Zur Geschichte der Schützengilden.
In der Chronik der Stadt Ellrich heißt es über die dortige Schützengilde: „Die Gründungszeit derselben ist nicht nachweisbar, doch wird man nicht fehlgehen, ihren Ursprung in jene Zeit zurückzuverfolgen, in welcher die Bürger genötigt waren, gegen die Anmaßungen der zahlreichen Feinde sich selbst zu verteidigen. Die erste Nachricht stammt aus dem Jahre 1620, wo die Kämmereikasse der Gilde einen Beitrag anweist.“ Die urkundlichen Nachrichten über das Bleicheröder Schützenwesen sind noch jüngeren Datums, weil fast sämtliche Urkunden der Stadt aus der Zeit vor dem dreißigjährigen Kriege durch Feuerbrunst zerstört worden sind. Es wird deshalb alle Schützenbrüder unserer Heimat interessieren, ältere Nachrichten über das heimatliche Schützenwesen zu erhalten; vielleicht stelle ich diese überall zerstreuten Nachrichten später einmal zu einer kulturhistorischen Skizze über das ältere Schützenwesen unserer Heimat zusammen. Für heute will ich mich mit dem Beweise begnügen, daß in den Städten der ehemaligen Grafschaft Hohnstein schon vor Ausbruch des 30jährigen Krieges Schützenvereinigungen bestanden haben. Zu dem großen Schießen in Mühlhausen im Jahre 1615 waren nämlich außer den größeren Städten Mitteldeutschlands auch Bleicherode und Ellrich eingeladen; außer diesen beiden gehörten von den 64 geladenen Orten folgende unserer Heimat an: Allendorf, Duderstadt, Treffurt, Frankenhausen, Göttingen, Heiligenstadt, Nordheim, Nordhausen, Sondershausen, Sangerhausen und Witzenhausen.
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