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Bis März 1945 wurden hier Flugzeuge für den Mistelschlepp ("Huckepack"-Flugzeuge) montiert und Piloten dafür geschult. Sonst diente der Fliegerhorst 1945 noch zum Auftanken von Jagdflugzeugen. Sechs Junkers Ju 88 Mistel-Umrüstung als Sprengstoff-Träger und zwei Focke-Wulf 190 als Steuerflugzeug wurden unbeschädigt nach dem Einmarsch der US-Amerikaner auf dem Fliegerhorst Nordhausen an US-Militärs übergeben. | Bis März 1945 wurden hier Flugzeuge für den Mistelschlepp ("Huckepack"-Flugzeuge) montiert und Piloten dafür geschult. Sonst diente der Fliegerhorst 1945 noch zum Auftanken von Jagdflugzeugen. Sechs Junkers Ju 88 Mistel-Umrüstung als Sprengstoff-Träger und zwei Focke-Wulf 190 als Steuerflugzeug wurden unbeschädigt nach dem Einmarsch der US-Amerikaner auf dem Fliegerhorst Nordhausen an US-Militärs übergeben. | ||
Der Fliegerhorst wurde am 11. April 1945 von dem 414. Infanterieregiment der 104. US-Infanteriedivision eingenommen. Unterstützt wurden sie von einer Gruppe von Panzern, die quer über das Rollfeld auf die Hangar zufuhren.<ref>Peter Kuhlbrodt: ''Nordhausen unter dem Sternenbanner'', S. 12 f.</ref> Dort ergaben sich die letzten Angehörigen des Flugplatzkommandos A 35/IV unter Oberstleutnant Horst Pechstein. Es ergeben sind insgesamt 138 Luftwaffenangehörige, 21 Luftwaffenhelferinnen und 28 Zivilbeschäftigte, die vom [[Volkssturm]] als Wachsoldaten für den Fronsteinsatz ablösen mussten.<ref>Fred Dittmann: ''Fliegerhorst und Luft-Nachrichten-Schule 1'', S. 145 f.</ref> Ein Großteil Soldaten hatten sich zuvor mit unbekanntem Ziel abgesetzt. Danach wurde die [[Boelcke-Kaserne]] eingenommen. | |||
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Version vom 27. April 2020, 10:07 Uhr
Der Fliegerhorst Nordhausen befand sich an der Darre. Ein Teil der Gebäude wird heute von der Polizeidirektion Nordthüringen genutzt.
Geschichte
Ab 1930 entstand am Darrweg ein Verkehsflugplatz. 1935 wurde das Areal von der Luftwaffe übernommen und zu einem Fliegerhorst ausgebaut. 1936 wurde die im Nordosten befindliche Boelcke-Kaserne eingeweiht, in die ein Lehrbataillon für Luftnachrichtensoldaten einzog, das bis 1943/1944 in der Stadt stationiert blieb.
Als erste Einheit bezog am 1. April 1936 die III. / Kampfgeschwader 253 den neuen Platz. Am 7. April 1936 zogen zum ersten Mal 550 Luftwaffensoldaten durch die Stadt zum Kornmarkt, wo ihr Kommandeur die Einheit feierlich dem Oberbürgermeister Johannes Meister meldete.
Der Fliegerhorst Nordhausen diente vor allem als Schulungs- und Testgelände der Luftwaffe, zeitweilig war hier auch eine Flugzeugwerft in Betrieb. Bei einem Luftangriff auf den Fliegerhorst am 7. Juli 1944 kam ein Offizier ums Leben.
Bis März 1945 wurden hier Flugzeuge für den Mistelschlepp ("Huckepack"-Flugzeuge) montiert und Piloten dafür geschult. Sonst diente der Fliegerhorst 1945 noch zum Auftanken von Jagdflugzeugen. Sechs Junkers Ju 88 Mistel-Umrüstung als Sprengstoff-Träger und zwei Focke-Wulf 190 als Steuerflugzeug wurden unbeschädigt nach dem Einmarsch der US-Amerikaner auf dem Fliegerhorst Nordhausen an US-Militärs übergeben.
Der Fliegerhorst wurde am 11. April 1945 von dem 414. Infanterieregiment der 104. US-Infanteriedivision eingenommen. Unterstützt wurden sie von einer Gruppe von Panzern, die quer über das Rollfeld auf die Hangar zufuhren.[1] Dort ergaben sich die letzten Angehörigen des Flugplatzkommandos A 35/IV unter Oberstleutnant Horst Pechstein. Es ergeben sind insgesamt 138 Luftwaffenangehörige, 21 Luftwaffenhelferinnen und 28 Zivilbeschäftigte, die vom Volkssturm als Wachsoldaten für den Fronsteinsatz ablösen mussten.[2] Ein Großteil Soldaten hatten sich zuvor mit unbekanntem Ziel abgesetzt. Danach wurde die Boelcke-Kaserne eingenommen.
Literatur
- Fred Dittmann: Fliegerhorst und Luft-Nachrichten-Schule 1. Bad Langensalza: Rockstuhl, 2006. ISBN 9783938997420
- Die Luftnachrichten-Kaserne (Boelcke-Kaserne). In: Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter (3/2003).