Gisela Hartmann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gisela Hartmann''' (geb. am 12. Juni 1939 als ''Gisela Brick'' in Eberswalde) ist Bürgerrechtlerin und Stadträtin ([[Bündnis 90/Die Grünen]]).
'''Gisela Hartmann''' (geb. 12. Juni 1939 als ''Gisela Brick'' in Eberswalde) ist Bürgerrechtlerin und Stadträtin ([[Bündnis 90/Die Grünen]]).


== Leben ==
== Leben ==
Gisela Hartmann wurde als Kind des Landwirtschaftswissenschaftlers Wilhelm Brick und der Geschäftsfrau Lucia Brick in Eberswalde geboren. Wilhelm Brick fiel im Zweiten Weltkrieg in der Nähe von Riga und Gisela zog mit Mutter und Bruder Wilhelm nach Nordhausen. Nach den [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriff auf Nordhausen]] am 4. April 1945 floh die Familie nach Heringen, wo ihr Urgroßvater von 1892 bis zu seinem Tode 1909 Bürgermeister war.  
Gisela Hartmann wurde als Kind des Landwirtschaftswissenschaftlers Wilhelm Brick und der Geschäftsfrau Lucia Brick in Eberswalde geboren. Wilhelm Brick fiel im Zweiten Weltkrieg in der Nähe von Riga und Gisela zog mit Mutter und Bruder Wilhelm nach Nordhausen. Nach den [[Luftangriffe auf Nordhausen|Luftangriff auf Nordhausen]] am 4. April 1945 floh die Familie nach Heringen, wo ihr Urgroßvater von 1892 bis zu seinem Tode 1909 Bürgermeister war.  


Ab 1953 besuchte sie das Institut für Lehrerbildung und nahm später ein Studium als Medizinisch-Technische Assistentin in Halle auf. Danach arbeitete sie drei Jahre in der Nervenklinik von [[Kurt Isemann]] in Nordhausen.
Ab 1953 besuchte sie das [[Institut für Lehrerbildung]] und nahm später ein Studium als Medizinisch-Technische Assistentin in Halle auf. Danach arbeitete sie drei Jahre in der Nervenklinik von [[Kurt Isemann]] in Nordhausen.


Gisela Hartmann wurde Mitglied der Privinzialsynode der Kirchenprovinz Sachsen (ab 1970) und EKU-Synode (ab 1972).
Gisela Hartmann wurde Mitglied der Privinzialsynode der Kirchenprovinz Sachsen (ab 1970) und EKU-Synode (ab 1972).
Vom 5. bis 7. April 1984 leitete Hartmann das 1. Kirchliche Umweltseminar mit dem Thema „Hilfe für die Umwelt.“ Das 2. Umweltseminar der Umweltgruppe fand vom 3. bis 5. Mai 1985 statt mit den Themen „Unsere Ernährung, Anspruch und Folgen für die Umwelt“ und „Reinhaltung des Wassers“.  
Vom 5. bis 7. April 1984 leitete Hartmann das 1. Kirchliche [[Umweltseminar]] mit dem Thema „Hilfe für die Umwelt.“ Das 2. Umweltseminar der Umweltgruppe fand vom 3. bis 5. Mai 1985 statt mit den Themen „Unsere Ernährung, Anspruch und Folgen für die Umwelt“ und „Reinhaltung des Wassers“.  


Mitte März 1989 wurden auf dem Petersberg in einer Pflanzaktion durch Bürgermeister [[Peter Heiter]] und Gisela Hartmann 400 Bäume gepflanzt.  
Mitte März 1989 wurden auf dem Petersberg in einer Pflanzaktion durch Bürgermeister [[Peter Heiter]] und Gisela Hartmann 400 Bäume gepflanzt.  


Am 22. Oktober 1989 war Hartmann Gründungsmitglied des [[Neues Forum|Neuen Forums]] in Nordhausen und bei der Organisation der Dienstagsdemonstrationen beteiligt. Vom 30. auf den 31. Oktober 1989 war sie Moderatorin des Runden Tisches. Ihr Aufruf zur Besetzung der [[Stasi Nordhausen|Kreisverwaltung Staatssicherheit]] verhinderte die Verbrennung weiterer Stasiakten.
Am 22. Oktober 1989 war Hartmann Gründungsmitglied des [[Neues Forum|Neuen Forums]] in Nordhausen und bei der Organisation der Dienstagsdemonstrationen beteiligt. Vom 30. auf den 31. Oktober 1989 war sie Moderatorin des [[Runder Tisch|Runden Tisch]]es. Ihr Aufruf zur Besetzung der [[Stasi Nordhausen|Kreisverwaltung Staatssicherheit]] verhinderte die Verbrennung weiterer Stasiakten.


Auf Einladung der UNO besuchte sie die Umweltkonferenz in New York, dort wurde sie in das Weltteam des Internationalen Rates für Kommunale Umweltinitiativen berufen. Damit war sie in Vorbereitungen des Umweltgipfels 1992 in Rio de Janeiro, ebenso in Kanada und Portugal, maßgeblich einbezogen. Auf Gisela Hartmanns Initiative hin wurde das alte Küsterhaus an der Blasiikirche zum Zentrum des kirchlichen Umweltseminars ausgebaut. Verbindungen zur schwedischen Gemeinde und Patengemeinde in Holland wurden aufgebaut – und daraus entstand eine gemeinsame Aktion mit der Dritten Welt Initiative – und zum ersten Mal „Hilfe für Kinder in Tschernobyl“.
Auf Einladung der UNO besuchte sie die Umweltkonferenz in New York, dort wurde sie in das Weltteam des Internationalen Rates für Kommunale Umweltinitiativen berufen. Damit war sie in Vorbereitungen des Umweltgipfels 1992 in Rio de Janeiro, ebenso in Kanada und Portugal, maßgeblich einbezogen. Auf Gisela Hartmanns Initiative hin wurde das alte Küsterhaus an der Blasiikirche zum Zentrum des kirchlichen Umweltseminars ausgebaut. Verbindungen zur schwedischen Gemeinde und Patengemeinde in Holland wurden aufgebaut – und daraus entstand eine gemeinsame Aktion mit der Dritten Welt Initiative – und zum ersten Mal „Hilfe für Kinder in Tschernobyl“.
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2024, 13:49 Uhr

Gisela Hartmann
[[Bild:|220px|Gisela Hartmann]]
Gisela Brick
geb. 12. Juni 1939 in Eberswalde
Stadträtin, Bürgerrechtlerin
Bilder und Medien bei Commons

Gisela Hartmann (geb. 12. Juni 1939 als Gisela Brick in Eberswalde) ist Bürgerrechtlerin und Stadträtin (Bündnis 90/Die Grünen).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gisela Hartmann wurde als Kind des Landwirtschaftswissenschaftlers Wilhelm Brick und der Geschäftsfrau Lucia Brick in Eberswalde geboren. Wilhelm Brick fiel im Zweiten Weltkrieg in der Nähe von Riga und Gisela zog mit Mutter und Bruder Wilhelm nach Nordhausen. Nach den Luftangriff auf Nordhausen am 4. April 1945 floh die Familie nach Heringen, wo ihr Urgroßvater von 1892 bis zu seinem Tode 1909 Bürgermeister war.

Ab 1953 besuchte sie das Institut für Lehrerbildung und nahm später ein Studium als Medizinisch-Technische Assistentin in Halle auf. Danach arbeitete sie drei Jahre in der Nervenklinik von Kurt Isemann in Nordhausen.

Gisela Hartmann wurde Mitglied der Privinzialsynode der Kirchenprovinz Sachsen (ab 1970) und EKU-Synode (ab 1972). Vom 5. bis 7. April 1984 leitete Hartmann das 1. Kirchliche Umweltseminar mit dem Thema „Hilfe für die Umwelt.“ Das 2. Umweltseminar der Umweltgruppe fand vom 3. bis 5. Mai 1985 statt mit den Themen „Unsere Ernährung, Anspruch und Folgen für die Umwelt“ und „Reinhaltung des Wassers“.

Mitte März 1989 wurden auf dem Petersberg in einer Pflanzaktion durch Bürgermeister Peter Heiter und Gisela Hartmann 400 Bäume gepflanzt.

Am 22. Oktober 1989 war Hartmann Gründungsmitglied des Neuen Forums in Nordhausen und bei der Organisation der Dienstagsdemonstrationen beteiligt. Vom 30. auf den 31. Oktober 1989 war sie Moderatorin des Runden Tisches. Ihr Aufruf zur Besetzung der Kreisverwaltung Staatssicherheit verhinderte die Verbrennung weiterer Stasiakten.

Auf Einladung der UNO besuchte sie die Umweltkonferenz in New York, dort wurde sie in das Weltteam des Internationalen Rates für Kommunale Umweltinitiativen berufen. Damit war sie in Vorbereitungen des Umweltgipfels 1992 in Rio de Janeiro, ebenso in Kanada und Portugal, maßgeblich einbezogen. Auf Gisela Hartmanns Initiative hin wurde das alte Küsterhaus an der Blasiikirche zum Zentrum des kirchlichen Umweltseminars ausgebaut. Verbindungen zur schwedischen Gemeinde und Patengemeinde in Holland wurden aufgebaut – und daraus entstand eine gemeinsame Aktion mit der Dritten Welt Initiative – und zum ersten Mal „Hilfe für Kinder in Tschernobyl“.

Besonders bekannt wurde sie durch ihr bürgerschaftliches Engagement zum Erhalt des Villenparks Hohenrode, u. a. mit der Gründung eines Fördervereins und einer Bürgerstiftung.

In der Stadtratssitzung vom 14. Juli 2021 wurde Gisela Hartmann mit der Nordhäuser Ehrennadel ausgezeichnet. Die Laudatio hielt der Ehrenbürger Andreas Lesser, anwesend war auch die grüne Politikerin Katrin Göring-Eckardt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hartmann ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. 2009 wurde sie Mitglied des Nordhäuser Stadtrates und war bis 2014 Fraktionsvorsitzende ihrer Partei. Bei der Kommunalwahl 2019 trat sie nicht wieder an. Sie war in verschiedenen Ausschüssen tätig, wie im Ausschuss für Kultur, Stadtmarketing und Tourismus, für den Ausschuss Rechnungsprüfung und Beteiligungen, Ausschuss für Stadtentwicklungund in dem Ausschuss für Verkehr, Umwelt und Landwirtschaft.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1960 heiratete sie Wolfgang Hartmann.

Externe Verweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]