Diskussion:Nordhausen April 1945: Hintergründe, Opfer, Erinnerung

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In der Debatte um die Anzahl der Opfer der Luftangriffe auf Nordhausen im April 1945 liefert die Arbeit des Historikers Jens Schley sicher neue Perspektiven. Laut Schley stützt sich die in Nordhausen weit verbreitete Zahl von 8.800 Todesopfern auf Schätzungen, die durch von ihm untersuchte Dokumente aus Stadtarchiven und anderen Quellen nicht bestätigt werden könnten.

Gemäß Schleys Forschungen wurde diese hohe Zahl erstmals 1948 in einer Bevölkerungsstatistik des Landes Thüringen verzeichnet. Nordhausen selbst versuchte damals, eine Diskrepanz in den Bevölkerungsstatistiken vor und nach dem Krieg zu erklären und hätte auf diese Schätzung zurückgegriffen. Mit der Zeit wurde diese Zahl in der Gedenkkultur und in politischen Diskursen in Nordhausen fest verankert.

Schley betont, dass das Ziel seiner Arbeit nicht darin besteht, eine neue "absolute Wahrheit" zu etablieren, sondern zu erläutern, wie diese Zahlen entstanden sind und welche Rolle sie im öffentlichen Gedenken und in politischen Diskursen spielten. Darüber hinaus hebt er die Notwendigkeit hervor, sich mit der komplexen Geschichte Nordhausens auseinanderzusetzen, einschließlich der Rolle der Stadt während der NS-Zeit und dem Umgang mit Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen.

Im Hinblick auf die Luftangriffe selbst erläutert Schley, dass die Alliierten Nordhausen aus strategischen Gründen ins Visier genommen hätten. Sie betrachteten die Stadt als wichtigen Verkehrsknotenpunkt und potenziellen Evakuierungsort für die Wehrmachts- und Parteiführung. Die Auswirkungen der Bombardierung wurden durch die damals angewandte Methode des Flächenbombardements verstärkt.

Das Forschungsteam betont, dass das Gedenken an die Opfer des Krieges sowohl Respekt für persönliche Erfahrungen als auch ein Verständnis des historischen Kontexts erfordert. Auch wenn die Angriffe aus heutiger Sicht sinnlos erscheinen mögen, waren sie zur damaligen Zeit Teil des größeren Kriegsgeschehens. Laut Schley war Nordhausen nicht eine unschuldige Stadt, die zufällig getroffen wurde, sondern selbst Teil des Kriegsgeschehens. --Barfüßer (Diskussion) 22:20, 9. Mai 2023 (CEST)

Quellen fehlen

Bitte noch für die Aussagen im Text Einzelnachweise beisteuern. --Vincent Eisfeld (Diskussion) 17:23, 7. Jun. 2023 (CEST)

Hallo Vincent! Da hast du natürlich vollkommen recht, Belege sind superwichtig, um die Fakten zu checken und die Qualität und Zuverlässigkeit unserer Artikel aufrecht zu erhalten. Zu deiner Info, die Informationen in meinem Artikel stammen hauptsächlich von einem MDR-Beitrag aus dem Jahr 2022. Da gab es richtig gute und tiefgründige Analysen zum Thema, die mein Schreiben stark beeinflusst haben. Die Quelle war echt solide und ich habe mich darauf verlassen können.
Aber jetzt kommt der Haken: Der besagte MDR-Beitrag ist leider nicht mehr online. Also kannst du die von mir zitierten Informationen nicht direkt überprüfen. Ich weiß, das ist nicht ideal und ich versuche natürlich, noch andere Quellen zu finden, die die gleichen Infos liefern. Aber es ist oft schwierig, genau das gleiche Material zu finden, wenn die ursprüngliche Quelle nicht mehr zugänglich ist.
Ich hoffe, das erklärt ein bisschen, warum ich nicht direkt auf Quellen verweisen konnte. Ich werde definitiv weiter suchen und versuchen, weitere Belege zu finden. Danke für dein Verständnis und deine Geduld! Beste Grüße! --Barfüßer (Diskussion) 19:41, 15. Jun. 2023 (CEST)
schick doch den nicht mehr vorhandenen Link. --Vincent Eisfeld (Diskussion) 20:05, 15. Jun. 2023 (CEST)

Hallo Barfüsser, Ich erinnere mich an den MDR-Beitrag vom 4. April 2022. Jens Schley bezieht sich oberflächlich auf allgemeine Bekämpfung von Verkehrsknotenpunkten und Zuflucht von hohen Nazifunktionären. Er äussert sich nicht dazu, dass es nachweislich keinen Befehl des Alliierten Hauptquartiers SHAEF zur Zerstörung Erfurts und Nordhausens mit der Boelcke-Kaserne voller alliierter Kriegsgefangener und KZ-Häftlingen gab. Empfehle S. 276 von Murray R. Barber, "Die V2" zu lesen. Da gibt es auch Britische Quellen, Referenz 8. M. R. Barber vermutet mit der Bombardierung der Boelcke-Kaserne (Vertuschungsversuch ein "Dünnes Brett") "ein Kriegsverbrechen wie die Ermordung von Tausend KZ-Häftlingen in einer Feldscheune bei Gardelegen auf Befehl eines Nazi-Kreisleiters.--Meyenburgstrasse (Diskussion) 11:47, 16. Jun. 2023 (CEST)