Erika Schirmer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus NordhausenWiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Heinrich (Diskussion | Beiträge)
 
(23 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 7: Zeile 7:
|KURZBESCHREIBUNG=Schriftstellerin, Lehrerin, Mundartschriftstellerin
|KURZBESCHREIBUNG=Schriftstellerin, Lehrerin, Mundartschriftstellerin
|GEBURTSDATUM=geb. 31. Juli 1926
|GEBURTSDATUM=geb. 31. Juli 1926
|GEBURTSORT=bei Grünberg in Schlesien
|GEBURTSORT=in Schlesisch-Nettkow
|STERBEDATUM=
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
|STERBEORT=
|BILD=
|BILD=Erika Schirmer.jpg
|COMMONS=
|COMMONS=Erika_Schirmer
|BILDBESCHREIBUNG=
|BILDBESCHREIBUNG=
|SONSTIGES=
|SONSTIGES=
|WIKIDATA=Q15808411
|PND=120272512
|PND=120272512
}}
}}
'''Erika Schirmer''' (geb. 31. Juli 1926 bei Grünberg in Schlesien als ''Erika Mertke'') ist eine Schriftstellerin, Dichterin und ehemalige Lehrerin. Überregional bekannt wurde sie durch ihr Kinderlied „Kleine weiße Friedenstaube“.  
'''Erika Schirmer''' (geb. 31. Juli 1926 in Schlesisch-Nettkow bei Grünberg in Schlesien als ''Erika Mertke'') ist eine Schriftstellerin, Dichterin und ehemalige Lehrerin. Deutschlandweit bekannt wurde sie durch ihr Kinderlied „Kleine weiße Friedenstaube“. Seit 2013 ist sie [[Ehrenbürger]]in der Stadt Nordhausen.<ref name="NDH-2013" />


== Leben ==
== Leben ==
Geboren am 31. Juli 1926 in Nettkow bei Gründberg in Schlesien, kam Erika Schirmer nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst ins Eichsfeld, war dann Kindergärtnerin auf Rügen, und zog schließlich nach Nordhausen.<ref>[http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=168356 NNZ-Online.de: ''Erika Schirmer zu Gast bei Freunden'', 20. April 2015.]</ref> Hier verfaßte sie 1948 als Kindergärtnerin Text und Melodie des aus vier Strophen bestehenden Liedes „Kleine weiße Friedenstaube“. Angeregt wurde sie dazu durch das Symbol der Friedenstaube, das Pablo Picasso im gleichen Jahr als Plakat zur Pariser Weltfriedenskonferenz entworfen hatte, welches ein Einzelhändler im zerstörten Nordhausen auf ein notdürftig vernageltes Schaufenster klebte.<ref>Peter Fauser, 'Friedensthematik und soldatische Prägung - Zum politischen Lied in der DDR' in ''Die Entdeckung des sozialkritischen Liedes'' von Eckhard John, Wolfgang Steinitz (Hrsg.), Waxmann Verlag 2006, Seite 97. ISBN 978-3830916550 Zugriff über google-books am 9. August 2009
[http://books.google.com/books?id=1MtNIHsGTroC&pg=PA97&lpg=PA97&dq=%22Erika+Mertke%22&source=bl&ots=k66M5zHX1R&sig=i2HQm2enAHahdRMwfzttmeBaFnY&hl=de&ei=ySt_SvDHCpXVjAeg-KzzAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=11#v=onepage&q=%22Erika%20Mertke%22&f=false]</ref>


Geboren am 31. Juli 1926 bei Gründberg in Schlesien, lebt Erika Schirmer seit Ende des Zweiten Weltkrieges in Nordhausen. Hier verfaßte sie 1948 als Kindergärtnerin Text und Melodie des aus vier Strophen bestehenden Liedes „Kleine weiße Friedenstaube“. Angeregt wurde sie dazu durch das Symbol der Friedenstaube, das Pablo Picasso im gleichen Jahr als Plakat zur Pariser Weltfriedenskonferenz entworfen hatte, welches ein Einzelhändler im zerstörten Nordhausen auf ein notdürftig vernageltes Schaufenster klebte.<ref>Peter Fauser, 'Friedensthematik und soldatische Prägung - Zum politischen Lied in der DDR' in ''Die Entdeckung des sozialkritischen Liedes'' von Eckhard John, Wolfgang Steinitz (Hrsg.), Waxmann Verlag 2006, Seite 97. ISBN 978-3830916550 Zugriff über google-books am 9. August 2009
Ab 1956 arbeitete sie als Grundschullehrerin in [[Nordhausen-Salza]], ab 1972 als Pädagogin für behinderte Kinder und Jugendliche.<ref name="wittich">[http://www.wittich.de/index.php?id=73&tx_lw_pi2%5Bheftnr%5D=1608&tx_lw_pi2%5Bort%5D=Bad%20Langensalza&tx_lw_pi2%5Bnav%5D=rubriken&tx_lw_pi2%5Buid%5D=170740824554 Verlag Wittich: ''Die Mutter der "Kleinen weißen Friedenstaube"'', 6. Mai 2013]</ref><ref name="KN-2008" />
[http://books.google.com/books?id=1MtNIHsGTroC&pg=PA97&lpg=PA97&dq=%22Erika+Mertke%22&source=bl&ots=k66M5zHX1R&sig=i2HQm2enAHahdRMwfzttmeBaFnY&hl=de&ei=ySt_SvDHCpXVjAeg-KzzAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=11#v=onepage&q=%22Erika%20Mertke%22&f=false]</ref> In den folgenden Jahres komponierte sie zahlreiche weitere Lieder, schrieb Zeitungsartikel, Kurzgeschichten und Gedichte, die in renommierten Verlagen erschienen. Dabei sind viele Werke dem Harz und der Stadt Nordhausen gewidmet. Daneben illustrierte sie Bücher mit ihren Scherenschnitten. Auf Vorschlag von Oberbürgermeister [[Klaus Zeh]] soll wegen ihres „herausragenden künstlerischen Schaffens und sozialen Engagements“ die Ehrenbürgerschaft der Stadt Nordhausen verliehen werden.


== Auszeichnungen ==
Erika Schirmer komponierte zahlreiche weitere Lieder, schrieb Zeitungsartikel, Kurzgeschichten und Gedichte, die in renommierten Verlagen erschienen. Dabei sind viele Werke dem Harz und der Stadt Nordhausen gewidmet. Daneben illustrierte sie Bücher mit ihren Scherenschnitten.


*2011 [[Goldener Roland]]
Auf Vorschlag von Oberbürgermeister [[Klaus Zeh]] wurde ihr wegen ihres „herausragenden künstlerischen Schaffens und sozialen Engagements“ am 4. Dezember 2013 vom Stadtrat einstimmig die Ehrenbürgerschaft verliehen.<ref name="NDH-2013" />
 
Im Oktober 2021 übergab sie Teile ihres Nachlasses an die [[Stadtbibliothek]].<ref>[https://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=28878 ''Ehrenbürgerin Erika Schirmer übergibt Teile ihres künstlerischen Schaffens an die Stadt Nordhausen'', Nordhausen.de, 4. Oktober 2021.]</ref>
 
== Auszeichnungen und Ehrungen ==
 
* 1996: Auszeichnung für ''Vorbildliche Integration von Aussiedlern in der Bundesrepublik Deutschland'' durch Rita Süssmuth<ref name="KN-2008">
[http://www.kyffhaeuser-nachrichten.de/news/news_lang.php?ArtNr=56332 Kyffhaeuser Nachrichten: ''Ausstellung eröffnet'', 10. Dezember 2008"]
</ref>
* 1998: Kunstpreis des Landesverbandes der Vertriebenen für ihren Gedichtband „Heimat, die ich meine“<ref name="NDH-2013">
Nordhäuser Ratskurier - Amtsblatt der Stadt Nordhausen: ''Oberbürgermeister überbringt Erika Schirmer Glückwünsche zur Ehrenbürgerschaft'', Ausgabe&nbsp;10/2013, 14. Dezember 2013, S. 1. [http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=19739 Online auf der Website der Stadt Nordhausen]
</ref>
* 2004: Kunstpreis des Landesverbandes der Vertriebenen für ihr Gesamtwerk<ref name="NDH-2007">
[http://www.nordhausen.de/news/news_lang.php?ArtNr=6458&Step=0 Nordhausen.de: ''Bildergalerie: Scherenschnitte und Blütenbilder von Erika Schirmer im Museum „Flohburg“'', 18. Januar 2007]
</ref>
*2011: [[Goldener Roland]]<ref>[http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=96199 NNZ-Online.de: ''Goldener Roland verliehen'', 19. Juni 2011]</ref>
*2013: [[Ehrenbürgerschaft der Stadt Nordhausen]]<ref name="NDH-2013" />
*2016: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<ref>[http://web.archive.org/web/20161220173009/http://www.mdr.de/thueringen/nord-thueringen/bundesverdienstkreuz-friedenstaube-schirmer-100.html MDR: ''Verfasserin der "Kleinen weißen Friedenstaube" ausgezeichnet'', 5. Oktober 2016].</ref>


== Werke ==
== Werke ==
Zeile 31: Zeile 50:
*''[[Das liebe lange Jahr]]''. Nordhausen: Neukirchner, 1993.  
*''[[Das liebe lange Jahr]]''. Nordhausen: Neukirchner, 1993.  
*''[[Heimat, die ich meine - Nordhausen]]''. Nordhausen: Neukirchner, 1997.  
*''[[Heimat, die ich meine - Nordhausen]]''. Nordhausen: Neukirchner, 1997.  
*''[[... und die Oder fließt noch immer]]''. Erfurt: BdV, Landesverb. Thüringen, 1998.
*''[[und die Oder fließt noch immer]]''. Erfurt: BdV, Landesverb. Thüringen, 1998.
*''[[Einladung zu einer Tasse Tee]]''. Haldensleben: Papenberg, 2000.
*''[[Einladung zu einer Tasse Tee]]''. Haldensleben: Papenberg, 2000.
*''[[Nordhausen die grüne Stadt am Südharz]].'' Nordhausen, 2003.
*''[[Nordhausen die grüne Stadt am Südharz]].'' Nordhausen, 2003.
Zeile 37: Zeile 56:
*''[[Thüringer Sagen nach Ludwig Bechstein: "Deutsches Sagenbuch"]]''. Nordhausen: Köhler, 2008.
*''[[Thüringer Sagen nach Ludwig Bechstein: "Deutsches Sagenbuch"]]''. Nordhausen: Köhler, 2008.
*''[[Schlesisches Allerley oder Dame mit Harfe nach Arist 1764]]''. Nordhausen: Köhler 2009.
*''[[Schlesisches Allerley oder Dame mit Harfe nach Arist 1764]]''. Nordhausen: Köhler 2009.
*''[[Es war einmal ...]]'' Nordhausen: Köhler, 2009.
*''[[Es war einmal ]]'' Nordhausen: Köhler, 2009.
*''[[Blumen am Wege]]''. Nordhausen, 2009.
*''[[Blumen am Wege]]''. Nordhausen, 2009.
*''[[Treue Wächter für eine alte Stadt – Nordhausen]]''. Nordhausen: Köhler, 2012.
*''[[Selbstgespräche einer alten Dame]]''. Erfurt: Heilbock, 2015. ISBN 978-3-9817839-0-2


== Externe Verweise ==
== Externe Verweise ==


* {{DNB-Portal|120272512}}  
* {{DNB-Portal|120272512}}  
* [[Thomas Müller]]: ''[http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/suche/detail/-/specific/Erika-Schirmer-wird-Ehrenbuergerin-von-Nordhausen-76421311 Erika Schirmer wird Ehrenbürgerin von Nordhausen]''. In: ''[[Thüringer Allgemeine]]'', 4. Dezember 2013.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 50: Zeile 72:


[[Kategorie:Lehrer]]
[[Kategorie:Lehrer]]
[[Kategorie:Ehrenbürger]]
[[Kategorie:Person (Musik)]]  
[[Kategorie:Person (Musik)]]  
[[Kategorie:Geboren 1926]]
[[Kategorie:Geboren 1926]]
[[Kategorie:Frau]]

Aktuelle Version vom 23. Oktober 2024, 09:47 Uhr

Erika Schirmer
Erika Schirmer
Schirmer-Mertke, Erika
Mertke, Erika Schirmer-
Schirmer-Mertke, E.
geb. 31. Juli 1926 in Schlesisch-Nettkow
Schriftstellerin, Lehrerin, Mundartschriftstellerin
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 120272512
DNB: Datensatz

Erika Schirmer (geb. 31. Juli 1926 in Schlesisch-Nettkow bei Grünberg in Schlesien als Erika Mertke) ist eine Schriftstellerin, Dichterin und ehemalige Lehrerin. Deutschlandweit bekannt wurde sie durch ihr Kinderlied „Kleine weiße Friedenstaube“. Seit 2013 ist sie Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren am 31. Juli 1926 in Nettkow bei Gründberg in Schlesien, kam Erika Schirmer nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst ins Eichsfeld, war dann Kindergärtnerin auf Rügen, und zog schließlich nach Nordhausen.[2] Hier verfaßte sie 1948 als Kindergärtnerin Text und Melodie des aus vier Strophen bestehenden Liedes „Kleine weiße Friedenstaube“. Angeregt wurde sie dazu durch das Symbol der Friedenstaube, das Pablo Picasso im gleichen Jahr als Plakat zur Pariser Weltfriedenskonferenz entworfen hatte, welches ein Einzelhändler im zerstörten Nordhausen auf ein notdürftig vernageltes Schaufenster klebte.[3]

Ab 1956 arbeitete sie als Grundschullehrerin in Nordhausen-Salza, ab 1972 als Pädagogin für behinderte Kinder und Jugendliche.[4][5]

Erika Schirmer komponierte zahlreiche weitere Lieder, schrieb Zeitungsartikel, Kurzgeschichten und Gedichte, die in renommierten Verlagen erschienen. Dabei sind viele Werke dem Harz und der Stadt Nordhausen gewidmet. Daneben illustrierte sie Bücher mit ihren Scherenschnitten.

Auf Vorschlag von Oberbürgermeister Klaus Zeh wurde ihr wegen ihres „herausragenden künstlerischen Schaffens und sozialen Engagements“ am 4. Dezember 2013 vom Stadtrat einstimmig die Ehrenbürgerschaft verliehen.[1]

Im Oktober 2021 übergab sie Teile ihres Nachlasses an die Stadtbibliothek.[6]

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1996: Auszeichnung für Vorbildliche Integration von Aussiedlern in der Bundesrepublik Deutschland durch Rita Süssmuth[5]
  • 1998: Kunstpreis des Landesverbandes der Vertriebenen für ihren Gedichtband „Heimat, die ich meine“[1]
  • 2004: Kunstpreis des Landesverbandes der Vertriebenen für ihr Gesamtwerk[7]
  • 2011: Goldener Roland[8]
  • 2013: Ehrenbürgerschaft der Stadt Nordhausen[1]
  • 2016: Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[9]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Nordhäuser Ratskurier - Amtsblatt der Stadt Nordhausen: Oberbürgermeister überbringt Erika Schirmer Glückwünsche zur Ehrenbürgerschaft, Ausgabe 10/2013, 14. Dezember 2013, S. 1. Online auf der Website der Stadt Nordhausen
  2. NNZ-Online.de: Erika Schirmer zu Gast bei Freunden, 20. April 2015.
  3. Peter Fauser, 'Friedensthematik und soldatische Prägung - Zum politischen Lied in der DDR' in Die Entdeckung des sozialkritischen Liedes von Eckhard John, Wolfgang Steinitz (Hrsg.), Waxmann Verlag 2006, Seite 97. ISBN 978-3830916550 Zugriff über google-books am 9. August 2009 [1]
  4. Verlag Wittich: Die Mutter der "Kleinen weißen Friedenstaube", 6. Mai 2013
  5. 5,0 5,1 Kyffhaeuser Nachrichten: Ausstellung eröffnet, 10. Dezember 2008"
  6. Ehrenbürgerin Erika Schirmer übergibt Teile ihres künstlerischen Schaffens an die Stadt Nordhausen, Nordhausen.de, 4. Oktober 2021.
  7. Nordhausen.de: Bildergalerie: Scherenschnitte und Blütenbilder von Erika Schirmer im Museum „Flohburg“, 18. Januar 2007
  8. NNZ-Online.de: Goldener Roland verliehen, 19. Juni 2011
  9. MDR: Verfasserin der "Kleinen weißen Friedenstaube" ausgezeichnet, 5. Oktober 2016.