berges (Hainleite). In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 6/1981).
- Ein Porträt des Naturschutzgebietes „Wöbelsburg“ (Hainleite). In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 8/1983).
- Im Landschaftsschutzgebiet „Dün-Helbetal“. Ein geobotanischer Beitrag zur Naturausstattung der Wald-Landschaft im Nordthüringer Muschelkalk. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 10/1985).
- Die Briefe Friedrich Christian Lessers an Carl von Linné. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 11/1986).
- Die Briefe Friedrich Christian Lessers an Carl von Linné. Sieben bedeutende Dokumente seines naturkundlichen Interesses in den Jahren 1736-1753. 2. Folge. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 12/1987).
- 400 Jahre Drucklegung der Sylva Hercynia. In. Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 13/1988).
- Floristisch-vegetationskundliche Beobachtungen an Felsklippen und Bergsturzhalden im Nordthüringer Muschelkalk. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 15/1990).
- Karl Friedrich Wilhelm Wallroth; Zur Wiederkehr seines 200. Geburtstages. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 16/1991).
- Zur Stellung Lessers in der Geschichte der Naturwissenschaften. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 17/1992).
- Chronik von Wernrode an der Hainleite, seines Geburtsortes, niedergeschrieben in den Jahren 1955-1969, nach seinem Tod fortgeführt im Jahr 1995/6 von seiner Ehefrau Eva Schroeter (Leiterin der Grundschule Wernrode 1950 - 1968)
Literatur
- Klaus-Jörg Barthel, Jürgen Pusch: Die Botaniker des Kyffhäusergebietes, Jena 2005, S. 299–300.
- Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9