Luftangriffe auf Nordhausen: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 65: | Zeile 65: | ||
[[File:Avro Lancaster Mk 1 ExCC.jpg|thumb|Langstreckenbomber vom Typ ''Avro Lancaster'', wie sie bei der Bombardierung von Nordhausen zum Einsatz kamen.]] | [[File:Avro Lancaster Mk 1 ExCC.jpg|thumb|Langstreckenbomber vom Typ ''Avro Lancaster'', wie sie bei der Bombardierung von Nordhausen zum Einsatz kamen.]] | ||
[[File:Mosquito 600pix.jpg|thumb|Zielmarkierer ''De Havilland Mosquito'' (1944)]] | [[File:Mosquito 600pix.jpg|thumb|Zielmarkierer ''De Havilland Mosquito'' (1944)]] | ||
Am 3. April 1945 starteten gegen 13 Uhr die englischen Bomberverbände und erreichten Nordhausen um 16 Uhr. Die 247 Avro-Lancaster-Bomber (Tragfähigkeit je 6 Tonnen Bombenlast) und 9 Mosquito-Mehrzweckflugzeuge warfen in 20 Minuten ca. 1.216 Tonnen Sprengbomben ab und trafen vor allem die Außenbezirke von Nordhausen.<ref>Groehler: ''Bombenkrieg gegen Deutschland'', S. 422.</ref> Im Stadtinnern fielen Bomben um die [[Neustadt-Kirche]] und [[Neustadtstraße]]. In den umliegenden Wäldern und Ortschaften [[Sundhausen]], [[Bielen]], [[Himmelgarten]], [[Leimbach]] und [[Krimderode]] fielen schwere Bomben und Luftminen. Getroffen wurde auch die mit kranken Häftlingen überbelegte [[Boelcke-Kaserne]], wo allein in einer mit Tuberkolose-Kranken belegten Flugzeughalle 450 Menschen den Tod gefunden haben sollen.<ref>Wagner: ''Produktion des Todes.'' S. 280</ref> Die Stadt ohne Strom und Leitungswasser. Die Verletzten wurden gesammelt und nach [[Neustadt/Harz|Neustadt]] und [[Sülzhayn]] gebracht, die Ausgebombten erhielten Notquartiere in der Stadt selbst und ihrer Umgebung. Viele Nordhäuser flüchteten aus der Stadt. Zwei Stollen der unterirdischen Anlagen von Mittelbau Dora im Kohnstein nahmen bereits am 3. April Geflüchtete auf, später wurden es 10.000. Das Stadtkrankenhaus war beschädigt, die Patienten wurden in Notkrankenhäuser in das benachbarte [[Petersdorf]] gebracht, vor allem in das Ausflugsrestaurant Harzrigi.<ref> Manfred Schröter: ''Die Zerstörung Nordhausens''. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 22, 23 </ref> Bomben fielen auch auf mehrere benachbarte Dörfer und deren Flur, besonders betroffen war Bielen. Zwei Bomber gingen beim Hin- und Rückflug verloren. Der erste Angriff erzielte die gewünschte Wirkung jedoch nicht. Der Angriff am 3. April war aus Sicht der RAF ein | Am 3. April 1945 starteten gegen 13 Uhr die englischen Bomberverbände und erreichten Nordhausen um 16 Uhr. Die 247 Avro-Lancaster-Bomber (Tragfähigkeit je 6 Tonnen Bombenlast) und 9 Mosquito-Mehrzweckflugzeuge warfen in 20 Minuten ca. 1.216 Tonnen Sprengbomben ab und trafen vor allem die Außenbezirke von Nordhausen.<ref>Groehler: ''Bombenkrieg gegen Deutschland'', S. 422.</ref> Im Stadtinnern fielen Bomben um die [[Neustadt-Kirche]] und [[Neustadtstraße]]. In den umliegenden Wäldern und Ortschaften [[Sundhausen]], [[Bielen]], [[Himmelgarten]], [[Leimbach]] und [[Krimderode]] fielen schwere Bomben und Luftminen. Getroffen wurde auch die mit kranken Häftlingen überbelegte [[Boelcke-Kaserne]], wo allein in einer mit Tuberkolose-Kranken belegten Flugzeughalle 450 Menschen den Tod gefunden haben sollen.<ref>Wagner: ''Produktion des Todes.'' S. 280</ref> Die Stadt ohne Strom und Leitungswasser. Die Verletzten wurden gesammelt und nach [[Neustadt/Harz|Neustadt]] und [[Sülzhayn]] gebracht, die Ausgebombten erhielten Notquartiere in der Stadt selbst und ihrer Umgebung. Viele Nordhäuser flüchteten aus der Stadt. Zwei Stollen der unterirdischen Anlagen von Mittelbau Dora im Kohnstein nahmen bereits am 3. April Geflüchtete auf, später wurden es 10.000. Das Stadtkrankenhaus war beschädigt, die Patienten wurden in Notkrankenhäuser in das benachbarte [[Petersdorf]] gebracht, vor allem in das Ausflugsrestaurant Harzrigi.<ref> Manfred Schröter: ''Die Zerstörung Nordhausens''. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 22, 23 </ref> Bomben fielen auch auf mehrere benachbarte Dörfer und deren Flur, besonders betroffen war Bielen. Zwei Bomber gingen beim Hin- und Rückflug verloren. Der erste Angriff erzielte die gewünschte Wirkung jedoch nicht. Der Angriff am 3. April war aus Sicht der RAF ein Misserfolg (Quelle?) | ||
Am 4. April gegen 9 Uhr begann der zweite Großangriff der RAF. Der Verband kam über Gotha, Bad Langensalza und Schlotheim. Für 93 Bomber wurde die Boelcke-Kaserne als Angriffsziel befohlen, die anderen 150 hatten das Stadtzentrum anzugreifen.<ref>Geiger: ''Nordhausen im Bombenvisier''. S. 146 f.</ref> Zwei Bomber | Am 4. April gegen 9 Uhr begann der zweite Großangriff der RAF. Der Verband kam über Gotha, Bad Langensalza und Schlotheim. Für 93 Bomber wurde die Boelcke-Kaserne als Angriffsziel befohlen, die anderen 150 hatten das Stadtzentrum anzugreifen.<ref>Geiger: ''Nordhausen im Bombenvisier''. S. 146 f.</ref> Zwei Bomber mussten frühzeitig zurückkehren, und zehn weitere hatten ihren militärischen Auftrag verfehlt, so dass von den 243 Flugzeugen 231 am Luftschlag teilnahmen. Ein Bomber explodierte über der Stadt. Die örtliche Feuerwehr war, soweit noch vorhanden, von der Lage völlig überfordert. Unter der überlebenden Bevölkerung herrschte Panik, viele verließen fluchtartig zu Zehntausenden das Inferno der Stadt. Auch außerhalb von Nordhausen wurde sie von Jagdbombern beschossen.<ref> Manfred Schröter: ''Die Zerstörung Nordhausens''. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 26 </ref> Am Abend und in der Nacht war die Stadt ein weithin leuchtendes Flammenmeer.<ref> Peter Kuhlbrodt: ''Schicksalsjahr 1945. Inferno Nordhausen''. Nordhausen 1995. S. 23 </ref> In der Mitte davon leuchtete der Kirchturm von St. Petri als riesige Fackel, die gegen Mitternacht zusammenbrach und auf das Kirchenschiff stürzte. RAF-Piloten, die von einem Einsatz bei Merseburg zurückflogen, berichteten um 23.00 Uhr von „good fires at Nordhausen“.<ref> Walter Geiger: ''Nordhausen im Bombervisier''. Nordhausen, 2000. S. 180 f.</ref> | ||
Der gebürtige Nordhäuser Schriftsteller Rudolf Hagelstange schrieb in seiner deutschen Familienchronik (Band 2: „Der Niedergang“, Seite 254) über die Feuersbrunst in seiner Heimatstadt: „Und die Hitze war so groß, dass in den meisten Straßen, sofern sie nicht gepflastert waren, der Asphalt geschmolzen war, dass Flüchtende da und dort in ihn eingesunken waren, einige unlöslich und damit zum Flammentod verurteilt.“ | Der gebürtige Nordhäuser Schriftsteller Rudolf Hagelstange schrieb in seiner deutschen Familienchronik (Band 2: „Der Niedergang“, Seite 254) über die Feuersbrunst in seiner Heimatstadt: „Und die Hitze war so groß, dass in den meisten Straßen, sofern sie nicht gepflastert waren, der Asphalt geschmolzen war, dass Flüchtende da und dort in ihn eingesunken waren, einige unlöslich und damit zum Flammentod verurteilt.“ | ||
Version vom 15. Dezember 2019, 18:07 Uhr
Die Luftangriffe auf Nordhausen am 3. und 4. April 1945 durch Bomber der britischen Royal Air Force zerstörten Dreiviertel der Stadt. Dabei kamen über 8.800 Menschen ums Leben, weitere 20.000 wurden obdachlos. Mit einem Wohnungszerstörungsgrad von 55% (10.000 Wohnungen) gehörte Nordhausen zu den am schwersten zerstörten deutschen Städten; zahlreiche Denkmale von hervorragender Bedeutung, darunter die für Nordhausen charakteristischen Fachwerkbauten des 13. bis 19. Jahrhunderts, wurden vernichtet. Der historische Stadtkern, die Neustadt und die Gebäude um die Frauenbergkirche wurden fast gänzlich eingeebnet. Erhalten blieben die Gebiete westlich und nördlich der Stadtmauer, Barfüßerstraße, Kalte Gasse, Teile des historischen Königshofs sowie der Stadtteil Altendorf. Ein Großteil der stark beschädigten Bauwerke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen. Die zerstörerische Gesamtwirkung aller Bomben und Luftminen war von keinem Einzelangriff im Luftkrieg gegen Deutschland auch nur annähernd erreicht worden.[1] Bei der Bombardierung von Nordhausen handelte es sich um die größte Katastrophe in seiner tausendjährigen Geschichte. Die Stadt hatte danach aufgehört, als geordnetes Gemeinwesen zu existieren.
Nordhausen im Krieg
Nordhausen hatte vor dem Zweiten Weltkrieg ca. 42.000 Einwohner. Während des Krieges stieg deren Zahl durch Ortsfremde (Luftkriegsevakuierte, Flüchtlinge, ausländische Arbeitskräfte, Verwundete und Kriegsgefangene) Anfang März 1945 auf 65.000 Einwohner.[2] Insbesondere für Evakuierte aus Berlin, Hamburg und Westdeutschland waren Stadt und Kreis Nordhausen als Aufnahmeräume ausgewiesen.
Der Bau von Luftschutzanlagen begann im Spätsommer 1943. Viele Bunkeranlagen in der Innenstadt blieben unvollendet. Am 29. November 1943 wurde für Nordhausen ein Evakuierungsplan, der Aussiedlungsrichtungen und Aufnahmegebiete festlegte, ausgearbeitet.[3]
Stollenabschnitte | Länge | Herstellung | Ausbauart | Bemerkung |
---|---|---|---|---|
Stollen IA, Mühlhof | 55,00 m | Okt. 1943 – Febr. 1944 | Beton, 27,5 m nur Holzausbau | Richtung Loge |
Fluko-Bunkerzugang | 2,40 m | Febr. – März 1944 | Eisenbetongewölbe | IA, > 40 m links |
Kreuz IA-Stummel | 0,50 m | März 1944 | Eisenbetongewölbe, wie das gesamte Kreuz IA | Drehscheibe |
Stollen IB, Johannishof | 38,50 m | Nov. 1943 – April 1944 | Beton, 22,5 m mit Firstschienen | noch begehbar |
Stollen von IA nach IB | 66,10 m | März 1944 – Nov. 1944 | Beton | Durchschlag im Nov. 1944 |
Stollen von IB nach IA | 38,25 m | April 1944 – Nov. 1944 | Beton | Durchschlag im Nov. 1944 |
Oststollen, von IA-IB ab | 21,75 m | Dez. 1944 – Febr. 1945 | Seitenbeton, Art des Firstausbaues nicht benannt | |
Südstollen IC, ab IB | 49,75 m | April 1944 – Febr. 1945 | zum Lohmarkt | |
Gesamt: | 272,25 m | Okt. 1943 – Febr. 1945 |
Als Garnisonstadt hatte Nordhausen keine ältere Tradition. Ab 1935 wurde im Süden die Boelcke-Kaserne errichtet, mit Unterkünften und Fahrzeughallen; sie diente der Ausbildung von Luftnachrichtensoldaten. Daneben entstanden ein Fliegerhorst als Ausbildungsplatz und zeitweise Flugzeugwerft. Bis März 1945 wurden hier Flugzeuge für den Mistelschlepp ("Huckepack"-Flugzeuge) montiert und Piloten dafür geschult. Sonst diente der Fliegerhorst 1945 noch zum Auftanken von Jagdflugzeugen. In provisorischen Unterkünften in der Stadt gab es die evakuierte "Marineverwaltung West". In der Stadt und ihrer nahen Umgebung existierten viele Lazarette mit insgesamt etwa 1.000 Verwundeten. Die Lazarette und Krankenhäuser trugen weithin sichtbare große Rotkreuz-Symbole auf den Dächern.
Das Mittelwerk Dora bei Nordhausen produzierte Anfang April 1945 keine V-Waffen oder andere Rüstungsgüter mehr. Die dort Beschäftigten, unter ihnen Tausende von Häftlingen des KZ Mittelbau-Dora und Zwangsarbeiter, wurden evakuiert. Das Werk oder seine Verkehrsanbindungen waren nie Ziel alliierter Luftangriffe.
Die frühere Boelcke-Kaserne wurde seit Herbst 1943 nicht mehr militärisch genutzt. Sie hatte seitdem Tausende von Arbeitern, später auch Flüchtlinge aufgenommen. Seit 8. Januar 1945 existierte ein bald überfülltes Häftlingslazarett in der Anlage.[5] Im Februar kamen zeitweise 3.500 Häftlinge aus dem KZ Groß-Rosen dazu.[6]
Erste Angriffe
In der Nacht vom 25. August auf den 26. August 1940 griffen zwei britische Bomber vom Typ Handley Page Hampden den Flugplatz von Nordhausen an und warfen vier Bomben ab.[7] Es entstand ein kleiner Brand, der bald gelöscht werden konnte.
Von 1940 bis 1943 gab es insgesamt 72 öffentliche Luftwarnungen und Fliegerarlarme für Nordhausen. Als sich die alliierten Luftangriffe im Jahr 1944 auf die im Hinterland gelegenen deutschen Städte intensivierten, wurde Nordhausen verstärkt Überflugsort alliierter Bomberverbände, etwa wenn sie Berlin, Dessau oder Leipzig anflogen. Im März 1945 erreichten die durchschnittlich fünf bis sechs Luftalarme ihren Höhepunkt.[8]
Am 12. April 1944 flogen während der Mittagszeit zwei aus südlicher Richtung kommende amerikanische Jäger die Stadt an und töteten zwei Menschen, zwei Personen wurden schwer verletzt.[9]
Am 22. Februar 1945 griffen gegen 12:30 Uhr US-amerikanische Bomber den Verschiebebahnhof an, trafen jedoch die Unterstadt, einige Anlagen des Industriegebietes und die vormalige Fernmeldeschule der Luftwaffe in der Boelcke-Kaserne. Insgesamt fielen 296 Mehrzweckbomben und töteten 40 Menschen. Im Südharzer Kurier erschien am 26. Februar eine Todesanzeige für die „Gefallenen des Terrorangriffs“ mit der Ankündigung zur Beisetzung.
Am 28. Februar 1945 warfen drei amerikanische Maschinen 2,5 Tonnen Sprengbomben auf die Stadt ab.
Am 1. April 1945 wurden das Auto-Hotel Hesse durch Bomben getroffen und zahlreiche Menschen getötet.
Großangriffe im April 1945
Am 3. April 1945 starteten gegen 13 Uhr die englischen Bomberverbände und erreichten Nordhausen um 16 Uhr. Die 247 Avro-Lancaster-Bomber (Tragfähigkeit je 6 Tonnen Bombenlast) und 9 Mosquito-Mehrzweckflugzeuge warfen in 20 Minuten ca. 1.216 Tonnen Sprengbomben ab und trafen vor allem die Außenbezirke von Nordhausen.[10] Im Stadtinnern fielen Bomben um die Neustadt-Kirche und Neustadtstraße. In den umliegenden Wäldern und Ortschaften Sundhausen, Bielen, Himmelgarten, Leimbach und Krimderode fielen schwere Bomben und Luftminen. Getroffen wurde auch die mit kranken Häftlingen überbelegte Boelcke-Kaserne, wo allein in einer mit Tuberkolose-Kranken belegten Flugzeughalle 450 Menschen den Tod gefunden haben sollen.[11] Die Stadt ohne Strom und Leitungswasser. Die Verletzten wurden gesammelt und nach Neustadt und Sülzhayn gebracht, die Ausgebombten erhielten Notquartiere in der Stadt selbst und ihrer Umgebung. Viele Nordhäuser flüchteten aus der Stadt. Zwei Stollen der unterirdischen Anlagen von Mittelbau Dora im Kohnstein nahmen bereits am 3. April Geflüchtete auf, später wurden es 10.000. Das Stadtkrankenhaus war beschädigt, die Patienten wurden in Notkrankenhäuser in das benachbarte Petersdorf gebracht, vor allem in das Ausflugsrestaurant Harzrigi.[12] Bomben fielen auch auf mehrere benachbarte Dörfer und deren Flur, besonders betroffen war Bielen. Zwei Bomber gingen beim Hin- und Rückflug verloren. Der erste Angriff erzielte die gewünschte Wirkung jedoch nicht. Der Angriff am 3. April war aus Sicht der RAF ein Misserfolg (Quelle?)
Am 4. April gegen 9 Uhr begann der zweite Großangriff der RAF. Der Verband kam über Gotha, Bad Langensalza und Schlotheim. Für 93 Bomber wurde die Boelcke-Kaserne als Angriffsziel befohlen, die anderen 150 hatten das Stadtzentrum anzugreifen.[13] Zwei Bomber mussten frühzeitig zurückkehren, und zehn weitere hatten ihren militärischen Auftrag verfehlt, so dass von den 243 Flugzeugen 231 am Luftschlag teilnahmen. Ein Bomber explodierte über der Stadt. Die örtliche Feuerwehr war, soweit noch vorhanden, von der Lage völlig überfordert. Unter der überlebenden Bevölkerung herrschte Panik, viele verließen fluchtartig zu Zehntausenden das Inferno der Stadt. Auch außerhalb von Nordhausen wurde sie von Jagdbombern beschossen.[14] Am Abend und in der Nacht war die Stadt ein weithin leuchtendes Flammenmeer.[15] In der Mitte davon leuchtete der Kirchturm von St. Petri als riesige Fackel, die gegen Mitternacht zusammenbrach und auf das Kirchenschiff stürzte. RAF-Piloten, die von einem Einsatz bei Merseburg zurückflogen, berichteten um 23.00 Uhr von „good fires at Nordhausen“.[16] Der gebürtige Nordhäuser Schriftsteller Rudolf Hagelstange schrieb in seiner deutschen Familienchronik (Band 2: „Der Niedergang“, Seite 254) über die Feuersbrunst in seiner Heimatstadt: „Und die Hitze war so groß, dass in den meisten Straßen, sofern sie nicht gepflastert waren, der Asphalt geschmolzen war, dass Flüchtende da und dort in ihn eingesunken waren, einige unlöslich und damit zum Flammentod verurteilt.“
Opfer
Bei den Großangriffen im April 1945 kamen ca. 8.800 Menschen ums Leben. Diese Zahl geht auf Schätzungen vom Februar 1948 zurück.[17] Vor dem Abgriff befanden sich rund 65.000 Personen in der Stadt (42.000 ständige Bevölkerung, Militärpersonen, Gefangene, ausländische Arbeiter, Spezialarbeiter der Kriegsindustrie, Evakuierte). Der Antifa-Ausschuss von Nordhausen schätzte am 17. Juni 1945, dass über 10.000 Menschen bei den Bombenangriffen ums Leben gekommen seien.[18]
In den ersten Tagen ließ der US-Stadtkommandant in den Straßen liegende Leichen auf den Sonderfriedhof am Schlageter-Ring bringen. Andere wurden an Ort und Stelle in Bombentrichtern beerdigt. Eine beträchtliche Zahl ziviler Opfer und deutscher Soldaten wurde dann in dem höher gelegenen Teil des heutigen Ehrenfriedhofs in Massengräbern beigesetzt, unweit der getöteten Häftlinge aus der Boelcke-Kaserne. Für die später gefundenen Opfer ohne Anhang wurden Massengräber im vorderen Teil des Alten Hauptfriedhofs in der Leimbacher Straße angelegt. Heute steht an dieser Stelle ein Wohnblock. Auf dem Neuen Hauptfriedhof am Ring sind in den ersten Wochen und Monaten 920 Bombenopfer beerdigt worden.
Verluste der ständigen Bevölkerung | 6.000 |
Verluste der nicht ständigen Bevölkerung | 1.500 |
Verluste der Häftlinge der Boelcke-Kaserne | 1.300 |
zusammen | 8.800 |
Persönlichkeiten
- Paul Urban (geb. 1892), KPD-Stadtrat
Schäden und Totalverluste
Der Zerstörungsgrad der Stadt wurde mit 74 Prozent errechnet. Die Gesamtfläche des zerstörten Gebietes betrug 810.000 Quadratmeter. Von den 13.075 Wohnungen wurden 6.187 total zerstört und 4.575 beschädigt.
Kirchen
- St.-Jakobi-Kirche: Am 3. April erheblich durch Bomben zerstört. Reste des Schiffes abgetragen, Turmruine zu DDR-Zeiten beseitigt.
- Marktkirche: Am 3. April weitgehend zerstört. Ruinenreste abgetragen.
- St.-Petri-Kirche: Am 3. April bis auf Turm und Chor zerstört, zahlreiche Menschen finden in der Kirche den Tod. Der Turm erhielt 1954 ein Notdach, die übrigen Ruinenteile wurden beseitigt. 1987 wurde ein neuer Turmhelm gesetzt.
- St.-Blasii-Kiche: Dach und Mauerwerk am 4. April durch Bombentreffer erheblich beschädigt Cranachgemälde im Auslagerungskeller verbrannt. Bis 1949 Wiederherstellung des Daches, Ausbesserung Mauerwerk, Erneuerung des Inneren.
- Nordhäuser Dom: Am 4. April schwere Schäden durch Brandzerstörung des Steildaches über der Halle und Vernichtung der Fenster. Noch 1945 Fertigstellung Notdach und Beseitigung der Folgeschäden. 1965 Wiederherstellung des Steildaches in ursprünglicher Form.
- Frauenbergkirche: Am 4. April durch Bomben schwer zerstört. Erhalten blieben Umfassungsmauern der Chor mit Apside, die Nebenchöre und das Querschiff, vom Langhaus nur Reste des ersten Joches sowie des Westportal. Von 1953 bis 1955 folgte Enttrümmerung und Sicherungsarbeiten.
- Frauenbergkloster: Am 4. April durch Bombentreffer total zerstört. Gebäudereste wurden nach 1945 entfernt.
Öffentliche Bauten
- Rathaus: Am 4. April bis auf die Umfassungsmauern zerstört, Turm ausgebrannt. Ab 1951 entfernen der Trümmer und Wiederaufbau bis 1952, dabei wurden die Erdgeschoßarkaden und das Innere neu gestaltet. Zum ebenfalls schwer zerstörten Stadthaus wurde der Verbindungsgang wiederaufgebaut, der Roland restauriert.
- Stadtmauer: Es entstanden Schäden an der Stadtmauer, wobei besonders die teilweise genutzten Türme und Wiechhäuser betroffen wurden. Nach dem Krieg wurden Ruinen abgetragen und Sicherungsarbeiten durchgeführt. Zur Landesgartenschau 2004 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten, besonders um den Petersberg.
- Theatergebäude:
Fachwerkbauten
Bedeutende Fachwerkhäuser, die zerstört wurden (lt. dem Denkmalpfleger Rudolf Zießler):
- Bäckerstraße 22: Mitte des 18. Jahrhunderts errichteter dreigeschossiger, neunachsiger, verputzter Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoß, Satteldach und Zwerhaus. Stichbogenfenster mit einfacher profilierter Rahmung in Dreiergruppen. Betonung der Mittelachse durch ein von Pilastern flankiertes Portal mit gesprengtem Giebel, darauf ruhende Frauen und Wappen sowie durch einen auf Konsolen sitzenden Balkon mit schmiedeeisernem Gitter.
- Blasiistraße 15: Alte Schule. Errichtet um 1700 als dreigeschossiger stattlicher Fachwerkbau mit hohem Satteldach. Unregelmäßige Fenstergruppierung (im ersten Obergeschoß dreizehn Achsen). Fachwerk mit halben Männern. Obergeschoß vorkragend mit Balkenköpfen und gekehlten Füllhölzern.
- Blasiistraße 21: Bedeutendstes Renaissance-Fachwerkhaus Nordhausens von etwa 1550. Dreigeschossig mit zehn Fensterachsen in unregelmäßiger Gruppierung, Geschosse stark vorkragend. Reich ausgebildetes Schmuckfachwerk mit Balkonköpfen, Knaggen, Füllhölzern und Schiffskehlen. Haupteingang mit kräftigen Gewämdepfosten und halben Sonnen um 1700.
- Hagenstraße 4: Um 1800 errichtet als zweigeschossiger, verschieferter Fachwerkbau mit zehn Fensterachsen. Eckpilaster, ebensolche toskanische Holzpilaster flankieren die vier Mittelachsen und nehmen einen verschieferten Dreieckgiebel auf. Stichbogenfenster mit einfacher Rahmung und Schlußsteinbetonung.
- Hagenstraße: Ilfelder Hof, ehem. Klosterhof, seit dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts Kurhannoversche Postverwaltung, seit 1853 in Privatbesitz. 1277 angelegt, später erweitert, im 17. Jahrhundert Neubau auf erweitertem Grundriss mit massivem Erdgeschoß und zwei Fachwerkobergeschossen, verschiefert.
- Holzmarkt (Lutherplatz): „Riesenhaus“. 1375 erstmals erwähntes Patrizierhaus mit massivem Erdgeschoss, zwei Fachwerkobergeschossen und Satteldach. Nach Brand von 1710 im Fachwerk erneuert. Fassade gegliedert durch zwölf Fensterachsen, jeweils in Dreiergruppen angeordnet. Fachwerkkonstruktion mit Wilden Männern. Mittelgiebel mit einem Mann in Ritterrüstung (Nordhäuser Riese), der eine Lanze hält. 1805 Einrichtung einer Gaststätte, Verputz des Fachwerks und klassizistische Fassadengestaltung. 1927 Endrestaurierung und Wiederherstellung des Fachwerks.
- Jakobikirchplatz 4: Lateinschule. Zweigeschossiger Fachwerkbau von 1493 mit Satteldach. Ständer- und Riegelbau. Vorkragendes Obergeschoß über geschwungene Knaggen. Durchlaufender Fensterbrustriegel.
- Jakobikirchplatz: Pfarrhaus. 1687 errichteter zweigeschossiger Fachwerkbau mit Krüppelwalmdach. Fenstergruppierung unregelmäßig. Stiele und Brustriegel durch Wilde Männer verstärkt. Geringe Auskragung, Balkonköpfe und Schwelle mit einfacheren Profilen. Gefache mit Ziegeln in Mustern ausgemauert. Oberdeutsch beeinflusstes Fachwerk.
- Königshof 14: Dreigeschossiger Fachwerkbau mit oberdeutschen Stilelementen, ganze und halbe Männer. Um 1780 Verkleidung der Fenster mit Rokokogirlanden.
- Krämerstraße 11: Verschieferter, zweigeschossiger, fünfachsiger Fachwerkbau mit spätbarockem Volutengiebel. Stichbogenfenster mit Rahmenverkleidung. Erdgeschoss durch Ladeneinbauten verändert.
- Krämerstraße 15: Um 1700 errichteter schmaler dreigeschossiger Fachwerkbau in oberdeutschem Stil mit halben Männern an den Ecken. Balkonköpfe und Füllhölzer mit einheitlichem Profil. Satteldach mit Zwerchhaus.
- Lohmarkt 2, 4, 20, 21: Nach 1686 errichtete Gerberhäuser. Zwei- bzw. dreigeschossige Fachwerkgebäude im gleichen oberdeutschen Baustil wie Pfarrhaus Jakobikirchplatz. Besonders reich ausgebildet der Türstock mit Renaissanceformen und Inschrift. Satteldächer mit Zwerchhäsern (Ladeluken).
- Neustadtstraße 27: Zweigeschossiger, elfachsiger Fachwerkbau aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit Satteldach. An den Fenstern Rokokoverkleidung.
- Neustadtstraße 35: Zweigeschossiger, achtachsiger Fachwerkbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts auf Sandsteinsockel. Türen und Fenster in Stichbogen mit geschnitzter Rokokoverkleidung.
- Neustadtstraße 47: Dreigeschossiger Fachwerkbau der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit Krüppelwalmdach. Rokokofensterbekleidungen handwerklich vereinfacht.
- Pferdemarkt 17: Dreigeschossiger Fachwerkbau von etwa 1550, niederdeutsch beeinflusst. Auskragung des Obergeschosses mit Balkonköpfen, Knaggen und Füllhölzern. Erdgeschoß baulich verändert.
- Sandstraße 3, 21, 23, 28: Diese Häuser hinsichtlich der Entstehungszeit und der architektonischen Ausbildung denen der Neustadtstraße entsprechend.
Situation nach dem Großangriff
Das britische Bomber Command berichtete als Ergebnis der beiden Großangriffe, dass „die Stadt fast vollständig zerstört wurde, inbegriffen die Kasernenblöcke.“[19] Die Situation für die Bevölkerung nach den Angriffen kann nur mit dem Begriff „Inferno“ beschrieben werden. Das Stadtzentrum konnte tagelang nicht betreten werden. Es wüteten noch zahlreiche Brände[20], die Schutthaufen strahlten unerträgliche Hitze aus. Bomben mit Zeitzündern gingen hoch. Über den Trümmerfeldern lag bald Leichengeruch, besonders im Bereich der Boelcke-Kaserne. In den Nächten des 6. und 7. April wurden die Kranken und Verwundeten aus Nordhausen und Umgebung durch alle verfügbaren Fahrzeuge, besonders mit Bauern-Gespannen, in den Kohnstein in Sicherheit gebracht. Die Nordhäuser Bevölkerung verteilte sich nach Schätzungen am 7. April wie folgt: 6.000 (8.800) Opfer tot unter den Trümmern, 6.000 Überlebende noch in der Stadt, 10.000 im Kohnstein und 20.000 in den umliegenden Dörfern, besonders nordöstlich der Stadt.[21] Am 8. April flogen 6 Jagdbomber noch einen Tagesangriff nach Zielmarkierung auf Nordhausen, parallel zu dem Bombardement auf Sondershausen. Am 10. April näherten sich US-Panzer aus Richtung Hain dem Süden der Stadt und nahmen ihn unter Feuer, darunter die Trümmer der Boelcke-Kaserne.[22]
Nachwirkungen
Insgesamt waren vom britischen Bomber Command 2.386 Tonnen und von der 8. US Air Force 296 Tonnen Bombenlast auf Nordhausen abgeworfen worden.[23] Eine der am längsten nachwirkenden Folgen der Luftangriffe für die Bürger der Stadt blieben Hunderte von Blindgängern aller Kaliber: zwischen den Trümmern der Stadt und im Erdreich der Straßen, Gärten und Felder. In den ersten Jahren machten sich die Feuerwerker Jochen Nebel und Albin Diebler sehr verdient um die Entschärfung gefundener Bomben, ab 1962 der - deshalb zum Ehrenbürger ernannte - Helmut Zinke. Im Stadtgebiet wurden 1948 bis 1953 etwa 100 Bomben entschärft, dann 248 Blindgänger von 1954 bis 1999 entzündet und geräumt.[24]
Noch 2014 gilt eine Verordnung in Nordhausen, nach der jeder Bürger, der bauen will, sicherstellen muss, dass unter seinem Grund und Boden kein Gefahrgut liegt.[25]
Auswahl weiterer Funde von Blindgängern:
- 1996: 250-Kilogramm-Blindgänger wird gesprengt
- 2008: 227-Kilogramm-Bombe in der Altstadt
- 2010: Fünf-Zentner-Bombe am Taschenberg entdeckt, 4.500 Menschen wurden evakuiert, Bombe konnte nicht entschärft werden
- Juni 2016: Kontrollierte Sprengung einer 800-Kilogramm-Bombe, Leimbach und Steigerthal mussten geräumt werden (1.080 Einwohner)
- Dezember 2016: Fünf-Zentner-Bombe am Strohmühlenweg, ca. 1000 Einwohner, so auch die Hochschule Nordhausen, wurden evakuiert
- September 2017: Bombe auf einem Feld in der Windlücke, ca. 3000 Einwohner evakuiert, Bombe entschärft[26]
- Oktober 2018: Bombe in der Windlücke, ca. 3000 Einwohner evakuiert, Bombe entschärft[27]
- November 2018: Bombe in Bielen, 1.1000 Einwohner wurden evakuiert (Sperrzone 1 Kilometer), Bombe entschärft
- August 2019: 225-Kilogramm-Bombe an der Zorge, 2.500 Einwohner wurden evakuiert (Sperrzone 500 Meter), Bombe entschärft und Zünder gesprengt
- November 2019: 225-Kilogramm-Bombe am Stadttheater, ca. 15.000 Einwohner wurden evakuiert (Sperrzone 1 Kilometer), Bombe entschärft und Säurezünder gesprengt. Es war die größte Evakuierungsaktion in Nordhausen nach dem Zweiten Weltkrieg.[28]
Rezeption
Luftangriffe waren im Zweiten Weltkrieg für alle Kriegsparteien zum entschiedenen strategischen Kriegskonzept geworden. Die Westalliierten glaubten durch die planmäßige und massive Zerstörung deutscher Städte, vor allem der Wohngebiete der Industriearbeiter, die Moral und den Widerstandswillen der Bevölkerung zu brechen und den Krieg schneller beenden zu können.[29] Im Januar 1943 einigten sich Großbritannien und die Vereinigten Staaten in Casablanca auf die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation des Deutschen Reiches und auf eine weitere Verschärfung des Bombenkrieges. Zu dieser Zeit war die deutsche Luftabwehr längst nicht mehr in der Lage, das Reichsgebiet zu verteidigen. Die Alliierten erreichten ihr Ziel der Demoralisierung nicht, und viele Deutsche klammerten sich in Verzweiflung an die Hoffnung auf einen „Endsieg“.
Auszug aus „Winston Churchill“. Der späte Held, eine Biographie von Thomas Kielinger, erschienen im Verlag C.H. Beck, Kapitel XY, Seite 301 ff.: Nach dem Krieg stand eine andere Verantwortung Churchills im Vordergrund – „für die Vernichtung von nahezu 60 der größten Städte Deutschlands“. „Mit dem Untergang Dresdens sind auch nachdenkliche Briten bis heute nicht fertig. Die Zweifel, ob die Zerstörung dieser und anderer Städte so kurz vor dem nahen Kriegsende zu rechtfertigen war, haben sich längst zu dem Urteil verdichtet: Sie war es nicht! Diese tragische Rechfertigung eines zur gegenseitigen Vernichtung geführten Krieges fand im Flächenbombardement Deutschlands ihren Gipfel. Hilft es zur Erklärung darauf hinzuweisen, dass in der Schlussphase des Krieges deutsche V1- und V2-Waffen weiterhin Zerstörung auf Antwerpen, Paris und London regnen ließen? Eine V2 schlug noch am 27. März 1945 im Osten Londons ein und tötete 134 Menschen. Die britische öffentliche Meinung hätte es nicht verstanden, wenn die militärische Führung auf Schonung des Gegners geschaltet hätte, wo dieser bis zum Ende Vernichtung spie.“ „Aber die alte Frage bleibt, die Lothar Kettenacker 2003 in dem Sammelband „Ein Volk von Opfern?“ noch einmal stellte – „ob der Zweck die Mittel heiligt, ob die Beseitigung einer unheilvollen Diktatur die rücksichtslose Bombardierung der Bevölkerung rechtfertigt. Unbehagen äußerte Churchill selbst schon 1943, als ihm Bilder von den Auswirkungen der Bomben in Deutschland vorgelegt wurden. .. . . .“ Der Australier Ricard Casey, der an den Sitzungen des britischen Kriegsrates auf dem Landsitz Chequers des Premierministers teilnahm, schrieb am 27. Juni 1943 in sein Tagebuch: „Es wird ein Film gezeigt über das nächtliche Bombardement einer deutschen Stadt, und plötzlich richtet sich Churchill steil in seinem Sessel auf und sagt zur mir: ‚Sind wir Bestien? Gehen wir nicht zu weit?' Churchills Meinungen zum Bombenkrieg gegen Deutschland schwankten. Nach der Zerstörung Dresdens begegnet man bei ihm, spät, einer eindeutigen Ablehnung, so in dem berühmten Memorandum vom 28. März 1945: ‚Der Moment scheint mir gekommen, wo die Frage der Bombardierung deutscher Städte zum Zwecke der Erhöhung des terrors (in Englisch , mit der Bedeutung von ‚Angst und Schrecken’) auch wenn wir andere Vorwände nennen, überprüft werden sollte. … Die Zerstörung Dresdens bleibt eine ernste Frage an die alliierte Bombardierungpolitik. . . . Es ist nötig, dass wir uns mehr auf militärische Ziele konzentrieren wie Öllager und Kommunikationszentren hinter der unmittelbaren Kampfzone, statt auf Akte des reinen terrors und der mutwilligen Zerstörung’.“ Weiter heißt es auf S. 302: „Das Dokument konsternierte die Militärstäbe, hatte Churchill doch vier Jahre lang die strategische Bombenkampagne mehr oder weniger deutlich unterstützt und noch im Januar 1945 die Anweisung erteilt, die Angriffe auf ostdeutsche Städte zu verstärken. Aus Loyalität zum russischen Verbündeten? Aber das Bombardement Dresdens fand nach der Konferenz der Großen Drei in Jalta (4. – 11. Februar 1945) statt, wo Churchill mit der ernüchternden Realität der Absichten Stalins in Polen und Europa konfrontiert wurde. Seitdem schuldete er dem Diktator eigentlich kein ‚Entgegenkommen’ mehr. Vielmehr verführte ihn die Erwartung, durch die Zerstörung deutscher Städte den Krieg verkürzen zu können. . . . (Auf die „peinliche Indiskretion“ >Erhöhung des terrors<) – entsprechend wütend reagierte Arthur ‚Bomber’ Harris . . . auf die Demarche Churchills, der seine Formulierung auf Harris’ Insistieren hin später abmilderte oder zurückzog.“ „Nicht umsonst nannte man Harris auch den ‚butcher’, den Metzger. . . Schon Max Hastings (stockkonservativer Historiker) nannte in seinem Klassiker von 1979 ‚Bomber Command’ die Auslöschung deutscher Städte noch im Frühjahr 1945 ‚einen bleibenden Schandfleck’, soweit Kielinger. Nach Kriegsende zog sich Harris verbittert nach Südafrika zurück, weil er sich nicht gebührend geehrt vorkam. Queen Mum weihte 1992 ein in England umstrittenes Denkmal für ihn ein. Luftangriffe hatte Harris als „relativ humane Methode“ bezeichnet. Butcher wurde er nicht wegen der zivilen Bombenopfer in Deutschland genannt, sondern weil 55 000 Angehörige des Bomber Command vom Feindflug nicht heimkehrten – jeder zweite Pilot und Bordschütze.
Im März 1945 hatte sich das Angriffstempo der US-Streitmacht im Vergleich zu den Vormonaten verlangsamt.[30] Um dennoch den Stoß in das Zentrum Deutschlands als strategisches Ziel zügig fortzuführen, waren die Westalliierten zum Einsatz aller Mittel entschlossen, auch in Anbetracht eventuell noch bevorstehender Kämpfe und Widerstand im Südharz. Die Stadt Nordhausen erhielt daher militärische Bedeutsamkeit für die 1. US-Armee, auch wegen des Verschiebebahnhofs für Truppenbewegungen. Der unterirdische Rüstungsbetrieb im Kohnstein und das Konzentrationslager Mittelbau wurden dagegen nie zu Zielen von Luftangriffen.
Die Bombardierung von Nordhausen wurde am 2. April 1945 vom Alliierten Oberkommando (SHAEF) befohlen.[30] Gefordert wurde ein Angriff zur Unterstützung der 1. US-Armee mit Priorität zur frühestmöglichen Gelegenheit. Der Zweck der RAF-Angriffe im April 1945 bestand darin, den Weg für einen ungehinderten Vormarsch von der im Südharzer Raum erwarteten Gegenwehr freizumachen. 3.466 britische Soldaten sollten als fliegendes Personal an den Angriffen teilnehmen. Ihnen wurde als Ziel des Angriffs erklärt: „To kill military and nazi personnel evacuated from Berlin to these barracks“ (gemeint das Areal der Boelcke-Kaserne und die Stadt Nordhausen).[31]
Der gebürtige Nordhäuser Schriftsteller Rudolf Hagelstange schrieb in seiner deutschen Familienchronik (Band 2 „Der Niedergang“, Seite 252) im Kapitel „Die Zerstörung der Tausendjährigen“: „Und die Hitze war so groß, dass in den meisten Straßen, sofern sie nicht gepflastert waren, der Asphalt geschmolzen war, dass Flüchtende da und dort in ihm eingesunken waren, einige unlöslich und damit zum Flammentod verurteilt.“
Aufarbeitung und Gedenken
1945 bis 1990
Bis zur Wiedervereinigung hielt sich die Legende, die United States Air Force habe Nordhausen am 3. und 4. April 1945 bombardiert. Zum einen wurde der US-Luftwaffe vorgehalten, dass die Angriffe auf Nordhausen ein Akt blinder Zerstörung und militärischer sinnlos gewesen seien, da das Ende des Dritten Reiches absehbar war. Andererseits wurde mit der „Gotha-Legende“ behauptet, dass Nordhausen bis zum Letzten verteidigt werden sollte und es deshalb zum Luftangriff kam. Damit wurde die Verantwortlichkeit für das Bombardement wahlweise den lokalen NS-Eliten oder den USA zugeschrieben. Ein Interesse an einer realistischen Rekonstruktion hatte die SED auch aufgrund der Situation des Kalten Krieges nicht. Zum 40. Jahrestag der Luftangriffe wurde in der Lokalpresse erstmals von „250 britischen Lancaster-Maschinen“ gesprochen.[32] Eine Revision der Geschichte fand jedoch nicht statt und auch danach war mitunter vom „Zerstörungsangriff amerikanischer Bomber“ die Rede.[33] Für die in der DDR-Propaganda kolportierte öffentliche Erinnerung erklärt sich aus dem politischen Bedürfnis, die „imperialistischen“ Angreifer als möglichst grausam und skrupellos erscheinen zu lassen, im Sinne antiamerikanischer Propaganda.[34] Mit Verweis auf die Luftangriffe auf Nordhausen wurde auf tatsächliche oder vermeintliche aktuelle militärische Bedrohungen oder Konflikte Bezug genommen, z. B. auf den Vietnamkrieg.
Insgesamt war die Nordhäuser Luftkriegserinnerung gekennzeichnet von einer eigentümlichen „Verwischung der Grenze zwischen Faktizität und Fiktionalität“, die nach dem Historiker Martin Sabrow typisch für das Geschichtsdenken in der DDR war.[35]
Der Versuch einer wirklichen Aufarbeitung in der DDR wurde erstmals 1985 angestoßen, als Manfred Schröter anlässlich des 40. Jahrestages eine Publikation veröffentlichen wollte. Darin wurde dargelegt, dass die RAF und nicht die USAF für den Angriff im April 1945 verantwortlich gewesen war. Diese historischen Fakten hatte der Journalist Manfred Neuber schon mehr als 20 Jahre vorher in US- und britischen Archiven ermittelt und im Westen publiziert (u.a. "Bad Lauterberger Tageblatt", damaliger "HarzKurier" in Herzberg, Erwähnung in den "Nordhäuser Nachrichten" des Ex-OB Dr. Sting.) Nachdem Schröters Buch nach Begutachtung und Korrektur durch den Historiker Olaf Groehler sowie der SED-Kreisleitung und Bezirksleitung in Druck gegangen war, konfiszierte die Kreisleitung am 29. März 1985 die gesamte Auflage und verhinderte eine Veröffentlichung.[36] Vorausgegangen war ein öffentlicher Vortrag Schröters am 14. März 1985, wo dieser seine Ergebnisse vorstellte.
Das Gedenken an die Luftangriffe wurde zu DDR-Zeiten auch stark mit dem Wieder- bzw. Neuaufbau der Stadt verwoben. In den ersten Jahren nach dem Krieg wurde vor allem zur Mithilfe agitiert, um durch das „Aufbauwerk“ einer „glücklichen, friedlichen und sonnigen Zukunft“ entgegenzutreten.[37] Ab Ende der 1950er Jahre verwies die SED auf die bisher erzielten Erfolge. Zum 40. Jahrestag der Bombardierung 1985 behauptete Oberbürgermeister Peter Heiter, dass die Jahre des Sozialismus die erfolgreichsten in der über tausendjährigen Stadtgeschichte gewesen seien und verwies auf die Rolle der Partei als entscheidender Faktor für das Erreichte.[38] Ein wichtiges Großereignis war die Instandsetzung des Petri-Turms mit einer neuen Turmspitze zum 42. Jahrestag 1987 als „wiedererstandendes Wahrzeichen“.[39]
In der Bundesrepublik wurde das Gedenken von dem Verein Nordhäuser Heimatfreunde getragen. Die erste gedruckte Ausgabe der Vereinszeitung Nordhäuser Nachrichten widmete sich der Zerstörung Nordhausens und auch in den folgenden Jahren bildete es ein wiederkehrendes Themenfeld mit zahlreichen Erlebnisberichten. Die Rolle des Vereinsvorsitzenden und früheren Nordhäuser NSDAP-Oberbürgermeisters Heinz Sting zum Gedenken wird kritisch gesehen.[40] So sei Sting zwar bemüht gewesen, klarzustellen, dass nicht die US-Luftwaffe die Stadt bombardierte, doch zeigte er sich auch bestrebt, die Rolle des Nationalsozialismus zu relativieren.
Seit 1990
Der 50. Jahrestag der Luftangriffe 1995 wurde mit einer Gedenkwoche unter der Losung „Nordhausen 1945: Erinnerung – Trauer – Mahnung“ weitaus größer begangen als die Jahre zuvor. 1993 hatte das Stadtarchiv angekündigt, diverse Maßnahmen einzuleiten, um ein würdiges Gedenken zu gewährleisten. Darunter zählte das Sammeln von Zeitzeugenberichten, realisierte Veranstaltungen und Projekte sowie die Planung einer Publikation zum Thema. Am 30. März 1995 wurde eine Metallplastik auf der oberen Plattform des Petri-Turms enthüllt und einen Tag später eine Ausstellung mit Fotos und Dokumenten eröffnet. Zudem erschien unter der Leitung des Stadtarchivars Peter Kuhlbrodt das Buch Schicksalsjahr 1945 – Inferno Nordhausen. In den folgenden Tagen wurde ein ökumenischer Gedenkweg abgehalten, es gab Kranzniederlegungen am Gedenkstein auf dem Hauptfriedhof, dem Ehrenfriedhof und an der Boelcke-Kaserne. Begleitet wurde das Gedenken mit einer umfassenden Berichterstattung in der Presse, die auch überregional wirkte.
Nach dem Jahr 1995 wurden die Jahrestage der Luftkriegserinnerung weitaus kleiner begangen.[41] Ab Ende der 1990er Jahre erfolgte wieder eine allgemeine Repolitisierung der Luftkriegserinnerung.[41] Es zeigte sich, dass sich die öffentliche Erinnerung mehr auf gegenwärtige Ereignisse als auf die Jahre des Zweiten Weltkrieges zu beziehen schien; so werden stärkere Bezüge zu außenpolitischen Themen[42] oder Exkurse zum Rechtsextremismus hergestellt.[43] Im Vergleich zu DDR-Zeiten wurde das Spektrum der Erinnerungsakteure erweitert, und vor allem die Kirche rückte in den Vordergrund.
Seit den 2000er Jahren wird der Jahrestag der Luftangriffe mit der üblichen Kranzniederlegung an der Gedenkstele am Rathaus begangen. Seit 2017 werden statt Kränzen weiße Rosen niedergelegt.[44] Im Gegensatz zu DDR-Zeiten werden Schuldzuweisungen an die Westalliierten weniger offen aggressiv und ideologisch untermauert vorgebracht.[45]
Denkmäler
- Mahnmal für die Opfer der Bombardierungen vor dem Alten Rathaus: 1950 wurde ein Gedenkstein und eine Flammenschale am Sockel des früheren Lutherdenkmals angebracht. Es trug die Inschrift: „4.4. 1945 - Zerstörung Nordhausens durch amerikanische Bomber - 8800 Opfer klagen an“ (Amerikanische Bomber war falsch). 1969 wurde dieses Denkmal durch eine Säule des Künstlers Jürgen von Woyski ersetzt.
- Auf dem Ehrenfriedhof westlich des Stresemann-Rings befindet sich ein 1999 umgestaltetes Denkmal in Erinnerung an die hier in Massengräbern beigesetzten über 1.600 KZ-Häftlinge, zum größten Teil Opfer der Luftangriffe auf die Boelcke-Kaserne am 3. und 4. April 1945. Viele Nordhäuser zivile Bombenopfer und Soldaten wurden auf dem nördlichen Teil des Sonderfriedhofs, des jetzigen Ehrenfriedhofs, oberhalb des Denkmals in Massengräbern beerdigt.[46]
- Auf dem Hauptfriedhof findet sich ein Denkmal, das die zusammenfassende Inschrift trägt: „Zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege, die Toten der Bombenangriffe, die Opfer aller Gewaltherrschaft. Die Bürger der Stadt Nordhausen“. Links seitlich von dem Denkmal, vor dem begrenzenden Zaun, wurde eine größere Anzahl von Bombentoten in Gemeinschaftsgräbern beigesetzt.[47] Dort stehen noch einige große Kreuze, die wohl darauf hinweisen.
Zitate
- „Das Ausmaß des Schreckens, der Verwüstung und des Todes, von dem unsere Stadt an jenen Apriltagen erfasst wurde, macht sie praktisch zu einem Synonym für die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Denn vergleicht man auf Airfotos ihre zerstörten Zentren, so lässt sich schwerlich ein gradueller Wirkungsunterschied erkennen.“ – Walter Geiger, Nordhausen im Bombenvisier, S. 154.
Literatur
- Harald Rockstuhl (Hrsg.): Nordhausen – Luftbild-Atlas 1935–1945. Bad Langensalza: Verlag Rockstuhl, 2017. ISBN 978-3959662833
- Walter Geiger: Nordhausen im Bombervisier. Nordhausen: Neukirchner, 2000. ISBN 3-929767-43-0
- Olaf Groehler: Bombenkrieg gegen Deutschland. Berlin: Akad.-Verl., 1990. ISBN 3-05-000612-9
- Peter Kuhlbrodt: Inferno Nordhausen – Schicksalsjahr 1945. Nordhausen: Archiv der Stadt Nordhausen, 1995. ISBN 3-929767-09-0
- Martin Clemens Winter: Öffentliche Erinnerungen an den Luftkrieg in Nordhausen 1945 - 2005. Marburg: Tectum-Verl., 2010. ISBN 9783828822214
- Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg. (Bd. 2) Berlin: Henschelverlag Kunst u. Gesellschaft, 1978.
Externe Verweise
Einzelnachweise
- ↑ Geiger: Nordhausen im Bombenvisier. S. 150.
- ↑ Peter Kuhlbrodt (Hrsg.): Schicksalsjahr 1945. Inferno Nordhausen. Nordhausen: Archiv der Stadt Nordhausen, 1995. S. 20, 33
- ↑ Geiger: Nordhausen im Bombenvisier. Nordhausen: Verlag Neukirchner, 2000. S. 65
- ↑ Ullrich Mallis: Der Luftschutzstollen am Johanneshof / Neuer Weg. Ein Nordhäuser Baudenkmal, in: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (2/2011), S. 10.
- ↑ Manfred Schröter: Die Zerstörung Nordhausens. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 6-8
- ↑ Walter Geiger: Nordhausen im Bombervisier. Nordhausen: Verlag Neukirchner, 2000. S. 258
- ↑ Geiger: Nordhausen im Bombenvisier. S. 61 f.
- ↑ Geiger: Nordhausen im Bombenvisier. S. 98 f.
- ↑ Geiger: Nordhausen im Bombenvisier. S. S 221 f.
- ↑ Groehler: Bombenkrieg gegen Deutschland, S. 422.
- ↑ Wagner: Produktion des Todes. S. 280
- ↑ Manfred Schröter: Die Zerstörung Nordhausens. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 22, 23
- ↑ Geiger: Nordhausen im Bombenvisier. S. 146 f.
- ↑ Manfred Schröter: Die Zerstörung Nordhausens. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 26
- ↑ Peter Kuhlbrodt: Schicksalsjahr 1945. Inferno Nordhausen. Nordhausen 1995. S. 23
- ↑ Walter Geiger: Nordhausen im Bombervisier. Nordhausen, 2000. S. 180 f.
- ↑ Kuhlbrodt: Inferno Nordhausen. S. 125 f.
- ↑ Peter Kuhlbrodt: Schicksalsjahr 1945. Inferno Nordhausen. Nordhausen 1995. S. 115
- ↑ Walter Geiger: Nordhausen im Bombervisier. Nordhausen: Neukirchner, 2000. S. 154
- ↑ Peter Kulhlbrodt: Schicksalsjahr 1945. Inferno Nordhausen. Nordhausen 1995. S. 24
- ↑ Manfred Schröter: Die Zerstörung Nordhausens. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 30
- ↑ Manfred Schröter: Die Zerstörung Nordhausens. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 37
- ↑ Olaf Groehler: Bombenkrieg gegen Deutschland. Berlin: Akademie-Verlag, 1990. S. 449
- ↑ Walter Geiger: Nordhausen im Bombervisier. Nordhausen, 2000. S. 263-264
- ↑ Katja Dörn: Die Gefahr rostet im Thüringer Boden. Thüringische Landeszeitung, 12. Dezember 2014
- ↑ https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=219719
- ↑ https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=243515
- ↑ MDR, 8. November 2019
- ↑ Johannes Volker Wagner: Bomben auf Bochum. S. 3.
- ↑ 30,0 30,1 Geiger: Nordhausen im Bombenvisier. S. 158 f.
- ↑ Geiger: Nordhausen im Bombenvisier. S. 121
- ↑ „Die Zerstörung Nordhausens - Mahnung und Verpflichtung“, Das Volk, 2. April 1985.
- ↑ Unser Aktuelles Argument, April 1985.
- ↑ Winter: Öffentliche Erinnerungen an den Luftkrieg in Nordhausen 1945 - 2005. Marburg: Tectum-Verl., 2010. S. 63.
- ↑ Martin Sabrow: Einleitung - Geschichtsdiskurs und Doktringesellschaft, Potsdam: Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), 2000. S. 24.
- ↑ Winter: Öffentliche Erinnerungen an den Luftkrieg in Nordhausen 1945 - 2005. Marburg: Tectum-Verl., 2010. S. 62.
- ↑ „Aufbauerfolge dürfen nicht preisgegeben werden,“ Das Volk, 7. April 1953.
- ↑ Winter: Öffentliche Erinnerungen an den Luftkrieg in Nordhausen 1945 - 2005. Marburg: Tectum-Verl., 2010. S. 100.
- ↑ „Kupferhelm für den Petritum“, Das Volk, 7. April 1987.
- ↑ Winter: Öffentliche Erinnerungen an den Luftkrieg in Nordhausen 1945 - 2005. Marburg: Tectum-Verl., 2010. S. 83 ff.
- ↑ 41,0 41,1 Winter: Öffentliche Erinnerungen an den Luftkrieg in Nordhausen 1945 - 2005. Marburg: Tectum-Verl., 2010. S. 100.
- ↑ Winter: Öffentliche Erinnerungen an den Luftkrieg in Nordhausen 1945 - 2005. Marburg: Tectum-Verl., 2010. S. 101.
- ↑ Zum Umgang mit der Bombardierung, nnz-online, 3. April 2012.
- ↑ Gedenken an der Stele, nnz-online, 3. April 2018.
- ↑ Winter: Öffentliche Erinnerungen an den Luftkrieg in Nordhausen 1945 - 2005. Marburg: Tectum-Verl., 2010. S. 110.
- ↑ Manfred Schröter: Die Zerstörung Nordhausens. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 59
- ↑ Manfred Schröter: Die Zerstörung Nordhausens. Nordhausen: Meyenburg-Museum, 1988. S. 59-60