Karl Kellner
|
Otto Paul Karl Kellner (geb. 5. März 1905 in Nordhausen; gest. 5. März 1988) war Botaniker.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kellner wurde 1905 in Nordhausen geboren und besuchte von 1911 bis 1919 die Petersbergschule. Anschließend erlernte er den Beruf des Drehers bei Schmidt, Kranz & Co. in Nordhausen. Seit seiner Kindheit zeigte er ein Interesse an der lebenden Natur und unternahm als Schüler bereits Exkursionen mit dem Nordhäuser Gymnasialprofessor Arthur Petry. Später erwarb Kellner als Autodidakt ein umfangreiches botanisches Wissen.
Im Jahr 1930 heiratete Kellner Martha Liebetrau aus Nordhausen, aus der Ehe ging eine Tochter hervor. In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg erhielt Kellner wertvolle Hinweise und Anregungen auf Exkursionen mit dem Hallenser Geobotaniker Hermann Meusel in die Zechsteingebiete des Südharzes und des Kyffhäusergebirges. In dieser Zeit schrieb Kellner auch kleinere Beiträge für naturwissenschaftlich interessierte Leser. Er stand mit Kurt Wein in freundschaftlicher Verbindung.
Um 1930 erwarb Kellner ein Exemplar der Flora von Nordhausen und der weiteren Umgebung (Vocke & Angelrodt 1886) und fügte in diesem Buch handschriftliche Einträge hinzu, die das Ergebnis seiner botanischen Exkursionstätigkeit waren. Kellner war während des Zweiten Weltkriegs nicht Soldat. 1954 heiratete er seine zweite Frau, Edith Voigt, aus Nordhausen, die ihm bei seinen Exkursionen und beim Schreiben seiner Manuskripte half. Auch aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor.
Aufgrund einer längeren Krankheit schied Kellner 1955 aus dem Berufsleben aus. Er veröffentlichte mehrere Werke zur Flora Nordthüringens, des Kyffhäusergebirges, des Südharzes und des Unstrutgebietes, die das Ergebnis zahlreicher Exkursionen (zum Teil mit Kurt Reinhardt) in die nähere und weitere Umgebung von Nordhausen waren. Kellner beschäftigte sich u. a. mit dem dendrologisch wertvollen Baumbestand des Park Hohenrode. Im Rahmen der 1962 in Nordhausen stattfindenden Dendrologentagung wurden Kellners Ergebnisse vorgetragen und veröffentlicht.
Kellner war auch in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv und hielt Vorträge über botanische Themen, wobei er auch die Anlage und Pflege von Gärten betonte. Er war Mitglied verschiedener botanischer Gesellschaften und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Zusammen mit Klaus-Jörg Barthel führte er Wanderungen in den Südharz und in das Kyffhäusergebirge durch.
Karl Kellner verstarb an seinem 83. Geburtstag. Sein umfangreiches botanisches Wissen und seine Veröffentlichungen trugen wesentlich zum Verständnis der Flora in der Region bei und werden noch heute als wichtige Referenzwerke genutzt.
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die floristische Erforschung der Südharz-Landschaft um Nordhausen, 4. Teil. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 6/1981).
- Die floristische Erforschung der Südharz-Landschaft um Nordhausen, 3. Teil. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 5/1980).
- Die floristische Erforschung der Südharzlandschaft um Nordhausen, 2. Teil. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 4/1979).
- Die floristische Erforschung der Südharzlandschaft um Nordhausen. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 2-3/1978).
- M. Johann Thal und seine Sylva Hercynia. Ein Beitrag zur Geschichte der floristischen Erforschung der Südharz-Landschaft. In: Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen (Heft 1/1977).
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Klaus-Jörg Barthel; Jörg-Michael Junker: Karl Kellner (1905 bis 1988) zum bevorstehenden 100. Geburtstag. In: Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Kreis Nordhausen (Band 29/2004).
- Stadtarchiv Nordhausen (Hrsg.): Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9
Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Gehölzsammlung des Parks, park-hohenrode-nordhausen.de