Rahmendaten zur Geschichte der Nordhäuser Heimatfreunde e. V.: Unterschied zwischen den Versionen
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|TITEL=Rahmendaten zur Geschichte der Nordhäuser Heimatfreunde e. V. | |||
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[[Datei:Wappen der Freien Reichsstadt Nordhausen und Wappen der Grafschaft Hohenstein.png|center|250px]] | |||
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<center>Meinen treuen Freunden<br>{{SperrSchrift|Frau Maria Sting}}<br>Hannover<br>und<br>{{SperrSchrift|Herrn Peter-Otto Kruse}}<br>Witzenhausen</center> | |||
<center>Titelseite<br>Wappen der Freien Reichsstadt Nordhausen<br>Wappen der Grafschaft Hohenstein</center> | |||
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Als am 3. Oktober 1990 die Teilung Deutschlands mit der Wiederherstellung der | Als am 3. Oktober 1990 die Teilung Deutschlands mit der Wiederherstellung der | ||
staatlichen Einheit ihr Ende fand, sah sich auch ein Verein am Ziel seines mehr als 40 | staatlichen Einheit ihr Ende fand, sah sich auch ein Verein am Ziel seines mehr als 40 | ||
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bei ersten Zusammenkünften in Braunschweig und Wolfenbüttel. Sie verabreden, | bei ersten Zusammenkünften in Braunschweig und Wolfenbüttel. Sie verabreden, | ||
solche Zusammenkünfte möglichst regelmäßig zu wiederholen und einigen sich auf | solche Zusammenkünfte möglichst regelmäßig zu wiederholen und einigen sich auf | ||
Braunschweig als ihren | Braunschweig als ihren „Hauptsitz“. | ||
<tt> | <tt>Martini 1949</tt> | ||
Heinz Sting, Carl Friese und Walter Ewald fassen den Entschluß, alsbald noch mehr Landsleute aus Nordhausen und der Grafschaft Hohenstein, die sich aus ähnlichen Gründen in den Westen abgesetzt haben, zusammenzuführen. | Heinz Sting, Carl Friese und Walter Ewald fassen den Entschluß, alsbald noch mehr Landsleute aus Nordhausen und der Grafschaft Hohenstein, die sich aus ähnlichen Gründen in den Westen abgesetzt haben, zusammenzuführen. | ||
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<tt>Martini 1952</tt> | <tt>Martini 1952</tt> | ||
Gelegentlich der Martinifeier in Northeim erfolgt die Gründung der Heimatvereinigung „<tt>NORDHÄUSER HEIMATFREUNDE</tt> | Gelegentlich der Martinifeier in Northeim erfolgt die Gründung der Heimatvereinigung „<tt>NORDHÄUSER HEIMATFREUNDE</tt>“ nunmehr mit Wirkungsbereich über das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. | ||
<tt>1953</tt> | <tt>1953</tt> | ||
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Heinz Sting gründet mit einigen gleichgesinnten Heimatfreunden aus Mitteldeutschland die | Heinz Sting gründet mit einigen gleichgesinnten Heimatfreunden aus Mitteldeutschland die | ||
<center>„Hilfsgemeinschaft Mitteldeutschland e . V. ”</center> | <center>„Hilfsgemeinschaft Mitteldeutschland e . V. ”</center> | ||
Bildung von sogenannten | Bildung von sogenannten „Packgemeinschaften“ im ganzen Bundesgebiet. In Hannover steht der Paketversand in die Deutsche Demokratische Republik innerhalb des Packkreises der Nordhäuser Heimatfreunde unter der Leitung von Anne-Marie Vasel. Ihr obliegt die Verteilung der zugeteilten Waren auf die einzelnen Pakete, das Einpacken und der Versand sowie die Abrechnung der Portokosten. Bis 1976 erfolgt der Paketversand dreimal im Jahr, dann bis 1990 zweimal. In den ersten Jahren werden jedesmal etwa 150 Pakete an Bedürftige, meist alleinstehende Rentnerinnen und Rentner in Nordhausen und Umgebung verschickt, zuletzt „nur” noch ca. 75. | ||
Nach Anne-Marie Vasels Tod (1979) setzen die Nordhäuser Frauen in Hannover unter dem besonderen Einsatz von Ursel Hartung dieses Werk fort. | Nach Anne-Marie Vasels Tod (1979) setzen die Nordhäuser Frauen in Hannover unter dem besonderen Einsatz von Ursel Hartung dieses Werk fort. | ||
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<tt>April 1955</tt> | <tt>April 1955</tt> | ||
Die Nordhäuser Heimatfreunde bekommen ihre offizielle Zeitung. Die Nummer 1 der „Nordhäuser | Die Nordhäuser Heimatfreunde bekommen ihre offizielle Zeitung. Die Nummer 1 der „Nordhäuser Nachrichten“ wird von Hannover aus an Nordhäuser und Südharzer in aller Welt verschickt. Herausgeber ist Heinz Sting. | ||
<tt>4. September 1955</tt> | <tt>4. September 1955</tt> | ||
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Der wuchtige Findling trägt auf der Vorderseite als Inschrift die Worte Ernst Moritz Arndts: | Der wuchtige Findling trägt auf der Vorderseite als Inschrift die Worte Ernst Moritz Arndts: | ||
<center>Das ganze Deutschland soll es sein!</center> | <center>Das ganze Deutschland soll es sein!</center> | ||
und auf der Rückseite: „Im 10. Jahre der deutschen Teilung errichtet beim Nordhäuser Heimattreffen am 4.9.1955 in Bad | und auf der Rückseite: „Im 10. Jahre der deutschen Teilung errichtet beim Nordhäuser Heimattreffen am 4.9.1955 in Bad Sachsa“ | ||
<tt>September 1955</tt> | <tt>September 1955</tt> | ||
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Enthüllung einer Bronze-Gedenktafel für Heinz Sting, die am Nordhausen-Mahnstein in Bad Sachsa angebracht worden ist. Gedenkansprachen von Dr. H. G. Hartmann, P.-O. Kruse und dem stellv. Bürgermeister von Bad Sachsa, K. 0. Wienikke. Die Inschrift der Ehrentafel lautet: | Enthüllung einer Bronze-Gedenktafel für Heinz Sting, die am Nordhausen-Mahnstein in Bad Sachsa angebracht worden ist. Gedenkansprachen von Dr. H. G. Hartmann, P.-O. Kruse und dem stellv. Bürgermeister von Bad Sachsa, K. 0. Wienikke. Die Inschrift der Ehrentafel lautet: | ||
<center> | <center>HEINZ STING<br>1904-1976 ehem. Oberbürgermeister<br>der Stadt Nordhausen/Harz<br>Dem Gründer und Vorsitzenden der Nordhäuser Heimatfreunde e.V.<br> Heimatbund für den Südharz<br>in ehrendem und dankbaren Gedenken</center> | ||
<tt>Am 5. März 1977</tt> | <tt>Am 5. März 1977</tt> | ||
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<tt>Dezember 1980</tt> | <tt>Dezember 1980</tt> | ||
Die Nummer 100 — eine Jubiläumsausgabe der „Nordhäuser | Die Nummer 100 — eine Jubiläumsausgabe der „Nordhäuser Nachrichten“ geht hinaus an Nordhäuser und Südharzer in aller Welt. | ||
<tt>1981</tt> | <tt>1981</tt> | ||
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Das große Heimattreffen erlebt einen vielbeachteten Vortrag von | Das große Heimattreffen erlebt einen vielbeachteten Vortrag von | ||
Dr. H.G. Hartmann: | Dr. H.G. Hartmann: | ||
„Martin Luther aus Nordhäuser | „Martin Luther aus Nordhäuser Sicht“ sowie wieder ein kurzes, romantisches Bühnenspiel. | ||
<tt>Februar 1984</tt> | <tt>Februar 1984</tt> | ||
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Eine weitere erlebnisreiche Fahrt fuhrt Mitglieder der Heimatvereinigung erneut nach Berlin. Die Organisation und Reiseleitung liegt in den Händen von Gerhard Donnerberg. | Eine weitere erlebnisreiche Fahrt fuhrt Mitglieder der Heimatvereinigung erneut nach Berlin. Die Organisation und Reiseleitung liegt in den Händen von Gerhard Donnerberg. | ||
<tt>Am 22. Dezember 1984</tt> | |||
verstirbt Walter Langelotz, einer der Männer der ersten Stunde des Heimatbundes, Ehrenmitglied der Nordhäuser Heimatfreunde, verdientes Mitglied der Schützenkompanie von 1420 Nordhausen, im Alter von 83 Jahren in Bad Sachsa. | |||
<tt>Am 10. Februar 1985</tt> | |||
verstirbt Hildegard Moritz, (Hilde, Schwester von Anne-Marie Vasel), verdientes Mitglied und stets aktive Helferin in der Geschäftsstelle des Heimatbundes, kurz vor Vollendung ihres 77. Lebensjahres in Hannover. | |||
<tt>Am 24. Februar 1985</tt> | |||
verstirbt Hermann Manskopf, Nordhäuser Kunstmaler und verdienter Heimatfreund, Ehemann der bekannten Organistin, Pianistin und Musikpädagogin Elisabeth Manskopf-Verges, im Alter von 72 Jahren in Siegen. | |||
<tt>Am 31. März 1985</tt> | |||
Gedenktreffen anläßlich des 40. Jahrestages der Zerstörung Nordhausens durch britische Bomberverbände. Dr. H. G. Hartmann hält eine bemerkenswerte Ansprache am Nordhausen-Mahnstein in Bad Sachsa. | |||
<tt>Am 30. August 1985</tt> | |||
verstirbt plötzlich während des Heimattreffens Richard Brick, verdienter Heimatfreund und eines der ältesten Mitglieder der Heimatvereinigung, im Alter von 70 Jahren in Bad Sachsa. | |||
<tt>September 1985</tt> | |||
30 Jahre Nordhausen-Mahnstein. | |||
Das Große Heimattreffen erlebt wieder ein prächtiges historisches Festspiel von, unter und mit Dr. Hartmann: | |||
„Kaiserhochzeit in Nordhausen im Jahre 1212“ | |||
Am 26. September 1985 | |||
verstirbt Carl Friese, der letzte der Gründerväter der Nordhäuser Heimatfreunde und ihr Ehrenmitglied, im Alter von 83 Jahren in Wolfenbüttel. | |||
<tt>Am 3. Januar 1986</tt> | |||
verstirbt Fritz Kneiff, Urenkel des Gründers der alteingesessenen Kautabakfabrik Kneiff in Nordhausen, wie Fritz Werther und Dr. Friedrich Stolberg begeisterter Höhlenforscher, im Alter von 84 Jahren in Buttenwiesen. | |||
<tt>September 1987</tt> | |||
Zum 35. Mal treffen sich Nordhäuser und Südharzer beim großen Heimattreffen in Bad Sachsa. | |||
Eine Schenkung der Patenstadt Bad Sachsa, eine großflächige Bühnenrückwand für die Bühne des Kurhauses wird eingeweiht Es handelt sich um den bekannten Merianstich von Nordhausen, von Walther Reinboth in einigen Punkten empfindend belebt und von dem Nordhäuser Maler OStR. Georg Hase aus Walburg bei Kassel auf die Leinwand gebannt - für die Nordhäuser fern ihrer Vaterstadt mehr als nur eine Kulisse! | |||
Interessanter Goethe-Vortrag Dr. Hartmanns mit anschließendem Bühnenfestspiel: „Historische Begegnung zwischen Goethe und Napoleon in Erfurt 1808“. | |||
<tt>September 1987</tt> | |||
Zwei bedeutende Heimatfreunde und Funktionsträger des Heimatbundes treten in den verdienten Ruhestand: Hermann Weise als Schatzmeister und Hans Wirbel als Beisitzer. | |||
<tt>Herbst 1987</tt> | |||
Die im Jahre 1982 begründete Spendenaktion „Rettet die St. Blasii-Kirche” hat bis zum Herbst 1987 den Betrag von DM 26.670.- eingebracht, welcher der Kirche St. Blasii in Nordhausen zur Verfügung gestellt wird. In diesem Zusammenhang ist die über mehrere Jahre laufende vermittelnde Aktivität des Pfarrers Ulrich Contag, Enkel des ehemaligen Nordhäuser Oberbürgermeisters (1899-1924) Carl Contag, hervorzuheben. | |||
<tt>Am 28. Februar 1988</tt> | |||
verstirbt Friedrich Werther (Fritz), verdienter Heimatfreund und Höhlenforscher, Freund Dr. Friedrich Stolbergs, im Alter von 84 Jahren in Xanten. | |||
<tt>März 1988</tt> | |||
Nicht die erste, wohl aber die anklagendste Ansprache Horst Köhlers bei der Gedenkfeier am Nordhausen-Mahnstein in Bad Sachsa. („Laßt uns endlich lernen, über Grenzen hinweg zu denken! Das Denken ist der schwerere Teil des Überwindens!”) | |||
<tt>Am 7. Mai 1988</tt> | |||
verstirbt Hermann Bleiß, hochverdienter langjähriger Leiter des Organisations- und Tagungsbüros der Nordhäuser Heimattage, im Alter von 79 Jahren in Osnabrück. | |||
<tt>September 1988</tt> | |||
Nach dem traditionellen Heimattreffen stellen die Nordhäuser Heimatfreunde unter Leitung und tätiger Mitwirkung von Dr. H. G. Hartmann anläßlich der 750-Jahrfeier der Patenstadt Bad Sachsa, gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern aus dem Kreise des Heimatbundes, einen vierspännigen „Kaiserlichen Reisewagen“ zusammen, der in dem großen Festzug mit durch Bad Sachsa fährt und viel Beifall bei Zuschauern und Festgästen findet. | |||
<tt>Am 12. März 1989</tt> | |||
Dr. Hans-Günter Hartmann teilt dem geschäftsführenden Vorstand der Nordhäuser Heimatfreunde seinen sofortigen Rücktrittt mit, der vom Vorstand angenommen wird. Bis zu Neuwahlen wird das Amt des 1. Vorsitzenden kommissarisch vom 1. stellv. Vorsitzenden Peter-Otto Kruse verwaltet. | |||
<tt>Am 14. Juni 1989</tt> | |||
begeht die alte Nordhäuser Firma Grimm & Triepel, ehemals Deutschlands und Europas größte Kautabakfarbik, in Unterrieden/Werra das Jubiläum ihres 140-jährigen Bestehens. | |||
<tt>September 1989</tt> | |||
40 Jahre Nordhäuser-Treffen. Die Veranstaltung erlebt einen unerwartet starken Besucherandrang vor allem aus der Stadt Nordhausen und Umgebung. | |||
Wie schon in den vergangenen Jahren, werden auch diesmal Besuchergelder an die willkommenen Gäste aus der alten Heimat ausgezahlt. | |||
Angesichts des Ansturms kann die Tagungskasse den großen Bedarf aber erst nach „Notbeschaffungsmaßnahmen“ (auch aus privater Soforthilfe) befriedigen. | |||
Dieses Treffen 1989 wird zu einem großen „Fest der Harmonie”. | |||
<tt>1. September 1989</tt> | |||
Eine fast visionäre Treuefeier auf dem Knickberg bei Bad Sachsa am 50. Jahrestag des Kriegsbeginns. Die Treueansprache hält Horst Köhler. Niemand ahnt in dieser feierlichen Stunde, die von einer nur unbewußt wahrgenommenen Eigenart geprägt ist, daß dies die letzte Treuefeier auf dem Knickberg sein wird. | |||
<tt>1. September 1989</tt> | |||
Die Mitgliederversammlung wählt mit großer Mehrheit Horst Köhler zum neuen 1. Vorsitzenden der Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Heimatbund für den Südharz. Er wird damit nach Heinz Sting und Dr. Hans-Günter Hartmann der dritte Träger dieses Amtes - und der letzte. | |||
<tt>Am 15. Oktober 1989</tt> | |||
verstirbt Karl Werther, Goslar, verdienter Heimatfreund und ebenfalls ein engagierter Höhlenforscher, im Alter von 85 Jahren in Berlin. | |||
<tt>Am 9. November 1989</tt> | |||
erfüllt sich, was von allen Mitgliedern der Heimatvereinigung 40 Jahre lang als Traum, Hoffnung und Ziel gegenüber vielen Zweiflern - und von diesen oft belächelt — gläubig vertreten und verteidigt worden ist: | |||
Die Grenze öffnet sich! Ab 12. November 1989 kann wieder frei in Deutschland gereist werden - auch von und nach Nordhausen! | |||
<tt>Am 19. Januar 1990</tt> | |||
verstirbt Elisabeth Manskopf-Verges, bekannte Organistin, Pianistin und Musikpädagogin, Witwe des Nordhäuser Kunstmalers Hermann Manskopf und verdiente Heimatfreundin im Alter von 81 Jahren in Siegen. | |||
<tt>Am 17. März 1990</tt> | |||
verstirbt Walter Döring, Beisitzer, treuer und verdienter Heimatfreund, im Alter von 81 Jahren in Bad Sachsa. | |||
<tt>April 1990</tt> | |||
Heimatfreund Richard Wember übernimmt von Ehepaar Kaestner die Betreuung des Nordhausen-Zimmers in Bad Sachsa. Das Ehepaar Kaestner tritt in den verdienten Ruhestand. | |||
Auf einer eindrucksvollen Gedenkveranstaltung am Nordhausen-Mahnstein in Bad Sachsa sprechen der neue Bürgermeister der Stadt Nordhausen, Dr. Manfred Schröter, der Pfarrer der St. Blasii-Gemeinde Nordhausen, Günter Donath und Bürgermeister Hermann Seifert, Bad Sachsa („Bad Sachsa entläßt nun die Nordhäuser Heimatfreunde aus der Patenschaft in ihre Heimat!“) | |||
Die Gedenkansprache des 1. Vorsitzenden Horst Köhler gipfelt in dem historischen Ausruf, der von den Kundgebungsteilnehmern mit großer innerer Bewegung aufgenommen wird: „Drüben gibt es nicht mehr!” | |||
<tt>Am 23. Mai 1990</tt> | |||
verstirbt ein weithin bekannter und beliebter Nordhäuser, der Oberstudiendirektor i. R. Dr. William Erler, im Alter von 105 Jahre in Castrop-Rauxel. | |||
<tt>September 1990</tt> | |||
Auf dem traditionellen großen Heimattreffen in Bad Sachsa hält der neue Bürgermeister der Stadt Nordhausen, Dr. Manfred Schröter, die vielbeachtete und mit größtem Beifall bedachte Festansprache beim Heimatabend und erhält vom 1. Vorsitzenden anschließend symbolisch das Mitgliedsabzeichen der „Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Heimatbund für den Südharz“. | |||
Am gleichen Abend im Kurhaus tritt die Roland-Gruppe aus Nordhausen auf und wird begeistert gefeiert. | |||
Die sonntägliche Gedenkansprache am Nordhausen-Mahnstein hält Pfarrer Günter Donath von der St. Blasii-Kirche Nordhausen. | |||
Damit sind wesentliche Teile des Programms dieser Heimattage 1990 erstmalig von Menschen gestaltet worden, die unmittelbar aus der Stadt Nordhausen nach Bad Sachsa gekommen sind. Ein Jahr früher noch wäre dies unvorstellbar gewesen. | |||
<tt>9. September 1990</tt> | |||
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte führt eine vom Heimatbund offiziell organisierte Busfahrt (Organisation Herwart Höfer und Richard Wember) eine größere Zahl Nordhäuser Heimatfreunde ungehindert in ihre vor Jahrzehnten verlassene Vaterstadt Nordhausen. Vor der Stele, der Gedenksäule für die Opfer der Luftangriffe vom 3. und 4. April 1945, neben dem Rathaus, wird ein großes Blumengebinde niedergelegt. Horst Köhler spricht kurze Gedenkworte. | |||
Die „Nordhäuser Nachrichten“ werden nun schon seit Monaten ohne Gefahr für die Empfänger in die DDR versandt. | |||
<tt>Am 21. September 1990</tt> | |||
verstirbt Else Schwerdt, geb. Fleischhauer, verdiente Heimatfreundin aus Bleicherode, im Alter von 81 in Witzenhausen. | |||
<tt>Herbst 1990</tt> | |||
Die „Nordhäuser Nachrichten“ melden die ersten Straßenumbenennungen in Nordhausen, gültig ab 1. September 1990. | |||
<tt>30. September 1990</tt> | |||
Aus Anlaß der 500-Jahr-Feier der St. Blasii-Kirche überbringt der 1. stellv. Vorsitzende der Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Peter-Otto Kruse, begleitet von Vorstandsmitgliedern und Mitgliedern der Heimatvereinigung die Grüße und Segenswünsche des Vereins und seiner Freunde. | |||
<tt>3. Oktober 1990</tt> | |||
Die staatliche Einheit Deutschlands wird wiederhergestellt. | |||
Farbschmierereien am Nordhausen-Mahnstein in Bad Sachsa von der Hand politischer Wirrköpfe können, dank sofortiger spontaner Spenden vieler Mitglieder des Heimatbundes, alsbald beseitigt werden. | |||
<tt>Am 15. Dezember 1990</tt> | |||
verstirbt Walther Reinboth sen., Maler, Poet, Erzähler, Heimatforscher, Historiker, Höhlenforscher und hochverdienter Heimatfreund, Ehrenmitglied der Nordhäuser Heimatfreunde e.V., im Alter von 92 Jahren in Walkenried. | |||
<tt>Am 26. Februar 1991</tt> | |||
verstirbt Elfriede Dolinski, verdiente Heimatfreundin und geistvolle Rednerin auf mancher Gedenkveranstaltung des Heimatbundes, im Alter von 86 Jahren in Bad Sachsa. | |||
<tt>April 1991</tt> | |||
Das „Kleine Treffen“ in Bad Sachsa - wie in jedem der zurückliegenden Jahre. | |||
Am Nordhausen-Mahnstein spricht Peter-Otto Kruse. Es wird das letzte Kleine Treffen in der gewohnten Form sein. | |||
<tt>September 1991</tt> | |||
Auf dem 42. großen Heimattreffen in Bad Sachsa beschließt die Mitgliederversammlung im Beisein von Bürgermeister Dr. Manfred Schröter, dem Leiter des Stadtarchivs Dr. Peter Kuhlbrodt und der Leiterin des Meyenburg-Museums Frau Claudia Ehser sowie dem Bürgermeister der Patenstadt Bad Sachsa Hermann Seifert die Auflösung des Nordhausen-Zimmers und die Überführung seiner Sammlungen nach Nordhausen ins Stadtarchiv und ins Meyenburg-Museum, ferner beträchtliche finanzielle Zuwendungen an die beiden Institutionen, sowie an öffentliche kulturelle und soziale Einrichtungen in Nordhausen und Bad Sachsa aus dem Vereinsvermögen. | |||
Am Ende der Mitgliederversammlung steht der Beschluß, die „Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Heimatbund für den Südharz“ in Anbetracht der Entwicklung seit dem 9. November 1989 und in dem Bewußtsein, die durch die Vereinssatzung gestellten Aufgaben nunmehr erfüllt zu haben, zum 31. Dezember 1991 aufzulösen. | |||
Auf dem großen Heimatabend am 7. September erbringt eine von Frau Maria Sting angeregte Tischsammlung zu Gunsten des Orgelbaus in der St. Blasii-Kirche zu Nordhausen eine ansehnliche Summe, die im Anschluß an das Heimattreffen durch weitere Spendenüberweisungen noch beträchtlich aufgestockt wird. | |||
Die im großen Kurhaussaal von Bad Sachsa versammelten Mitglieder und Gäste sowie die geladenen Ehrengäste erleben eine bewegende Abschiedsrede des 1. Vorsitzenden Horst Köhler. | |||
<tt>Am 9. September 1991</tt> | |||
endet nach einer Busfahrt und Kurzwanderung der 42-jährige gemeinsame Weg der Nordhäuser und Südharzer, die im Westen des geteilten Deutschland gelebt haben und sich zu der Vereinigung „Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Heimatbund für den Südharz“ zusammengeschlossen hatten, auf dem „deutschesten aller Berge“, dem Kyffhäuser. | |||
<tt>Am 21. Oktober 1991</tt> | |||
verstirbt „der Trompeter“ — manches früheren Treuefeuers auf dem Knickberg, Hans-Heinrich Oldsen, im 83- Lebensjahr in Riddorf. | |||
<tt>31. Oktober 1991</tt> | |||
Während des Reformationsgottesdienstes in der St. Blasii-Kirche zu Nordhausen wird die neue Schuster-Orgel geweiht. Die Predigt hält Propst Joachim Jaeger. | |||
An der Spitze einer kleinen Abordung der Heimatvereinigung überbringt der 1. Vorsitzende Horst Köhler die Grüße und Segenswünsche der „Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Heimatbund für den Südharz“ und kann dem Kantor und Organisten, zugleich Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates Wolfgang Kupke einen Scheck über DM 2.000.— überreichen. Diese Spende kann wenig später durch eine Nachüberweisung aus privater Hand auf insgesamt DM 2.500.- erhöht werden. | |||
<tt>Dezember 1991</tt> | |||
Räumung des Nordhausen-Zimmers und Überführung der Sammlungen vom 7. September 1991 werden den Begünstigten durch Richard Wember in Bad Sachsa und durch Herwart Höfer in Nordhausen übergeben. | |||
Die letzte Ausgabe - Nr. 144 — Der „Nordhäuser Nachrichten“ verläßt die Druckerei in Hannover und wird noch ein allerletztes Mal hinausgesandt an die Nordhäuser und Südharzer Heimatfreunde in aller Welt. | |||
Der Herausgeberin und Schriftleiterin Maria Sting, Hannover, gilt die hohe Anerkennung ihrer stets dankbaren Leserschaft. | |||
Der zum Liquidator gewählte Peter-Otto Kruse beantragt beim Amtsgericht Hannover die Auflösung der „Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Heimatbund für den Südharz“ zum 31. Dezember 1991. | |||
Die entsprechende Eintragung im Vereinsregister beim Amtsgericht Hannover erfolgt am 5. Februar 1992. | |||
So lange die Heimatvereinigung bestand, haben parallell zum Vereinsleben regelmäßig stattfindende „Nordhäuser Stammtische” und ähnliche Gruppen in verschiedenen Städten der Bundesrepublik, namentlich in Hannover, Bad Sachsa und München, das Zusammengehörigkeitsgefühl vertieft und tun dies noch heute. | |||
Die „Vereinigung der Nordhäuser im Rhein-Main-Gebiet”, von welcher etliche Mitglieder zugleich aktive Mitglieder der „Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Heimatbund für den Südharz” waren, zeichnete sich - eigenständig und unabhängig von der in Hannover registrierten Heimatvereinigung - durch besonders rege gesellschaftliche Aktivitäten aus. | |||
Keinesfalls unerwähnt bleiben dürfen schließlich die Stolberger mit ihrem (1991 nach Stolberg heimgekehrten) wunderschönen Heimathäuschen in Steina und ihren daselbst ebenfalls alljährlich stattfindenden Stolberger Treffen und den Gedenkfeiern am Stolberger Stein, die Schützenkompanie von 1420 und die Mitglieder des Gymnasial-Gesangvereins (GGV), welche sich alle, jeweils mit eigenen Akzenten, um die Traditionspflege der Nordhäuser und Südharzer verdient gemacht haben. | |||
{{LineCenterSize|140|15|Nachwort}} | |||
Die „Rahmendaten zur Geschichte der Nordhäuser Heimatfreunde e.V. Heimatbund für den Südharz“ erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, weder in Bezug auf Begebenheiten, noch mit dem Blick auf Menschen. Als ich beim Zusammentragen der Daten die Jahre noch einmal still für mich allein durchwanderte, habe ich bei so manchem Ereignis, insbesondere aber bei vielen vertrauten Namen in dankbarer persönlicher Erinnerung verweilt — und sie dann doch nicht in die ja nur sehr knappe tabellarische Übersicht aufgenommen. Nicht etwa, weil sie mir der Erwähnung nicht wert erschienen wären — welcher mit dem Herzen schreibende Chronist möchte wohl so urteilen oder entscheiden?<br> | |||
Aber — die von mir im Geist vorweggenommene Frage, die vielleicht schon in wenigen Jahren nach uns von Nordhäusern der Nachkriegsgenerationen gestellt werden würde, nämlich: „Wer war das denn?” wäre mir eine schmerzliche Vorstellung. Zudem gebot der Zwang zur Kürze äußerste Beschränkung auf das Wesentliche oder auf das, was <tt>ich</tt> dafür hielt. | |||
Stellvertretend für viele solcher Namen, die hier keine Berücksichtigung gefunden haben, mag der Name einer hervorragenden Frau stehen, welche auf ihre Weise in die Geschichte der Nordhäuser Heimatvereinigung eng verwoben ist: | |||
Ilse Behrens, 1. Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Gemeinschaft der Halberstädter. | |||
Ihr und dem von ihr mit ganzer Hingabe geführten Verein gilt mein Dank für eine jahrzehntelange Freundschaft. | |||
Ob eine spätere, ausführlichere Bearbeitung der Geschichte der Nordhäuser Heimatfreunde sinnvoll sein würde, mag das Maß des Interesses erweisen, welches den hier vorgelegten „Rahmendaten’entgegengebracht wird. Seit dem Höchststand um die Mitte der Fünfziger Jahre bis zur Auflösung der Heimarvereinigung im Dezember 1991 hat sich ihre Mitgliederzahl immerhin mehr als halbiert. Die verbliebene Hälfte setzt sich zum weithaus überwiegenden Teil aus Menschen der Altersgruppe zwischen 75 und 90 Jahren zusammen. Der Zeitpunkt ist abzusehen, an dem es keine Zeitzeugen mehr geben wird. | |||
Diese abschließende, ebenso bedauerlich wie nüchterne Überlegung mag die Eile rechtfertigen, in der erst einmal die vorliegende Übersicht erstellt worden ist. | |||
{{SperrSchrift|Bremen,}} im Februar 1992 | |||
<center>Horst Köhler</center> |