Lothar de Maizière: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lothar de Maizière''' (geb. 2. März 1940 in Nordhausen) ist Anwalt und Politiker ([[CDU]]).
'''Lothar de Maizière''' (geb. 2. März 1940 in Nordhausen) ist Anwalt und Politiker ([[CDU]]).


Er war vom 12. April bis 2. Oktober 1990 der letzte Ministerpräsident der DDR und vom 3. Oktober bis zum 19. Dezember 1990 Bundesminister für besondere Aufgaben. Er ist Ehrenbürger von Nordhausen.
Er war vom 12. April bis 2. Oktober 1990 der erste frei gewählte und letzte Ministerpräsident der DDR und vom 3. Oktober bis zum 19. Dezember 1990 Bundesminister für besondere Aufgaben. De Maizière spielte eine wichtige Rolle bei der Wiedervereinigung Deutschlands.
Er ist Ehrenbürger von Nordhausen.


== Leben ==
== Leben ==
Lothar de Maiziére entstammt einer alten Berliner Hugenotten-Familie. Er war Konzertmusiker, bis eine Entzündung des Violaspielers einen Berufswechsel erzwang.  
Lothar de Maiziére entstammt einer alten Berliner Hugenotten-Familie. Er wuchs in Nordhausen, Alexander-Puschkinstraße 19,  in der Wohnung seines Großvaters [[Johannes Rathje]]<ref>[[Wikipedia:Johannes_Rathje|Biografie auf Wikipedia]], abgerufen am 21. Dezember 2020.</ref> auf. Sein Vater war Rechtsanwalt in der Anwaltskanzlei [[Hilmar Rudloff]]. Etwa 1952 zog Familie de Maiziére  nach Ostberlin. Anwalt de Maiziére wurde Vorsitzender des Groscurth-Ausschusses.
Lothar wurde Konzertmusiker.  Er war bis 1975 als Bratschist in mehreren Orchestern, u. a. auch dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, tätig, bis eine Sehnen-Entzündung des linken Arms einen Berufswechsel des Violaspielers  erzwang.


Nach dem Jurastudium stieg das Mitglied der Ost-CDU in eine kleine Gruppe von Rechtsanwälten auf, die mit der Diktatur in Konflikt geratenen DDR-Bürgern halfen.
Nach dem Jurastudium stieg das Mitglied der Ost-CDU in eine kleine Gruppe von Rechtsanwälten auf, die mit der Diktatur in Konflikt geratenen DDR-Bürgern halfen.


Nach der friedlichen Revolution in der DDR bestritt de Maiziére vehement, dass er in dieser Funktion auch informeller Informant der Staatssicherheit gewesen sei. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble stellte ihn einen
Nach der friedlichen Revolution in der DDR bestritt de Maiziére vehement, dass er in dieser Funktion auch informeller Informant der Staatssicherheit gewesen sei. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble stellte ihn einen Persilschein aus. Jedoch nach Stasi-Aktenlage (Reg.Nr. XV3468) wurde er 1992 als IM Cerni (informeller Mitarbeiter mit Feindberührung) enttarnt, was er weiterhin bestritt. Sein Onkel Ulrich de Maizière war als Generalinspekteur ranghöchster Offizier der Bundeswehr.
Persilschein aus. Jedoch nach Stasi-Aktenlage wurde er 1992 als IM Cerny enttarnt, was er weiterhin bestritt.
"DDR-Bürger mit hochrangigen BRD-Verwandten standen unter besonderer Überwachung des Ministeriums für Staatsicherheit und wurden - oft ohne ihr Wissen - als "Informelle Mitarbeiter ohne Mitarbeitserklärung"  "abgeschöpft“.


Nach dem Beitritt der fünf ostdeutschen Länder und Ost-Berlins zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 zog er sich bald aus der Politik in seine Berliner Anwaltskanzlei zurück. Er hatte großen Anteil an der Wiedervereinigung Deutschlands. <!-- WIE GEMEINT? BITTE VERWEIS AUF DAS INTERVIEW Zuvor als Bundestagsabgeordneter in Bonn plauderte er mit einem Journalisten von Südharzer Medien über seine Kindheit in Nordhausen. -->
Nach dem Beitritt der fünf ostdeutschen Länder und Ost-Berlins zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 zog er sich bald aus der Politik in seine Berliner Anwaltskanzlei zurück. <!-- WIE GEMEINT? BITTE VERWEIS AUF DAS INTERVIEW Zuvor als Bundestagsabgeordneter in Bonn plauderte er mit einem Journalisten von Südharzer Medien über seine Kindheit in Nordhausen.-->


== Zitat ==
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 14:29 Uhr

Lothar de Maizière
[[Bild:|220px|Lothar de Maizière]]
'
geb. 2. März 1940 in Nordhausen
Anwalt und Politiker (CDU)
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 119020556
DNB: Datensatz
Sitzung der Volkskammer mit der Regierungserklärung von Ministerpräsident Lothar de Maizière (April 1990)

Lothar de Maizière (geb. 2. März 1940 in Nordhausen) ist Anwalt und Politiker (CDU).

Er war vom 12. April bis 2. Oktober 1990 der erste frei gewählte und letzte Ministerpräsident der DDR und vom 3. Oktober bis zum 19. Dezember 1990 Bundesminister für besondere Aufgaben. De Maizière spielte eine wichtige Rolle bei der Wiedervereinigung Deutschlands. Er ist Ehrenbürger von Nordhausen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lothar de Maiziére entstammt einer alten Berliner Hugenotten-Familie. Er wuchs in Nordhausen, Alexander-Puschkinstraße 19, in der Wohnung seines Großvaters Johannes Rathje[1] auf. Sein Vater war Rechtsanwalt in der Anwaltskanzlei Hilmar Rudloff. Etwa 1952 zog Familie de Maiziére nach Ostberlin. Anwalt de Maiziére wurde Vorsitzender des Groscurth-Ausschusses. Lothar wurde Konzertmusiker. Er war bis 1975 als Bratschist in mehreren Orchestern, u. a. auch dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, tätig, bis eine Sehnen-Entzündung des linken Arms einen Berufswechsel des Violaspielers erzwang.

Nach dem Jurastudium stieg das Mitglied der Ost-CDU in eine kleine Gruppe von Rechtsanwälten auf, die mit der Diktatur in Konflikt geratenen DDR-Bürgern halfen.

Nach der friedlichen Revolution in der DDR bestritt de Maiziére vehement, dass er in dieser Funktion auch informeller Informant der Staatssicherheit gewesen sei. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble stellte ihn einen Persilschein aus. Jedoch nach Stasi-Aktenlage (Reg.Nr. XV3468) wurde er 1992 als IM Cerni (informeller Mitarbeiter mit Feindberührung) enttarnt, was er weiterhin bestritt. Sein Onkel Ulrich de Maizière war als Generalinspekteur ranghöchster Offizier der Bundeswehr. "DDR-Bürger mit hochrangigen BRD-Verwandten standen unter besonderer Überwachung des Ministeriums für Staatsicherheit und wurden - oft ohne ihr Wissen - als "Informelle Mitarbeiter ohne Mitarbeitserklärung" "abgeschöpft“.

Nach dem Beitritt der fünf ostdeutschen Länder und Ost-Berlins zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 zog er sich bald aus der Politik in seine Berliner Anwaltskanzlei zurück.

Zitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Mein beruflicher Werdegang war ein einziger Abstieg – vom Musiker zum Anwalt und dann zum Politiker.“[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biografie auf Wikipedia, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  2. Süddeutsche Zeitung. Nr. 144, 25.6.2015, S. 23.