Heinrich Lewin: Unterschied zwischen den Versionen

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K →‎Werke: Stadtarchiv Nordhausen (Hg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989.'' Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 328, 348
 
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'''Heinrich Lewin''' (geb. 2. September 1859 in Tempelburg (Pommern), gest. nach 1937) war Seminardirektor und Archivar. Von 1930 bis 1934 war er Leiter vom [[Stadtarchiv Nordhausen]].
'''Carl Heinrich August Lewin''' (geb. 2. September 1859 in Tempelburg<ref name="Name_der_Quelle_a">{{Internetquelle | autor = | url = https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:KF94-ZLW | titel = Carl Heinrich August Lewin, „Deutschland, Preußen, Pommern, Kirchenbücher 1544-1945“ • FamilySearch | werk = | hrsg = | datum = | seiten = | zugriff = 29. Mai 2023 | zitat = | format = | sprache =  | kommentar = }}</ref>; gest. 3. April 1951 in Nordhausen<ref name="BGNDH">{{Literatur|autor=Manuela Schmidt, Wolfram G. Theilemann |titel=„Bis 12 Uhr im Archiv mit Hanna Müller geordnet. Schweinestall!“ (Nichts ohne) Frauen im Stadtarchiv (1926–1991). In: [[Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen (Band 48/2023)]] |ort=Nordhausen |verlag=Iffland |jahr=2023 |seiten=196 |url= |format= |zugriff=|zugriff-jahr=|}}</ref>) war Seminardirektor und Archivar. Von 1930 bis 1934 leitete er das [[Stadtarchiv Nordhausen]].


== Leben ==
== Leben ==
Heinrich Lewin, geboren den 2. September 1859 zu Tempelburg in Pommern, besuchte die Stadt- und die Lateinschule seiner Vaterstadt, später das Seminar zu Hilchenbach in Westfalen und war hier einige Jahre als Lehrer tätig. Nachdem er in dieser Zeit die Mittelschullehrer- und Rektoratsprüfung für Mittel- und höhere Mädchenschulen abgelegt hatte, bezog er die Universität Berlin, um Geschichte, Geographie und Deutsch zu studieren. Später promovierte er auf Grund seiner Dissertation ,,Der Mainzer Erzbischof Siegfried II. von Eppstein" und des Exam. rigor. in Geschichte, Deutsch und Philosophie.
Heinrich Lewin wurde als Sohn von Friedrich Wilhelm Lewin und Henriette Lenz im pommerschen Tempelburg geboren.<ref name="Name_der_Quelle_a" /> Er besuchte die Stadt- und die Lateinschule seiner Vaterstadt, später das Seminar zu Hilchenbach in Westfalen und war hier einige Jahre als Lehrer tätig. Nachdem er in dieser Zeit die Mittelschullehrer- und Rektoratsprüfung für Mittel- und höhere Mädchenschulen abgelegt hatte, bezog er die Universität Berlin, um Geschichte, Geographie und Deutsch zu studieren. Später promovierte er auf Grund seiner Dissertation ,,Der Mainzer Erzbischof Siegfried II. von Eppstein" und des Examen rigorosum in Geschichte, Deutsch und Philosophie.


Nach seiner Universitätszeit unterrichtete er kurze Zeit als Conrektor an der Lateinschule zu Labes und leitete darnach die höhere Bürgerschule zu Friedland in Ostpreußen. Am 1. August 1886 wurde er als Oberlehrer in den Seminardienst berufen und war als solcher an den Seminaren zu Preußisch Eylau, Usingen und Schlüchtern tätig. In den letzten 2 Jahren seiner Wirksamkeit zu Schlüchtern verwaltete er das Direktorat der vielverzweigten Anstalt. Seine Ernennung zum Seminardirektor erfolgte am 14. Januar 1897, und zum 1. April wurde ihm die Leitung des Seminars zu Usingen übertragen. Am 1. November 1900 wurde er auf seinen Wunsch in seine Heimat, nach Bütow in Pommern, versetzt.<ref>[https://archive.org/details/bub_gb_PxsBAAAAYAAJ/page/n118/mode/1up ''Das Königliche paritätische Lehrerseminar in Usingen, vormals Herzogliches Landes-Seminar zu Idstein in Nassau. Festschrift zur Jubelfeier des 50jährigen Bestehens der Anstalt am 20. September 1901]'', archive.org/details/bub_gb_PxsBAAAAYAAJ/page/n118/mode/1up, abgerufen am 30. Mai 2020.</ref>
Nach seiner Universitätszeit unterrichtete er kurze Zeit als Conrektor an der Lateinschule zu Labes und leitete darnach die höhere Bürgerschule zu Friedland in Ostpreußen. Am 1. August 1886 wurde er als Oberlehrer in den Seminardienst berufen und war als solcher an den Seminaren zu Preußisch Eylau, Usingen und Schlüchtern tätig. In den letzten 2 Jahren seiner Wirksamkeit zu Schlüchtern verwaltete er das Direktorat der vielverzweigten Anstalt. Seine Ernennung zum Seminardirektor erfolgte am 14. Januar 1897, und zum 1. April wurde ihm die Leitung des Seminars zu Usingen übertragen. Am 1. November 1900 wurde er auf seinen Wunsch in seine Heimat, nach Bütow in Pommern, versetzt.<ref>[https://archive.org/details/bub_gb_PxsBAAAAYAAJ/page/n118/mode/1up ''Das Königliche paritätische Lehrerseminar in Usingen, vormals Herzogliches Landes-Seminar zu Idstein in Nassau. Festschrift zur Jubelfeier des 50jährigen Bestehens der Anstalt am 20. September 1901]'', archive.org/details/bub_gb_PxsBAAAAYAAJ/page/n118/mode/1up, abgerufen am 30. Mai 2020.</ref>


Lewin war Doktor der Philosophie und als Königlicher Seminardirektor in Bütow (Pommern) tätig. Nach seiner Pensionierung kam er in den Südharz und hatte später den Vorsitz beim [[Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein]] inne. 1930 wurde er zum Stadtarchivar berufen und schied Ende Juli 1934 aus; sein Amtsvorgänger war [[Hermann Heineck]], sein Amtsnachfolger [[Friedrich Stolberg]].
[[Datei:Unterschrift Heinrich Lewin.jpg|thumb|Unterschrift (1933)]]


Über sein weiteres Leben ist nichts bekannt. Im Einwohnerbuch von Nordhausen 1934 ist er in der [[Horst-Wessel-Allee]] 12 gemeldet<ref>[https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00252619/1934_0078_b.tif ''Einwohnerbuch 1934 von Nordhausen a. H.]'', thulb.uni-jena.de, abgerufen am 3. April 2020.</ref>, im Einwohnerbuch von 1937 in der Richard-Wagner-Str. 11.<ref>[https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00250427/1937_0082_a.tif ''Einwohnerbuch Nordhausen 1937]'', thulb.uni-jena.de, abgerufen am 10. Mai 2020.</ref>
Lewin war Doktor der Philosophie und als Königlicher Seminardirektor in Bütow (Pommern) tätig.  


Sein Name taucht auch in der [[Liste der Juden in Nordhausen 1933 bis 1945]] auf.
Nach seiner Pensionierung kam er in 1925 den Südharz und wurde im Dezember 1930 als Nachfolger für [[Hermann Heineck]] zum Stadtarchivar berufen. Am 31. Juli 1934 schied er krankheitsbedingt aus;<ref>Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): ''Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989'' (= ''Heimatgeschichtliche Forschungen des Stadtarchivs Nordhausen'', Harz. Band 9). Geiger, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-883-6, S. 348.</ref> sein Amtsnachfolger war [[Friedrich Stolberg]].
 
Er hatte ab 1926<ref name=":0">[https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00252616/1926_1927_0092_b.tif ''Einwohnerbuch 1926/1927 von Nordhausen'']'', thulb.uni-jena.de, abgerufen am 19. Mai 2021.''</ref> den Vorsitz beim [[Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein]] inne und wird für 1937 im Beirat des Vereins geführt.<ref>[https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00250427/1937_0257_b.tif ''Einwohnerbuch Nordhausen 1937'']'', thulb.uni-jena.de, abgerufen am 5. Februar 2021.''</ref>
 
Sein Name taucht in der [[Liste der Juden in Nordhausen 1933 bis 1945]] auf, er schien jedoch unbehelligt geblieben worden zu sein. Das Wohnhaus in der Richard-Wagner-Straße 11 erlitt bei den [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriffen auf Nordhausen 1945]] nur mittleren Schaden und existiert bis heute. In seinen letzten Lebensjahren wurde er von seiner unverheirateten Tochter Else Lewin, die bis 1980 in Nordhausen lebte, gepflegt.<ref name="BGNDH"/> Er verstarb im 92. Lebensjahr.
 
== Adresse ==
 
* 1926: Thüringer Straße 34<ref name=":0" />
* 1934: [[Horst-Wessel-Allee]] 12<ref>[https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00252619/1934_0078_b.tif ''Einwohnerbuch 1934 von Nordhausen'']'', thulb.uni-jena.de, abgerufen am 3. April 2020.''</ref>
* 1937: Richard-Wagner-Straße 11<ref>[https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00250427/1937_0082_a.tif ''Einwohnerbuch Nordhausen 1937'']'', thulb.uni-jena.de, abgerufen am 10. Mai 2020.''</ref>


== Werke ==
== Werke ==
* ''[[Das Homagium der Freien Reichsstadt Nordhausen]]'' (= ''[[Der Roland von Nordhausen]]''; Nr. 13). Nordhausen am Harz, 1934.
* ''[[Das Homagium der Freien Reichsstadt Nordhausen]]'' (= ''[[Der Roland von Nordhausen]]''; Nr. 13). Nordhausen am Harz, 1934.
* ''"Unsere Kaiser und ihr Haus", Geschichtsbilder für die Mittel- und Oberstufen.''
* ''"Unsere Kaiser und ihr Haus", Geschichtsbilder für die Mittel- und Oberstufen.''
* ''"Deutsche Geschichte für Lehrer und Seminaristen".''
* ''"Deutsche Geschichte für Lehrer und Seminaristen“.''
* ''"Ueber die Gewöhnung und ihre Bedeutung für Erziehung und Unterricht" (Preisschrift).''
* ''"Ueber die Gewöhnung und ihre Bedeutung für Erziehung und Unterricht" (Preisschrift).''
* ''"Lehrplan für Privat-Präparandenanstalten".''
* ''"Lehrplan für Privat-Präparandenanstalten“.''
* ''Methodik des Geschichtsunterrichts in "Tesch, Methodik des Volksschulunterrichts".''
* ''Methodik des Geschichtsunterrichts in "Tesch, Methodik des Volksschulunterrichts“.''
 
== Literatur ==
* [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hg.): ''[[Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989]].'' Horb am Neckar: Geiger, 2003. S. 328, 348
 
== Externe Verweise ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 30. Oktober 2024, 10:40 Uhr

Heinrich Lewin
[[Bild:|220px|Heinrich Lewin]]
Carl Heinrich August Lewin (vollständiger Name)
geb. 2. September 1859 in Tempelburg (Pommern)
gest. 3. April 1951 in Nordhausen
Archivar, Historiker, Lehrer, Seminardirektor
Bilder und Medien bei Commons
GND-Nummer 1015642063
DNB: Datensatz

Carl Heinrich August Lewin (geb. 2. September 1859 in Tempelburg[1]; gest. 3. April 1951 in Nordhausen[2]) war Seminardirektor und Archivar. Von 1930 bis 1934 leitete er das Stadtarchiv Nordhausen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Lewin wurde als Sohn von Friedrich Wilhelm Lewin und Henriette Lenz im pommerschen Tempelburg geboren.[1] Er besuchte die Stadt- und die Lateinschule seiner Vaterstadt, später das Seminar zu Hilchenbach in Westfalen und war hier einige Jahre als Lehrer tätig. Nachdem er in dieser Zeit die Mittelschullehrer- und Rektoratsprüfung für Mittel- und höhere Mädchenschulen abgelegt hatte, bezog er die Universität Berlin, um Geschichte, Geographie und Deutsch zu studieren. Später promovierte er auf Grund seiner Dissertation ,,Der Mainzer Erzbischof Siegfried II. von Eppstein" und des Examen rigorosum in Geschichte, Deutsch und Philosophie.

Nach seiner Universitätszeit unterrichtete er kurze Zeit als Conrektor an der Lateinschule zu Labes und leitete darnach die höhere Bürgerschule zu Friedland in Ostpreußen. Am 1. August 1886 wurde er als Oberlehrer in den Seminardienst berufen und war als solcher an den Seminaren zu Preußisch Eylau, Usingen und Schlüchtern tätig. In den letzten 2 Jahren seiner Wirksamkeit zu Schlüchtern verwaltete er das Direktorat der vielverzweigten Anstalt. Seine Ernennung zum Seminardirektor erfolgte am 14. Januar 1897, und zum 1. April wurde ihm die Leitung des Seminars zu Usingen übertragen. Am 1. November 1900 wurde er auf seinen Wunsch in seine Heimat, nach Bütow in Pommern, versetzt.[3]

Unterschrift (1933)

Lewin war Doktor der Philosophie und als Königlicher Seminardirektor in Bütow (Pommern) tätig.

Nach seiner Pensionierung kam er in 1925 den Südharz und wurde im Dezember 1930 als Nachfolger für Hermann Heineck zum Stadtarchivar berufen. Am 31. Juli 1934 schied er krankheitsbedingt aus;[4] sein Amtsnachfolger war Friedrich Stolberg.

Er hatte ab 1926[5] den Vorsitz beim Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein inne und wird für 1937 im Beirat des Vereins geführt.[6]

Sein Name taucht in der Liste der Juden in Nordhausen 1933 bis 1945 auf, er schien jedoch unbehelligt geblieben worden zu sein. Das Wohnhaus in der Richard-Wagner-Straße 11 erlitt bei den Luftangriffen auf Nordhausen 1945 nur mittleren Schaden und existiert bis heute. In seinen letzten Lebensjahren wurde er von seiner unverheirateten Tochter Else Lewin, die bis 1980 in Nordhausen lebte, gepflegt.[2] Er verstarb im 92. Lebensjahr.

Adresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Homagium der Freien Reichsstadt Nordhausen (= Der Roland von Nordhausen; Nr. 13). Nordhausen am Harz, 1934.
  • "Unsere Kaiser und ihr Haus", Geschichtsbilder für die Mittel- und Oberstufen.
  • "Deutsche Geschichte für Lehrer und Seminaristen“.
  • "Ueber die Gewöhnung und ihre Bedeutung für Erziehung und Unterricht" (Preisschrift).
  • "Lehrplan für Privat-Präparandenanstalten“.
  • Methodik des Geschichtsunterrichts in "Tesch, Methodik des Volksschulunterrichts“.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Carl Heinrich August Lewin, „Deutschland, Preußen, Pommern, Kirchenbücher 1544-1945“ • FamilySearch. Abgerufen am 29. Mai 2023.
  2. 2,0 2,1 Manuela Schmidt, Wolfram G. Theilemann: „Bis 12 Uhr im Archiv mit Hanna Müller geordnet. Schweinestall!“ (Nichts ohne) Frauen im Stadtarchiv (1926–1991). In: Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen (Band 48/2023). Nordhausen: Iffland, 2023. S. 196.
  3. Das Königliche paritätische Lehrerseminar in Usingen, vormals Herzogliches Landes-Seminar zu Idstein in Nassau. Festschrift zur Jubelfeier des 50jährigen Bestehens der Anstalt am 20. September 1901, archive.org/details/bub_gb_PxsBAAAAYAAJ/page/n118/mode/1up, abgerufen am 30. Mai 2020.
  4. Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Chronik der Stadt Nordhausen. 1802 bis 1989 (= Heimatgeschichtliche Forschungen des Stadtarchivs Nordhausen, Harz. Band 9). Geiger, Horb am Neckar 2003, ISBN 3-89570-883-6, S. 348.
  5. 5,0 5,1 Einwohnerbuch 1926/1927 von Nordhausen, thulb.uni-jena.de, abgerufen am 19. Mai 2021.
  6. Einwohnerbuch Nordhausen 1937, thulb.uni-jena.de, abgerufen am 5. Februar 2021.
  7. Einwohnerbuch 1934 von Nordhausen, thulb.uni-jena.de, abgerufen am 3. April 2020.
  8. Einwohnerbuch Nordhausen 1937, thulb.uni-jena.de, abgerufen am 10. Mai 2020.