Charles Ader

Aus NordhausenWiki
Charles Ader
[[Bild:|220px|Charles Ader]]
'
geb. 22. November 1912 in Caudéran, Frankreich
gest. 18. Februar 1945 in Harzungen
Französischer Zwangsarbeiter und Häftling im KZ Mittelbau-Dora
Bilder und Medien bei Commons

Charles Ader (geb. 22. November 1912 in Caudéran, Gironde; gest. 18. Februar 1945 in Harzungen) war ein französischer Zwangsarbeiter und Häftling im Konzentrationslager Mittelbau-Dora.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles Ader war der Sohn von Georges Ader und Marie Novembre. Er arbeitete im Steinbruch und heiratete in Mérignac (Gironde) Simone Delcassé. Das Paar hatte vier Kinder: Claude (* 1936), Annie (* 1938), Pierrette (* 1939) und Charles (* 1941).

Am 3. November 1942 unterzeichnete er in Bordeaux einen Vertrag als freiwilliger Arbeiter für Deutschland mit einer Laufzeit von einem Jahr. Am 7. November 1942 reiste er nach Singen-Hohentwiel in Südwestdeutschland. Die genaue Branche und das Unternehmen, in dem er arbeitete, sind unbekannt. Ein Polizeibericht aus dem Jahr 1951 erwähnt, dass er möglicherweise zwangsweise rekrutiert wurde.

Im Januar 1943 versuchte Ader nach Frankreich zurückzukehren, wurde jedoch von der Gestapo wegen illegalen Grenzübertritts festgenommen und in Karlsruhe, später in Singen, inhaftiert. Am 26. März 1943 wurde er entlassen und einer unbekannten Firma zugewiesen.

Im März 1944 wurde er erneut wegen Fluchtversuchs verhaftet und am 8. März in Singen inhaftiert. Am 7. Juni 1944 wurde er in das KZ Natzweiler verbracht, wo ihm die Häftlingsnummer 17002 zugewiesen wurde. Dies geschah aufgrund eines Erlasses des Reichssicherheitshauptamtes vom 10. Mai 1944, der „Schutzhaft“ für Regimegegner und „unerwünschte Personen“ vorsah.

Am 26. September 1944 wurde Ader in das KZ Buchenwald verlegt und erhielt die Häftlingsnummer 89608. Anschließend wurde er in das KZ Mittelbau-Dora überstellt, wo er in Woffleben im Himmelberg (Untertageverlagerung B(3)a/Anhydrit) Zwangsarbeit leisten musste. Die Arbeitsbedingungen waren extrem hart, die Luft war gesundheitsschädlich, und die Häftlinge litten häufig an Lungenerkrankungen, Blutvergiftungen und Infektionen.

Charles Ader verstarb am 18. Februar 1945 (nach anderen Angaben am 20. Februar) im Krankenrevier im Außenlager Harzungen. Sein Tod wurde am 20. Juni 1946 in Caudéran amtlich registriert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Laurent Thiéry: Le livre des 9 000 déportés de France à Mittelbau-Dora. Paris: Cherche Midi, 2020. ISBN 978-2-7491-6473-1