Familien im alten Ellrich des 17. Jahrhunderts: Unterschied zwischen den Versionen
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'''''Familien im alten Ellrich des 17. Jahrhunderts''''' ist ein durch Kirchenbücher erstelltes Verzeichnis von über 1.700 Personen. | '''''Familien im alten Ellrich des 17. Jahrhunderts''''' ist ein durch Kirchenbücher erstelltes Verzeichnis von über 1.700 Personen. | ||
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| 8 || [[Familien im alten Ellrich des 17. Jahrhunderts#Vorwort|Zu dieser Ausgabe]] | |||
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| 11 || Familien in Ellrich | |||
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| 498 || Quellen | |||
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| 499 || Orte mit Namen und Zeitraum | |||
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== Vorwort == | |||
Ellrich mit seiner Erhebung in das Stadtrecht hat für das Umland als „Mittelzentrum“ eine wesentliche Bedeutung. Als Verwaltungs- und Handelszentrum unmittelbar vor dem dahinter ansteigenden haru diente es vielen Familien als Bezugsort, in dem Einkommen und berufliche Entwicklung generiert werden konnten. Befruchtet wurde es von den wirtschaftlichen und intelektuellen Stärken der nahe gelegenen freien Reichsstadt Nordhausen, aber auch denen der kirchlichen Zentren in Walkenried und Ilfeld. | |||
Diese Stärke ist aus dem Umfang der Kasualienregister der Kirchengemeinde Ellrich zu sehen. Jährlich wurden in der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg etwa 50 Kinder getauft und 15 bis 20 Ehen geschlossen - in einer Zeit also, wo auch diese Region die Hälfte bis zwei Drittel der Einwohner verloren hatte. In der Mitte des l8. Jahrhunderts stieg diese Zahl nur unwesentlich an: auf etwa 60 Taufen und 20 Trauungen. Eine familienbezogene regionale Geschichtsschreibung konnnt demnach ohne das Pfarrarchiv nicht aus, noch dazu, wo die städtischen Archivalien mit den Kämmereirechnungen erst 1717 einsetzen und sich vor allem auf die besitzenden Steuerzahler konzentrieren. | |||
Für den Genealogen war es nachteilig, dass das Pfarrarchiv in Ellrich längere Zeit der Öffentlichkeit kaum zugänglich war. Nun jedoch stehen durch die Verfilmung der Trauungs-, Tauf- und Sterberegister durch das Konsistoriuın die wichtigsten Unterlagen zur Verfügung. Mit dem vorliegenden Buch wird eine Zusammenfassung in der Form eines Ortsfamilienbuches für das 17. Jahrhundert vorgelegt. Dabei werden die beim Autor bereits erfassten Daten anderer Gemeinden mit einbezogen. Die zeitliche Beschränkung auf das 17. Jahrhundert ergab sich sowohl aus dem Umfang der Datenerfassung mit fast 1800 Personen wie auch aus der handhabbaren Seitenzahl eines Buches. | |||
Die Kasualienregister liegen ab 1627 in eng beschrieben Seiten vor, die nur wenige Angaben enthalten. Von ungewölmlich hoher Zuverlässigkeit sind die Vornamen der Probanden, sie wurden offenbar ständig mit den vorherigen Notierungen abgeglichen. Bei den Trauungen fehlen aber regelmäßig die Eltern der Brautleute, was angesichts der wenigen Vornamenvariationen geradezu chaotische Verwechslungsmöglichkeiten bietet. Mehrfach mussten bereits erfasste Daten anders gedeutet werden - etwa, wenn sonst ein Verstorbener erneut geheiratet hätte. Selbst im l7. Jahrhundert können diese Kirchenbücher nur als Gedächtnishilfe des Pfarrers für die Rechnungslegung gedient haben; der Nachweis etwa einer ehelichen Geburt war ihm nur möglich, wenn er lange irn Amt und mit den ortsansässigen Familien intensiv vertraut war. Die Filiation beispielsweise des Hans (Johannes) Becker nach 1650 korrekt zu bestimmen, ist fast unmöglich - es leben zu dieser Zeit drei Ehepaare dieses Namens. 1670 lebten (vermutlich, da gestorbene „Söhnlein“ nicht erfasst werden konnten - siehe unten) 5 Johann Kochs usw. usf. Die Taufen ihrer Kinder erfolgten aber stets unter dem Namen des Vaters „Hans Becker“ oder „Hans Koch“, jedoch nie unter Angabe der Mutter, so dass es schlechthin unmöglich war, den Täufling einer definierten Becker- oder Koch-Familie eindeutig zuzuordnen. Eine Auswahl erfolgte nach bestem Vermögen an Hand von Patenschaften oder den Geburtsdaten der Brautleute. | |||
Es war zwar auch andernorts nicht unüblich, dass Frauen mit dem Namen des Ehemannes notiert werden. Die Bücher von Ellrich stechen jedoch insofern hervor, dass erst gegen Ende des Jahrhunderts überhaupt die Vornamen in den Sterberegistern zitiert werden. So erscheinen in den Ellricher Büchern die Frauen gesichts-, weil namenlos. | |||
Ein erhebliches Fehlerpotenzial erwächst auch aus den Sterberegistern. Für das ganze 17. Jahrhundert hindurch vermieden es die Pfarrherren, die Namen verstorbener Kinder zu nennen. Der Eintrag beschränkt sich auf beispielsweise „Julius d. 2. Claus Voigts Söhnlein“, selbst wenn in der Familie zu dieser Zeit mehrere Söhne lebten. | |||
So ergibt sich für das 17. Jahrhundert für die Parochie Ellrich eine Fehlerquote, die weit über der anderer Gemeinden liegt und die allein aus einer nachlässigen Kirchenbuchführung resultiert, keineswegs aber aus fehlerhaften Einträgen. Der Verfasser hat nach Möglichkeit im Text auf willkürlich unterstellte Filiationen hingewiesen. Dass manch ein Geborener bzw. Getaufter weiter keine Spuren hinterließ, liegt daran, dass der Autor bald nach Begiım der Datenerfassung darauf verzichtete zu rätseln, welches Töchterlein oder Söhnlein denn nun verstorben war und nur durch Weglassung einen mit hoher Wahrscheinlichkeit falschen Eintrag vermied. | |||
Der Autor erfasste die Paten für die Zeit bis etwa 1640 annähernd vollständig, | |||
[[Kategorie:Biografie, Genealogie, Heraldik]] | [[Kategorie:Biografie, Genealogie, Heraldik]] |
Version vom 23. Juli 2015, 10:55 Uhr
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Familien im alten Ellrich des 17. Jahrhunderts ist ein durch Kirchenbücher erstelltes Verzeichnis von über 1.700 Personen.
Inhaltsverzeichnis
VorwortEllrich mit seiner Erhebung in das Stadtrecht hat für das Umland als „Mittelzentrum“ eine wesentliche Bedeutung. Als Verwaltungs- und Handelszentrum unmittelbar vor dem dahinter ansteigenden haru diente es vielen Familien als Bezugsort, in dem Einkommen und berufliche Entwicklung generiert werden konnten. Befruchtet wurde es von den wirtschaftlichen und intelektuellen Stärken der nahe gelegenen freien Reichsstadt Nordhausen, aber auch denen der kirchlichen Zentren in Walkenried und Ilfeld. Diese Stärke ist aus dem Umfang der Kasualienregister der Kirchengemeinde Ellrich zu sehen. Jährlich wurden in der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg etwa 50 Kinder getauft und 15 bis 20 Ehen geschlossen - in einer Zeit also, wo auch diese Region die Hälfte bis zwei Drittel der Einwohner verloren hatte. In der Mitte des l8. Jahrhunderts stieg diese Zahl nur unwesentlich an: auf etwa 60 Taufen und 20 Trauungen. Eine familienbezogene regionale Geschichtsschreibung konnnt demnach ohne das Pfarrarchiv nicht aus, noch dazu, wo die städtischen Archivalien mit den Kämmereirechnungen erst 1717 einsetzen und sich vor allem auf die besitzenden Steuerzahler konzentrieren. Für den Genealogen war es nachteilig, dass das Pfarrarchiv in Ellrich längere Zeit der Öffentlichkeit kaum zugänglich war. Nun jedoch stehen durch die Verfilmung der Trauungs-, Tauf- und Sterberegister durch das Konsistoriuın die wichtigsten Unterlagen zur Verfügung. Mit dem vorliegenden Buch wird eine Zusammenfassung in der Form eines Ortsfamilienbuches für das 17. Jahrhundert vorgelegt. Dabei werden die beim Autor bereits erfassten Daten anderer Gemeinden mit einbezogen. Die zeitliche Beschränkung auf das 17. Jahrhundert ergab sich sowohl aus dem Umfang der Datenerfassung mit fast 1800 Personen wie auch aus der handhabbaren Seitenzahl eines Buches. Die Kasualienregister liegen ab 1627 in eng beschrieben Seiten vor, die nur wenige Angaben enthalten. Von ungewölmlich hoher Zuverlässigkeit sind die Vornamen der Probanden, sie wurden offenbar ständig mit den vorherigen Notierungen abgeglichen. Bei den Trauungen fehlen aber regelmäßig die Eltern der Brautleute, was angesichts der wenigen Vornamenvariationen geradezu chaotische Verwechslungsmöglichkeiten bietet. Mehrfach mussten bereits erfasste Daten anders gedeutet werden - etwa, wenn sonst ein Verstorbener erneut geheiratet hätte. Selbst im l7. Jahrhundert können diese Kirchenbücher nur als Gedächtnishilfe des Pfarrers für die Rechnungslegung gedient haben; der Nachweis etwa einer ehelichen Geburt war ihm nur möglich, wenn er lange irn Amt und mit den ortsansässigen Familien intensiv vertraut war. Die Filiation beispielsweise des Hans (Johannes) Becker nach 1650 korrekt zu bestimmen, ist fast unmöglich - es leben zu dieser Zeit drei Ehepaare dieses Namens. 1670 lebten (vermutlich, da gestorbene „Söhnlein“ nicht erfasst werden konnten - siehe unten) 5 Johann Kochs usw. usf. Die Taufen ihrer Kinder erfolgten aber stets unter dem Namen des Vaters „Hans Becker“ oder „Hans Koch“, jedoch nie unter Angabe der Mutter, so dass es schlechthin unmöglich war, den Täufling einer definierten Becker- oder Koch-Familie eindeutig zuzuordnen. Eine Auswahl erfolgte nach bestem Vermögen an Hand von Patenschaften oder den Geburtsdaten der Brautleute. Es war zwar auch andernorts nicht unüblich, dass Frauen mit dem Namen des Ehemannes notiert werden. Die Bücher von Ellrich stechen jedoch insofern hervor, dass erst gegen Ende des Jahrhunderts überhaupt die Vornamen in den Sterberegistern zitiert werden. So erscheinen in den Ellricher Büchern die Frauen gesichts-, weil namenlos. Ein erhebliches Fehlerpotenzial erwächst auch aus den Sterberegistern. Für das ganze 17. Jahrhundert hindurch vermieden es die Pfarrherren, die Namen verstorbener Kinder zu nennen. Der Eintrag beschränkt sich auf beispielsweise „Julius d. 2. Claus Voigts Söhnlein“, selbst wenn in der Familie zu dieser Zeit mehrere Söhne lebten. So ergibt sich für das 17. Jahrhundert für die Parochie Ellrich eine Fehlerquote, die weit über der anderer Gemeinden liegt und die allein aus einer nachlässigen Kirchenbuchführung resultiert, keineswegs aber aus fehlerhaften Einträgen. Der Verfasser hat nach Möglichkeit im Text auf willkürlich unterstellte Filiationen hingewiesen. Dass manch ein Geborener bzw. Getaufter weiter keine Spuren hinterließ, liegt daran, dass der Autor bald nach Begiım der Datenerfassung darauf verzichtete zu rätseln, welches Töchterlein oder Söhnlein denn nun verstorben war und nur durch Weglassung einen mit hoher Wahrscheinlichkeit falschen Eintrag vermied. Der Autor erfasste die Paten für die Zeit bis etwa 1640 annähernd vollständig, |