Klimagerechte Quartiersentwicklung – Rahmenplan Nordhausen Nord

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Klimagerechte Quartiersentwicklung – Rahmenplan Nordhausen Nord wurde 2017/18 im Zuge der Vorbereitung der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen 2023 erarbeitet.[1] Er verfolgt das Ziel, Nordhausen-Nord als urbanen Wohnstandort und Stadtteilzentrum zu stabilisieren und „klimagerecht“ weiterzuentwickeln. Dazu wurden in einem kooperativen Planungsprozess mit Beteiligung der Stadt, der Wohnungswirtschaft und der Bürgerschaft strategische Handlungsfelder und räumliche Leitbilder definiert.

Als Handlungsfelder einer klimagerechten Quartiersentwicklung wurden die Themen Energiekulturlandschaft, Stadtland Mobilität, Wertstoffwende und Stadtland Kommunikation identifiziert. Konkretisiert werden diese durch drei räumliche Leitbilder: der Stadtloop als neues Zentrum, die Hanglandschaft als Naherholungsraum und die Hofunternehmen als gemeinschaftliche Wohnhöfe. Entlang dieser Leitbilder wurden spezifische Maßnahmenpakete entwickelt.

Der Stadtloop soll durch Umbau der Infrastruktur die Quartiersmitte um den zentralen Kreuzungsbereich neu ordnen. Kern ist eine barrierefreie Wegeverbindung, die Einrichtungen wie Supermarkt, Ärztehaus und Bürgertreff vernetzt. Langfristig soll hier ein integriertes Nahversorgungszentrum mit Wohnen entstehen.

Die Hanglandschaft erschließt die topographisch stark gegliederte Nordseite für Freizeit und Naherholung. Mit Wegen, Spielflächen und Hobbyräumen werden die Landschaftsräume durchlässig und nutzbar gemacht.

Die Hofunternehmen stellen die Wohnhöfe durch Umbau und Neugestaltung der Freiräume als gemeinschaftliche Nachbarschaftsorte her. Stellplatzflächen werden reduziert, die Gebäude nachhaltig saniert und mit neuen Wohnformen ergänzt.

Für die schrittweise Umsetzung definiert der Rahmenplan drei Realisierungsphasen: In der 1. Phase bis 2025 soll je ein Wohnhof beispielhaft neugestaltet sowie Infrastrukturmaßnahmen wie Quartiersgaragen und Stadtloop-Abschnitte umgesetzt werden. Die 2. Phase entwickelt die übrigen Wohnhöfe sowie die Hanglandschaft weiter. In der 3. Phase können langfristige Projekte wie der Umbau der Nahversorgung realisiert werden.

Begleitet werden soll der Prozess durch ein Quartiersmanagement und Beteiligungsformate. Als Finanzierungsgrundlage wurde eine Kostenschätzung mit einem Volumen von 83 Mio. Euro brutto erstellt. Für die 1. Phase sind rund 34 Mio. Euro veranschlagt. Gefördert werden kann die Quartiersentwicklung durch die Städtebauförderung und die IBA.

Der Rahmenplan Nordhausen Nord gibt der klimagerechten Erneuerung des Quartiers eine strategische Ausrichtung und stellt sie in einen räumlichen und zeitlichen Gesamtzusammenhang. Durch die Entwicklung integrierter Handlungskonzepte und Interventionen auf drei Maßstabsebenen sollen nachhaltige Impulse für den Stadtumbau gesetzt werden, die auch modellhaft auf andere Quartiere übertragbar sind.

Einzelnachweise

  1. Rahmenplan Nordhausen-Nord, Nordhausen.de, abgerufen am 14. August 2023.