Reformatorenbank

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Die Reformatorenbank im Stadtpark wurde 1917 errichtet und 2004 erneuert.

Geschichte

Die Reformatorenbank ist ein Denkmal im Stadtpark von Nordhausen, die bedeutenden Persönlichkeiten der Reformation gewidmet ist. Die Idee für die Errichtung der Gedenkanlage entstand im Rahmen der Gestaltung des Stadtparks, in dem am Reformationstag, dem 31. Oktober 1917, eine Lutherlinde gepflanzt wurde. Das Ziel war es, eine würdige Gedenkstätte für die Reformatoren zu schaffen, die in Nordhausen gewirkt hatten.

Im Jahr 1920 wurde ein Entwurf für die Gestaltung des Platzes um die Lutherlinde erstellt, der unter anderem die Errichtung einer Bankanlage vorsah. Der Entwurf wurde vom Architekten Gommlich erstellt und sah ursprünglich drei Bänke aus Stein vor, die jeweils den Namen eines Reformators tragen sollten. Aus Kostengründen wurde der Entwurf jedoch auf eine Bank mit drei Namenszügen reduziert, die die Reformatoren M. Meyenburg, J. Spangenberg und J. Jonas würdigen sollte.

Die Umsetzung des Entwurfs erfolgte durch den in Nordhausen ansässigen Steinbildhauer Edmund Vogel. Die Reformatorenbank besteht aus Kunst-Muschelkalk und wurde auf einem Fundament errichtet. Hinzu kamen Kosten für hölzerne Sitzbänke, so dass insgesamt Kosten in Höhe von 5.600,- Mark anfielen. Die Stadtverwaltung war jedoch nicht in der Lage, diese Kosten zu übernehmen.

Die Reformatorenbank im Stadtpark von Nordhausen konnte am 17. April 1921, zum Gedenken der 400. Jahrfeier des Wormser Reichstags, feierlich eingeweiht werden. Finanziers waren sechs Nordhäuser evangelischen Gemeinden.

Die Bank besteht aus Kunst-Muschelkalk, einem Beton, der mit Feinmörtel geglättet wurde. Im Laufe der Zeit hatte jedoch eindringendes und gefrierendes Niederschlagswasser den Beton tiefgründig zerstört. In der Stadtchronik Das Tausendjährige Nordhausen wird auf einen rötlichen Kunststein als Material für die Reformatorenbank verwiesen, aber es konnte nicht nachgewiesen werden, ob eine rötliche Pigmentierung tatsächlich vorhanden war.

Neubau

Im Frühjahr 2004 entschied sich die Familie Lesser, die Reformatorenbank im Stadtpark von Nordhausen zu rekonstruieren. Frau Annelies Lesser, die Mutter von Andreas Lesser, dem Gründer der Christian-Friedrich-Lesser-Stiftung, wollte der Stadt Nordhausen eine großzügige Spende für Sanierungen oder Beschaffungen im kirchlichen Bereich zukommen lassen. Neben der Gestaltung in der Frauenberger Kirche entschied sich die Familie Lesser, die Reformatorenbank nach den alten Plänen zu rekonstruieren.

Die Errichtung der Reformatorenbank aus Natursteinquadern wie Harz-Granit, Muschelkalk oder Travertin war aufgrund der hohen Kosten nicht möglich. Eine wichtige Anforderung an das Material war, dass es eine geschlossene Oberfläche haben sollte, um das Eindringen von Regenwasser und damit verbundene Schäden zu verhindern. Zudem mussten die Schriftzüge scharfkantig modellierbar sein. Als kostengünstige Alternative wurde die Herstellung eines Betonkörpers mit anschließender Natursteinverkleidung gewählt.

Als Naturstein wurde ein graugrüner Kalkstein aus Anröchte gewählt, der den Anforderungen gut entsprach. Die ursprünglich schwach gekrümmte Giebelwand der Bank musste aufgrund der gewählten Bautechnik jedoch aufgegeben werden. Dies ist jedoch optisch nicht bemerkbar. Die Bank wurde an einem Standort errichtet, der dem Hauptweg näher liegt. Dabei wurde die stark beschädigte Lutherlinde, die durch einen Blitzschlag zerstört wurde, gefällt, um mögliche Schäden an der neuen Reformatorenbank zu vermeiden. Der Verlust der Lutherlinde wurde durch Neuanpflanzungen ausgeglichen.

Literatur

Externe Verweise