Hochwasser im Landkreis Nordhausen 2023: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Turnhalle der nahen Stadt Heringen wurde eine Notunterkunft für die evakuierten Anwohner eingerichtet, die neben der Feuerwehr und THW auch durch den Sanitätsdienst und Kriseninterventionsteams betreut wurden. Da ein Abfließen oder Abpumpen der Wassermassen aus Windehausen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich war, wurden die Betroffenen gebeten, bis auf Weiteres privat bei Freunden und Verwandten unterzukommen. Weder Deichbauten noch eine mögliche Ausrufung des Katastrophenfalles hätten an dieser spezifischen Situation grundlegend etwas ändern können, wie seitens der Behörden eingeschätzt wurde. Entscheidend waren hier natürliche Faktoren wie der hohe Grundwasserpegel.  
In der Turnhalle der nahen Stadt Heringen wurde eine Notunterkunft für die evakuierten Anwohner eingerichtet, die neben der Feuerwehr und THW auch durch den Sanitätsdienst und Kriseninterventionsteams betreut wurden. Da ein Abfließen oder Abpumpen der Wassermassen aus Windehausen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich war, wurden die Betroffenen gebeten, bis auf Weiteres privat bei Freunden und Verwandten unterzukommen. Weder Deichbauten noch eine mögliche Ausrufung des Katastrophenfalles hätten an dieser spezifischen Situation grundlegend etwas ändern können, wie seitens der Behörden eingeschätzt wurde. Entscheidend waren hier natürliche Faktoren wie der hohe Grundwasserpegel.  
== Pegelstand ==
* '''Zorge, Nordhausen'''
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* '''Helme, Sundhausen'''
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 26. Dezember 2023, 13:31 Uhr

Das Hochwasser im Landkreis Nordhausen Ende Dezember 2023 ist ein Extremwetterereignis, das durch langanhaltende und intensive Niederschläge sowie die Schneeschmelze in den Bergen des Harzes verursacht wurde. In der Folge kam es entlang der Flusssysteme der Zorge, Helme und Wipper sowie mehrerer kleinerer Bäche zu starken Überflutungen und Überschwemmungen. Zu Weihnachten musste Windehausen evakuiert werden.

Verlauf

Am 23. Dezember 2023 wurde vom Hochwasserbereitschaftdienst Thüringens für den Landkreis Nordhausen die höchste Hochwasser-Alarmstufe 3 ausgerufen.[1] Zu diesem Zeitpunkt standen bereits zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk (THW) im Dauereinsatz, um durch Kontrollfahrten, das Freiräumen von Gerinnestrümmern oder den Aufbau von Sandsackdämmen drohende Flutschäden einzugrenzen. Trotzdem kam es schon am 23. Dezember punktuell zu ersten Überflutungen und notwendigen Sperrungen von Straßenverbindunge

24. Dezember

In der Nacht zum 24. Dezember verschlechterte sich die Situation weiter. Die Pegelstände von Zorge und Helme verharrten auf Höchstwerten, die Wipper trat ebenfalls mit großer Dynamik über ihre Ufer. Mehrere innerörtliche Durchfahrten und Verbindungsstraßen zwischen den Gemeinden des Landkreises Nordhausen mussten aufgrund der Wassermassen für den Verkehr gesperrt werden. Insbesondere in der Goldenen Aue um Görsbach und Auleben sowie in Windehausen war die Lage nachhaltig angespannt. Neben den örtlichen Feuerwehren kamen hier auch die THW-Ortsverbände Nordhausen und Sondershausen intensiv bei Hochwasserschutzmaßnahmen zum Einsatz. Aber auch in der Kreisstadt Nordhausen selbst sowie umliegenden Ortslagen wie Sundhausen oder Großwechsungen wurden durch die Einsatzkräfte umfangreiche Aktivitäten zum Hochwassermanagement durchgeführt.

Bis zum 24. Dezember waren im Kreisgebiet bereits rund 250 Helfer von Feuerwehren und THW aktiv. Die Einsätze wurden vom Landratsamt Nordhausen und hier speziell der integrierten Rettungsleitstelle koordiniert. Ergänzend zu den ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehren befanden sich auch hauptamtliche Mitarbeiter der Kreisverwaltung in Bereitschaft. Aus dem zentralen Katastrophenschutzlager des Landkreises Nordhausen wurden in diesem Zeitraum beispielsweise circa 70.000 Sandsäcke an die Einsatzschwerpunkte verteilt.

25. Dezember

Hochwasser in Windehausen

Obwohl sich die Lage in Teilen des Kreisgebiets über die Weihnachtsfeiertage zunächst leicht entspannte, erreichte das Hochwassergeschehen am 25. Dezember in Windehausen eine besonders kritische Zuspitzung. Durch ansteigende Pegelstände der Zorge staute sich im Ort auch der einmündende Krummbach. Es kam zu einer verstärkten Überflutung des Dorfes. Da zuvor bereits die örtliche Trafostation vom Hochwasser betroffen war, fiel seit den Abendstunden des Vortages die Stromversorgung vollständig aus. Gegen 18:30 Uhr am 25. Dezember musste aufgrund der sich dramatisch verschlechternden Situation eine Räumung des gesamten Ortes eingeleitet werden – die Einwohner wurden mittels Lautsprecherdurchsagen und SMS seitens der Behörden zur freiwilligen Evakuierung aufgefordert.

In der Turnhalle der nahen Stadt Heringen wurde eine Notunterkunft für die evakuierten Anwohner eingerichtet, die neben der Feuerwehr und THW auch durch den Sanitätsdienst und Kriseninterventionsteams betreut wurden. Da ein Abfließen oder Abpumpen der Wassermassen aus Windehausen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich war, wurden die Betroffenen gebeten, bis auf Weiteres privat bei Freunden und Verwandten unterzukommen. Weder Deichbauten noch eine mögliche Ausrufung des Katastrophenfalles hätten an dieser spezifischen Situation grundlegend etwas ändern können, wie seitens der Behörden eingeschätzt wurde. Entscheidend waren hier natürliche Faktoren wie der hohe Grundwasserpegel.

Pegelstand

  • Zorge, Nordhausen
19.12.23 140 cm
20.12.23 155 cm
21.12.23 258 cm
22.12.23 262 cm
23.12.23 235 cm
24.12.23 319 cm
25.12.23 319 cm
26.12.23 254 cm


  • Helme, Sundhausen
19.12.23 54 cm
20.12.23 69 cm
21.12.23 190 cm
22.12.23 197 cm
23.12.23 250 cm
24.12.23 262 cm
25.12.23 232 cm
26.12.23 190 cm

Siehe auch

Externe Verweise

Einzelnachweise

  1. Höchste Hochwasser-Alarmstufe ausgerufen, nnz-online.de, 23. Dezember 2023.