Fachwerkbauten in Nordhausen

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Fachwerkbauten in Nordhausen
Reihe Schriftenreihe des Forschungsinstituts für Theorie und Geschichte der Baukunst
Autor Hermann Weidhaas
Verlag Berlin: Henschel
Erscheinungsjahr 1955
 Im Bestand der Stadtbibliothek Nordhausen.

Fachwerkbauten in Nordhausen ist ein 1955 erschienenes Buch von Hermann Weidhaas und bietet eine umfassende Darstellung der Fachwerkarchitektur in der Stadt Nordhausen. Es analysiert die historische Entwicklung und die kulturelle Bedeutung dieser Bauweise. Dabei werden verschiedene Aspekte der Fachwerkhäuser, wie Konstruktionsmerkmale, stilistische Elemente und deren Einfluss auf die städtische Ästhetik, beleuchtet.

Zusammenfassung des Inhalts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Autor beginnt mit einer Einführung in die Geschichte Nordhausens und erläutert, wie die Stadtentwicklung durch den Fachwerkbau geprägt wurde. Er beschreibt die technischen Grundlagen des Fachwerkbaus und dessen Entwicklung über die Jahrhunderte. Besonders betont wird die Bedeutung des Fachwerks für die kulturelle Identität und das Stadtbild von Nordhausen.

Weidhaas stellt verschiedene Fachwerkbauformen vor, die in Nordhausen zu finden sind, und geht dabei auf regionale Unterschiede in der Bauweise ein. Er veranschaulicht, wie lokale Traditionen und Materialverfügbarkeit die Konstruktion und das Aussehen der Fachwerkhäuser beeinflussten. Darüber hinaus werden spezifische Bauelemente und Verzierungen, die für Nordhäuser Fachwerkhäuser charakteristisch sind, detailliert beschrieben.

Neben der architektonischen Analyse beleuchtet das Buch auch sozioökonomische Aspekte. Es wird erörtert, wie der Fachwerkbau mit der gesellschaftlichen Entwicklung der Stadt verbunden war und welche Rolle er im Alltagsleben der Bewohner spielte. Der Autor zieht Parallelen zwischen dem Wandel in der Bauweise und Veränderungen in der Sozialstruktur Nordhausens.

Einen wesentlichen Teil des Buches widmet Weidhaas der Erhaltung und Restaurierung von Fachwerkbauten. Er diskutiert Herausforderungen und Techniken zur Bewahrung dieser historischen Bauten und betont die Bedeutung des Denkmalschutzes für die Erhaltung des kulturellen Erbes.

Abschließend reflektiert das Buch über die Zukunft der Fachwerkbauten in Nordhausen. Es werden Szenarien und Vorschläge präsentiert, wie diese historischen Gebäude in die moderne Stadtplanung integriert und für kommende Generationen bewahrt werden können.

Vorwort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der große, im Kriege leider so stark verringerte Schatz alter deutscher Fachwerkarchitektur ist ein charakteristischer Bestandteil der Bautradition unseres Volkes. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Forschung wieder im ausreichenden Maße auf dieses wertvolle Erbe hinlenken zu helfen, war der eigentliche Anlaß zu vorliegender Veröffentlichung. (gleichzeitig kam es uns darauf an, den schöpferisch tätigen Architekten auf die reichen und entwicklungsfähigen Formen der Fachwerkarchitektur hinzuweisen, zumal sie ein hervorragendes Beispiel künstlerisch bewältigter Skelettbauweise ist. Anregungen zu einer solchen Untersuchung gab auch Professor Tschernischew, Vizepräsident der Akademie für Architektur der UdSSR, Moskau, 1951 gelegentlich seines Besuches in Quedlinburg. Daß Bauten aus Nordhausen Gegenstand der Arbeit wurden, entsprang der Notwendigkeit, ein stark baufälliges und deshalb abzubrechendes Haus vor dem Abbruch aufzunehmen, um so der Forschung das unerläßliche dokumentarische Material zu erhalten.

Erfreulicherweise führte eine Bauuntersuchung zu einigen anfangs nicht erwarteten Feststellungen. Um die Arbeit etwas mehr abzurunden, erwies es sich als wünschenswert, drei weitere Gebäude mit zu erfassen, die ebenfalls wichtige Einblicke in die Geschichte der Fachwerkarchitektur gestatten.

Professor Dr.-Ing. Dr. phil. H. Weidhaas, Weimar, war dankenswerterweise zur Übernahme der Arbeit bereit. Unterstützt wurde er vor allem durch Dipl.-Ing. Polenz, durch Dipl.-Ing. Herold und in der zeichnerischen Darstellung durch Dipl.-Ing. Albrecht und den Graphiker Pretzsch. Wir haben es besonders begrüßt, daß diese vier jungen Mitarbeiter sich oft ganz selbstlos der Baugeschichtsforschung zur Verfügung stellten. Der Rat der Stadt Nordhausen förderte die Bemühungen verständnisvoll. Im Institut war Dr.-Ing. H. Müther für die Behandlung der Arbeit verantwortlich. Wir hoffen, daß auch das Beispiel Nordhausen dazu anregt, überall dort, wo durch Aufbaumaßnahmen historische Substanz berührt wird, dem Anspruch der Geschichtsforschung in ähnlicher Weise zu genügen. Denn die Baugeschichtsschreibung bedarf der zunehmenden Kenntnis der Objekte, um sich zu entwickeln, dem Architekturschaffen der Gegenwart dienen zu können, und jenen Beitrag zur Geschichte unserer Nation zu leisten, zu dem sie verpflichtet ist. Wir beabsichtigen, weitere Arbeiten zu ähnlichen Stoffgebieten hcrauszubringen.

Forschungsinstitut
für Theorie und Geschichte der Baukunst
Gerhard Strauss