Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit: Unterschied zwischen den Versionen

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''Lit. u. Abb.:'' Klaer, Der Harz 1924 Heft3 S. 335; v. Minnigerode-Allerburg, ZHV29 1896 S. 214ff. u. K. u. ZHV 34 1901 S. 444ff. u. Zeichnung zum Neubau der Allerburg im 16. Jh.; Tillmann, S. 13 u. Atl. K. 27b.
''Lit. u. Abb.:'' Klaer, Der Harz 1924 Heft3 S. 335; v. Minnigerode-Allerburg, ZHV29 1896 S. 214ff. u. K. u. ZHV 34 1901 S. 444ff. u. Zeichnung zum Neubau der Allerburg im 16. Jh.; Tillmann, S. 13 u. Atl. K. 27b.


=== '''Allröder Schanzen''' ===
=== Allröder Schanzen ===
'''7. Allröder Schanzen,''' Kriegsschanzen. Allrode, Kr. Wernigerode (Blankenburg), Bez. Magdeburg (Braunschweig).
'''7. Allröder Schanzen,''' Kriegsschanzen. Allrode, Kr. Wernigerode (Blankenburg), Bez. Magdeburg (Braunschweig).



Version vom 2. Dezember 2022, 12:09 Uhr

Textdaten
Autor: Friedrich Stolberg
Titel: Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit
Untertitel: ein Handbuch
aus:
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1968
Verlag: Lax
Drucker:
Erscheinungsort: Hildesheim
Quelle: Scan
Kurzbeschreibung:
Digitalisat:
Eintrag in der GND: 458253456
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Befestigungsanlagen im und am Harz von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit ist ein 1968 erschienenes Handbuch von Friedrich Stolberg. Es fußt auf Stolbergs jahrzehntelanger Arbeit, die mit dem Aufbau eines umfangreichen Zettelkatalogs begann. Mit Unterstützung seiner Frau Johanne war sie ursprünglich als Stütze für burgenkundliche Arbeiten vorgesehen.

Vorwort

Die Anfänge vorliegender Arbeit reichen in die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg zurück, sie erwuchsen aus dem Wunsch, eine die Burgen des Harzes und seiner Randzonen einheitlich erfassende Kartei zu schaffen. Das Gebiet umfaßt rund 30 Kreise verschiedener Länderzugehörigkeit und verteilt sich auf das Feld von rund 80 Meßtischblättern; dementspre­chend sind Quellen und Literatur auf das reichhaltigste erwachsen. Unter anderem sind zur Bewältigung des Stoffes rund 20 Bände Bau- und Kunstdenkmäler heranzuziehen, von der Überfülle des Urkunden- und literarischen Materials ganz abgesehen. Alle diese Umstände drängten zwingend zur Schaffung eines einheitlichen Registers. Die Arbeit war zunächst nicht zur Veröffentlichung bestimmt und nur als Stütze bei den burgenkundlichen Arbeiten des Verfassers gedacht. Erst die großzügige Initiative des „Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde" ließ dann den Gedanken an eine Drucklegung akut werden. Angesichts dieser erfreulichen, unvermutet erwachsenen neuen Situation war es nicht möglich, das in Jahrzehnten erarbeitete Material nochmals von Grund auf neu zu bearbeiten. Es mußte, von einigen Ergänzungen abgesehen, in seiner ursprünglichen Konzeption belassen werden.

Grundsätzlich ist zu bemerken: Unter „Burg" ist eine in sich abgeschlos­sene Einzelbefestigung selbständigen Charakters verstanden, womit zu­sammenhängende, verzweigte Komplexe wie Landwehren und Stadt­befestigungen einstweilen fortfallen und anderer Betrachtung vorbehalten werden müssen; ausgeschieden sind auch reine Wohnschloßbauten ohne fortifikatorischen Charakter.

Zeitlich umschließt der Kreis die Spanne von der Vor- und Früh­geschichte über frühes, hohes Mittelalter bis zu den festen Schlössern von Renaissance-Barock einschließlich der Schanzen des 18. Jahrhun­derts.

Eine Aufgliederung nach Typen erschien untunlich, da sich bei sehr vielen der Objekte die Perioden überdecken und verflechten, es wurde die rein alphabetische Reihenfolge gewählt und jedem Objekt eine' individuelle Charakteristik beigegeben, die von Fall zu Fall das Objekt anspricht und aus der Art und Erhaltungszustand ersichtlich sind. Es folgen nach Art eines Inventars die Einzelangaben: Gemarkung, Name, Meßtischblatt mit Ordinaten, allgemeine und örtliche Lage, Baugrund, Baumaterial, Beschreibung, Geschichte, Funde, Quellen mit Literatur­angabe. Fehlt von den aufgeführten Stichworten das eine oder andere, so liegen hierzu keine Angaben vor. Da sich die Kreis- und Bezirks­zugehörigkeit bei vielen Gemeinden in den letzten Jahrzehnten ge­ändert hat, ist mit Rücksicht auf die ältere Literatur (Bau- und Kunst­denkmäler usw.) in Klammem auch die frühere Kreis- und Bezirks­zugehörigkeit vermerkt.

Beigegebene Grundrisse mußten raumbedingt in verschiedenen Maß­stäben erscheinen, da die Objekte zwischen wenigen Metern und Kilo­meterausdehnung schwanken. Es ist deshalb jeder Grundriß mit einem besonderen Maßstab zum Abzirkeln versehen. Sofern nicht nach eigener Vermessung gefertigt, wurden auf den Umzeichnungen die Namen der Autoren besonders vermerkt.

Den Umfang des behandelten Gebietes zeigt die Übersichtskarte, auf der mit Kreisen und Nummern die einzelnen Objekte eingetragen sind. Das Gebiet umfaßt als Kem den Harzrumpf selbst, bezeichnet durch seine natürlichen geologischen Grenzen. Ihm angegliedert sind die Rand­gebiete, begrenzt durch eine Linie, die so verläuft, daß sie die dem Kemharz geopolitisch verketteten Landschaften einschließt. Um dabei nicht in das Uferlose abzugleiten, mußten selbstverständlich bei Wahl der Objekte Einschränkungen gemacht werden. Die Vorland-Grenzlinie beginnt im Südosten mit dem Rand der Mansfelder Mulde (Süßer See, Eisleben), folgt nordwestlich schwenkend dem Lauf der Wipper (San­dersleben), Eine (Aschersleben), untere Selke bis zur Bode (Quedlinburg), greift auf die Holtemmeniederung (Halberstadt) über, um dann nördlich von Huywald und Fallstein am Südrand des Großen Bruches zu ver­laufen, das gegen Norden die naturgegebene Grenze des erweiteten Harzgebietes darstellt. Bei Homburg wird das Flußsystem Ilse—Ecker— Oker erreicht. Von hier aus schwenkt die Linie nach Westen über Harliwald, Salzgitterer Höhenzug, Lichtenberge zum nordwestlichsten Punkt bei Derneburg, dann streicht die Umgrenzung südwärts längs Innerste-Aue, Hainberg, Nettetal nach Seesen, tangiert südwestlich strebend die Austritte von Söse, Sieber, Oder und springt danach südlich zum Eichsfeld, dessen scharf im Landschaftsbild ausgeprägte Muschel­kalkkante das Harzvorland beherrscht mit Ohmgebirge, Eichsfelder Tor, Hainleite (Sondershausen). Zwischen Hainleite und Harz steht dabei als selbständiger Horst das Kyffhäusergebirge. Bei Heldrungen wird die Helme-Unstrut-Niederung erreicht, von hier zielt die Linie östlich nach Querfurt, biegt von hier nach Norden, um den Ausgangspunkt, die Mansfelder Mulde mit Süßem See, zu erreichen und somit den Kreis zu schließen. Gebirgsumrisse, Flüsse, wichtige Orte sind entsprechend auf der Karte eingetragen und verdeutlichen das Gesagte, zur Orientierung sind die Nummern der Meßtischblätter mit Schrägzahlen angegeben. Besonders eingezeichnet sind Brocken und Wurmberg.

Eine Sonderbehandlung ergab sich im Rahmen des Ganzen für eine Gruppe von Befestigungen im Raum Oberharz—Braunlage. Hier hat Herr Dr. Nowothnig, Hannover, bemerkenswertes Forschungsmaterial freundlicherweise zur Erstveröffentlichung zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um einen kleinen mittelalterlichen Burgstall und um eine Anzahl bisher unbekannter Rechteckwälle noch ungeklärten Alters. Da die Drucklegung bereits angelaufen war, konnten diese Objekte nicht mehr in die laufende Reihe eingefügt werden, sondern mußten als be­sonderer Nachtrag angeschlossen werden.

Es verbleibt die angenehme Pflicht, derjenigen zu gedenken, welche mit Wort und Tat geholfen haben, die vorliegende Arbeit druckreif zu machen! Ich danke Herrn Dr. Friedrich August Knost, Präsident a. D. des Niedersächsischen Verwaltungsbezirks Braunschweig, für tatkräftiges Eintreten sowie seinem Nachfolger im Amt, Herrn Präsident Dr. Willi Thiele. Auf die Initiative des Harzvereins für Geschichte und Altertums­kunde wurde bereits hingewiesen. Hier gilt mein besonderer Dank Herrn Städtischen Archivdirektor Dr. Werner Hillebrand, Goslar, für die ge­leistete organisatorische Hilfe und für seine Unermüdlichkeit beim Be­seitigen sachlicher Schwierigkeiten. Im engen Zusammenhang hiermit ist Professor Dr. Georg Schnath zu nennen, der als Gutachter im inter­ministeriellen Ausschuß zur Verteilung der Lottomittel die wirtschaft­liche Basis für die Drucklegung schaffen half. Die Verlagsübernahme durch Herrn Dr. August Lax, Hildesheim, hat dann die Erfüllung aller gehegten Hoffnungen gebracht. Zu Dank verpflichtet bin ich auch Herrn Professor Dr. Paul Grimm, der in kritischer Stellungnahme wertvolle Hinweise gab, die in Verbindung mit seinem klassischen Werk über die Burgwälle 1958 richtungsweisend waren. Nicht vergessen sei auch Herr Dr. Günter Stein, Speyer, mit dem mich langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit verbindet. Gleiches gilt für den Herausgeber der „Harzzeitschrift", Herrn Dipl.-Ing. K. W. Sanders, Hanau, und für Herrn Oberstudienrat Heinrich Spier, Goslar, mit seiner Jugendgruppe des Geschichts- und Heimatschutzvereins Goslar. Dank auch Herrn Stadt­bauoberinspektor Hans Günther Griep für zahlreiche Hinweise und bereitwillig überlassenes eigenes Planmaterial. Die Reihe derjenigen Helfer, denen ich zu danken habe, teils für aktive Arbeit im Gelände, teils für Mitteilungen, Literatur usw. ist, nicht zuletzt, zu ergänzen: Die Herren Otto Bühnemann, Goslar; Dr. Marlin Claus, Hannover; Orts­heimatpfleger Himstedt, Wiedelah; Hartmut von Hindte, Goslar; Apothe­ker Martin Kranz, Goslar; Hans Löffler-, Otto Lönies, Dortmund; Major a. D. Hans v. Meien-Vogeler, Bad Harzburg; Dr. Walther Nowothnig, Hannover; Amtmann Wilhelm Rademacher, Hildesheim-, Ing. Friedrich Reinboth, Walkenried; Wolfgang Specht, Braunschweig; Joachim Stenz­horn, Berlin; Kreisheimatpfleger Otto Thielemann, Goslar; Friedrich Werther, Wuppertal; Karl Werther. Zum Schluß aber darf ich noch Fräulein Eva-Maria Woelki vom Stadtarchiv Goslar danken, die mich bei der Mühe des Korrekturenlesens unermüdlich unterstützt hat.

Goslar, im August 1967

Friedrich Stolberg

A

Ackeburg

1. Ackeburg, Burgreste. Meisdorf, Kr. Aschersleben (Mansfelder Gebirgskreis), Bez. Halle (Merseburg).

Name: Ackeburg, Ackenburg.

Meßtischblatt: 2455/4333 Pansfelde; N 4,5—5,3; O 21,2.

Allgemeine Lage: Ostharzhochfläche, Oberes Selketal (Schwabengau).

örtliche Lage: 334 m NN auf nach Südosten aus der Hochfläche vorspringender Bergnase über dem linken, nördlichen Ufer der Selke (207 m NN) 3,5 km südwestlich von Meisdorf (1 km nordwestlich Burg Falkenstein). Baugrund: Kulmgrauwacke.

Beschreibung: Hauptburg, 30 m Durchmesser, nach allen Seiten abfallend, nach der Hochfläche zu 11 m breite Vorburg durch Halsgraben gesichert, noch weitere 150m nördlich ein langer Querwall (frühere Dorflage? Grimm).

Geschichte: Im 13. Jh. gleichnamiges Geschlecht aus niederem Adel bezeugt: 1216 Burchardus de Ackenborch; 1263 Hermannus de Ackenborch miles. Lehensmänner der Grafen v. Falkenstein. 1400 nur noch Flurbezeichnung Ackenborch. Grund und Boden später v. Buggerode, seit Mitte 18. Jh. Grafen v. Asseburg.

Lit. u. Abb.: CDA II Nr. 21 u. Nr. 281; B.u.KDm. Prov. Sachsen XVIII S. 168 u. K.; Gies au, 1942 K.; Götze-Höfer-Zschiesche, 1909 S. 50; Grimm, 1930 S 123 u. K.; Grimm, 1958 Nr. 63 u. K. Abb. 42; Tillmann, S. 1283; Trippen- bach, 1915 S.473; v. Strombeck, 1862 S.84; Meßtbl. mit Eintrag, der Wälle.

Aderstedt

2. Aderstedt, Reste einer Wasserburg. Aderstedt, Kr. Halberstadt (Oschersleben), Bez. Magdeburg.

Name: Aderstedt, Alte Burg.

Meßtischblatt: 2163/3931 Jerxheim; S 14,9; O 0,3.

Allgemeine Lage: Nördliches Harzvorland zwischen Huy und Südrand des Großen Bruchs (Harzgau).

örtliche Lage: 85 m NN in der Flußaue nördlich des Gutshofes am Nordrand des Dorfes Aderstedt.

Baugrund: Alluviale Moorbildung auf älteren Bildungen.

Beschreibung: Rechteckige Burgfläche von 50X65 m, wenig erhöht, von breitem Wassergraben umgeben. An der Nordostecke Rest eines Kellers, vermutlich jünger.

Geschichte: Ministerialengeschlecht v. Aderstedt im 13./14. Jh. nachgewiesen. Lehensherr Hochstift Halberstadt; 1212 Giselbertus de Aderstide; spätere Lehensnehmer u. a. v. Regenstein, v. Wernigerode; Anfang 15. Jh. v. Spiegel; 1544 v. Veltheim, gründeten Linie v. Veltheim- Aderstedt, erlosch 1726. Die Burg verlor ihre Bedeutung, Herrschaftssitz wurde der nahe Gutshof.

Lit. u. Abb.: UB Halberstadt I Nr. 17; B.u.KDm. Prov. Sachsen XI S. 15 f.; Grimm, 1958 Nr. 754 u. K. Abb. 42; Tillmann, 1958/61 S. 5 u. Atl. K.20h.

Aholztunn s. Quedlinburg-Aholzturm.

Alaburg?

3. Alaburg? Burgstelle, (ev. Goslar, Stadtkr., Bez. Braunschweig [Hildesheim] .)

Name: Alaburg, Ala.

Meßtischblatt: (ev. 2230/4028 Goslar; S 5,5; O 19,0).

Allgemeine Lage: Im nordwestlichen Harzvorland zwischen Seesen und Werla. Leregau (?).

örtliche Lage: Unbekannt (ev. auf dem Georgenberg 275 m NN vor dem Nordrand der Altstadt von Goslar an der Stätte der Georgenbergkirche). Baugrund: (ev. Georgenberg; diluviale Schotter auf überkippten Trias- und Juraschichten.)

Geschichte: 984 (nach Thietmar von Merseburg) Zerstörung der Burg Ala durch sächsische und ostmärkische Grafen; Reichsburg in Lehensbesitz des Grafen Eckbert des Einäugigen, Parteigänger von Herzog Heinrich dem Zänker v. Bayern, des Gegenkönigs Ottos III. Die auf Ottos Seite treu verbliebenen Grafen eroberten 984 die Alaburg und führten Adelheid, Tochter Ottos II., die hier zur Erziehung weilte, mit sich fort. Die damals zerstörte Burg scheint nach Scheitern der Pläne des Bayernherzogs nicht wieder aufgebaut worden zu sein. Ihre Lage ist nach Thietmars Bericht im Raum zwischen Seesen und Werla zu fixieren. Überlieferung (Antiqu. Gosl. I S. 15) nennt eine Burg auf dem Georgen- berge zu Goslar, die vor der Gründung des Klosters durch Konrad II. (1024—1039) dort gestanden habe. Urkundlich belegte Flurnamen Al, Ahl, Ohl = sumpfiger Wald (!) in nächster Nähe wie „silva Al", „agros qui Al dicuntur", der Hof „curia sita in Alo" (heute Ohlhof), die heute noch gültigen Ortsbezeichnungen wie „Jürgenohl", „Ohlhof", „Ohlei" legen die große Wahrscheinlichkeit nahe, die Burg in Nachbarschaft der „curia“ zu suchen (vgl. Paul Höfer). Ausgrabungen der im 11./12. Jh. errichteten Georgenberg-Klosterkirche brachten südlich der Kirche die Grundmauer eines frühromanischen, einschiffigen Kapellchens mit Apsis zutage, das möglicherweise aus vorklösterlicher Zeit stammen kann. Der natürliche Steilabfall des Georgenberges zur Stadt erscheint des weiteren geeignet für einen Burgplatz.

Hilmar v. Strombeck gibt (ZHV 3 1870) eine Zusammenstellung der als „Alaburg" angesprochenen Örtlichkeiten: Aalen in Württemberg (I); Halle a. d. Saale (I); Ahlum bei Wolfenbüttel; Alfeld a.d. Leine; Vahlberg; Langeleben im Elm; Oelsburg; Ahlsburg a. d. Ecker im Harz (vgl. dort); Aisburg bei Einbeck; Jagdhaus Erdfelde (vgl. dort). Strombeck bleibt dabei kritisch und zurückhaltend.

Die Ausgrabungen von Dr. Günther Borchers 1964 auf dem Georgenberg legten unter den Nordostteilen des Oktogons und unter der sogenannten „Basilika" in Lehm gesetzte Mauerteile frei, die ihrer Beschaffenheit und Lage nach älter sein können als die Kirchenfundamente. Borchers sieht in ihnen mit allem Vorbehalt Spuren der chronikalisch überlieferten „Burg auf dem Sassenberg" Heinrichs I. Der Fund einer Tüllenscherbe des 10. Jh. (?) könnte die These stützen.

Funde: Mundstück eines Tüllengefäßes 10. Jh. (?), Borchers.

Lit. u. Abb.: UB Goslar I Nr. 151, 179, 180; Antiqu. Goslar I S. 15; Thietmar, Chronik IV 2 S. 10; Höf er, ZHV 40 1907 S. 115ff., bes. S. 150 f.; v. Strombeck, ZHV3 1870 S. 928ff.; Tillmann, S. 1284; Borchers, Die Grabg. u. Unters, i.d. Stiftskirche St. Georg zu Goslar 1963/64, Niederdt. Beiträge z. Kunstgeschichte V 1966 S. 44 f. u. Abb. 26 a, 27.

Ahlsburg

4. Ahlsburg, Burgruine. Ilsenburg, Forst Ilsenburg, Kr. Wernigerode, Bez. Magdeburg.

Name: Ahlsburg, 1357 Alardestein, 1402To dem Allersteyne, 1701 Mahlsburg, 1725 Wahlburg, 1738 Alesburg.

Meßtischblatt: 2304/4129 Bad Harzburg; O 13,2; N 13,1.

Allgemeine Lage: Nordwestharz, Eckertal (Westgrenze Harzgau).

örtliche Lage: 3,4 km westl. Ilsenburg, 389 m hoch auf Klippe unmittelbar am rechten Ufer der Ecker, die die Klippe in Schleife umfließt.

Baugrund: Ilsensteingranit.

Baumaterial: Ilsensteingranit.

Beschreibung: Auf zweizackiger Klippe. In ihrer Scharte Grundmauern eines fast quadratischen Turmes (5,5 X 6,1 m i. L., Mauerdicke 1,0—1,4 m), 4 m tiefer auf Terrasse Fundamente eines rechteckigen Gebäudes (7,3X 10,6 m). Zugang durch künstlich ausgehauene Felsrinne, bergseitig ausgehauener Graben.

Auf der am gegenüberliegenden Talhang befindlichen Hausmannsklippe Spuren eines Auslugs (vgl. dort).

Geschichte: Umliegendes Gelände ursprünglich Königsgut, im 12./14. Jh. Lehen derer v. Burgdorf. Anzunehmen, daß der ältere Alard v. Burgdorf (1151—1178) den Burgstall zur Sicherung seines Besitzes erbauen lief Testament Kaiser Ottos IV. nennt einen an die v. Burgdorf zurückzugebenden Turm im fraglichen Gebiet: „turrim suam con feodo suo", de die Ahlsburg gewesen sein könnte. Urkundlich belegt 1357 in Lehensbestätigung Kaiser Karls IV., wieder an einen Alard v. Burgdorf, bezogen auf Ländereien, die zu dem „Alardestein“ gehören. Besitz späte wernigerödisch, umliegender Wald 1496 „Dat Alerdesholt by der Eckern" Zeit des Verfalles unbekannt.

Lit.u.Abb.: UB Ilsenburg I Nr.265; Bode, ZHV 36 1903 S.96ff.; Grimm, 19S Nr. 1208-, Grosse, ZHV73 1940 S. 16ff. (Ahlsburg S. 21), Abb. nach Elise Cro’j 1850, Gr. nach Fischer u.Wieries; Jacobs, 1870 S.29; Jacobs, 1921 S.27A u. Abb. 1—9; Stolberg, 1955 S. 44ff. (Ahlsburg S. 54, Abb. u. Gr. nach Fische 1912 S. 53); Tillmann, 1958/61 S. 1283; Wäscher, 1962 S. 87 Abb. Nr. 242, 241

Alich

5. Alich, Rest einer Warte. Grenze Großwerther—Sundhausen, Kr. Nordhausen (Grafschaft Hohenstein), Bez. Erfurt.

Nome: Alich, Landgraben.

Meßtischblatt: 2598/4530 Nordhausen-Süd; N 13,2; O 15,2.

Allgemeine Lage: Südrand der Goldenen Aue unweit des rechten Helmeufers (Helmegau).

örtliche Lage: 209 m NN auf nach Westen mäßig ansteigenden Höhenrücken, der sog. „Windleite“, 1,6 km östlich Großwerther, 2,1 km westlich Sundhausen.

Baugrund: Unterer Buntsandstein.

Beschreibung: Nach K. Meyer 1888 noch Grundmauern eines Turmes und Rest eines Walles mit tiefem Vorgraben. 1966 nach Bericht Löffler nur noch andeutungsweise Wallreste.

Geschichte: Warte im Zuge des alten Landgrabens, der hier die Grenze zwischen den Kreisen Grafschaft Hohenstein und Sangerhausen bezeichnete (heute gemeinsam Kreis Nordhausen). Dicht nördlich die Wüstung Obe-Alich. Ehemalige Heerstraße Nordhausen—Thüringen.

Lit. u. Abb.: Meyer/Rackwitz, 1888—1890 S. 58f.; Briefliche Auskunft Löffler 1966.

Allerburg

6. Allerburg, Burgreste. Bockelnhagen, Kr. Worbis, Bez. Erfurt. Name: Allerburg, Ellerburg.

Meßtischblatt: 2523/4428 Weißenborn; N 19,8; W 22,5.

Allgemeine Lage: Südliches Harzvorland, Wasserscheide Elbe—Weser (Helme—Eller); (Lisgau).

örtliche Lage: 322 m NN auf vereinzelt stehendem, steilen Bergkegel, südlich des Tals der Weilröder Eller (207 m NN), 1,1 km südsüdwestlich Bockelnhagen.

Baugrund: Oberer und Unterer Wellenkalk (Unterer Muschelkalk) über Oberem Buntsandstein.

Baumaterial: Muschelkalk-Bruchstein (neuzeitliche Ergänzungen Backstein, Fachwerk, Beton).

Beschreibung: Auf Bergspitze geebneter, ovaler Burgplatz 25X35 m, auf demselben nordwestlich Fundament eines mächtigen runden Bergfrieds von etwa 10 m Durchmesser. Um die ganze Burg tiefer Ringgraben mit hohem Vorwall. Nördlich ist der Graben zu einer Terrasse verbreitert (Vorburg?), innerhalb derselben Vertiefung (Brunnen?). Auf dem Fundamentstumpf des Bergfrieds ein moderner Rundturm mit Fachwerkaufbau von etwa 20 m Gesamthöhe mit Kegeldach, südöstlich daneben ein als Ruine liegengebliebenes, modernes Wohnhaus.

Geschichte: Eigenes Geschlecht, 1266 Besitz der Rieme v. d. Allerburg. Zu Beginn 14. Jh. Lehensverhältnis zu den Grafen v. Hohnstein, dann als Oberlehensherr der Landgraf v. Hessen-Kassel. Im Gebietsstreit Hessen— Mainz—Braunschweig im 14. Jh. um den Oberweserraum bildet die Allerburg einen Schlüsselpunkt: 1368 braunschweigisch, 1403 von Mainz besetzt. Nach Erlöschen der Rieme v. d. Allerburg um 1400 fiel die Burg an die Herren v. Minnigerode. 1538 war sie noch bewohnbar, als Hildebrand Rudolf v. Minnigerode hier einige Jechaburger Stiftsherren gefangensetzte; Absicht auf einen Neubau in Renaissanceformen als Schloß aufgegeben, 1544 Abbruch der Burg, aus ihren Steinen wurde das Hohe Haus in Bockelnhagen errichtet. Um 1930 Beginn eines Neubaues auf alter Grundlage, von dem der Turm vollendet wurde.

Lit. u. Abb.: Klaer, Der Harz 1924 Heft3 S. 335; v. Minnigerode-Allerburg, ZHV29 1896 S. 214ff. u. K. u. ZHV 34 1901 S. 444ff. u. Zeichnung zum Neubau der Allerburg im 16. Jh.; Tillmann, S. 13 u. Atl. K. 27b.

Allröder Schanzen

7. Allröder Schanzen, Kriegsschanzen. Allrode, Kr. Wernigerode (Blankenburg), Bez. Magdeburg (Braunschweig).

Name: Allröder Schanzen.

Meßtischblatt: 2453/4331 Hasselfelde; N 8,4; O 9,5 und N 10,9; O 9,4.

Allgemeine Lage: Ostharzhochfläche zwischen Selke und Bode (Lupp- bode), (Harzgau).

örtliche Lage: Etwa 430 u. 470 m NN unmittelbar westlich und südlich des Dorfes Allrode.

Baugrund: Tonschiefer des Obersilur und Diabas.

Beschreibung: Die Schanzen verteilen sich im Zuge der alten Straße nach Nordwesten und nach Süden. A. Nordwestlich neben der nach Treseburg (Luppbodetal) und nach Hasselfelde führenden Straße eine Sperre bestehend aus Rechteckschanze mit Geschützstand, einem Wall im Hang und einem längs der Straße bis zum Nordende des Dorfes streichendem Laufgraben. B. Südlich des Dorfes ein quadratischer Geschützstand 20X20 m mit Wall und Vorgraben.

Geschichte: Der Anlage nach vorwiegend 18. Jh., in Anbetracht der strategisch wichtigen Lage möglicherweise bereits Dreißigjähriger Krieg.

Lit.: B.u.KDm. Braunschweig 6 S. 215.

Allstedt

8. Allstedt, erhaltene Burg. Allstedt, Kr. Sangerhausen (Allstadt), Bez. Halle (Sachsen-Weimar-Eisenach).

Name: Allstedt, Schloß.

Meßtischblatt: 2602/4534 Allstedt; S 4,2—4,5; W 19,0—19,5.

Allgemeine Lage: Unstrut-Helme-Gebiet südöstlich des Harzes (Friesenfeld).

örtliche Lage: 180 m NN auf einem nach Westen aus der Hochfläche vorspringendem Bergsporn, der von einer Schleife der Rohne umflossen wird, 0,8 km nordöstlich der Altstadt von Allstedt.

Baugrund: Unterer Buntsandstein.

Baumaterial: Sandstein als Bruchstein und Quadern; Fachwerk, Dachdeckung Schiefer.

Beschreibung: Die Gesamtanlage besteht aus drei den Bergspom einnehmenden Teilen, die hintereinandergeschaltet sind: Westlich die Kem- bürg als kastellförmige „Igelstellung", östlich und südlich von ihr die Vorburg I nach Art eines breiten Zwingers vorgelegt und östlich von dieser die heute zu einem Wirtschaftshof abgewandelte Vorburg II. Das ganze südöstliche Vorfeld war außerdem in die ursprüngliche Anlage als feste Siedlung einbezogen, 12 m breiter, verfüllter Quergraben bei Wasser leitungsbau angetroffen, außerdem erkennbarer Doppelwall mit Graben, der weitere 400 m entfernt liegt. Kemburg 50X50 m, eng, unregelmäßig geschlossen um trapezförmigen Innenhof, mit Ost-, Nord- und Westflügel; auf der Südseite mächtige 4 m dicke Schildmauer mit Schießscharten; auf der Ostseite nahe der Südostecke gewölbter Torbau, Torstube mit Scharten; an der Nordostecke ehern. Wohnturm, neben demselben der Nordflügel, der die Küche enthält (Umbau 16. Jh.), Durchreichöffnung zum Hof. Der Westflügel ist in gotischer Zeit über die alte Ringmauerflucht in den Graben hinausgebaut mit 3 m dicker Mantelmauer, an der Südwestecke gewölbte Kapelle mit Mittelpfeiler. Die Kemburg wurde in Gotik und Renaissance mehrfach umgebaut; barocke Stuckarbeiten. Um die ganze Kemburg herum tiefer, breiter Ringgraben. Anstelle ehern. Zugbrücke jetzt steinerne Bogenbrücke über den Graben zum Tor. Vorburg I legt sich mit 125 m Länge und 30—60 m Breite hakenförmig um Ost- und Südseite der Kemburg. Zugang auf der südlichen Schmalseite durch quadratischen, 8X8 m messenden, etwa 30 m hohen Torturm (14. Jh.); reichgegliederte Renaissancegiebelbekrönung mit Zwerchgiebeln und Eckschilden sowie Dachreiter mit welscher Haube. Um den gotischen Torturm gruppiert und hinter ihm folgend eine barocke Fünfeckanlage mit Wohnhaus, Marstall und fünfeckigem Hof als ersten Abschnitt der Vorburg I. Aus mittelalterlichem Bestand erhalten noch die östliche Ringmauer und das Brauhaus. Breiter Graben, vom Ringgraben der Kemburg abgezweigt, ehern. Zugbrücke, jetzt Steinbrücke. Außerdem ehern, die Kem- und Vorburg umlaufender äußerer Ringgraben. Vorburg II östlich der Vorburg I umfaßt etwa 90X130m Fläche, unter Verlust des Wehrcharakters zum Wirtschaftshof mit Gutsbauten geworden. Totale Ausdehnung von Kemburg und Vorburgen zusammen etwa 150X200 m. Uber das Vorfeld vgl. oben.

Geschichte: Reichsburg und frühe Siedlung, seit 8. Jh. durch Karl d. Gr. der Reichsabtei Hersfeld zehntpflichtig. Erste ausdrückliche Nennung im Hersfelder Zehntregister „B“ (880—899) als „urbs Altstediburg"; 935 „actum in Altsteti" (Heinrich I., strittig ob Burg oder Ort?). 979 „Alstedi- burch"; vom 10. Jh. bis zum Ende 12. Jh. war Allstedt Kaiserpfalz in ununterbrochener Folge von Heinrich I. bis Philipp v. Schwaben, die hier ausgefertigten Kaiserurkunden datieren 935—1200; allmählich Übergang in Lehensbesitz: 1180 Landgrafen v. Thüringen, die alsbald als Lehens- herm auftreten; im 13. Jh. Lehensnehmer die Grafen v. Glieberg; 1242 sind dann die Markgrafen v. Meißen Träger der Lehenshoheit, sie belehnen 1292 die v. Beichlingen, dann die v. Querfurt, bis zu Anfang des 14. Jh. abermals die Landgrafen v. Thüringen die Lehensgewalt ausüben; 1316 verkauft Thüringen seine Lehenshoheit an die Markgrafen v. Brandenburg, die u. a. die v. Mansfeld und v. Anhalt mit der Burg belehnen, 1320 wieder Reichslehen; 1363—1547 Kursachsen; 1554 die Emestiner, seit 1741 Sachsen-Weimar. Baugeschichtliches: 1347 Neubau eines Turmes, verm. des Torturms; 1536 Zerstörung des Bergfrieds durch Brand; im Barock Neubau der fünfeckigen Hofanlage in der Vorburg I, 1923 Emeuerungsarbeiten.

Funde: Auf dem Acker innerhalb des Grabens rohe vorgesch. Scherben (Grimm). Mus. Sangerhausen.

Lit. u. Abb.: UB Hersfeld I 1 Nr. 37, 60; MG DH I Nr. 41; B.u.KDm. Thüringen XIII 1891 S.256ff., Gr. u. Abb.; Grimm, 1958 Nr. 547 u. K. Abb. 15, 21, 42; Grimm, 1961 S. 22 u. Taf. 1 b, K. S. 10; Ebhardt, 1939 S. 383; Nebe, ZHV20 1887 S. 18ff.; Schlesinger, 1937 K. S. 80; Tillmann, S. 14 u. Atl. K. 27 h; Wäscher, 1962 S. 147f. u. Abb.466 Lageplan, 468 Gr.; 467, 469—74 Ansichten, 698 Gr.Skizze (Burgen des Hersf. Zehntreg.); Mrusek, S. 31 f., 67, Abb. 38.

Allzunah-Burgwälle, Friedenland

9. Allzunah-Burgwälle, Friedenland. Burgwall. Herrmannsacker, Staatsforst (Roßla), Kr. Nordhausen (Sangerhausen), Bez. Erfurt (Merseburg). Name: Friedenland, Friedland, Fredeland.

Meßtischblatt: 2526/4431 Stolberg; N 17,5; W 14,6.

Allgemeine Lage: Südharzrand zwischen Ilfeld und Stolberg (Helmegau). örtliche Lage: 460 m NN auf isolierter Bergkuppe über dem Krebsbachtal (290 m NN), 1,5 km nordnordöstlich Herrmannsacker, 250 m östlich der Bergkuppe „Allzunah", zu deren Burgengruppe sie gehört (vgl. dort). Baugrund: Glimmermelaphyr des Unteren Rotliegenden.

Beschreibung: Burgplatz oval mit Spitze nach Süden, an seinem Nordende Turmhügel (?) mit Graben und Vorwall; um die ganze Anlage, mit Ausnahme der steilen Ostflanke, tiefer Graben mit Vorwall. Gesamtausdehnung 40X70 m.

Geschichte: 1271 nur als Holzung genannt: „ligna montis qui dicitur Vredelant", sonst keine Nachrichten. Umfang und Form nach als kleiner mittelalterlicher Burgstall anzusprechen. Bildet mit den Befestigungen auf „Allzunah", Schadewald, Ebersburg eine Gruppe (vgl. dort).

Lit. u. Abb.: CDA II Nr.393; Meyer, Die Ebersburg, Nordhausen o. J. S. 12, 13; Meyer/Rackwitz, S. 87, dazu Gr. auf Kartenrand; v. Oppermann, Schuchhardt, Atl. Taf. XXIII Gr., Schnitte.

Allzunah-Burgwälle, Lehnberg

10. Allzunah-Burgwälle, Lehnberg. Burgwall. Herrmannsacker, Staatsforst (Roßla), Kr. Nordhausen (Sangerhausen), Bez. Erfurt (Merseburg). Name: Burgwall am Lehnberg.

Meßtischblatt: 2526/4431 Stolberg; N 16,8; W 12,9.

Allgemeine Lage: Südharzrand zwischen Ilfeld und Stolberg (Helmegau). örtliche Lage: 440 m NN auf einer dem Lehnberg vorgelagerten Kuppe, 200 m nordwestlich Allzunah-Schadewald, von diesen durch tiefe Senke getrennt und zu deren Burgengruppe zählend. 1,7 km nördlich Herrmannsacker.

Baugrund: Porphyrit des Unteren Rotliegenden.

Beschreibung: Kleine Wallgrabenanlage auf Bergkuppe.

Geschichte: Keine Daten. Typ weist auf mittelalterliche kleine Herrenburg. Zusammenhang mit den übrigen Allzunah-Befestigungen anzunehmen (vgl. dort).

Allzunah-Burgwälle, Niedere Allzunah

11. Allzunah-Burgwälle, Niedere Allzunah. Burgwall. Herrmannsacker, Staatsforst (Roßla), Kr. Nordhausen (Sangerhausen), Bez. Erfurt (Merseburg).

Name: Niedere Allzunah, Kleiner Alzen.

Meßtischblatt: 2526/4431 Stolberg; N 18,2; W 13,3.

Allgemeine Lage: Südharzrand zwischen Ilfeld und Stolberg (Helmegau). örtliche Lage: 415 m NN auf dem abfallenden Bergrücken der Hohen Allzunah, 200 m südlich derselben, 1,3 km nördlich Herrmannsacker. Gehört zu den Allzunah-Burgwällen (vgl. dort).

Baugrund: Glimmermelaphyr des Unteren Rotliegenden.

Beschreibung: Burgplatz länglich oval mit Spitze nach Süden, auf drei Seiten von tiefem Ringgraben mit Vorwall umgeben, nur die steile Ostflanke machte dort dieselben unnötig. Gesamtausdehnung 25X50 m.

Geschichte: Keine Daten. Vielleicht Vorposten von Allzunah-Schadewald (vgl. dort) gegen die Ebersburg oder umgekehrt; nur als Schanze zu werten.

Lit. u. Abb.: Meyer, Die Ebersburg, Nordhausen o. J. S. 11; v. Oppermann/ Schuchhardt, Atl. 1888—1916 Taf. XXIII, Text Abs. 170; Stolberg, Vermessung 1942.

Allzunah-Burgwälle, Schadewald

12. Allzunah-Burgwälle, Schadewald (= Hohe Allzunah). Burgruine. Herrmannsacker, Staatsforst (Roßla), Kr. Nordhausen (Sangerhausen), Bez. Erfurt (Merseburg).

Name: Schadewald, Hohe Allzunah, Großer Alzen.

Meßtischblatt: 2526/4431 Stolberg; N 17,5; W 13,7.

Allgemeine Lage: Südharzrand zwischen Ilfeld und Stolberg (Helmegau).

örtliche Lage: 473 m NN auf isolierter, steiler Bergkuppe über dem Krebsbachtal (300 m NN), 1,6 km nördlich Herrmannsacker. Bildet den Mittelpunkt der Allzunah-Burgwälle (vgl. dort).

Baugrund: Roter Sandstein über Glimmermelaphyr des Unteren Rotliegenden.

Baumaterial: Sandstein als lagerhafter Bruchstein in Gipsmörtel.

Beschreibung: Ovaler Burgplatz 25X35 m, in seinem Südteil Stumpf eines runden Bergfrieds von ca. 6 m Durchmesser, im Fundament ein im Rotsandstein niedergebrachter Schacht von ca. 5 m Tiefe (Zisterne, Verließ?). Um den erhöhten Burgplatz im Oval umlaufender Ringgraben mit Vorwall, nordwestlich geht der Graben in eine geebnete Terrasse (Vorburg?) über. Ehern. Eingang. Gesamtausdehnung der ganzen Burganlage 55X60 m. Felsiger Steilabfall nach NO, nach S abfallender Bergrücken zur Niedern Allzunah (vgl. dort).

Geschichte: Vor- oder frühgeschichtlicher Ursprung nicht ausgeschlossen, die volkstümlichen Bezeichnungen „Hohe Allzunah", „Großer Alzen" nehmen keinen Bezug auf den späteren Namen „Schadewald". In heutiger Form aber Typ einer kleinen, mittelalterlichen Herrenburg. Erbaut vermutlich zwischen 1247 und 1249 durch Graf Siegfried v. Anhalt in seinem Streit mit Markgraf Heinrich d. Erlauchten von Meißen um das thüringische Erbe (Ebersburgl). Siegfried v. Anhalt hielt die dem Markgrafen von Kaiser Friedrich II. zugesprochenen Güter, u. a. Ebersburg, besetzt, die Burg Schadewald auf der die Ebersburg überhöhenden Allzunah diente offenbar als Operationsbasis. Inwieweit die übrigen Allzunah-Burgwälle einbezogen waren, bleibt einstweilen unklar, besonders die Rolle der Niederen Allzunah, ob für oder gegen Ebersburg, ist strittig. 1249 erhält Anhalt den unbestrittenen Besitz der Ebersburg, Schadewald erschien aber immer noch wichtig genug, um diese Burg mit dem anhaltinischen Truchseß Lippold v. Heimburg zu besetzen. 1260 Lippoldus de Schadewald dapifer, 1261 als Zeuge Lippoldus de Schadewaith. 1271 belehnen die Grafen Otto und Heinrich v. Anhalt ihren Gefolgsmann Friedrich v. Gernrode mit dem „castrum Scadewald" nebst Einkünften. 1282 wird Schadewald letztmals genannt, immer noch in anhaltinischen Händen „Johannes miles de Wingninge in Castro nostro Schadewolt". Mit Übergang der Ebersburg 1326 an die Grafen v. Stolberg erlischt das Interesse Anhalts an diesem Südharzer Besitz, es scheint Burg Schadewald damit endgültig aufgegeben worden zu sein.

Lit. u. Abb.: UB Walkenried I Nr. 312, 339, 440, II S. 289 Nr. 98; CDA II Nr. 393, 547; Meyer, Die Ebersburg, Nordhausen o. J. S. 11 ff.; Meyer, ZHV21 1888 S. 75 ff. m. Gr.; v. Oppermann/Schuchhardt, Atl. 67 Taf. XXIII Lagegr., Schnitte, Text Abs. 170.

Allzunah-Burgwälle, westliche Allzunah

13. Allzunah-Burgwälle, westliche Allzunah. Burgwall. Herrmannsacker, Staatsforst (Roßla), Kr. Nordhausen (Sangerhausen), Bez. Erfurt (Merseburg).

Name: Westliche Allzunah.

Meßtischblatt: 2526/4431 Stolberg; N 18,0; W 12,4.

Allgemeine Lage: Südharzrand zwischen Ilfeld und Stolberg (Helmegau). örtliche Lage: 395 m NN, 300 m südwestlich von Allzunah-Schadewald (vgl. dort), von dieser durch Talfalte getrennt, unmittelbar über dem Krebsbachtal (315 m NN), 1,4 km nördlich Herrmannsacker.

Baugrund: Porphyrit des Unteren Rotliegenden.

Beschreibung: Länglich rechteckiger Burgplatz allseitig von Ringgraben mit Vorwall umgeben. Gesamtausdehnung 30X50 m.

Geschichte: Keine Daten. Auf jeden Fall mittelalterliche Anlage (vgl. Allzunah-Schadewald).

Lit. u. Abb.: v. Oppermann/Schuchhardt, Atl. 1888—1916 Taf. XXIII Gr. im Gesamtlageplan (bei Schuchhardt im Lageplan irrtümlicherweise 650 m zu weit südwestlich auf jenseitigem Begrenzungsrücken des Krebsbachtales eingetragen!), Schnitte, Text Abs. 170.

Alte Burg bei Polleben

14. Alte Burg bei Polleben, ehemaliger Burg wall. Polleben, Kr. Eisleben (Mansfelder Seekreis), Bez. Halle (Merseburg).

Name: Alte Burg.

Meßtischblatt: 2530/4435 Eisleben; etwa N 16,5; O 15,0.

Allgemeine Lage: Mansfelder Mulde vor dem Ostharzrand (Hassegau). örtliche Lage: Etwa 200 m NN auf nach Südwesten ansteigendem welligen Gelände, 1,6 km südöstlich Polleben (Grimm).

Baugrund: Dolomit des Röth, diluvialer Sand und Kies umgeben von Löß. Beschreibung: Bisher keine Befestigungsspuren festgestellt.

Lit. u. Abb.: B.u.KDm. Prov. Sachsen XIX S. XV u. Hist. K. von Größler; Grimm, 1958 Nr. 161.

Alte Burg bei Harsleben

15. Alte Burg bei Harsleben, ehemaliger Burgwall. Halberstadt (Harsleben), Kr. Halberstadt, Bez. Magdeburg.

Name: Alte Burg, hinter der Alten Burg, Altenburg.

Meßtischblatt: 2307/4132 Halberstadt; N 17,1; W 20,0.

Allgemeine Lage: Nördliches Harzvorland, Sandsteingürtel (Harzgau).

örtliche Lage: 155 m NN auf südwestlich vorspringender Geländefalte der Klusberge, 1,8 km westsüdwestlich Harsleben, 4 km südsüdöstlich des Marktes von Halberstadt.

Baugrund: Löß über Sanden und Kiesen der Oberen Kreide.

Beschreibung: Kleine Erhebung westlich des Katzenkopfes, im Meßtischblatt besonders dargestellt, jedoch keine Reste einwandfrei feststellbar. Lit. u. Abb.: B.u.KDm. Prov. Sachsen XXIII S. 10, 50; Grimm, 1958 Nr. 772; Flurk. Halberstadt Sekt. XI von 1852, Landesbodenarchiv Magdeburg; Meßtbl.

Alteburg bei Rieder

16. Alteburg bei Rieder, Burgwall. Rieder, Kr. Quedlinburg (Ballenstedt), Bez. Halle (Anhalt).

Name: Alteburg, Alte Burg.

Meßtischblatt: 2381/4232 Quedlinburg; S 11,0; O 0,0; 2382/4233 Ballenstedt; S 11,0; W 0,0—0,8.

Allgemeine Lage: Nordrand des Ostharzes zwischen Bode und Selke (Schwabengau).

örtliche Lage: 325 m NN auf nach Ost-West gerichtetem felsigen Bergrücken, 0,8 km südlich des Dorfes Rieder (195 m NN).

Baugrund: Diabas.

Beschreibung: Annähernd runde Hauptburg von 70 m Durchmesser am Ende des nach Westen abschwingenden Felsrückens von Ringgraben umgeben, gegen Osten (Angriffseite) — hinter dem Graben — außerdem gebogener Deckwall. Vor dem Graben ein zweiter gebogener Deckwall und vor diesem ein langer, als Bogen nach Norden geführter Halsgraben; jenseits desselben schmale Vorburg, die ihrerseits wiederum gegen Osten mit Deckwall und besonderem Halsgraben geschützt ist; jenseits dieses Halsgrabens ovale, äußere Vorburg, auch sie gegen Osten mit Deckwall, außerdem mit umlaufendem Ringgraben; als äußerstes Verteidigungswerk im Osten ein langer, zwei Schluchten im Norden und Süden des Burgberges verbindender in S-Bogen geführter Außengraben. Im ganzen waren also für den Angreifer 5 tiefe Gräben und 4 Deckwälle bis zur Hauptburg zu überwinden. Gesamtlänge der Burganlage über die äußersten Grabenränder gemessen 200 m. Irgendwelche Reste von Mauern und Gebäuden sind nicht festzustellen, auf den Wällen und in den Gräben Reste von Dornenhecken (Weißdorn).

Geschichte: Ob Zusammenhang mit dem 1155 genannten Geschlecht v. Rieder fraglich (vgl. Rieder), die Burg könnte (Wäscher) im 9./10. Jh. als Fluchtburg angelegt sein für das nahe Rieder und für das östlich gelegene wüste Gardolfsrode. Zeitweilige Benutzung durch die Herren v. Rieder möglich. Keine urkundliche Nennung der Burg.

Funde: Ein Steinmeißel, Mus. Halle; 1879 einige eiserne Sporen und ein kurzes Schwert, Verbleib unbekannt; vorgeschichtliche Scherben (Eisenzeit? vgl. Grimm), Mus. Ballenstedt.

Lit. u. Abb.: Grimm, 1958 Nr. 447 u. K. Abb. 42; Grimm, 1930 S. 123 u. K.; Keil, Quedlinburger Krsbl. v. 20.9.1927 mit Gr.; Schirwitz, ZHV59 1926 S. 20; Schulze, Mitt. d. Ver. Anhalt. Gesch. 3 1883 S. 434 ff.; Schulze, ZHV 20 1887 S. 212 u. Anm. 1; Tillmann, S. 876; Wäscher, 1962 S.128f. u. Abb. 408 Gr.; Weyhe, Dessau 1907 S. 533; CDA I Nr. 413.

Alte Burg, Altenburg bei Aschersleben s. Aschersleben-Alte Burg.

Alte Burg bei Schraplau s. Schraplau.

Alte Kirche s. Kirchberg-Alte Kirche.

Altenburg bei Allstedt

17. Altenburg bei Allstedt, Burgwall. Allstedt, Kr. Sangerhausen (Allstedt), Bez. Halle (Sachsen-Weimar).

Name: Altenburg; Alte Burg.

Meßtischblatt: 2676/4634 Ziegelroda; N 6,0—6,6; O 21,6—22,4.

Allgemeine Lage: Uber der Helmeniederung nahe deren Mündung zur Unstrut (Gau Friesenfeld).

örtliche Lage: Etwa 280 m NN auf einer nach Westen und Süden abfallenden Hochfläche über der Helmeniederung, 2,2 km südöstlich Allstedt. Baugrund: Unterer Buntsandstein.

Beschreibung: Unregelmäßige Anlage etwa 300X375 m von niedrigem Wall umgeben, hinter diesem flache Senke zur Materialentnahme. Steilhang im Süden und Westen, gegen die Hochfläche seichter Vorgraben.

Lit. u. Abb.: Grimm, 1940 S. 289 u. K.; Grimm, 1958 Nr. 546; Spangenberg, Mansf. Chronica S.464; Wäscher, 1962 S. 147; B.u.KDm. Prov. Sachsen XVIII Hist. K. von Größler.

Altenburg bei Alterode

18. Altenburg bei Alterode, Burgreste. Alterode, Kr. Hettstedt (Marisfelder Gebirgskreis), Bez. Hallei (Merseburg).

Name: Altenburg, Oienburg.

Meßtischblatt: 2456/4334 Leimbach; N 14,2; W 8,3.

Allgemeine Lage: Nordöstlicher Harz, Gebiet der Schwennecke (Schwabengau).

örtliche Lage: 215 m NN am Rand einer steil zur Schwennecke nach Norden abbrechenden Hochfläche, 1,5 km westsüdwestlich Alterode.

Baugrund: Graptolithenschiefer des Obersilur.

Beschreibung: Abgerundet rechteckige Anlage mit Wall und Vorgraben, auf der Südseite Erdbrücke als Eingang (Grimm). 1828 noch Spuren von Gebäuden, 1893 noch „Ruinen" erwähnt. Gruben im Innern deuten auf ehern. Bauten hin.

Geschichte: Dorf Alterode vielleicht der Burg zugehörig. 1216 Richmannus de Aldenrode, niederer Adel. Anhaltinisches Lehen, 1284 und 1295 die anhaltinischen Vasallen Dietrich und Conrad v. Altenburg. Alterode fiel 1394 an die Grafen v. Regenstein, 1404 wieder Anhalt, 1524 an Graf Hoyer v. Mansfeld. Die Burg dürfte schon früh aufgegeben worden sein. Die Nähe der nur 1,2 km westlich gelegenen „Moseburg" läßt die Frage „Moseburg" = „Altenburg“ offen. Vgl. unter „Moseburg".

Lit.u.Abb.: B.u.KDm. Prov. Sachsen XVIII S. 6; Grimm, 1958 Nr. 205; v. Münchhausen, 1930 H. 1/2 S.7ff.; Stephan, Aschersleben 1925—1926 S. 44; Grimm, 1930 S. 123 u. K.; Darst. der Umwallung auf Meßtischbl.

Altenburg bei Biesenrode

19. Altenburg bei Biesenrode, Burgreste. Biesenrode, Kr. Hettstedt (Mans- felder Gebirgskreis), Bez. Halle (Merseburg).

Name: Altenburg, Alteburg, Biesenrode (Tillmann).

Meßtischblatt: 2456/4334 Leimbach; S 5,0; W 9,0.

Allgemeine Lage: Ostharz, oberes Wippertal (Schwabengau).

örtliche Lage: 306 m NN auf nach Westen vorspringender Bergnase über dem linken, nördlichen Ufer der Wipper, 1,5 km westlich Biesenrode.

Baugrund: Hauptquarzit in Graptolithenschiefer.

Beschreibung: Ovale Hauptburg durch umlaufenden Graben bzw. Terrasse mit Außenwall geschützt. Teilweise durch Steinbruchbetrieb zerstört, im Innern Reste neuzeitlichen Jagdhauses. Nordöstlich auf der Zugangsseite kleine Vorburg mit tiefem Halsgraben, noch weiter nordöstlich Reste eines zweiten Halsgrabens (Grimm). 1834 noch Spuren von Mauerwerk sichtbar.

Geschichte: Die Burg vermutlich Besitz der Herren von Biesenrode, einem Zweig derer v. Arnstein. 1145 nobilis Albertus de Bisenroth. Die Herrschaft umfaßte nur die nächste Umgebung nördlich der Wipper und kam später zu Rammelburg und damit zuletzt an die Grafen v. Mansfeld. 1530 wird die Burg als wüst genannt.

Lit. u. Abb.: B.u.KDm. Prov. Sachsen XVIII S. 18; Spangenberg, Mansf. Chronica S. 213; Grimm, 1958 Nr. 209 mit K. Abb. 42 u. Abb. Taf. 20 a; Größter, ZHV 11 1878 S. 120; Schotte, ZHV34 1901 S. 569 Nr. 45; Schotte, 1906 S. 171 Anm. 1, K.; Tillmann, S. 1295 (Biesenrode); v. Münchhausen, 1930 H. 1/2 S. 9.

Altenburg bei Huy-Neinstedt

20. Altenburg bei Huy-Neinstedt, Burgwall. Huy-Neinstedt (Badersleben), Kr. Halberstadt (Oschersleben), Bez. Magdeburg.

Name: Altenburg, Oienburg.

Meßtischblatt: 2233/4031 Dardesheim; N 15,9; W 19,2.

Allgemeine Lage: Nördliches Harzvorland, Huy (Nordgrenze Harzgau). örtliche Lage: 220 m NN am Nordrand des Huy, auf dessen westlichsten Ausläufer auf nach Westen vorspringender Bergnase, 0,7 km westlich Huy-Neinstedt.

Baugrund: Unterer Muschelkalk (Wellenkalk) mit Terbratelzone und Oolithzone.

Beschreibung: Abgerundet viereckige Burgfläche, gegen die Angriffseite nach Osten durch Doppelwall mit Vorgraben gesichert. Auf den übrigen Seiten ist der Innenwall niedriger, der Außenwall nur angedeutet. Ostseite und Inneres durch alten Steinbruch teilweise zerstört (Grimm). Reste von Steinmassen im Innern (?).

Geschichte: Keine urkundlichen Nachrichten. Karolingisch?

Lit. u. Abb.: B.u.KDm. Prov. Sachsen XIV 1891 S.21,22 (Badersleben); Grimm, 1958 Nr. 780 u. K. Abb. 15, 21; Wanderungen im Kr. Halberstadt, 2. Sonderheft „Zwischen Harz und Bruch", Halberstadt 1959 S. 43 u. K. S. 40.

Altenburg bei Wippra

21. Altenburg bei Wippra, Burgreste. Wippra, Kr. Hettstedt (Mansfelder Gebirgskreis), Bez. Halle (Merseburg).

Name: Altenburg, Alte Burg, Gunthersburg (um 1600).

Meßtischblatt: 2528/4433 Wippra; N 10,1; O 22,6.

Allgemeine Lage: Ostharzhochfläche, oberes Wippertal (Friesenfeld).

örtliche Lage: 346 m NN auf einer nach Südwesten über der Schmalen Wipper vorspringenden Felsnase, Talboden 268 m NN, 1,3 km westnordwestlich Wippra.

Baugrund: Schiefer des oberen Unterdevon mit Einlagerungen von Grauwacke.

Beschreibung: Kleine schmale Burgfläche, im Norden durch tiefen Halsgraben von der Hochfläche „Kunrod" getrennt. Der Halsgraben geht auf Ost- und Südseite in einen Graben mit Vorwall über. Westseite durch natürlichen Steilhang geschützt. Im Innern kleine Erhöhung, die vielleicht Turmrest birgt.

Geschichte: Vielleicht Entstehung im 11. Jh. in Zusammenhang mit den benachbarten Burgen „Kanzel“ und „Wippra-Schloß". Zu vermuten, daß die im 11. Jh. auftretenden Herren v. Wippra auch hier die Eigentümer waren; Mitte 11. Jh. „Cuno senior de Wippera", sein Name weist auf das der Altenburg nahe „Kunrod". Sonst keine urkundliche Nennung. 1533/34 erst wieder genannt im Erbbuch des Grafen Albrecht v. Mansfeld- Hinterort. C. Spangenberg und H. Schotte (1906) nehmen das Vorhandensein einer weiteren Burg auf dem Kunrod an (fraglich I).

Lit.u. Abb.: B.u.KDm. Prov. Sachsen XVIII S. 229; Genealogia Wettinensie S. 228; Spangenberg, Mansf. Chronica S. 237 (Bezeichnungen für „Alte Burg“ und „Kanzel" vertauschtl Vgl. dort); Götze-Höfer-Zschiesche, 1909 S. 56; Grimm, 1930 S. 124 u.K.; Grimm, 1958 Nr. 248 u. K. Abb. 42, Abb. Taf. 20b—c; Schotte, ZHV 34 1901 S. 562ff. (Erbbuch des Grafen Albrecht v. Mansfeld- Hinterort); Schotte, 1906 S. 125; Schotte, Eisleben 1907 S. 164 (Zitat Spangenberg „Alte Burg"); Tillmann, S. 1233 (unter Wippra); Wäscher, 1962 S. 143 (unter Wippra).

Altenburg bei Quedlinburg s. Quedlinburg-Altenburg.

Alte Schanze bei Polleben

22. Alte Schanze bei Polleben, ehemaliger Burgwall. Polleben, Kr. Eisleben (Mansfelder Seekreis), Bez. Halle (Merseburg).

Name: Alte Schanze.

Meßtischblatt: 2530/4435 Eisleben; etwa N 1,5; O 16,5.

Allgemeine Lage: Mansfelder Mulde vor dem Ostharz (Hassegau).

örtliche Lage: Etwa 170 m NN auf hügeligem, östlich in das Sdilenzetal abfallendem Gelände, dicht südwestlich der Bettelmühle, 1,2 km nördlich Polleben (Grimm).

Baugrund; Mittlerer Buntsandstein heben diluvialem Löß. Beschreibung: Bisher keine Befestigungsreste festgestellt. Lit.: Grimm, 1958 Nr. 1266.

Alte Schanze bei Osterwieck s. Osterwieck-Alte Schanze.

Alt-Falkenstein s. Falkenstein, Alter.

Altona s. Harzburg bei Bad Harzburg, Große Harzburg.

Alt Wallmoden

23. Alt Wallmoden, Wasserburg (Gutsschloß). Alt Wallmoden, Landkr. Goslar, Bez. Braunschweig (Hildesheim).

Name: Alt Wallmoden.

Meßtischblatt: 2159/3927 Ringelheim; S 9,0; O 7,3.

Allgemeine Lage: Nördliches Harzvorland, Innersteniederung (Ambergau).

örtliche Lage: 132 m NN am Beginn der Niederung zu Füßen des Vorberges im Ostteil des Dorfes Alt Wallmoden.

Baugrund: Weißer plattiger Kalk der Oberen Kreide; lehmiger Kreidekalkschotter des Diluvium; alluvialer Schlick über Kies.

Beschreibung: Ovale Anlage 70X180m, von Wassergräben umflossen, gespeist durch starke Quelle (Spring) nördlich. In der Mitte durch jetzt zugeschütteten Quergraben Teilung in „Oberhaus" (nördlich) und „Unterhaus" (südlich). Gutshof westlich vorgelagert deutet Vorburg an. Im Nordteil des Oberhauses Schloßanlage, dreiflügelig, um nach Süden offenen Hof, 1579—1833. Hauptbau der Mittelflügel (1579) mit massivem, gewölbtem Keller und reich geschmückten Fachwerkgeschossen. Renaissance. Wendeltreppenturm, Verbindungsgalerie. Am Ostflügel Kellerportal mit Löwenköpfen, 1628. Kopf des Westflügels massiv, 1833. Hofeinfahrt 1731. Im Unterhaus Wehrturm (15./16. Jh.?), rechteckig 12,00 X 13,75 m Ostseite vorgewölbt, Westseite zum Hof nur Fachwerk. Schartenkammern, später in Fenster verwandelt. Innen umgebaut. Mauerstärke 2,00 m. Einzig erhaltener Wehrbau.

Geschichte: Nähe alter Nord-Süd-Durchzugsstraße (Hamburg—Frankfurt) in Verbindung mit dem Spring lassen frühen Ursprung vermuten. 1016 „curtis Walmonthem", Erbgut Bischofs Meinwerk v. Paderborn, schenkt das Gut seiner Kirche. Später welfisch. Heinrich d. Löwe belehnt seinen Ministerialen Tidelinus v. Wallmoden mit der Burg. Diese fortan im Lehensbesitz der Familie mit kurzer Unterbrechung 1311—1370, als sich Hildesheim des Besitzes versicherte. 1370 bis heute dann ununterbrochen in den Händen derer v. Wallmoden! Verschiedene Lehensherren: Hildesheim, Paderborn, Braunschweig, Wernigerode. 1517 Bau einer Burgkapelle, 1559 Teilung in Ober- und Unterhaus: Jasper v. Wallmoden erhält die „Obere Burg" mit „Oberem Vorwerkshof", Tedel v. Wallmoden erhält den „mittleren Vorwerkshof", das „neue Pforthaus" mit Schäferei und Garten. Zweig „Oberhaus" erlosch 1825. Rege Bautätigkeit in den Jahren 1560 bis 1833. Sagen um den Ahnherren Tidelinus.

Lit.: KDm. Hannover II 7 S. 9, 35—40, Abb. 1, 3: Lagepl., Gr. d. Wehrturms, Abb. Hdb. Hist. St. Nieders. S. 9; Tillmann, S. 34 Nr. 20f.; Zobel, Das Heimatb. d. Landkr. Goslar, Goslar 1928 S. 40 ff. u. Abb.

Anderbeck

24. Anderbeck, Reste einer Wasserburg (Gutshof). Anderbeck, Kr. Halberstadt (Oschersleben), Bez. Magdeburg.

Name: Anderbeck, Klosterhof, Monekehof.

Meßtischblatt: 2233/4031 Dardesheim; N 6,2; O 17,9.

Allgemeine Lage: Nördliches Harzvorland zwischen Huy und Großem Bruch (Harzgau).

örtliche Lage: 145 m NN im Nordteil des Dorfes Anderbeck anstelle des ehern. Klosterhofes.

Baugrund: Diluvialer Löß und alluvialer Schwemmboden des Rothbaches, Beschreibung: 1822 noch geschlossener quadratischer Gutshof, im Norden und Westen von geradlinigen Gräben umgeben, im Süden und Osten durch den Rothbach. Bei Erweiterung des Gutes nach Osten Verlegung des Bachlaufes. Jenseits auf der Nordseite Reste eines Vorwalles. Sonst aus altem Bestand nichts erhalten.

Geschichte: 1086 erste Nennung des Ortes „Anderbiche"; im 12. bis 14. Jh. erheblicher Grundbesitz des Klosters Huyseburg mit dem als Wasserburg geschützten Klosterhof. Oberlehensherr Hochstift Halberstadt; Besitz von Huysburg bis zur Aufhebung des Klosters 1804. Dann in Privathänden.

Lit.u.Abb.: B.u.KDm. Prov. Sachsen XIV S. 17ff.; Grimm, 1958 Nr. 755 u. K. Abb. 42.

Anhalt

25. Anhalt, Burgruine. Harzgerode, Kr. Quedlinburg (Ballenstedt), Bez. Halle (Anhalt).

Name: Anhalt, Großer Hausberg.

Meßtischblatt: 2455/4333 Pansfelde; N 13,2; W 7,7.

Allgemeine Lage: Ostharzhochfläche, Oberes Selketal (Schwabengau).

Örtliche Lage: 398 m NN auf aus der Hochfläche vorspringendem Bergkopf über dem rechten, südlichen Selke-Ufer (236 m NN), 6 km westnordwestlich Pansfelde.

Baugrund: Kieselschiefer des Oberdevon (= Hauptkieselschiefer).

Baumaterial: Grundmauern Kieselschiefer in Gipsmörtel, aufgehendes Mauerwerk Ziegelstein (Klosterformat), Bergfried und Werkstücke Sandstein (Bergfried Quadern mit durchlaufenden Fugen).

Beschreibung: Ursprungsanlage bestehend aus einem gewaltigen Rundturm von 18,0 m Durchmesser und 1,8 m Mauerdicke (Ringturm), der zeitlich der ersten Hälfte des 11. Jh. zuzuweisen ist und eine reine Turmburg gewesen sein kann. Erbauer die Askanier, nach Umwandlung ihrer Burg Ballenstedt in ein Kloster (1046 Weihe der Klosterkirche, vgl. unten Geschichte). Nach Zerstörung 1140 (Sachsenkrieg, vgl. unten) nicht wieder aufgebaut und in der Grundmauer liegengeblieben und bei Neubau der Burg (ca. 1150) übermauert.

Der Neubau zeigt die Disposition einer entwickelten hochromanischen Burganlage mit ovalem Grundriß, 50X90 m, der aber an der Südecke rechtwinkelig unterbrochen ist und auf 60 m Länge der Südostseite in gerader Flucht verläuft (vgl. Kyffhausen-Unterburg!), um einfache rechteckige Entwicklung des Palas und seiner Nebenbauten zu ermöglichen. Eine Quermauer teilt den Burgbering in einen nördlichen Vorhof mit herausgestrecktem, trapezförmigem Kammertor mit Fußgängereinlaß, Kapelle und Wirtschaftsbauten und den südlichen Haupthof mit Palas längs der Südostseite und rundem, dicht hinter die Ringmauer gerücktem Bergfried von. 9,5 m Durchmesser und 3,06 m Mauerdicke an der Westseite. Für den Palas sind verwandt Ziegelsteine im Klosterformat (9X25,6 cm), desgleichen für die Ringmauer. Bergfried aus sauber behauenen glatten Sandsteinquadern. Dabei ist, wie oben bemerkt, der alte, mächtige Ringturm bis auf Fundamenthöhe abgetragen und mit den Mauern der hochromanischen Burg überbaut.

Um die hochromanische Kemburg, dem Gelände entsprechend, 25—30 m tiefer als diese ein durchschnittlich 25 m breiter Zwinger (Unterburg), der südlich, eine Bergnase ausnutzend, nach Art einer Bastion vorspringt und dem südwestlich ein Torzwinger mit zwei Außentoren vorgelegt ist. Grundmauern von Wirtschafts- und Wachtbauten, östlich, unmittelbar hinter der den Zwinger umfassenden Ringmauer, der Burgbrunnen 85 m tief. Der Zwinger aus dritter Bauperiode, Ende 13. Jh. Um die Gesamtanlage breiter, tiefer Ringgraben mit Vorwall, südlich Halsgraben und 2 Vorgräben mit Wällen, vor dem äußersten Graben Ruine der Kapelle des wüsten Dorfes Anhalt, 0,5 km östlich die Spuren der Kleinen Anhalt (vgl. dort).

Ausgrabungen 1822 (Brunnen) und 1902—1907 der ganzen Burg durch Starke. Die Mauerreste von Torturm, Palas, jüngerem Bergfried ca. 2—5 m hoch erhalten, größte Ausdehnung der ganzen Burg über die äußersten Wallkronen gemessen ca. 130X220 m.

Geschichte: Vermutlich gegen Mitte des 11. Jh. durch die Askanier erbaut. Nach Umwandlung ihrer Burg Ballenstedt in ein Benediktinerinnenkloster 1046 Weihe der Klosterkirche. Als Erbauer der Burg gilt Graf Esico v. Ballenstedt, gest. 1059. Aus dieser Zeit könnte der Ringturm als Ur-Anlage stammen. 1140 Zerstörung im Sachsenkrieg: „1140 destruuntur castella Anahalt...". Das Wort „castella" = Burgen deutet auf die Kleine Anhalt (vgl. dort). Wiederaufbau zwischen 1150 und 1200 anzunehmen als Burg hochromanischen Schemas. Um 1300 wohnten die Fürsten v. Anhalt auf dieser ihrer Burg. Ende 13. Jh. wahrscheinlich Schaffung der weitläufigen Zwinger-Unterburg. Ende des 15. Jh. scheint Anhalt bereits verlassen gewesen zu sein.

Funde: Deutsche rotbraune, blaugraue und Steingutscherben des 12. bis 15. Jhs. (Grimm). Mus. Ballenstedt und Wernigerode (vernichtet).

Lit.u. Abb.: Ann. Peg. MG SS 16 S.258; Anh. B.u.KDm. S. 13 f. m. Gr. u. Abb.,- Grimm, ZHV66 1933 S. 29 u. Abb. 2, 10, 13, 14, 15, 16; Grimm, 1958 Nr. 431 u. Abb. 42 K.; v. Heinemann, ZHV3 1870 S. 139ff.; Hoffmann, 1836 S. 189ff., mit Abb. des Brunnenhäuschens von 1822; Starke, Burgwart 16 1915 S. 28ff. u. Gr., Abb., Details; Starke, Der Harz, Februar 1925 S. 75ff. u. Wiederherstellungsstudien, Gr„ Details; Siebert, ZHV 37 1904 S.165 ff.; Stein, 1950 S. 15, 17, 42 f„ 47, 50, 59, 63, 79f., 110; Stein, 1955 S. 56ff. mit Gr.; Tillmann, 1958/61 S. 41; Wäscher, 1962 S. 87 f. Abb. 244, Gr. nach Starke, Abb. 245 Bergfried.

Anhalt, Kleine

26. Anhalt, Kleine, Burgreste. Harzgerode, Kr. Quedlinburg (Ballenstedt), Bez. Halle (Anhalt).

Name: Klein Anhalt, Kleiner Hausberg.

Meßtischblatt: 2455/4333 Pansfelde; N 13,5; W 9,9.

Allgemeine Lage: Ostharzhochfläche, oberes Selketal (Schwabengau).

örtliche Lage: 386 m NN auf vorspringendem Bergkopf über dem rechten südlichen Selke-Ufer (236 m NN), 5 km westnordwestlich Pansfelde, 0,5 km östlich Burgruine Anhalt (vgl. dort).

Baugrund: Kieselschiefer des Oberdevon (= Hauptkieselschiefer).

Beschreibung: Am Hang der Kleiner Hausberg genannten Kuppe gegen den Großen Hausberg unzusammenhängende Reste von drei Wallstücken (nach Grimm).

Geschichte: Der Name „Kleiner Hausberg" weist auf Zusammenhang mit der nahen Burg Anhalt auf dem Großen Hausberg. Nachricht 1140 in den Annales Pegavienses könnte sich auf zwei Burgen Anhalt beziehen: „destruuntur castella Anahalt..."; 1489 „deine Anhalt". Geschichte dürfte mit jener der großen Burg Anhalt gleichlaufen (vgl. dort).

Lil.: Ann. Pegav. MG SS 16 S. 258; Grimm, 1958 Nr. 432; Siebert, 1907 S. 41.

Annaröder Schlößchen

27. Annaröder Schlößchen, Burgreste. Pölsfeld, Forst Annarode, Kr. Sangerhausen, Bez. Halle (Merseburg).

Name: Annaröder Schlößchen, Ritterplätze, 1347 In der Assenburgk.

Meßtischblatt: 2529/4434 Mansfeld; S 14,3; W 12,7.

Allgemeine Lage: Südöstlichste Harzhochfläche (Friesenfeld).

örtliche Lage: Auf der Südostharzhochfläche in deren Südabfall, 330 m hoch im Jagen 68 unmittelbar westlich der „Kloppgasse", 2,0 km östlich Pölsfeld, 2,5 km südwestlich Annarode, 1,5 km südöstlich Forstort „Asse- burger Holz".

Baugrund: Sandstein des Oberkarbon.

Baumaterial: Sandstein (?) in Mörtel.

Beschreibung: Kleiner, viereckiger Wall mit vorgelegtem Graben, im Innern Grundmauerreste in Mörtel (Grimm).

Geschichte: 1347 Flurname „In der Assenburgk", heute südöstlich das „Asseburger Holz“. Die Namen dürften sich auf die nahe, kleine, sonst urkundlich nicht erfaßte Burg beziehen. 1,5 km östlich die Kirchenwüstung Anneroda. Grenzgebiet der alten Herrschaften Sangerhausen und Mansfeld.

Lit. u. Abb.: Grimm, 1958 Nr. 580; Größler, ZHV 8 1875 S.337; Silber- borth, 1940 S.58; Tillmann, 1958—1961 S. 1287; Größler, B.u.KDm. Prov. Sachsen XVIII Hist. K.

Armsberg

28. Armsberg, Burgwall. Questenberg, Kr. Sangerhausen, Bez. Halle (Merseburg).

Name: Armsberg, Arnsberg.

Meßtischblatt: 2600/4532 Kelbra; N 2,0; O 11,3. Meßtischblatt zeigt Bezeichnung „Arms-B." fälschlich 1,2 km SSOI

Allgemeine Lage: Uber Tal der Nasse, Zechsteingürtel des südlichen Ostharzrandes (Helmegau).

örtliche Lage: Unmittelbar nordöstlich über Dorf Questenberg, 285—300 m hoch auf steil über Felsen zutal abbrechender Bergkuppe.

Baugrund: Jüngerer Zechsteingips, teilweise von Unterem Buntsandstein überlagert.

Baumaterial: Ehern. Erdholzmauern (Grimm).

Beschreibung: Die Gipfelkuppe des Armsberges fällt südwestlich als felsiger Steilhang jäh in das Nassetal ab, nordöstlich senkt sie sich zu einem 15 m tiefer befindlichen Sattel, der den Abschluß gegen das dahinter wieder ansteigende Bergland (Hoher Kopf) bildet. Zwei in flachem Bogen geführte Querwälle decken diese Angriffseite. Der erste Wall mit Vorgraben liegt in der Senke, der zweite Wall etwas höher im Hang gegen die Gipfelkuppe zu. Bei beiden Wällen handelt es sich um breitgeflossene ehern. Erdholzmauem (Grimm).

Geschichte: Örtlichkeit 1397 „Arnssberg", 1437 „Arnsberg". Keine Nennung des Burgwalles, Bodenfunde weisen auf jüngere Bronze- und frühe Eisenzeit (Grimm).

Funde: Wenige Scherben der jüngeren Bronze- und frühen Eisenzeit, zum Teil mit Tupfenrand. Mus. Halle (Grimm).

Lit. u. Abb.: Plan und Bericht im Museum Halle (Saale); Grimm, 1930 S. 125; Grimm, 1935 S. 130 f.; Grimm, Questenberg und sein Questenfest 1938 S. 18 Abb. Lageskizze Stolberg; Grimm,, Die Burgen um Questenberg, Mitteldeutsche Volkheit 3 1938 S. 34 Abb. Lageskizze Stolberg; Grimm, 1958 Nr. 582; Götze-Höfer-Zschiesche, 1909 S. 144; Müller, Der Kyffhäuser — Schauplatz der großen Schlacht zwischen Armin und Marbod, Z. f. Volksk. 52 1955 S. 156f.: Schmidt, 1912 S. lllff.; Silberborth, 1940 S. 53 u. K.; Timm, ZHV 94 NF 13 1961 S. 79, Abb. 1 Lageskizze Stolberg; Zei- sing, Unser Harz 6 1963 S. 6 Abb. d. Felshanges d. Arnsberges.

Arnoldsberg

29. Arnoldsberg, Rechteckburgwall. Breitungen, Kr. Sangerhausen, Bez. Halle (Merseburg).

Name: Arnoldsberg, Schanze, 1407 „Val zu Breytungen".

Meßtischblatt: 2527/4432 Schwenda; S 1,4; W 15,0.

Allgemeine Lage: Ostflügel des südlichen Harzrandes (Helmegau).

örtliche Lage: Auf Bergzunge 285 m hoch, unmittelbar nördlich über Breitungen.

Baugrund: Quarzit des Obersilur.

Beschreibung: Schematisch angelegte, fast rechteckige Wallanlage mit vorgelegtem Graben, außerdem längs der Ostseite Vorwall. Im Innern, im Nordteil, Grundmauern (s. Amoldskapelle?).

Geschichte: Karolingische Bedeutung erschlossen, Typenverwandtschaft mit den Rechteckschanzen im Zuge des Heidenstiegs (Oberharz, vgl. dort). Nennung 961 „predium in loco Breitinga“ wohl nur auf einen Hof zu Füßen des Berges zu beziehen. Eindeutige Nennung als „Val, Wall“ 1407. Bau neuer Kirche in Breitungen 1427 durch Graf Bodo v. Stolberg deutet darauf hin, daß die Kapelle auf dem Arnoldsberg verfallen war.

Funde: Rotbraune deutsche Scherbe des 11./12. Jh., drei Schlackenstücke (gebrannter Wall oder Eisenschlacke) im Mus. Sangerhausen; durchbohrter Schuhleistenkeil, Mus. Halle 6222 (nach Grimm).

Lit. u. Abb.: UB Halle I Nr. 4; B.u.KDm. Prov. Sachsen V S. 20: Grimm, 1930 S. 125 u. K.; Grimm, 1958 Nr. 556; Meyer, ZHV 4 1871 S. 252; Meyer/ Rackwitz, Der Helmegau S. 85 u. Gr. u. K.; Götze-Höfer-Zschiesche, 1909 S. 136 u. K.; Silberborth, Der Helmegau, 1940 S. 92.

Arnsburg

30. Arnsburg, Burgruine. Seega, Staatsforst Seega, Kr. Artem (Oberherrschaft Frankenhausen), Bez. Halle (Schwarzburg-Rudolstadt).

Name: Arnsburg, Arensburg, Bonifatiusburg.

Meßtischblatt: 2674/4632 Frankenhausen; S 9,0; W 7,5.

Allgemeine Lage: Hainleite südlich des Kyffhäusers, Wipperdurchbruch (Nabelgau).

örtliche Lage: 293 m NN auf nach Süden zum Wippertal vorspringendem Sporn des Schloßberges, 1 km südwestlich Seega, 0,3 km südlich des Schanzgrabens (vgl. dort).

Baugrund: Unterer Muschelkalk, Stufe Oberer Wellenkalk mit Terebra- tulabänken.

Baumaterial: Muschelkalk als Bruchstein.

Beschreibung: Länglicher Burgplatz 25X60 m, gegen Norden durch Halsgraben vom Gelände getrennt, auf den anderen Seiten Ringgraben mit Vorwall. Auf höchstem Punkt des Burgplatzes über dem Halsgraben verschütteter Stumpf des runden Bergfrieds von etwa 10 m Durchmesser, von der umlaufenden Ringmauer ummantelt. Südlich davon schmaler Innenhof, von Gebäuden umschlossen. Dieselben an die Ringmauer gelehnt. Erhalten drei Spitzbogenarkaden des Ostflügels (vgl. analog Burg Straußberg!) sowie Wand des südlich abschließenden Palas. Unter diesem großer tonnengewölbter Keller, 6X13 m, vom Hof aus durch überwölbten Kellertreppenlauf zugänglich. Westliche Stirnwand des Kellers ausgebrochen, neben der Kellertreppe kleiner Seitenkeller. Reste der Ringmauer, auf östlichem Vorwall ein Zugbrückenwiderlager.

Geschichte: 1117 erste Nennung „in munitionem Amesberch", 1257 „Castrum Arnesberg“. Eigener Adel, 1293 Hohnsteinsches Lehen, seit 1356 Schwarzburg-Rudolstadt. Den Spitzbogenarkaden nach zu urteilen Bautätigkeit im 13./14. Jh. (Schwarzburg?). 1525 im Bauernkrieg zerstört, nicht wieder aufgebaut.

Lit. u. Abb.: Ann. Pegav. MG SS 16 S. 253; Dob. Reg. III Nr. 2549, 2550; B.u.KDm. Thüringen V S. 43f. u. Gr.; Ebhardt, 1939 Abb. 460, 8; Grimm, 1958 Nr. 31 u. K. Abb. 42; Stein, 1950 S. 39, 50; Tillmann, 1958/61 S. 45.