Pustefest

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Das Pustefest in Rüdigsdorf existiert seit 1866.

Geschichte

Ortsmitte von Rüdigsdorf

Da die Handwerker und Kaufleute auch am Sonntag arbeiteten, blieb lediglich der Montag als Ruhetag bzw. es wurde meist am Sonntagabend gefeiert. In geselliger Runde wurde so der „blaue Montag“ auch im Gasthaus „Zur Hohnsteiner Schweiz“ in Rüdigsdorf gefeiert. Nach unterschiedlichen Erzählung soll dort ein Knabe oder ein Handwerksmeister mit einem Pusterohr zum Wettpusten angeregt haben. Das Pusterohr war zu jener Zeit ein sehr beliebtes Spielzeug. So wurde im Sommer 1866 das Pustefest von sechs bis acht namentlich benannten Personen begründet, unter ihnen Hermann Fischer, Eduard Bräß und Theodor Demme.

Um 1870 nannte sich die Vereinigung um das Pustefest „Rüdigsdorfer Montags-Club“ (R. M. C.). 1868 wurde das erste organisierte Fest durchgeführt. Es wurde ein Programm gedruckt, selbst gedichtete Lieder gesungen, Ansprachen abgehalten und ein Pustekönig ermittelt.

Die 30 bis 40 Mitglieder wanderten nach Rüdigsdorf und trafen sich dazu 13:30 Uhr am 1858 erbauten Huldabrunnen unterhalb des Geheges. Über den Gesundbrunnen ging es zu einer alten Eiche, die zu Ehren des Pustefest-Mitbegründers Hermann Fischer den Namen Antiquar-Fischer-Eiche erhielt. Der Baum war das liebste Ziel von Fischer. Hier wurde auch Rast bei Bier und Schnaps gehalten. Danach zogen die Mitglieder in Rüdigsdorf beim Wirt Fritz Peter ein.

Püsterich

Auf dem ersten bekannten Foto von 1872 sind 43 „Pustebrüder“ zu sehen. Zwei Jahre später wurde eine Fahne gestiftet, auf der der „Püstrich von Sondershausen“ abgebildet ist.