Historisches Bilderbuch der tausendjährigen Stadt Nordhausen

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Textdaten
Autor: Fritz Teichmüller
Titel: Historisches Bilderbuch der tausendjährigen Stadt Nordhausen
Untertitel: dreiundzwanzig Federzeichnungen von Fritz Teichmüller ; als Jahrtausendgabe des „Roland von Nordhausen“
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Herausgeber: Museumsdeputation
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1927
Verlag: Theodor Müller
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Erscheinungsort: Nordhausen
Quelle: Scan
Kurzbeschreibung:
Digitalisat:
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Historisches Bilderbuch
der
tausendjährigen Stadt Nordhausen.


Dreiundzwanzig Federzeichnungen von Fritz Teichmüller.


Als Jahrtausendgabe des „Roland von Nordhausen“


Herausgegeben von der Museumsdeputation der tausendjährigen Stadt.
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Gedruckt bei Theodor Müller, Nordhausen
1927


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Bild 1: Niederlegung der – nun wieder auferstandenen – Finkenburg im Winter 1926/27.


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Bild 2: Königin Mathilde mit ihrem Sohn Heinrich auf der Reichsburg. (Um 930.) Heinrich, der Sohn König Heinrichs I. und jüngere Bruder des späteren König Ottos I., wurde um 920 in Nordhausen geboren. „Wahrlich, so hohe Schönheit war in ihm, daß er mit kaum nirgend einem Manne seiner Zeit verglichen werden konnte. Als wäre er ihr Einziger, so wandte sie (die Königin Mathilde) alle Liebkosungen auf ihn, gab ihm in ihrer Zuneigung den Platz vor den anderen Kindern und wünschte sehnlich, daß er nach dem Tode des gepriesenen Königs Heinrich ans Reich käme. Auf diese Weise erwuchs zwischen ihm und Otto Haß und nachhaltiger Hader.“ (Das jüngere Leben der Königin Mathilde.) 939 empörte er sich gegen seinen königlichen Bruder, 941 unternahm er einen Mordanschlag gegen ihn. Im gleichen Jahre erhielt er Verzeihung und war nun eine zuverlässige Stütze des Königs.


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Bild 3: Gefangene Ungarn vor Heinrich I. auf der Reichsburg. (933) Als die Ungarn i. H. 933, nach 9 jähriger Pause, alles verheerend in Sachsen und Thüringen einbrachen, da mag von der Reichsburg aus in das vom Feinde bedrohte Land mancher Erkundungsritt unternommen sein, und die deutschen Reiter haben wohl manchen Gefangenen durch das Burgtor geführt.


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Bild 4: Heinrich der Löwe verbrennt Nordhausen. (1180.) In dem Kampf zwischen Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) und Heinrich dem Löwen stand Nordhausen auf des Kaisers Seite. Schwer mußte die Stadt diese Anhänglichkeit büßen. Im Jahre 1180 eroberte der Löwe die feste Stadt und verbrannte sie.


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Bild 5: Schülerinnen im Frauenberger Kloster (Um 1250.) Im Jahre 1250 erteilte der Erzbischof von Köln dem Kloster die Erlaubnis, eine „äußere Schule“ einzurichten, in der Mädchen unterrichtet wurden, die zwar als Schülerinnen Nonnentracht trugen, aber weltlich bleiben wollten.


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Bild 6: Kampf in der Barfüßerstraße. (1329.) Die Grafen von Honstein, Stolberg und Beichlingen, verbündet mit 60 wegen Vergehens gegen den Rat aus der Stadt vertriebenen Nordhäuser Bürgern, erbrachen in der Nacht des 14. April im Jahre 1329 das Altentor und drangen in der Barfüßerstraße vor. Dort stellten sich ihnen die vom Sturmgeläut der Glocken herbeigerufenen Bürger entgegen. Die Frauen gossen kochende Maische von den Häusern herab auf den Feind. Die Eindringlinge wurden nach blutigem Kampfe zurückgeschlagen.


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Bild 7 und 8: Erstürmung des Riesenhauses durch die Handwerker. (1375.) Die durch Schulden und Steuern schwer bedrückten Handwerker hatten vom Rate Rechenschaft über den Verbleib der übermäßig erhobenen Steuern gefordert. Der Rat und die vornehmen „Geschlechter“ antworteten mit Drohungen. Es kam zum Kampf. Das von den Geschlechtern besetzte Riesenhaus wurde nach blutiger Gegenwehr erstürmt. Mehrere Patrizier wurden hingerichtet; die übrigen mußten die Stadt auf „ewige Zeiten“ verlassen.


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Bild 9: Geißlerzug. (1446.) Geißler („Flagellanten“), die durch Selbstpeinigung Gott versöhnen wollten, hat es in Nordhausen schon in der Zeit des schwarzen Todes (1349) gegeben. Viele von ihnen sind vor das Inquisitionsgericht gestellt und verbrannt worden.

Das dargestellte sogenannte „hohe Kreuz“ steht etwas abseits von der Kasseler Straße.