Jacob Peschken: Unterschied zwischen den Versionen
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Peschken wurde in Hülsdonk (Siedlung Bergmannshof), seit 1975 ein Stadtteil von Moers, als Sohn eines Gutsbesitzers aus alter Grafschaft Moerser Bauernfamilie geboren. In Hülsdonk gibt es die Straße „Am Peschkenhof“, die als Wegführung zum „Bergmannshof“ und „Peschken“ bereits in der Katasterurkarte von 1831 zu finden ist. Der Straßenname Am Peschkenhof wurde im Rahmen der allgemeinen Straßenbenennungen in Hülsdonk 1932 vergeben. Der Name geht darauf zurück, dass hier der Zuganges zum Peschkenhof (Haus Nr. 24), der bereits vor 1800 dort existiert haben dürfte, lag.<ref>Peter Hostermann, Stadtarchiv Moers (Hrsg): ''Moerser Straßen. Geschichte und Deutung zum 700-jährigen Stadtjubiläum''. 2006. S. 17.</ref> | Peschken wurde in Hülsdonk (Siedlung Bergmannshof), seit 1975 ein Stadtteil von Moers, als Sohn eines Gutsbesitzers aus alter Grafschaft Moerser Bauernfamilie geboren. In Hülsdonk gibt es die Straße „Am Peschkenhof“, die als Wegführung zum „Bergmannshof“ und „Peschken“ bereits in der Katasterurkarte von 1831 zu finden ist. Der Straßenname Am Peschkenhof wurde im Rahmen der allgemeinen Straßenbenennungen in Hülsdonk 1932 vergeben. Der Name geht darauf zurück, dass hier der Zuganges zum Peschkenhof (Haus Nr. 24), der bereits vor 1800 dort existiert haben dürfte, lag.<ref>Peter Hostermann, Stadtarchiv Moers (Hrsg): ''Moerser Straßen. Geschichte und Deutung zum 700-jährigen Stadtjubiläum''. 2006. S. 17.</ref> | ||
Von 1909 bis 1917 besuchte er die Volksschule seiner Geburtsstadt und danach die Realschule im benachbarten Neukirchen und schließlich die Oberrealschule in Homberg am Niederrhein. Nach dem Abitur 1917 wurde er Soldat im Heer und war von November 1917 bis November 1918 an der Ost- und Westfront eingesetzt. Nach dem Ausscheiden aus dem Militärdienst 1919 nahm er das Studium der Staatswissenschaften in Leipzig auf. 1920/21 studierte er in Bonn und Heidelberg und legte 1923 er an der Philosophischen Fakultät Leipzig seine Dissertation ab.<ref name="Dissertation">[https://d-nb.info/365601802 DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek], abgerufen am 18. Januar 2023.</ref> | Von 1909 bis 1917 besuchte er die Volksschule seiner Geburtsstadt und danach die Realschule im benachbarten Neukirchen und schließlich die Oberrealschule in Homberg am Niederrhein. Nach dem Abitur 1917 wurde er Soldat im Heer und war von November 1917 bis November 1918 an der Ost- und Westfront eingesetzt. Nach dem Ausscheiden aus dem Militärdienst 1919 nahm er das Studium der Staatswissenschaften in Leipzig auf und gehörte der Burschenschaft Normannia zu Leipzig an.<ref name="Dvorak/> | ||
1920/21 studierte er in Bonn und Heidelberg und legte 1923 er an der Philosophischen Fakultät Leipzig seine Dissertation ab.<ref name="Dissertation">[https://d-nb.info/365601802 DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek], abgerufen am 18. Januar 2023.</ref> | |||
1923 fand Peschken eine einjährige Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft bzw. Volontär bei der Industrie- und Handelskammer in Hannover. Danach war er bis 1925 als Zweigstellenleiter der Kammer in Oldenburg beschäftigt. | 1923 fand Peschken eine einjährige Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft bzw. Volontär bei der Industrie- und Handelskammer in Hannover. Danach war er bis 1925 als Zweigstellenleiter der Kammer in Oldenburg beschäftigt. |
Version vom 27. April 2023, 20:56 Uhr
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Jacob Peschken (geb. 27. Januar 1899[1] oder 27. April 1899[2] in Hülsdonk (Moers); gest. 16. März 1988 in Detmold[3]) war Hauptgeschäftsführer und Syndikus der Industrie- und Handelskammer Nordhausen. Später wirkte er als Gemeindedirektor in Nordrhein-Westfalen.
Leben
Peschken wurde in Hülsdonk (Siedlung Bergmannshof), seit 1975 ein Stadtteil von Moers, als Sohn eines Gutsbesitzers aus alter Grafschaft Moerser Bauernfamilie geboren. In Hülsdonk gibt es die Straße „Am Peschkenhof“, die als Wegführung zum „Bergmannshof“ und „Peschken“ bereits in der Katasterurkarte von 1831 zu finden ist. Der Straßenname Am Peschkenhof wurde im Rahmen der allgemeinen Straßenbenennungen in Hülsdonk 1932 vergeben. Der Name geht darauf zurück, dass hier der Zuganges zum Peschkenhof (Haus Nr. 24), der bereits vor 1800 dort existiert haben dürfte, lag.[4]
Von 1909 bis 1917 besuchte er die Volksschule seiner Geburtsstadt und danach die Realschule im benachbarten Neukirchen und schließlich die Oberrealschule in Homberg am Niederrhein. Nach dem Abitur 1917 wurde er Soldat im Heer und war von November 1917 bis November 1918 an der Ost- und Westfront eingesetzt. Nach dem Ausscheiden aus dem Militärdienst 1919 nahm er das Studium der Staatswissenschaften in Leipzig auf und gehörte der Burschenschaft Normannia zu Leipzig an.[1] 1920/21 studierte er in Bonn und Heidelberg und legte 1923 er an der Philosophischen Fakultät Leipzig seine Dissertation ab.[5]
1923 fand Peschken eine einjährige Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft bzw. Volontär bei der Industrie- und Handelskammer in Hannover. Danach war er bis 1925 als Zweigstellenleiter der Kammer in Oldenburg beschäftigt.
Später arbeitete er als Journalist bei der Nordhäuser Zeitung. Eine Anstellung als zweiter Syndikus brachte Peschken 1925 an die Industrie- und Handelskammer Nordhausen. 1932 wurde er zum ersten Syndikus bestimmt und führte diese Tätigkeit, zuletzt als Hauptgeschäftsführer, bis 1945 aus.
1933 trat Peschken der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.891.002).[1] Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er zur Wehrmacht eingezogen und versah zunächst Frontdienst, bevor man ihn in die Militärverwaltung der besetzten westlichen Gebiete abkommandierte.
Jacob Peschken war von 1946 bis 1963 der erste frei gewählte Hauptverwaltungsbeamter der Gemeinde Neukirchen-Vluyn am Niederrhein nach dem Zweiten Weltkrieg.[6] In dieser Zeit bekleidete er auch verschiedene wichtige Ämter auf kommunaler und regionaler Ebene.
Seine Amtszeit ist durch die Phase des Wiederaufbaus geprägt: Tausende von Flüchtlingen mußten aufgenommen. Wohnungen, Straßen, Schulen gebaut werden, J. P. ging mit großer Energie an die Lösung dieser drängenden Aufgaben. | ||
— Nachruf[1] |
Als Gemeindedirektor hatte Peschken eine führende Rolle in der Verwaltung der Gemeinde; er war Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Stadt-, Amts- und Gemeindedirektoren des Kreises Moers. Jacob Peschken war zudem Mitglied des Verwaltungsrates des Sparkassen-Giroverbandes und engagierte sich im Landesausschuss des Landesarbeitsamtes in Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus war er Vorsitzender der Kreisgruppe Moers des Gemeindetages Nordrhein.[1]
Neben seinen politischen und administrativen Tätigkeiten setzte sich Jacob Peschken auch für den Umweltschutz ein.[1] Er unterstützte die sogenannte „Grüne Lunge“ der Gemeinde, den „Klingerhuf“, ein bedeutendes Naherholungsgebiet in Neukirchen-Vluyn. Des Weiteren förderte er die „Gemeinschaft Deutscher Wald“.
In den 1960er Jahren war er als Gemeindedirektor a. D. in Detmold, Bandelstraße 21, gemeldet.[7]
Zusammen mit Hans Petersen und anderen verfasste er 1967 das sog. Memorandum, eine Kritikschrift über das Buch Das 1000-jährige Nordhausen und der schöne Südharz.
Familie
Jakob hatte drei Söhne: Jobst, Goerd (geb. 1931) und Bernd.
Adresse
- 1937: Karolingerstraße 45[8]
Auszeichnungen/Ehrungen
- 1964: Bundesverdienstkreuz am Bande[9]
Werke
- Die Entstehung und Bedeutung der wirtschaftspolitischen Organisationen des landwirtschaftlichen Berufsstandes (Dissertation, Philosophische Fakultät Leipzig, 1923)[5]
Literatur
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, M - Q, Band 1, Politiker, Teilband 4, Verlag Winter, 2000, S. 290 f.
Externe Verweise
- Kalliope | Verbundkatalog für Archiv- und archivähnliche Bestände und nationales Nachweisinstrument für Nachlässe und Autographen, abgerufen am 23. Januar 2023.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, M - Q, Band 1, Politiker, Teilband 4, Verlag Winter, 2000, S. 290 f.
- ↑ https://digi.bib.uni-mannheim.de/fileadmin/hoppenstedt/516401084_19410002/pdf/516401084_0772.pdf, abgerufen am 6. September 2022.
- ↑ http://www.burschenschaftsgeschichte.de/pdf/lexikon-namensverzeichnis.pdf#page=48, abgerufen am 8. April 2023.
- ↑ Peter Hostermann, Stadtarchiv Moers (Hrsg): Moerser Straßen. Geschichte und Deutung zum 700-jährigen Stadtjubiläum. 2006. S. 17.
- ↑ 5,0 5,1 DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 18. Januar 2023.
- ↑ Stadt Neukirchen-Vluyn - HVV Vluyn, abgerufen am 22. Januar 2023.
- ↑ Memorandum – Kritische Betrachtung einer literarischen Selbstdarstellung
- ↑ Einwohnerbuch 1937 von Nordhausen, abgerufen am 7. September 2022.
- ↑ Wikipedia:WikiProjekt Bundesverdienstkreuz/1964 – Wikipedia.