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1592 wurde Rothmaler als Kantor an die Schule in Greußen berufen, ein Posten, der ihm die Möglichkeit bot, sowohl seine musikalischen als auch theologischen Fähigkeiten zu entfalten. Bereits im folgenden Jahr erfolgte seine Ordination in Leipzig, die ihn für das Amt des Pfarrers in Schönstedt qualifizierte, wo er für zwei Jahre tätig war und seine seelsorgerischen Fähigkeiten unter Beweis stellte.
1592 wurde Rothmaler als Kantor an die Schule in Greußen berufen, ein Posten, der ihm die Möglichkeit bot, sowohl seine musikalischen als auch theologischen Fähigkeiten zu entfalten. Bereits im folgenden Jahr erfolgte seine Ordination in Leipzig, die ihn für das Amt des Pfarrers in Schönstedt qualifizierte, wo er für zwei Jahre tätig war und seine seelsorgerischen Fähigkeiten unter Beweis stellte.


Im Jahr 1595 wurde Rothmaler als [[Liste_der_Pfarrer_an_der_Kirche_St._Petri_(Nordhausen)#Diakone|Diakon]] an die Kirche [[St.-Petri-Kirche|St. Petri]] in Nordhausen berufen. Diese Stellung war jedoch nur von kurzer Dauer, da er bereits im April 1597 aufgrund von intensiven Auseinandersetzungen mit dem Pfarrer von St. Nikolai, [[Johann Pandocheus]], seinen Abschied nahm. Noch im selben Jahr wurde er von Graf Wilhelm von Schwarzburg als Archidiakon nach Frankenhausen berufen, was seine Rückkehr zu einer stabileren Position innerhalb der Kirche markierte.
Im Jahr 1595 wurde Rothmaler als [[Liste_der_Pfarrer_an_der_Kirche_St._Petri_(Nordhausen)#Diakone|Diakon]] an die Kirche [[St.-Petri-Kirche|St. Petri]] in Nordhausen berufen. Diese Stellung war jedoch nur von kurzer Dauer, da er am 15. April 1597 aufgrund von intensiven Auseinandersetzungen mit dem Pfarrer von St. Nikolai, [[Johann Pandocheus]], seinen Abschied nahm („removiert“). Noch im selben Jahr wurde er von Graf Wilhelm von Schwarzburg als Archidiakon nach Frankenhausen berufen, was seine Rückkehr zu einer stabileren Position innerhalb der Kirche markierte.


== Familie ==
== Familie ==

Aktuelle Version vom 25. Oktober 2024, 15:23 Uhr

Erasmus Rhotmaler
Erasmus Rhotmaler
Rothmaler, Erasmus (WBIS);
Rothmalerus, Erasmus;
Rotmaler, Erasmus, der Ältere;
Rhotmalerus, Erasmus;
Rhodomalerus, Erasmus;
Rhotmahler, Erasmus;
Rohtmahler, Erasmus;
Rothmahler, Erasmus;
Rotmahler, Erasmus;
Rhodmaler, Erasmus;
Rotmaler, Erasmus
geb. 1562 in Ilfeld
gest. 16. Januar 1611 in Frankenhausen
Pfarrer
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 124918638
DNB: Datensatz

Erasmus Rothmaler (auch Rothmaler oder Erasmus Rothmaler der Ältere; geb. 1562 in Ilfeld; gest. 16. Januar 1611 in Frankenhausen) war lutherischer Theologe und Diakon an der St.-Petri-Kirche in Nordhausen

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erasmus Rothmaler wurde 1562 in Ilfeld als Sohn von Sebastian Rothmaler, einem Kornschreiber der Klosterschule Ilfeld, geboren. Schon früh erhielt Rothmaler eine fundierte Bildung, insbesondere unter der Anleitung von Michael Neander, dem angesehenen Rektor der Klosterschule. Diese frühe Förderung beeinflusste seine spätere theologische und intellektuelle Entwicklung maßgeblich. Anschließend setzte Rothmaler seine Ausbildung in Braunschweig fort, bevor er 1584 in die dritte Klasse der Universität Erfurt eintrat, um dort seine akademischen Studien zu vertiefen.

1592 wurde Rothmaler als Kantor an die Schule in Greußen berufen, ein Posten, der ihm die Möglichkeit bot, sowohl seine musikalischen als auch theologischen Fähigkeiten zu entfalten. Bereits im folgenden Jahr erfolgte seine Ordination in Leipzig, die ihn für das Amt des Pfarrers in Schönstedt qualifizierte, wo er für zwei Jahre tätig war und seine seelsorgerischen Fähigkeiten unter Beweis stellte.

Im Jahr 1595 wurde Rothmaler als Diakon an die Kirche St. Petri in Nordhausen berufen. Diese Stellung war jedoch nur von kurzer Dauer, da er am 15. April 1597 aufgrund von intensiven Auseinandersetzungen mit dem Pfarrer von St. Nikolai, Johann Pandocheus, seinen Abschied nahm („removiert“). Noch im selben Jahr wurde er von Graf Wilhelm von Schwarzburg als Archidiakon nach Frankenhausen berufen, was seine Rückkehr zu einer stabileren Position innerhalb der Kirche markierte.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1591 hatte Rothmaler Maria Berich (geb. 1569 in Ermstedt; gest. 1611 in Frankenhausen) geheiratet, die Tochter des Pfarrers Johann Berichius aus Sömmerda. Diese Ehe erwies sich als fruchtbar und einflussreich. Von ihren in Frankenhausen geborenen Kindern erreichten insbesondere zwei Söhne beachtliche Bekanntheit: Erasmus Rothmaler der Jüngere wurde als Geistlicher und neulateinischer Dichter in Preußen bekannt, während Johann Rothmaler eine bedeutende Rolle als Generalsuperintendent in Rudolstadt einnahm. Das Paar hatte darüber hinaus vier Töchter, von denen eine bereits im Kindesalter verstarb.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abgesehen von mehreren Leichenpredigten erschienen die wenigsten Werke zu Lebzeiten Rothmalers – darunter eine kulturgeschichtlich interessante Brunnenschrift –, die meisten wurden postum von seinem Sohn Johann Elias herausgegeben.

  • Disputatio inauguralis de missa, Jena 1630.
  • Gottselige Betrachtung der Providenz und Vorsehung Gottes, wie sich dieselbe bei dem anizo hin und wieder eröffneten Heilbrunnen merklichen verspüren läßt, Jena 1646 (Digitalisat).
  • Oikonomia sapientiae ac prudentiae Christianae cum skiagraphia Papismi, Calvinismi et Photinianismi, Jena 1660 u. ö.
  • Kreutz gläubiger Christen, Jena 1662.
  • Wahres Erkentniß und Bekentniß Jesu Christi, Rudolstadt 1664.
  • Acta Apostolorum enucleata, das ist Erklärung der Apostell Geschicht in hundert und fünff und sechtzig Predigten, in zwei Bänden, Jena 1671–1672.
  • Ethica Christiana oder kurtze und eigendliche Beschreibung derer vornehmsten christlichen Tugenden, Richter, Altenburg 1675.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Ludwig Hesse Verzeichniß gebohrner Schwarzburger, die sich als Gelehrte oder als Künstler durch Schriften bekannt machten, 13. Stück, Rudolstadt 1822, S. 15–16, Nr. 240 (Digitalisat).
  • Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, Band 32, Leipzig und Halle 1742, Sp. 1216.
  • Thüringer Pfarrerbuch, Band 5.