Ludwig Belitski: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ludwig Belitski''' (15. Januar 1830 in Liegnitz; gest. 1. Juli 1902 ebenda) war ein Photopionier in Nordhausen.
'''Ludwig Hermann Julius Belitski''' (15. Januar 1830 in Liegnitz; gest. 1. Juli 1902 ebenda) war ein Photopionier in Nordhausen.


== Leben ==
== Leben ==
Ludwig BBelitski  wurde in Niederschlesien geboren und wirkte ab 1854 in Teplitz als Photograph. Von 1856 bis 1860 lebte er in Sankt Petersburg und weilte danach für zwei Jahre nach Hamburg.  
Ludwig Belitski wurde in Niederschlesien geboren und wirkte ab 1854 in Teplitz als Photograph. Von 1856 bis 1860 lebte er in Sankt Petersburg und weilte danach für zwei Jahre in Hamburg.  


1862 ließ sich Belitski in Nordhausen nieder und etablierte ein angesehenes Photostudio, dass bis zu seinem Tod 1902 bestand. Er war Gründungs- und Vorstandsmitglied des Nordhäuser [[Männer-Bildungsverein]]s.  
Am 15. Mai 1861 heiratete er Pauline Rauer, mit der er sicher im Herbst 1862 in Nordhausen niederließ. In der [[Hagenstraße]] gründete Belitski ein eigenes Geschäft und etablierte sich schnell. Ab 1864 lebte die Familie in der Bäckerstraße Nr. 461; diese Wohnung beim Zeug- und Blechschmied Karl Hartmann erwies sich aber bald als wenig geeignet, da der Lärmpegel der Schmiede doch für die Arbeit im Atelier und von
den Kunden als sehr störend empfunden wurde. 1871 eröffnete Belitski ein Geschäft
in der Freiheitsstraße 14 (heute [[Weberstraße]]), wo er ein eigenes Haus erworben
hatte. Hier im Gebäude befand sich im Erdgeschoss die Wohnung und das
erste Obergeschoss wurde als Atelier genutzt. Im Keller befanden sich er sich weitere Atelier- und Wirtschaftsräume.  


Am 15. Januar 1905 wurde an Belistkis Wohnhaus eine Gedenktafel enthüllt, die der Vorstand des Deutschen Photographen-Vereins gestiftet hatte.
Ludwig Belitski fertigte vornehmlich Porträtphotos an, schuf jedoch auch Sach- und Landschaftsaufnahmen. So gab er für Nordhausen eine Klapp-Gruß-Karte mit vier verschiedenen Stadtmotiven heraus. Er entwickelte ein Trockenplattenverfahren und belieferte bald viele Kollegen. Belitski beschäftigte im Atelier einige Photographen und engagierte sich nebenberiflich im „Photographischen Verein“ zu Berlin als korrespondierendes Mitglied. Später trat er aus und wurde 1876/77 Mitglied des
„Deutschen Photographen- Vereins“. 1880 erhielt er auf der 9. Wanderversammlung
des Deutschen Photographen-Vereins in Weimar den ersten Vereinspreis, eine
Silbermedaille, und wurde auf dieser Zusammenkunft zum Ehrenmitglied ernannt.
 
=== Gesellschaftliches Engagement ===
Ab den 1860er Jahren galt Belitskis Interesse verstärkt religiösen und medizinischen
Fragen. Er war Gründungs- und Vorstandsmitglied des Nordhäuser [[Männer-Bildungsverein]]s. 1863 wurde er Mitglied der [[Freie Religionsgemeinde Nordhausen|Freien Religionsgemeinde Nordhausen]].
Am 21. April 1867 gründete Baltzer mit weiteren Freunden den Verein der Vegetarier, der auch eine Zeitschrift herausgab. 1869 kam es dann zur Gründung des „Deutschen
Vegetarier-Vereins“. Ein Diskussionspunkt im Verein war der Sinn und Zweck einer
Impfung. Belitski lehnte jede Impfung ab und sprach sich für eine naturgemäße
Lebensweise aus. Er forderte, die Bevölkerung über die Bedeutung der frischen Luft aufzuklären, die Reinigung und Desinfektion vieler Orte durchzuführen und Tabakrauchen in amtlichen Zusammenkünften und in der Eisenbahn zu verbieten.
 
== Ehrungen ==
Am 15. Januar 1905 wurde an Belitskis Wohnhaus eine Gedenktafel enthüllt, die der Vorstand des Deutschen Photographen-Vereins gestiftet hatte.


== Bilder (Auswahl) ==
== Bilder (Auswahl) ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Ludwig Hoerner: ''[[Frühe Photographie in Nordhausen|Frühe Photographie in Nordhausen. Ludwig Belitski 1830 - 1902, prominenter Photograph und engagierter Bürger''.  Marburg: Jonas, 1992. ISBN 978-3-89445-130-1
* Ludwig Hoerner: ''[[Frühe Photographie in Nordhausen|Frühe Photographie in Nordhausen. Ludwig Belitski 1830 - 1902, prominenter Photograph und engagierter Bürger]]''.  Marburg: Jonas, 1992. ISBN 978-3-89445-130-1
* Bodo Dewitz, Reinhard Matz (Hrsg.): ''Silber und Salz. Zur Frühzeit der Photographie im deutschen Sprachraum, 1839-1860''. Köln, 1989.
* Bodo Dewitz, Reinhard Matz (Hrsg.): ''Silber und Salz. Zur Frühzeit der Photographie im deutschen Sprachraum, 1839-1860''. Köln, 1989.
* [[Stadtarchiv Nordhausen]] (Hrsg.): ''[[Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten]]''. Horb am Neckar: Geiger, 2009. ISBN 978-3-86595-336-9


== Externe Verweise ==
== Externe Verweise ==

Aktuelle Version vom 5. April 2023, 14:10 Uhr

Ludwig Belistki
[[Bild:|220px|Ludwig Belitski]]
Ludwig Hermann Julius Belitski
(vollständiger Name)
geb. 15. Januar 1830 in Liegnitz
gest. 1. Juli 1902 in Liegnitz
Photograph
Bilder und Medien bei Commons
Wikidata: Datensatz
GND-Nummer 119044129
DNB: Datensatz

Ludwig Hermann Julius Belitski (15. Januar 1830 in Liegnitz; gest. 1. Juli 1902 ebenda) war ein Photopionier in Nordhausen.

Leben

Ludwig Belitski wurde in Niederschlesien geboren und wirkte ab 1854 in Teplitz als Photograph. Von 1856 bis 1860 lebte er in Sankt Petersburg und weilte danach für zwei Jahre in Hamburg.

Am 15. Mai 1861 heiratete er Pauline Rauer, mit der er sicher im Herbst 1862 in Nordhausen niederließ. In der Hagenstraße gründete Belitski ein eigenes Geschäft und etablierte sich schnell. Ab 1864 lebte die Familie in der Bäckerstraße Nr. 461; diese Wohnung beim Zeug- und Blechschmied Karl Hartmann erwies sich aber bald als wenig geeignet, da der Lärmpegel der Schmiede doch für die Arbeit im Atelier und von den Kunden als sehr störend empfunden wurde. 1871 eröffnete Belitski ein Geschäft in der Freiheitsstraße 14 (heute Weberstraße), wo er ein eigenes Haus erworben hatte. Hier im Gebäude befand sich im Erdgeschoss die Wohnung und das erste Obergeschoss wurde als Atelier genutzt. Im Keller befanden sich er sich weitere Atelier- und Wirtschaftsräume.

Ludwig Belitski fertigte vornehmlich Porträtphotos an, schuf jedoch auch Sach- und Landschaftsaufnahmen. So gab er für Nordhausen eine Klapp-Gruß-Karte mit vier verschiedenen Stadtmotiven heraus. Er entwickelte ein Trockenplattenverfahren und belieferte bald viele Kollegen. Belitski beschäftigte im Atelier einige Photographen und engagierte sich nebenberiflich im „Photographischen Verein“ zu Berlin als korrespondierendes Mitglied. Später trat er aus und wurde 1876/77 Mitglied des „Deutschen Photographen- Vereins“. 1880 erhielt er auf der 9. Wanderversammlung des Deutschen Photographen-Vereins in Weimar den ersten Vereinspreis, eine Silbermedaille, und wurde auf dieser Zusammenkunft zum Ehrenmitglied ernannt.

Gesellschaftliches Engagement

Ab den 1860er Jahren galt Belitskis Interesse verstärkt religiösen und medizinischen Fragen. Er war Gründungs- und Vorstandsmitglied des Nordhäuser Männer-Bildungsvereins. 1863 wurde er Mitglied der Freien Religionsgemeinde Nordhausen. Am 21. April 1867 gründete Baltzer mit weiteren Freunden den Verein der Vegetarier, der auch eine Zeitschrift herausgab. 1869 kam es dann zur Gründung des „Deutschen Vegetarier-Vereins“. Ein Diskussionspunkt im Verein war der Sinn und Zweck einer Impfung. Belitski lehnte jede Impfung ab und sprach sich für eine naturgemäße Lebensweise aus. Er forderte, die Bevölkerung über die Bedeutung der frischen Luft aufzuklären, die Reinigung und Desinfektion vieler Orte durchzuführen und Tabakrauchen in amtlichen Zusammenkünften und in der Eisenbahn zu verbieten.

Ehrungen

Am 15. Januar 1905 wurde an Belitskis Wohnhaus eine Gedenktafel enthüllt, die der Vorstand des Deutschen Photographen-Vereins gestiftet hatte.

Bilder (Auswahl)

Literatur

Externe Verweise