Geiersberg-Friedhof

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Der Geiersberg-Friedhof (auch Friedhof am Geiersberg) war ein Friedhof in Nordhausen. Er befand sich rechts des Geiersbergs, gegenüber dem Gehege, und erstreckte sich vom Geiersberg Nr. 7 und 8 in östlicher Richtung parallel zur damaligen Parkstraße (später Contagstraße, heute Geschwister-Scholl-Straße) bis nahe der Riemannstraße.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Friedhof diente ab 1856 als Begräbnisstätte für die Verstorbenen der Blasii- und Nikolaikirchengemeinde. Er löste den zuvor genutzten Spendekirchhof ab. Die erste Beisetzung fand am 10. Juni 1856 statt. Das Datum der letzten regulären Bestattung ist nicht bekannt. In den Jahren 1870/71 fanden auch französische Kriegsgefangene aus dem Lazarett am Taschenberg/Weinberg ihre letzte Ruhestätte auf diesem Friedhof.

Mit der Eröffnung des Zentralfriedhofs ging die Zahl der Beisetzungen auf dem Geiersberg-Friedhof zurück.

Geiersberg mit dem Friedhof (Bildmitte) auf einer US-Luftaufnahme am 8. April 1945

Nach den Luftangriffen auf Nordhausen im April 1945 wurden hier zahlreiche Bombenopfer anonym beigesetzt. Einige Bomben gingen auf dem Friedhof nieder.

Das Eingangstor verfiel ab Mitte des 20. Jahrhundert und wurde 1968 entfernt. In dem Jahr erfolgte die Räumung der Gräber des Geiersberg-Friedhofs. Dieser Schritt markierte das endgültige Ende seiner Nutzung als Begräbnisstätte; gleichwohl ist das Gelände bis heute in Kirchenbesitz.

Die Grabeinfassungen wurden bei der Sanierung der nahegelegenen Gehegetreppe zwischen 1976 und 1978.

Die Fläche diente danach als Sportplatz für das umliegende Wohnviertel und der damaligen EOS Wilhelm von Humboldt. 1987 entstand auf dem ehemaligen Friedhof die Pestalozzi-Sonderschule.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Friedhofsgelände befanden sich:

  • Ein einfaches Holzhaus, das als Trauerhaus und später zur Aufbewahrung von Leichen diente
  • Ein Brunnen
  • Eine Umfriedung aus Eisenzaun und einem schmiedeeisernen Tor, umgeben von steinernen Säulen
  • Emma-Zacharias-Grabmal, welches 2004 in den Rosengarten umgesetzt wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]