Georg Karl Heinrich Sander

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Georg Karl Heinrich Sander
[[Bild:|220px|Georg Karl Heinrich Sander]]
Sander, Georg Carl Heinrich;
Sander, Georg. Carol. Henric.;
Sander, Georgius Carolus Henricus;
Sander, Georg C.;
Sander, Georg K.;
Sander, G. C. H.
geb. 14. Mai 1779 in Göttingen
gest. 1. Januar 1851 in Braunschweig
Arzt, Chirurg
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GND-Nummer 116780819
DNB: Datensatz

Georg Karl Heinrich Sander (geb. 14. Mai 1779 in Göttingen; gest. 1. Januar 1851 in Braunschweig) war ein Mediziner und wirkte in Nordhausen als Arzt und Geburtshelfer. Er wurde durch seine Forschung zur Gelben Wandflechte (Xanthoria parietina) bekannt. Sanders Arbeiten zur Verwendung der Wandflechte als Heilmittel gegen Wechselfieber (Malaria) fanden im frühen 19. Jahrhundert bedeutende Beachtung und wurden mit einem Preis der Wiener medizinischen Gesellschaft ausgezeichnet.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater, Johann Karl Wilhelm Sander, war Universitätsapotheker in Göttingen, was Georg frühzeitig in Kontakt mit wissenschaftlichen Methoden und der chemischen Analytik brachte. Nach seiner medizinischen Ausbildung ließ sich Sander in Nordhausen nieder, wo er als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer tätig war.

Im Sommer 1804 begann Sander mit seiner Forschung zur Gelben Wandflechte, die er in und um Nordhausen bei botanischen Exkursionen untersuchte. Er bemerkte, dass der Geruch der Wandflechte dem der Chinarinde ähnelte, die damals als Hauptmittel gegen Wechselfieber verwendet wurde. Die Chinarinde war jedoch teuer und schwer verfügbar, da sie aus Südamerika importiert werden musste. Diese Beobachtung weckte Sanders Interesse, und er begann, die Flechte systematisch zu sammeln und chemisch zu analysieren.

Sander führte eine Vielzahl von Experimenten durch, in denen er wässrige und alkoholische Auszüge der Flechte herstellte. Er testete die Substanzen zunächst an sich selbst und dann an Patienten. Seine Untersuchungen konzentrierten sich insbesondere auf die Behandlung von Wechselfieber, aber auch auf andere Erkrankungen wie Tuberkulose der Halslymphknoten (Scrophelkrankheit) und Kropf. Erste Erfolge verzeichnete er bei einer Brustkrebspatientin, bei der sich der äußere Wundbefund nach Anwendung des Flechtenextrakts besserte.

1809 kam es in Nordhausen zu einer Wechselfieberepidemie, während der Sander seinen Flechtenextrakt bei über 170 Patienten erfolgreich einsetzte. Die positive Wirkung des Mittels wurde von drei befreundeten Ärzten, Dr. Freybe, Dr. Rath und Dr. Gielen, bestätigt. Diese Erfolge veranlassten Sander, sein Manuskript bei der Wiener medizinischen Gesellschaft einzureichen, die seine Arbeit mit 100 Dukaten prämierte.

Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg, in dem er als Chefchirurg diente, veröffentlichte Sander schließlich 1815 seine Ergebnisse. Trotz anfänglicher Skepsis vonseiten einiger Fachkollegen fand die Gelbe Wandflechte Eingang in Arzneimittellehrbücher und wurde in Deutschland als Ersatz für die Chinarinde genutzt.

In den folgenden Jahren praktizierte Sander erfolgreich in Braunschweig, wo er 1851 verstarb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]